Armer Adel in Preußen 1770-1830.
Dissertationsschrift
Ruinierte Grundbesitzer, hungernde Steuerbeamte, arbeitende Frauen und kriminelle Tagelöhner am Existenzminimum. Wie diese Untersuchung nachweist, war Armut im Adel Preußens um 1800 weit verbreitet und strukturell bedingt. Sie nahm seit dem 18. Jahrhundert...
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Produktinformationen zu „Armer Adel in Preußen 1770-1830. “
Ruinierte Grundbesitzer, hungernde Steuerbeamte, arbeitende Frauen und kriminelle Tagelöhner am Existenzminimum. Wie diese Untersuchung nachweist, war Armut im Adel Preußens um 1800 weit verbreitet und strukturell bedingt. Sie nahm seit dem 18. Jahrhundert deutlich zu und veränderte ihre Ausdrucksformen. Die Transformation der Lebensgrundlagen des Adels bedrohte nicht nur seine innere Kohäsion, sondern zeitigte weitreichende Folgen für die deutsche Politik und Gesellschaft auf ihrem Weg in die Moderne.
Klappentext zu „Armer Adel in Preußen 1770-1830. “
Ruinierte Grundbesitzer, hungernde Steuerbeamte, arbeitende Frauen und kriminelle Tagelöhner am Existenzminimum. Tausende Einzelbiografien adliger Personen und Familien zeugen von einer Lebenswirklichkeit jenseits weitläufigen Großgrundbesitzes, prächtiger Schlösser und erfolgreicher Offizierskarrieren. Wie diese Untersuchung erstmals systematisch anhand neu gesichteter Quellen nachweist, war Armut im Adel Preußens um 1800 weit verbreitet und strukturell bedingt. Sie nahm seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert deutlich zu, wanderte vermehrt vom Land in die Städte und veränderte mit der Herausbildung eines versorgungsabhängigen Dienstadels ihre Ausdrucksformen. Die schleichende Transformation der Lebensgrundlagen des Adels bedrohte nicht nur seine innere Kohäsion, sondern stellte den Führungsanspruch des gesamten Standes in Frage und zeitigte damit weitreichende Folgen für die deutsche Politik und Gesellschaft auf ihrem Weg in die Moderne.
Inhaltsverzeichnis zu „Armer Adel in Preußen 1770-1830. “
A. EinleitungFragestellung und Aufbau der Untersuchung - Methode und Quellen - Bittschriften als neuer Zugang zur Adelsgeschichte
B. Sozioökonomische Transformationsprozesse am unteren Rand des Adels (1750-1830)
Kleingrundbesitz, karge Böden, Überschuldungen: Der Kleinadel in Preußen während der Frühen Neuzeit - Von der Adelsschutzpolitik des 18. Jahrhunderts zur Dienst- und Versorgungsabhängigkeit des Adels im 19. Jahrhundert - Zusammenfassung
C. Erscheinungsformen adliger Armut
Armutssemantik - Armutsrisikogruppen - Armutsepisoden im Lebensverlauf - Zusammenfassung
D. Handlungs(un)möglichkeiten und Bewältigungsstrategien armer Adliger
Standesgemäße Bewältigungsstrategien - Unstandesgemäße Bewältigungsstrategien: Das Unterschreiten von sozialnormativen und rechtlichen Standesgrenzen - Offene Armutskarrieren zwischen Abstiegs- und Aufstiegsserfahrungen
E. Schluss: Vom Aufbrechen tradierter Gewissheiten. Die Armut des Adels als gesellschaftliche und politische Herausforderung am Beginn der Moderne
Die Armut des Adels im Ringen um eine neue Gesellschafts- und Machtordnung um 1800 - Vom »Oben bleiben« und »Unten sein«: Der Adel im 19. Jahrhundert
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister
Ortsregister
Autoren-Porträt von Chelion Begass
Studium der Neueren Geschichte, Alten Geschichte und Soziologie an den Universitäten Avignon, Aix-Marseille und Tübingen. 2004-2005 Stipendiatin des bilingualen Studiengangs der Deutsch-Französischen Hochschule (»TübAix«). 2016 Auszeichnung mit dem Fritz-Stern-Stipendium der Deutschen Nationalstiftung. 2018 Promotion an der Eberhard Karls Universität Tübingen in Neuerer Geschichte mit einer Arbeit über den armen Adel in Preußen (1770-1830). Chelion Begass arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 923 der Universität Tübingen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Chelion Begass
- 2020, 457 Seiten, 3 farbige Abbildungen, Maße: 16,1 x 23,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428156528
- ISBN-13: 9783428156528
- Erscheinungsdatum: 21.05.2020
Rezension zu „Armer Adel in Preußen 1770-1830. “
»Die vielfältigen Ergebnisse der Untersuchung, die nicht nur in sozialer Hinsicht die Heterogenität der Aristokratie unterstreicht, sondern auch in regionaler Hinsicht das Nebeneinander recht unterschiedlicher Adelslandschaften in der zusammengesetzten Hohenzollernmonarchie veranschaulicht, werden die Forschung zweifelsohne befruchten. Bei der durch ein Personen- und Ortsregister erschlossenen Studie, die durch Quellennähe ebenso zu überzeugen weiß wie durch ihren methodischen Ansatz und ihre begriffliche Schärfe, handelt es sich fraglos um eine reife Forschungsleistung.« Prof. Dr. Joachim Bahlcke, in: Das Historisch-Politische Buch 68, Heft 3-4/2020»Die hier vorliegende akribische Studie trägt erheblich dazu bei, tradierte Gewissheiten über den preußischen Adel aufzubrechen und infrage zu stellen.« Thomas Lindner, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift, Heft 1/ 2022
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