Bel-Ami
George Duroy, genannt Bel-Ami, ist ein Mann mit großen Ambitionen und bescheidenen Fähigkeiten. Dennoch schafft er über Nacht den beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg. Er sieht blendend aus, hat Ausstrahlung und Charme - und weiß, was ihn weiter bringt.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Bel-Ami “
George Duroy, genannt Bel-Ami, ist ein Mann mit großen Ambitionen und bescheidenen Fähigkeiten. Dennoch schafft er über Nacht den beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg. Er sieht blendend aus, hat Ausstrahlung und Charme - und weiß, was ihn weiter bringt.
Klappentext zu „Bel-Ami “
George Duroy, genannt Bel-ami, ist ein Mann mit großen Ambitionen und bescheidenen Fähigkeiten. Dennoch schafft er es quasi über Nacht die Karriereleiter als Journalist zu erklimmen und in die vornehme Pariser Gesellschaft aufzusteigen. Er sieht blendend aus, hat eine überwältigende Ausstrahlung und unwiderstehlichen Charme - und ein untrügliches Gespür dafür, was ihn nach vorne bringt und zum Liebling aller macht.
Lese-Probe zu „Bel-Ami “
Bel Ami von Guy de MaupassantKAPITEL 1
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Als die Kassiererin ihm auf sein Fünffrankenstück herausgegeben hatte, verließ Georges Duroy das Restaurant.
Da er ein schmucker Kerl war, sowohl von Natur wie durch seine soldatische Haltung als alter Unteroffizier, so warf er sich in die Brust, drehte seinen Schnurrbart mit gewohnter militärischer Bewegung und ließ einen raschen, umfassenden Blick über die verspäteten Tischgäste schweifen, einen jener Blicke schöner Männer, die wie Angelhaken um sich greifen.
Die Frauen blickten ihm nach: drei kleine Arbeiterinnen, eine Musiklehrerin in mittleren Jahren, schlecht frisiert und vernachlässigt, mit immer staubigem Hute, immer schief sitzendem Kleide; ferner zwei Bürgerfrauen mit ihren Männern, die in diesem Winkelrestaurant ihren festen Mittagstisch hatten.
Als er auf der Straße war, blieb er einen Augenblick unschlüssig stehen und bedachte sich, was er tun sollte. Es war der 28. Juni, und er hatte für den Rest des Monats gerade noch drei Franken vierzig in der Tasche. Somit hatte er die Wahl zwischen zwei Mittagessen ohne Frühstück oder zwei Frühstücken ohne Mittagessen. Er überlegte sich, daß das Frühstück nur zweiundzwanzig Sous kostete, während die Hauptmahlzeit dreißig Sous erforderte. Wenn er also mit dem Frühstück vorliebnahm, blieb ihm noch ein Franken zwanzig übrig, gerade soviel, als zweimal Brot mit Wurst und zwei Glas Bier auf den Boulevards kosteten: dies war nämlich seine Hauptausgabe und sein Hauptvergnügen am Abend. Und so schlenderte er denn die Rue Notre Dame de Lorette hinunter.
Er ging wie früher, wo er noch den Husarendolman trug, die Brust aufgeworfen, die Beine etwas nach außen gedrückt, als ob er just aus dem Sattel käme. So schritt er rücksichtslos durch die Menge, streifte die Schultern der Vorübergehenden und rempelte sie an, um selbst nicht ausweichen zu müssen. Seinen rauhgewordenen Zylinder hatte er schief auf das Ohr gesetzt, und seine Schritte schallten auf dem Pflaster. Er schien immerfort etwas herauszufordern, die Menschen, die Häuser, die ganze Stadt, wie es sich für einen schmucken Soldaten gebührt, der ins Zivil hat zurückkehren müssen.
