Am Ufer des Styx
Historischer Roman. Nach d. Aufzeichn. v. Lady Kincaid. Originalausgabe
Herbst 1884. Ein Gefängniswagen mitten im Moor. Darin ein lebloser Körper. Wie tot. Unter seiner Zunge eine Münze - der Obolus für Charon, den Fährmann ins Totenreich. Die junge Archäologin Sarah Kincaid ist verzweifelt, denn...
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Produktinformationen zu „Am Ufer des Styx “
Herbst 1884. Ein Gefängniswagen mitten im Moor. Darin ein lebloser Körper. Wie tot. Unter seiner Zunge eine Münze - der Obolus für Charon, den Fährmann ins Totenreich. Die junge Archäologin Sarah Kincaid ist verzweifelt, denn der leblose Mann ist niemand anders als ihr Geliebter Kamal. Doch er ist nicht tot. Es gibt noch eine letzte Möglichkeit, ihn zu retten. Von den engen Gassen Prags zu den unterirdischen Gestaden des Totenflusses Styx bis auf die einsamen Gipfel der Metora-Klöster - Sarah Kincaids neues Abenteuer garantiert einmal mehr atemlose Spannung.
Klappentext zu „Am Ufer des Styx “
Herbst 1884. Ein Gefängniswagen mitten im Moor. Darin ein lebloser Körper. Wie tot. Unter seiner Zunge eine Münze - der Obolus für Charon, den Fährmann ins Totenreich. Die junge Archäologin Sarah Kincaid ist verzweifelt, denn der leblose Mann ist niemand anders als ihr Geliebter Kamal. Doch er ist nicht tot. Es gibt noch eine letzte Möglichkeit, ihn zu retten ...Von den engen Gassen Prags zu den unterirdischen Gestaden des Totenflusses Styx bis auf die einsamen Gipfel der Metora-Klöster: Sarah Kincaids neues Abenteuer garantiert einmal mehr atemlose Spannung.
Herbst 1884. Ein Gefängniswagen mitten im Moor. Darin ein lebloser Körper. Wie tot. Unter seiner Zunge eine Münze - der Obolus für Charon, den Fährmann ins Totenreich. Die junge Archäologin Sarah Kincaid ist verzweifelt, denn der leblose Mann ist niemand anders als ihr Geliebter Kamal. Doch er ist nicht tot. Es gibt noch eine letzte Möglichkeit, ihn zu retten ... Von den engen Gassen Prags zu den unterirdischen Gestaden des Totenflusses Styx bis auf die einsamen Gipfel der Metora-Klöster: Sarah Kincaids neues Abenteuer garantiert einmal mehr atemlose Spannung.
Lese-Probe zu „Am Ufer des Styx “
Am Ufer des Styx von Michael Peinkofer 1.Unbekannter Ort September 1884
Eine Kammer, der Welt entrückt, die keine Fenster besaß und keine gewöhnliche Tür, sodass kein Laut von dem, was innerhalb jener vier Wände gesprochen wurde, nach außen drang.
Die beiden Personen, die sich in der Mitte des Raumes gegenübersaßen, waren sich der Brisanz des Augenblicks bewusst. Je mehr Zeit verstrich, je mehr von dem Geheimnis enthüllt wurde, das sie hüteten, desto wichtiger war es, die Kontrolle zu behalten. Im Verlauf des vergangenen Jahres jedoch war ihnen diese Kontrolle entglitten.
»Kaum zu glauben«, sagte die eine Person und blickte auf die Photographie, die vor ihr auf dem Schreibtisch lag und eine junge Frau mit langem schwarzem Haar zeigte, das sie – entgegen der landläufigen Mode – in der Mitte gescheitelt und offen trug.
