Behutsame Ortsbestimmung
Zwei Berichte
Dieser Band vereinigt zwei sensible Zeugnisse aus extremen Grenzsituationen: In "Behutsame Ortsbestimmung" erkundet Péter Nádas die archaischen Strukturen seines Dorfes Gombosszeg, und in "Der eigene Tod" protokolliert er eindringlich, wie er nach einem Herzinfarkt den "Nahtod" erlebte.
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Produktinformationen zu „Behutsame Ortsbestimmung “
Dieser Band vereinigt zwei sensible Zeugnisse aus extremen Grenzsituationen: In "Behutsame Ortsbestimmung" erkundet Péter Nádas die archaischen Strukturen seines Dorfes Gombosszeg, und in "Der eigene Tod" protokolliert er eindringlich, wie er nach einem Herzinfarkt den "Nahtod" erlebte.
Klappentext zu „Behutsame Ortsbestimmung “
Die alten Gebräuche und Götter werfen lange Schatten bis in die Gegenwart. Noch wird in dem Dorf nichts mit Geld bezahlt. Ein Tauschhandel aus Materialien, Naturalien und Arbeit regelt den internen Verkehr. Man grüßt sich nicht, redet aber sofort miteinander, wenn auch nicht im Dialog. Handlungen und Wahrnehmungen scheinen kein Subjekt zu haben. Jeder hat Teil an einem kollektiven, mythisch-mahischen Wissen. Péter Nádas gibt uns in "Behutsame Ortsbestimmung" einen verstörenden Einblick in eine uns fremde, geradezu archaische anmutende Dorfgemeinschaft im Westen Ungarns. Der Autor erinnert sich noch an die Zeit, als die Nachbarn unter dem riesigen Wildbirnenbaum auf seinem Hof leise singend an der großen Dorfgeschichte spannen.In "Der eigene Tod" gelingt dem Autor das fast Unmögliche: dem eigenen Sterben Sprache zu geben. Er schildert, wie er, 51jährig, auf offener Straße einen Herzinfarkt erlitt. Nüchtern hält er fest, wie er die den Infarkt ankündigenden Symptome verdrängt, beschreibt satirisch die Krankenhausgroteske um ihn herum und protokolliert beklemmend den klinischen Tod selbst, in dem er zwar das "Alltagsbewußtsein", nicht aber das Bewußtsein verlor. Und aus dem er ins Leben zurückgeholt wurde mit einer nur mystisch zu nennenden Erfahrung: dass Licht für Gott noch "die glaubwürdigste Metapher" sei.
Die alten Gebräuche und Götter werfen lange Schatten bis in die Gegenwart. Noch wird in dem Dorf nichts mit Geld bezahlt. Ein Tauschhandel aus Materialien, Naturalien und Arbeit regelt den internen Verkehr. Man grüßt sich nicht, redet aber sofort miteinander, wenn auch nicht im Dialog. Handlungen und Wahrnehmungen scheinen kein Subjekt zu haben. Jeder hat Teil an einem kollektiven, mythisch-mahischen Wissen. Péter Nádas gibt uns in "Behutsame Ortsbestimmung" einen verstörenden Einblick in eine uns fremde, geradezu archaische anmutende Dorfgemeinschaft im Westen Ungarns. Der Autor erinnert sich noch an die Zeit, als die Nachbarn unter dem riesigen Wildbirnenbaum auf seinem Hof leise singend an der großen Dorfgeschichte spannen. In "Der eigene Tod" gelingt dem Autor das fast Unmögliche: dem eigenen Sterben Sprache zu geben. Er schildert, wie er, 51jährig, auf offener Straße einen Herzinfarkt erlitt. Nüchtern hält er fest, wie er die den Infarkt ankündigenden Symptome verdrängt, beschreibt satirisch die Krankenhausgroteske um ihn herum und protokolliert beklemmend den klinischen Tod selbst, in dem er zwar das "Alltagsbewußtsein", nicht aber das Bewußtsein verlor. Und aus dem er ins Leben zurückgeholt wurde mit einer nur mystisch zu nennenden Erfahrung: dass Licht für Gott noch "die glaubwürdigste Metapher" sei.
Autoren-Porträt von Péter Nádas
Péter Nádas, geb. 1942 in Budapest, ist einer der bedeutendsten europäischen Erzähler. Er wurde u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, dem französischen Prix du Meilleur Livre Étranger und dem Leipziger Bucpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Péter Nádas lebt in Budapest und Gombosszeg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Péter Nádas
- 2006, 80 Seiten, Maße: 13,1 x 20,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Eisterer, Heinrich
- Übersetzer: Heinrich Eisterer
- Verlag: BERLIN VERLAG
- ISBN-10: 3827004020
- ISBN-13: 9783827004024
- Erscheinungsdatum: 06.10.2006
Rezension zu „Behutsame Ortsbestimmung “
"Péter Nádas schreibt im Nachhinein seines Überlebens eine Geschichte, deren Persönlichstes zugleich das Allgemeine zum Ausdruck bringt." - Martin Meyer in der NZZ
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