Obwohl er einen fertigen Anzug zu sechzig Franken trug, so besaß er doch eine gewisse, zwar aufdringliche und etwas gewöhnliche, aber doch tatsächliche Eleganz. Er war groß, gut gewachsen, blond, von einem kastanienbraunen, etwas rötlichen Blond, hatte einen hochgedrehten Schnurrbart, der sich auf seiner Oberlippe zu kräuseln schien, klare, blaue Augen mit einer ganz kleinen Pupille und natürlich gelocktes Haar mit dem Scheitel in der Mitte. So glich er ganz dem Leichtfuß in den Kolportageromanen.
Es war einer jener Sommerabende, wo keine Luft in Paris ist. Die Stadt war heiß, wie ein Dampfbad, und schien an diesem erstickenden Abend zu schwitzen. Die Wasserablässe hauchten verpestete Dünste aus ihrem granitenen Munde, und aus den Küchen im Untergeschoß drang durch die niedrigen Fenster der widrige Geruch von Spülwasser und alten Saucen.
Die Portiers saßen in Hemdärmeln rittlings auf ihren Rohrstühlen und rauchten die Pfeife unter den Hofeinfahrten. Und die Passanten gingen mit müden Schritten, barhäuptig, den Hut in der Hand.
Als Georges Duroy den Boulevard erreichte, blieb er abermals stehen, unschlüssig, was er tun sollte. Er hatte jetzt Lust, in die Champs-Elysees und die Avenue de Bois de Boulogne zu gehen, wo er unter den Bäumen etwas Luft schöpfen wollte. Aber zugleich quälte ihn ein anderes Verlangen: nach einem Liebesabenteuer.
Wie er das finden sollte, wußte er nicht. Doch er wartete darauf seit drei Monaten, tagaus, tagein, Abend für Abend. Dank seinem hübschen Gesicht und seinem galanten Wesen stahl er sich wohl hin und wieder ein bißchen Liebe; doch er hoffte stets auf mehr und auf Besseres.
Mit heißem Blut und leerer Tasche regte er sich auf, wenn die Dirnen ihn anstreiften und an den Straßenecken flüsterten: »Komm mit, hübscher Junge!« Doch er wagte ihnen nicht zu folgen; er konnte sie ja nicht bezahlen; und er wartete auch auf etwas Besseres, auf andere, minder gemeine Küsse.
Trotzdem liebte er die Orte, wo die öffentlichen Mädchen herumwimmelten, ihre Ballokale, ihre Cafes, ihre Straßen. Er mochte sie gern mit den Ellenbogen streifen, sie anreden, duzen, ihre aufdringlichen Parfüms einatmen, ihre Nähe fühlen. Sie waren doch schließlich Frauen, zur Liebe bestimmt. Er verachtete sie nicht mit dem angeborenen Abscheu des Familienmenschen.
Er lenkte die Schritte nach der Madeleinekirche und folgte dem Menschenstrom, der, von der Hitze bedrückt, träg dahinflutete. Die großen Cafes waren überfüllt; die Gäste saßen zum Teil auf dem Bürgersteig in dem blendenden, grellen Lichte der erleuchteten Spiegelscheiben. Vor ihnen, auf kleinen runden oder viereckigen Tischen, standen Gläser mit roten, gelben, grünen, braunen, in allen Farben schillernden Flüssigkeiten; und in den Karaffen sah man große, durchsichtige Eisstücke glänzen, die das schçne, klare Wasser kühlten.
Duroy hatte seine Schritte verlangsamt. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Ein brennender Durst, der Durst eines heißen Sommerabends, quälte ihn, und er dachte immerfort an das kçstliche Gefühl, wenn ein kaltes Getränk durch die Kehle rinnt. Aber wenn er heute abend nur zwei Glas Bier trank, so war es mit dem kargen Abendbrot für morgen vorbei; und das Hungerleiden am Monatsende war ihm nur zu wohl bekannt.
