An den fernen Geliebten
Gedichte
Elisabeth Plessens neuer Gedichtband ist die Anrufung eines geliebten Menschen, eine Versicherung der gemeinsam gelebten Zeit und eine stille, doch trotzige, radikale Anklage des Todes. Mit eindringlicher Stimme schildert die Autorin und Übersetzerin ihr...
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Produktinformationen zu „An den fernen Geliebten “
Klappentext zu „An den fernen Geliebten “
Elisabeth Plessens neuer Gedichtband ist die Anrufung eines geliebten Menschen, eine Versicherung der gemeinsam gelebten Zeit und eine stille, doch trotzige, radikale Anklage des Todes. Mit eindringlicher Stimme schildert die Autorin und Übersetzerin ihr Leben an der Seite ihres langjährigen Lebensgefährten, des Regisseurs Peter Zadek, und nimmt den Leser mit zu den Schauplätzen ihres Lebens. Ausgehend von der Wohnung in Hamburg, dann in Berlin, über Italien und die Schweiz, schließlich kreuz und quer durch Europa, spürt sie den Erinnerungen nach und stellt sich dem Verlust und ihrer Einsamkeit. Sie nennt das Skandalon des Todes beim Namen, die prinzipielle und unaufhebbare Untröstlichkeit der (Über)Lebenden, die Intensität und Ausschließlichkeit der Liebe. In täuschend schlichten, zugleich berückend intensiven Worten sucht sie dabei eine Antwort auf die Frage, wie ein Leben ohne jenen Menschen, mit dem man alles teilte, möglich sein kann.
Lese-Probe zu „An den fernen Geliebten “
Und wieder 28. 7. 09 Magdalenenstraßeals du auf der Intensivstation lagst
Und wieder ein neuer Morgen
ich liege allein in unserem Bett
und wieder kein Wieder
nur Wolken ziehen
vor den Fenstern
An der Alster
Ich gehe
gehe ruhlos
gehe
auf dem Rücken
die Arme
verschränkt
God save us from ever ending
Liebster nach deinem Tod
Die Welt ist voll von dir
wohin ich blicke
wohin ich denke
so voll von dir
Ich wage nicht
dir davon zu erzählen
weil ich alles
mit dir sehe
mit dir teile
neben mir
das ist herrlich
und zugleich ist es entsetzlich
Ich kann deine Hand nicht halten
dich nicht küssen
nicht auf dich zulaufen
in deine Arme nicht springen
wir halten miteinander
die Zeit nicht mehr an
wir heben den Tod nicht mehr auf
Was wir so lange
konnten
Auch 29. 7. 09 Magdalenenstraße
Ich sagte dir als du mich fragtest
ob ich auch morgen wiederkomme
natürlich komme ich ich komme jeden Tag
und immer und immer und immer
das beruhigte dich
Wir hielten uns an der Hand
meinen kleinen Finger hast du gestreichelt
und so nah
waren wir verbunden
Aber mein Herz ist in dieser Nacht
stehengeblieben
Liebe 2. 8. 09 Magdalenenstraße
Den Motor abwürgen
wie beim Auto
könnte ich das
dein Sohn versteht mich nicht
findet überflüssig
dass ich
solange ich dich noch sehen darf
dich sehen will
und mit dir spreche
in dem kahlen Raum
und deine Hand
die kalt ist halte
Was sind drei elende Tage
wenn ich Abschied von dir nehmen soll
Deine letzte Flucht 8. 8. 09 / 11. 1. 10
Schmerzen besiegten schließlich
deinen Willen
und Erschöpfung
Nicht hören wollte ich es
nicht aus deinem Mund
dass du dich so entferntest
Hierbleiben wolltest du
bei mir
Es gab keine Wahl
die wir hätten
gewinnen können
So gingst du
in der Nacht des 30. Juli
auf deine letzte Flucht
nun vor den Ärzten
den Maschinen
Wohin floh ich frag ich
dass ich bei deinem letzten Atemzug
nicht bei dir war
es nicht sein durfte
zu spät der Anruf
Ich küsste deinen
... mehr
Mund
ich küsste deine Augen
die geschlossen waren
hielt deine warme Hand
und sah dich an
Friedliches
den Anflug eines Lächelns
las ich in deinen Zügen
Besiegt 8. 8. 09 Magdalenenstraße
Ich kann nicht mehr
ich kann nicht mehr
was soll ich tun
ich sterbe
diese Sätze aus deinem Mund
Good night 8. 8. 09 Magdalenenstraße
Good night, sweet prince
nicht mehr
und niemals mehr
Good night, sweet prince:
And flights of angels sing thee to thy rest
Ab Morgen sitze ich auf dem Mäuerchen 22. 8. 09 Vecoli