»Wovon sprechen Sie?«
»Ich kann nicht glauben, dass dieses unscheinbare Frauenzimmer zwei unserer Agenten unschädlich gemacht haben soll.«
»Es mag Ihnen schwerfallen, dies anzuerkennen, aber genauso ist es gewesen. Bei allem, was Sie unternehmen, sollten Sie sich daher stets eines vergegenwärtigen.«»Nämlich?«
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»Dass was immer Sie auf dieser Photographie zu erkennen glauben, nur ein Teil der Wahrheit ist. Und dass diese Frau den besten Lehrer hatte, den man sich vorstellen kann.«
»Gardiner Kincaid?« Die andere Person sprach den Namen mit Verachtung aus. »Er hat unsere Organisation verraten.«
»Dennoch war er ein brillanter Forschergeist, ohne dessen Zutun wir nicht soviel innerhalb von so kurzer Zeit erreicht hätten. Und er hat seine Erbin viel gelehrt ... «
»Wenn schon. Es gibt immer Mittel und Wege. Es existieren Waffen, gegen die auch Sarah Kincaid wehrlos ist.«
»Darf ich aus Ihren Worten folgern, dass Sie bereits einen festen Plan verfolgen?«
»In der Tat. Ich versichere Ihnen, dass ich nicht versagen werde, wie meine beiden Vorgänger es getan haben. Schon sehr bald wird Sarah Kincaid alles tun, was wir von ihr verlangen – und noch viel mehr. Und das Beste daran ist, dass sie es aus freien Stücken tun wird, genau wie der alte Gardiner. Als er merkte, in wessen Diensten er tatsächlich stand, war es bereits zu spät – Sarah wird es nicht anders ergehen.«
»Tatsächlich? Wie wollen Sie das erreichen?«
»Überlassen Sie das mir. Alles, was ich dazu brauche, ist freie Hand. Ich will in der Wahl meiner Mittel und Möglichkeiten ungebunden sein.«
»Der Wunsch wird Ihnen gerne gewährt – doch seien Sie auf der Hut. Nach allem, was geschehen ist, haben wir Grund zu der Annahme, dass es Verräter in unseren Reihen gibt. Nicht alle unsere Knechte dienen mit derselben Bereitwilligkeit ... «
»Keine Sorge – diese Möglichkeit habe ich in Betracht gezogen.«
»Gestatten Sie mir eine Frage?«»Natürlich.«
»Weshalb glauben Sie, dass Ihnen gelingen wird, was keinem Ihrer Vorgänger gelang?«
»Sehr einfach«, entgegnete die andere Person, und ein überlegenes Lächeln spielte dabei um ihre blassen Züge, »weil ich meinen Vorgängern einen entscheidenden Vorteil voraushabe: Ich bin eine Frau und weiß daher genau, wie Sarah Kincaid fühlt und denkt und folglich auch handelt. Sie werden sehen, Monsieur,
dass Sie gut daran getan haben, Ihren erlauchten Kreis für mich zu öffnen ... « Kindcaid Manor, Yorkshire 16. September 1884»Sarah?«
»Ja, Vater?«
»Bin überzeugt ... kein Zufall, dass hier ... war deine Bestimmung, ebenso wie die meine. Führe meine Mission fort... suche weiter... nach der Wahrheit ... «
»Das werde ich«, verspricht sie, was dem Sterbenden ein Gefühl tiefer Erleichterung zu verschaffen scheint. Seine schmerzverzerrten Züge entspannen sich, während er Luft holt, um seine letzten Worte aufErden zu sprechen.
»Noch etwas, Sarah ... «
» Was, Vater?«
»Musst... mir verzeihen ... «
»Das habe ich bereits getan.«
»Davon spreche ich nicht.« Er schüttelt den Kopf, Blut sickert über seine Lippen. »Kennst nicht... die ganze Wahrheit ... «
»Welche Wahrheit? Worüber?«
»Über das ... was gewesen ist... Du bist nicht ... «
Jäh reißt seine Rede ab.
Gardiner Kincaids glasige Augen weiten sich, sein Mund öffnet sich zu einem lautlosen Schrei, und er richtet sich halb auf – um sogleich wieder zurückzusinken und reglos liegen zu bleiben.»Vater?«
Sie erhält keine Antwort mehr.