Er sagte sich: »Bis zehn Uhr muß ich es aushalten; dann trink ich im Americain meinen Schnitt. Donnerwetter, was bin ich durstig!« Und er blickte all diese Menschen an, die da an den Tischen saßen und tranken, die sich ihren Durst löschen konnten, soviel sie wollten. Er schlenderte in kecker, herausfordernder Haltung an den Cafes vorüber und taxierte mit raschem Blick nach dem Aussehen und der Kleidung jedes Gastes, wieviel Geld er wohl bei sich trug. Und ein Zorn ergriff ihn gegen diese ruhig dasitzenden Leute. Wenn man ihre Taschen durchsuchte, so würde man Gold, Silber und Kleingeld finden. Durchschnittlich mußte jeder zwei Zwanzigfrankenstücke bei sich haben; es waren ihrer wohl hundert im Cafe. Hundert mal zwei Zwanzigfrankenstücke machte viertausend Franken! »Die Schweine!« brummte er und ging mit wiegenden Schritten weiter. Hätte er einen an einer Straßenecke im Dunkeln stellen können, weiß Gott, er hätte ihm unbedenklich den Hals umgedreht, wie den Hühnern der Bauern im Manöver!
Und er dachte an seine zwei Dienstjahre in Afrika und wie er die Araber in den kleinen Garnisonen im Süden ausgeplündert hatte. Und ein grausames, lustiges Lachen umspielte seine Lippen, als er eines Streiches gedachte, der drei Leuten vom Stamme der Ouled-Alan das Leben gekostet und ihm und seinen Kameraden zwanzig Hühner, zwei Schafe und Gold eingebracht hatte und Stoff zum Lachen für ein halbes Jahr.
Die Täter waren nie entdeckt worden; übrigens hatte man nicht nach ihnen geforscht, da der Araber sozusagen als natürliche Beute des Soldaten gilt.
In Paris war das anders. Da konnte man nicht mit dem Säbel an der Seite und dem Revolver in der Faust, fern von der bürgerlichen Gerichtsbarkeit, in voller Freiheit drauflosrabuschern. Er wünschte seine zwei Jahre in Afrika zurück. Wie schade, daß er nicht da unten geblieben war! Er hatte sich Besseres erhofft, als er heimkehrte. Aber nun! ... Ja, jetzt hatte er was Rechtes!
Er bewegte die Zunge schnalzend im Munde herum, als wollte er die Trockenheit seines Gaumens feststellen.
Die Menge schob sich langsam und matt an ihm vorüber, und er dachte immer noch: »Dieses Pack! All diese Tröpfe haben Geld in der Tasche!« Er rempelte die Leute mit der Schulter an und pfiff eine lustige Weise. Herren, die er geschubst hatte, drehten sich schimpfend um; Frauen schalten: »So ein Rüpel!«
Er ging am Vaudeville vorbei und blieb vor dem Café Américain stehen; er fragte sich, ob er nicht seinen Schnitt trinken sollte; so peinigte ihn der Durst. Ehe er sich entschloß, blickte er nach den erleuchteten Uhren mitten auf dem Fahrdamm. Es war ein Viertel nach neun. Er kannte sich: sobald das Glas Bier vor ihm stand, goß er es herunter. Was sollte er nachher bis elf Uhr anfangen?
Er ging weiter. »Ich werde bis zur Madeleine gehen«, sagte er zu sich, »dann kehre ich ganz langsam wieder um.«
Als er an die Ecke des Opernplatzes kam, begegnete er einem dicken jungen Manne, dessen Gesicht er schon irgendwo gesehen haben mußte.