Die Arme
wie abgefallen
ich kann sie nicht mehr
um dich legen
Der Kopf hat keinen Platz
an deinem Herzen
Mein rechter Arm
der dich um die Taille fasste
die Treppe dir hinauf
und dir hinunterhalf
hat keinen Halt
Meine Schwester wollte
dass ich in der Früh ans Meer führ
mit ihr schwämme
Wie soll ich mit ihr schwimmen
wenn ich keinen Körper habe
In Vecoli 22. 8. 09
Ein erster Spaziergang allein
zum Kirschbaum am Feldweg
ins Tal von Fibbialla
Alles so still nur meine Schritte auf dem Kies
die großen Hunde schlagen nicht an
hinter dem Zaun
die Kirschen vertrocknet
im Baum
Als wir zuletzt dort gingen
pflückte ich dir die süßen Früchte
Unter dem Baum standen wir
und spuckten die Kerne
um die Wette aus
Noch mehr 23. 8. 09 Vecoli
In jedem Winkel lebt eine Erinnerung
sie guckt mich an
sie will erzählen
sie fängt an zu sprudeln
sie zerreißt mich
Nur ich atme hier 5. 9
ich küsste deine Augen
die geschlossen waren
hielt deine warme Hand
und sah dich an
Friedliches
den Anflug eines Lächelns
las ich in deinen Zügen
Besiegt 8. 8. 09 Magdalenenstraße
Ich kann nicht mehr
ich kann nicht mehr
was soll ich tun
ich sterbe
diese Sätze aus deinem Mund
Good night 8. 8. 09 Magdalenenstraße
Good night, sweet prince
nicht mehr
und niemals mehr
Good night, sweet prince:
And flights of angels sing thee to thy rest
Ab Morgen sitze ich auf dem Mäuerchen 22. 8. 09 Vecoli
Die Arme
wie abgefallen
ich kann sie nicht mehr
um dich legen
Der Kopf hat keinen Platz
an deinem Herzen
Mein rechter Arm
der dich um die Taille fasste
die Treppe dir hinauf
und dir hinunterhalf
hat keinen Halt
Meine Schwester wollte
dass ich in der Früh ans Meer führ
mit ihr schwämme
Wie soll ich mit ihr schwimmen
wenn ich keinen Körper habe
In Vecoli 22. 8. 09
Ein erster Spaziergang allein
zum Kirschbaum am Feldweg
ins Tal von Fibbialla
Alles so still nur meine Schritte auf dem Kies
die großen Hunde schlagen nicht an
hinter dem Zaun
die Kirschen vertrocknet
im Baum
Als wir zuletzt dort gingen
pflückte ich dir die süßen Früchte
Unter dem Baum standen wir
und spuckten die Kerne
um die Wette aus
Noch mehr 23. 8. 09 Vecoli
In jedem Winkel lebt eine Erinnerung
sie guckt mich an
sie will erzählen
sie fängt an zu sprudeln
sie zerreißt mich
Nur ich atme hier 5. 9
... weniger
Autoren-Porträt von Elisabeth Plessen
Elisabeth Plessen, 1944 in Neustadt in Holstein geboren, studierte Geschichte, Philosophie und Germanistik in Paris und Berlin und promovierte bei Walter Höllerer zur »zeitgenössischen Epik im Grenzgebiet von fiction und nonfiction«. Sie debütierte 1976 mit dem Roman »Mitteilung an den Adel« und veröffentlichte seitdem fünf weitere Romane, drei Erzählbände, einen Gedichtband sowie die Memoiren ihres langjährigen Lebens- und Arbeitsgefährten Peter Zadek. Bekannt wurde sie auch als Übersetzerin von Theaterstücken von William Shakespeare, Henrik Ibsen und Sarah Kane. Für ihr Werk wurde sie u.a. mit dem Deutschen Kritikerpreis und dem Droste-Preis der Stadt Meersburg ausgezeichnet. Sie lebt abwechselnd in der Toskana und in Berlin. Im Berlin Verlag sind bisher der Roman »Ida«, eine Neuauflage von »Kohlhaas« und der Gedichtband »An den fernen Geliebten« erschienen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Elisabeth Plessen
- 2014, 1. Auflage, 160 Seiten, Maße: 12,1 x 19,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: BERLIN VERLAG
- ISBN-10: 3827011159
- ISBN-13: 9783827011152
- Erscheinungsdatum: 14.04.2014
Rezension zu „An den fernen Geliebten “
»Herzzerreißend traurig, gleichzeitig berührend und wunderschön.« Susanne Marie Wrage SRF "Passagen" 20140530
Pressezitat
»Herzzerreißend traurig, gleichzeitig berührend und wunderschön.« Susanne Marie Wrage SRF "Passagen" 20140530
Kommentar zu "An den fernen Geliebten"
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