Stattdessen scheint sich ihre Umgebung aufzulösen. Der flackernde Schein der Fackel, der den Stollen beleuchtet hat, verlöscht und weicht teeriger Schwärze. Dunkelheit, die so vollkommen ist, dass keines Menschen Blick sie zu durchdringen vermag, umgibt sie, und plötzlich hat sie nicht mehr das Gefühl, eine erwachsene Frau zu sein, sondern ein hilfloses Kind.
Zu ihrer Trauer gesellt sich Furcht. Kalt und schneidend fährt sie in ihre Eingeweide, während sie sich angstvoll in der Finsternis umblickt – wissend, dass die Schwärze nicht leer ist, sondern dass zahllose Augen aufsie starren.
»Vater... ?«
»Vater, hilf mir ... !«
Ihr eigener Schrei riss Sarah Kincaid aus dem Schlaf.
Sie brauchte einige Augenblicke, um herauszufinden, dass sie sich weder in den düsteren Katakomben Alexandrias befand noch von Finsternis umgeben war. Es war nur ein Traum gewesen – jener Traum, der sie seit dem Tod ihres Vaters wieder und wieder verfolgte und dem sie nicht entfliehen konnte, ganz gleich, was sie unternahm.
Wahrscheinlich, sagte sie sich, war es ihr Schicksal, wieder und wieder jene traumatischen Ereignisse nachzuempfinden, die ihr Leben so grundlegend verändert hatten – und mit ihnen den Albtraum einer verlorenen Kindheit, an die sie sich nicht erinnern konnte.
»Alles in Ordnung?«
Es war seine Stimme, die Sarah vollends zu sich brachte und ihr klar machte, dass jene grausamen Dinge zwar geschehen waren, sie jedoch keineswegs mehr allein und hilflos war.
Kamal Ben Nara.
Während ihres letzten Aufenthalts in Ägypten hatte sie ihn kennen und lieben gelernt, als sie sich auf die Suche nach dem Buch von Thot begeben hatte. Als einheimischer Führer war Kamal zu Sarah und ihren Begleitern gestoßen, freilich ohne ihnen zu enthüllen, dass er in Wahrheit Oberhaupt eines Tuareg-Stammes war, dessen Aufgabe darin bestand, jenes sagenumwobene Buch und die darin enthaltenen Geheimnisse zu bewachen. Ereignisse, wie sie dramatischer nicht sein konnten und in deren Verlauf Sarahs enger Freund und Vertrauter Maurice du Gard den Tod gefunden hatte, führten Kamal und sie schließlich in den »Schatten von Thot«, einen rätselhaften Ort inmitten der Libyschen Wüste, wo sie dem Vermächtnis der ägyptischen Gottheit begegneten – und dafür um ein Haar mit dem Leben bezahlten.
Obwohl es für Kamal, dessen Mutter Britin gewesen war und der lange Zeit in London gelebt hatte, mit persönlichen Risiken verbunden war, nach England zurückzukehren, hatte er es Sarah zuliebe getan – und sie genoss es, seine Wärme und Nähe zu spüren. Sie brauchte sich im Bett nur herumzudrehen, um in seine dunklen Augen und seine milden Züge zu blicken, in denen sie stets Trost und Liebe fand.
»Hast du wieder geträumt?«, erkundigte sich Kamal besorgt. Das Mondlicht, das durch das hohe Fenster des Schlafzimmers fiel, beleuchtete sein Gesicht.
Sarah nickte widerstrebend. »Die Geister der Vergangenheit – ich werde sie nicht ganz los.«
»Das braucht Zeit«, erwiderte er leise. »Bei meinem Volk gibt es ein Sprichwort: Ein Herz kann nur hinter sich lassen, was es hinter sich lassen möchte.«
»Was meinst du damit?« Fragend schaute sie ihn an. »Glaub mir, ich möchte vergessen, was gewesen ist. Ich bete jeden Tag dafür.«
»Das glaube ich dir.« Er lächelte und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Aber Wille und Herz gehen oftmals getrennte Wege.«
»Nicht in diesem Fall«, versicherte sie und beugte sich zu ihm, um ihn zärtlich auf den Mund zu küssen – und einmal mehr fand sie in seinen Armen das ersehnte Vergessen.