Er begann ihm zu folgen und suchte sich zu erinnern, während er halblaut vor sich hin sprach: »Zum Teufel, wo kenne ich diesen Kerl her?«
Er zermarterte sich das Hirn, ohne daß es ihm einfiel; dann plötzlich erschien ihm derselbe Mensch durch ein eigentümliches Spiel des Gedächtnisses weniger dick, jünger, in Husarenuniform. »Halt, Forestier!« rief er ganz laut, seine Schritte beschleunigend, und klopfte dem vor ihm Gehenden auf die Schulter. Dieser drehte sich um, blickte ihn an und fragte: »Was wünschen Sie, mein Herr?«
Duroy begann zu lachen: »Erkennst du mich nicht?« »Nein.«
»Georges Duroy von den sechsten Husaren.«
Forestier streckte ihm beide Hände entgegen: »Ah, alter Junge! Wie geht's dir denn?«
»Ausgezeichnet. Und dir?«
» Oh, mir geht's nicht sehr gut. Denke dir, ich hab's auf der Lunge. Ich huste das halbe Jahr lang. Ich habe mir in Bougival einen Katarrh geholt in dem Jahr, wo ich nach Paris zurückkam; es ist jetzt vier Jahre her.«
»So, du siehst aber doch gesund aus.«
Und Forestier nahm den Arm seines alten Kameraden und erzählte ihm von seiner Krankheit, von den Ärzten, die er konsultiert hatte, deren Meinungen und Ratschlägen und der Schwierigkeit, in seiner Stellung ihren Verordnungen zu folgen. Er sollte den Winter im Süden zubringen; aber wie konnte er das? Er war verheiratet, Journalist, und hatte eine sehr gute Stellung.
»Ich habe den politischen Teil bei der ›Vie francaise‹, die Senatsberichte für den ›Salut‹ und schreibe hin und wieder literarische Feuilletons für den ›Planete‹. Ja, ich habe meinen Weg gemacht!«
Duroy blickte ihn erstaunt an. Er sah recht verändert, recht gereift aus. Er hatte jetzt das Auftreten, die Haltung und Kleidung eines selbstgewissen, sichergestellten Mannes und ein Bäuchlein, als ob er gut speiste. Früher war er mager, schmal und beweglich gewesen, ein farbiger Mensch, der Geschirr zerbrach, geräuschvoll und ewig in Unruhe. Paris hatte ihn binnen drei Jahren total umgewandelt; er war gesetzt und stark geworden und hatte an den Schläfen ein paar graue Haare, wiewohl er nicht älter als siebenundzwanzig Jahre war.
»Wohin gehst du?« fragte Forestier.
»Nirgends«, antwortete Duroy. »Ich bummle nur ein bißchen, eh' ich nach Hause gehe.«
»Schçn; willst du mich nach der ›Vie franÅaise‹ begleiten? Ich habe da Korrekturen zu lesen; nachher kçnnen wir zusammen ein Glas Bier trinken.«
»Ich begleite dich.«
Damit setzten sie sich in Gang, Arm in Arm, mit der leichten Vertraulichkeit, die zwischen Schulkameraden und Waffengefährten herrscht.
»Was treibst du in Paris?« fragte Forestier.
Duroy zuckte die Achseln: »Ich verhungere schlecht und recht ... Als meine Dienstzeit ablief, wollte ich hierher, um ... um mein Glück zu machen oder vielmehr um in Paris zu leben; und nun bin ich schon ein halbes Jahr im Bureau der Nordbahn angestellt, mit fünfzehnhundert Franken jährlich, kein bißchen mehr.«
»Zum Teufel«, murmelte Forestier, »das ist nicht sehr viel.«
»Das glaub' ich. Aber was soll ich anfangen? Ich stehe allein, ich kenne keine Seele; ich kann mich niemandem empfehlen. An gutem Willen fehlt's mir nicht, aber an Mitteln.«
Sein Kamerad maß ihn vom Kopf bis zu den Füßen, als praktischer Mann, der einen Gegenstand abschätzt; dann versetzte er in überzeugtem Tone: »Sieh mal, mein Junge, hier hängt alles vom Auftreten ab. Ein etwas gewitzigter Mensch wird leichter Minister als Bureauvorsteher. Man muß fordern und nicht bitten. Aber wie zum Henker kommt es, daß du nichts Besseres gefunden hast als eine Stelle bei der Nordbahn?«
»Ich habe überall gesucht«, antwortete Duroy, »und nichts gefunden. Augenblicklich habe ich zwar etwas in Aussicht; man bietet mir eine Stelle als Stallmeister in der Reitbahn von Pellerin an. Da bekomme ich mindestens dreitausend Franken.«
Forestier blieb kurz stehen. »Mach doch so was nicht, das ist ja dumm, wo du zehntausend Franken verdienen kannst. Damit verdirbst du dir mit einem Schlag deine Zukunft. In deinem Bureau sieht man dich wenigstens nicht, kein Mensch kennt dich; wenn du was kannst, verläßt du es einfach und machst deine Karriere. Bist du aber mal Stallmeister, dann ist's aus. Das ist so ähnlich, als ob du Haushofmeister in einem Hause wärest, wo ganz Paris verkehrt. Hast du vornehmen Leuten oder ihren Söhnen erst Reitstunden gegeben, so gewöhnen sie sich nie mehr daran, dich als ihresgleichen anzusehen.«
Damit schwieg er, dachte ein paar Augenblicke nach und fragte dann: »Hast du das Abiturium gemacht?«
»Nein, ich bin zweimal durchgefallen.«
»Das tut nichts, wenn du nur die Schule bis zuletzt besucht hast. Wenn von Cicero oder Tiberius die Rede ist, dann weißt du doch ungefähr, was das ist?«
»Ungefähr, ja.«
»Gut. Mehr weiß keiner davon, ausgenommen Stücker zwanzig Dummköpfe, die nicht soviel Grips haben, sich durchzusetzen. Es ist ja nicht so schwierig, gebildet zu scheinen; es kommt nur auf eins an: sich nicht in flagranti ertappen zu lassen, wenn man etwas nicht weiß. Man dreht und wendet sich, man weicht dem Hindernis aus, umgeht es und leimt die anderen mit Hilfe des Konversationslexikons. Die Menschen sind allesamt dumm wie Gänse und unwissend wie Karpfen.«
Er sprach mit ruhiger Ironie, wie einer, der das Leben kennt, und lächelte mit einem Blick auf die vorüberflutende Menge. Plötzlich aber begann er zu husten und blieb stehen, bis der Anfall vorüber war. Dann fuhr er in mutlosem Tone fort: »Ist es nicht ein Elend, daß man diese Bronchitis nicht los wird? Dabei sind wir im Hochsommer. Ha! Im Winter geh ich nach Mentone, um mich auszukurieren. Was kann's helfen, mein Gott, die Gesundheit geht vor.«
Sie kamen zum Boulevard Poissonniere vor eine große Glastür, hinter der eine Zeitung mit der Außen- und Innenseite angeklebt war. Drei Leute standen davor und lasen sie.
Über der Tür prangte in riesiger Flammenschrift wie ein Reklameschrei: »La Vie francaise«. Und die Passanten, die plötzlich in den Lichtschein dieser drei leuchtenden Worte gerieten, erschienen mit einem Male lichtübergossen, klar und deutlich, wie am hellen Mittag, um sofort wieder ins Dunkel zurückzutreten.
Forestier öffnete die Tür. »Tritt ein!« sagte er.
Duroy trat ein, stieg eine pomphafte, schmutzige Treppe hinauf, die man von der ganzen Straße aus sehen konnte, gelangte in ein Vorzimmer, in dem zwei Bureaudiener seinen Gefährten grüßten, und endete dann in einer Art Wartezimmer, einem verstaubten und verwohnten Raume mit schmutziggrüner Tapete aus falschem Samt, die voller Flecken und hier und da durchlçchert war, als hätten die Mäuse sie angeknabbert.
»Setz dich«, sagte Forestier, »ich komme in fünf Minuten wieder.«
Und er verschwand in einer der drei Türen, die in dieses Zimmer führten.