© Lübbe Verlag
»Gardiner Kincaid?« Die andere Person sprach den Namen mit Verachtung aus. »Er hat unsere Organisation verraten.«
»Dennoch war er ein brillanter Forschergeist, ohne dessen Zutun wir nicht soviel innerhalb von so kurzer Zeit erreicht hätten. Und er hat seine Erbin viel gelehrt ... «
»Wenn schon. Es gibt immer Mittel und Wege. Es existieren Waffen, gegen die auch Sarah Kincaid wehrlos ist.«
»Darf ich aus Ihren Worten folgern, dass Sie bereits einen festen Plan verfolgen?«
»In der Tat. Ich versichere Ihnen, dass ich nicht versagen werde, wie meine beiden Vorgänger es getan haben. Schon sehr bald wird Sarah Kincaid alles tun, was wir von ihr verlangen – und noch viel mehr. Und das Beste daran ist, dass sie es aus freien Stücken tun wird, genau wie der alte Gardiner. Als er merkte, in wessen Diensten er tatsächlich stand, war es bereits zu spät – Sarah wird es nicht anders ergehen.«
»Tatsächlich? Wie wollen Sie das erreichen?«
»Überlassen Sie das mir. Alles, was ich dazu brauche, ist freie Hand. Ich will in der Wahl meiner Mittel und Möglichkeiten ungebunden sein.«
»Der Wunsch wird Ihnen gerne gewährt – doch seien Sie auf der Hut. Nach allem, was geschehen ist, haben wir Grund zu der Annahme, dass es Verräter in unseren Reihen gibt. Nicht alle unsere Knechte dienen mit derselben Bereitwilligkeit ... «
»Keine Sorge – diese Möglichkeit habe ich in Betracht gezogen.«
»Gestatten Sie mir eine Frage?«»Natürlich.«
»Weshalb glauben Sie, dass Ihnen gelingen wird, was keinem Ihrer Vorgänger gelang?«
»Sehr einfach«, entgegnete die andere Person, und ein überlegenes Lächeln spielte dabei um ihre blassen Züge, »weil ich meinen Vorgängern einen entscheidenden Vorteil voraushabe: Ich bin eine Frau und weiß daher genau, wie Sarah Kincaid fühlt und denkt und folglich auch handelt. Sie werden sehen, Monsieur,
dass Sie gut daran getan haben, Ihren erlauchten Kreis für mich zu öffnen ... « Kindcaid Manor, Yorkshire 16. September 1884»Sarah?«
»Ja, Vater?«
»Bin überzeugt ... kein Zufall, dass hier ... war deine Bestimmung, ebenso wie die meine. Führe meine Mission fort... suche weiter... nach der Wahrheit ... «
»Das werde ich«, verspricht sie, was dem Sterbenden ein Gefühl tiefer Erleichterung zu verschaffen scheint. Seine schmerzverzerrten Züge entspannen sich, während er Luft holt, um seine letzten Worte aufErden zu sprechen.
»Noch etwas, Sarah ... «
» Was, Vater?«
»Musst... mir verzeihen ... «
»Das habe ich bereits getan.«
»Davon spreche ich nicht.« Er schüttelt den Kopf, Blut sickert über seine Lippen. »Kennst nicht... die ganze Wahrheit ... «
»Welche Wahrheit? Worüber?«
»Über das ... was gewesen ist... Du bist nicht ... «
Jäh reißt seine Rede ab.
Gardiner Kincaids glasige Augen weiten sich, sein Mund öffnet sich zu einem lautlosen Schrei, und er richtet sich halb auf – um sogleich wieder zurückzusinken und reglos liegen zu bleiben.»Vater?«
Sie erhält keine Antwort mehr.
Stattdessen scheint sich ihre Umgebung aufzulösen. Der flackernde Schein der Fackel, der den Stollen beleuchtet hat, verlöscht und weicht teeriger Schwärze. Dunkelheit, die so vollkommen ist, dass keines Menschen Blick sie zu durchdringen vermag, umgibt sie, und plötzlich hat sie nicht mehr das Gefühl, eine erwachsene Frau zu sein, sondern ein hilfloses Kind.