Ein merkwürdiger, eigenartiger, undefinierbarer Geruch, der Geruch aller Redaktionsräume, herrschte. Duroy wartete unbeweglich, etwas verschüchtert und vor allem überrascht. Von Zeit zu Zeit liefen Leute an ihm vorbei; sie kamen aus der einen Tür und verschwanden durch die andere, noch ehe er Zeit gehabt hatte, sie anzusehen.
...
Übersetzung: Friedrich von Oppeln-Bronikowski
© Insel Verlag Berlin 2012
Als die Kassiererin ihm auf sein Fünffrankenstück herausgegeben hatte, verließ Georges Duroy das Restaurant.
Da er ein schmucker Kerl war, sowohl von Natur wie durch seine soldatische Haltung als alter Unteroffizier, so warf er sich in die Brust, drehte seinen Schnurrbart mit gewohnter militärischer Bewegung und ließ einen raschen, umfassenden Blick über die verspäteten Tischgäste schweifen, einen jener Blicke schöner Männer, die wie Angelhaken um sich greifen.
Die Frauen blickten ihm nach: drei kleine Arbeiterinnen, eine Musiklehrerin in mittleren Jahren, schlecht frisiert und vernachlässigt, mit immer staubigem Hute, immer schief sitzendem Kleide; ferner zwei Bürgerfrauen mit ihren Männern, die in diesem Winkelrestaurant ihren festen Mittagstisch hatten.
Als er auf der Straße war, blieb er einen Augenblick unschlüssig stehen und bedachte sich, was er tun sollte. Es war der 28. Juni, und er hatte für den Rest des Monats gerade noch drei Franken vierzig in der Tasche. Somit hatte er die Wahl zwischen zwei Mittagessen ohne Frühstück oder zwei Frühstücken ohne Mittagessen. Er überlegte sich, daß das Frühstück nur zweiundzwanzig Sous kostete, während die Hauptmahlzeit dreißig Sous erforderte. Wenn er also mit dem Frühstück vorliebnahm, blieb ihm noch ein Franken zwanzig übrig, gerade soviel, als zweimal Brot mit Wurst und zwei Glas Bier auf den Boulevards kosteten: dies war nämlich seine Hauptausgabe und sein Hauptvergnügen am Abend. Und so schlenderte er denn die Rue Notre Dame de Lorette hinunter.
Er ging wie früher, wo er noch den Husarendolman trug, die Brust aufgeworfen, die Beine etwas nach außen gedrückt, als ob er just aus dem Sattel käme. So schritt er rücksichtslos durch die Menge, streifte die Schultern der Vorübergehenden und rempelte sie an, um selbst nicht ausweichen zu müssen. Seinen rauhgewordenen Zylinder hatte er schief auf das Ohr gesetzt, und seine Schritte schallten auf dem Pflaster. Er schien immerfort etwas herauszufordern, die Menschen, die Häuser, die ganze Stadt, wie es sich für einen schmucken Soldaten gebührt, der ins Zivil hat zurückkehren müssen.
Obwohl er einen fertigen Anzug zu sechzig Franken trug, so besaß er doch eine gewisse, zwar aufdringliche und etwas gewöhnliche, aber doch tatsächliche Eleganz. Er war groß, gut gewachsen, blond, von einem kastanienbraunen, etwas rötlichen Blond, hatte einen hochgedrehten Schnurrbart, der sich auf seiner Oberlippe zu kräuseln schien, klare, blaue Augen mit einer ganz kleinen Pupille und natürlich gelocktes Haar mit dem Scheitel in der Mitte. So glich er ganz dem Leichtfuß in den Kolportageromanen.
Es war einer jener Sommerabende, wo keine Luft in Paris ist. Die Stadt war heiß, wie ein Dampfbad, und schien an diesem erstickenden Abend zu schwitzen. Die Wasserablässe hauchten verpestete Dünste aus ihrem granitenen Munde, und aus den Küchen im Untergeschoß drang durch die niedrigen Fenster der widrige Geruch von Spülwasser und alten Saucen.
Die Portiers saßen in Hemdärmeln rittlings auf ihren Rohrstühlen und rauchten die Pfeife unter den Hofeinfahrten. Und die Passanten gingen mit müden Schritten, barhäuptig, den Hut in der Hand.
Als Georges Duroy den Boulevard erreichte, blieb er abermals stehen, unschlüssig, was er tun sollte. Er hatte jetzt Lust, in die Champs-Elysees und die Avenue de Bois de Boulogne zu gehen, wo er unter den Bäumen etwas Luft schöpfen wollte. Aber zugleich quälte ihn ein anderes Verlangen: nach einem Liebesabenteuer.
Wie er das finden sollte, wußte er nicht. Doch er wartete darauf seit drei Monaten, tagaus, tagein, Abend für Abend. Dank seinem hübschen Gesicht und seinem galanten Wesen stahl er sich wohl hin und wieder ein bißchen Liebe; doch er hoffte stets auf mehr und auf Besseres.
Mit heißem Blut und leerer Tasche regte er sich auf, wenn die Dirnen ihn anstreiften und an den Straßenecken flüsterten: »Komm mit, hübscher Junge!« Doch er wagte ihnen nicht zu folgen; er konnte sie ja nicht bezahlen; und er wartete auch auf etwas Besseres, auf andere, minder gemeine Küsse.
Trotzdem liebte er die Orte, wo die öffentlichen Mädchen herumwimmelten, ihre Ballokale, ihre Cafes, ihre Straßen. Er mochte sie gern mit den Ellenbogen streifen, sie anreden, duzen, ihre aufdringlichen Parfüms einatmen, ihre Nähe fühlen. Sie waren doch schließlich Frauen, zur Liebe bestimmt. Er verachtete sie nicht mit dem angeborenen Abscheu des Familienmenschen.
Er lenkte die Schritte nach der Madeleinekirche und folgte dem Menschenstrom, der, von der Hitze bedrückt, träg dahinflutete. Die großen Cafes waren überfüllt; die Gäste saßen zum Teil auf dem Bürgersteig in dem blendenden, grellen Lichte der erleuchteten Spiegelscheiben. Vor ihnen, auf kleinen runden oder viereckigen Tischen, standen Gläser mit roten, gelben, grünen, braunen, in allen Farben schillernden Flüssigkeiten; und in den Karaffen sah man große, durchsichtige Eisstücke glänzen, die das schçne, klare Wasser kühlten.
Duroy hatte seine Schritte verlangsamt. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Ein brennender Durst, der Durst eines heißen Sommerabends, quälte ihn, und er dachte immerfort an das kçstliche Gefühl, wenn ein kaltes Getränk durch die Kehle rinnt. Aber wenn er heute abend nur zwei Glas Bier trank, so war es mit dem kargen Abendbrot für morgen vorbei; und das Hungerleiden am Monatsende war ihm nur zu wohl bekannt.
Er sagte sich: »Bis zehn Uhr muß ich es aushalten; dann trink ich im Americain meinen Schnitt. Donnerwetter, was bin ich durstig!« Und er blickte all diese Menschen an, die da an den Tischen saßen und tranken, die sich ihren Durst löschen konnten, soviel sie wollten. Er schlenderte in kecker, herausfordernder Haltung an den Cafes vorüber und taxierte mit raschem Blick nach dem Aussehen und der Kleidung jedes Gastes, wieviel Geld er wohl bei sich trug. Und ein Zorn ergriff ihn gegen diese ruhig dasitzenden Leute. Wenn man ihre Taschen durchsuchte, so würde man Gold, Silber und Kleingeld finden. Durchschnittlich mußte jeder zwei Zwanzigfrankenstücke bei sich haben; es waren ihrer wohl hundert im Cafe. Hundert mal zwei Zwanzigfrankenstücke machte viertausend Franken! »Die Schweine!« brummte er und ging mit wiegenden Schritten weiter. Hätte er einen an einer Straßenecke im Dunkeln stellen können, weiß Gott, er hätte ihm unbedenklich den Hals umgedreht, wie den Hühnern der Bauern im Manöver!