Zu ihrer Trauer gesellt sich Furcht. Kalt und schneidend fährt sie in ihre Eingeweide, während sie sich angstvoll in der Finsternis umblickt – wissend, dass die Schwärze nicht leer ist, sondern dass zahllose Augen aufsie starren.
»Vater... ?«
»Vater, hilf mir ... !«
Ihr eigener Schrei riss Sarah Kincaid aus dem Schlaf.
Sie brauchte einige Augenblicke, um herauszufinden, dass sie sich weder in den düsteren Katakomben Alexandrias befand noch von Finsternis umgeben war. Es war nur ein Traum gewesen – jener Traum, der sie seit dem Tod ihres Vaters wieder und wieder verfolgte und dem sie nicht entfliehen konnte, ganz gleich, was sie unternahm.
Wahrscheinlich, sagte sie sich, war es ihr Schicksal, wieder und wieder jene traumatischen Ereignisse nachzuempfinden, die ihr Leben so grundlegend verändert hatten – und mit ihnen den Albtraum einer verlorenen Kindheit, an die sie sich nicht erinnern konnte.
»Alles in Ordnung?«
Es war seine Stimme, die Sarah vollends zu sich brachte und ihr klar machte, dass jene grausamen Dinge zwar geschehen waren, sie jedoch keineswegs mehr allein und hilflos war.
Kamal Ben Nara.
Während ihres letzten Aufenthalts in Ägypten hatte sie ihn kennen und lieben gelernt, als sie sich auf die Suche nach dem Buch von Thot begeben hatte. Als einheimischer Führer war Kamal zu Sarah und ihren Begleitern gestoßen, freilich ohne ihnen zu enthüllen, dass er in Wahrheit Oberhaupt eines Tuareg-Stammes war, dessen Aufgabe darin bestand, jenes sagenumwobene Buch und die darin enthaltenen Geheimnisse zu bewachen. Ereignisse, wie sie dramatischer nicht sein konnten und in deren Verlauf Sarahs enger Freund und Vertrauter Maurice du Gard den Tod gefunden hatte, führten Kamal und sie schließlich in den »Schatten von Thot«, einen rätselhaften Ort inmitten der Libyschen Wüste, wo sie dem Vermächtnis der ägyptischen Gottheit begegneten – und dafür um ein Haar mit dem Leben bezahlten.
Obwohl es für Kamal, dessen Mutter Britin gewesen war und der lange Zeit in London gelebt hatte, mit persönlichen Risiken verbunden war, nach England zurückzukehren, hatte er es Sarah zuliebe getan – und sie genoss es, seine Wärme und Nähe zu spüren. Sie brauchte sich im Bett nur herumzudrehen, um in seine dunklen Augen und seine milden Züge zu blicken, in denen sie stets Trost und Liebe fand.
»Hast du wieder geträumt?«, erkundigte sich Kamal besorgt. Das Mondlicht, das durch das hohe Fenster des Schlafzimmers fiel, beleuchtete sein Gesicht.
Sarah nickte widerstrebend. »Die Geister der Vergangenheit – ich werde sie nicht ganz los.«
»Das braucht Zeit«, erwiderte er leise. »Bei meinem Volk gibt es ein Sprichwort: Ein Herz kann nur hinter sich lassen, was es hinter sich lassen möchte.«
»Was meinst du damit?« Fragend schaute sie ihn an. »Glaub mir, ich möchte vergessen, was gewesen ist. Ich bete jeden Tag dafür.«
»Das glaube ich dir.« Er lächelte und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Aber Wille und Herz gehen oftmals getrennte Wege.«
»Nicht in diesem Fall«, versicherte sie und beugte sich zu ihm, um ihn zärtlich auf den Mund zu küssen – und einmal mehr fand sie in seinen Armen das ersehnte Vergessen.
© Lübbe Verlag
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Autoren-Porträt von Michael Peinkofer
Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift "Moviestar".
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Peinkofer
- 2009, 512 Seiten, Maße: 12,3 x 18,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404159756
- ISBN-13: 9783404159758
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