Und er dachte an seine zwei Dienstjahre in Afrika und wie er die Araber in den kleinen Garnisonen im Süden ausgeplündert hatte. Und ein grausames, lustiges Lachen umspielte seine Lippen, als er eines Streiches gedachte, der drei Leuten vom Stamme der Ouled-Alan das Leben gekostet und ihm und seinen Kameraden zwanzig Hühner, zwei Schafe und Gold eingebracht hatte und Stoff zum Lachen für ein halbes Jahr.
Die Täter waren nie entdeckt worden; übrigens hatte man nicht nach ihnen geforscht, da der Araber sozusagen als natürliche Beute des Soldaten gilt.
In Paris war das anders. Da konnte man nicht mit dem Säbel an der Seite und dem Revolver in der Faust, fern von der bürgerlichen Gerichtsbarkeit, in voller Freiheit drauflosrabuschern. Er wünschte seine zwei Jahre in Afrika zurück. Wie schade, daß er nicht da unten geblieben war! Er hatte sich Besseres erhofft, als er heimkehrte. Aber nun! ... Ja, jetzt hatte er was Rechtes!
Er bewegte die Zunge schnalzend im Munde herum, als wollte er die Trockenheit seines Gaumens feststellen.
Die Menge schob sich langsam und matt an ihm vorüber, und er dachte immer noch: »Dieses Pack! All diese Tröpfe haben Geld in der Tasche!« Er rempelte die Leute mit der Schulter an und pfiff eine lustige Weise. Herren, die er geschubst hatte, drehten sich schimpfend um; Frauen schalten: »So ein Rüpel!«
Er ging am Vaudeville vorbei und blieb vor dem Café Américain stehen; er fragte sich, ob er nicht seinen Schnitt trinken sollte; so peinigte ihn der Durst. Ehe er sich entschloß, blickte er nach den erleuchteten Uhren mitten auf dem Fahrdamm. Es war ein Viertel nach neun. Er kannte sich: sobald das Glas Bier vor ihm stand, goß er es herunter. Was sollte er nachher bis elf Uhr anfangen?
Er ging weiter. »Ich werde bis zur Madeleine gehen«, sagte er zu sich, »dann kehre ich ganz langsam wieder um.«
Als er an die Ecke des Opernplatzes kam, begegnete er einem dicken jungen Manne, dessen Gesicht er schon irgendwo gesehen haben mußte.
Er begann ihm zu folgen und suchte sich zu erinnern, während er halblaut vor sich hin sprach: »Zum Teufel, wo kenne ich diesen Kerl her?«
Er zermarterte sich das Hirn, ohne daß es ihm einfiel; dann plötzlich erschien ihm derselbe Mensch durch ein eigentümliches Spiel des Gedächtnisses weniger dick, jünger, in Husarenuniform. »Halt, Forestier!« rief er ganz laut, seine Schritte beschleunigend, und klopfte dem vor ihm Gehenden auf die Schulter. Dieser drehte sich um, blickte ihn an und fragte: »Was wünschen Sie, mein Herr?«
Duroy begann zu lachen: »Erkennst du mich nicht?« »Nein.«
»Georges Duroy von den sechsten Husaren.«
Forestier streckte ihm beide Hände entgegen: »Ah, alter Junge! Wie geht's dir denn?«
»Ausgezeichnet. Und dir?«
» Oh, mir geht's nicht sehr gut. Denke dir, ich hab's auf der Lunge. Ich huste das halbe Jahr lang. Ich habe mir in Bougival einen Katarrh geholt in dem Jahr, wo ich nach Paris zurückkam; es ist jetzt vier Jahre her.«
»So, du siehst aber doch gesund aus.«
Und Forestier nahm den Arm seines alten Kameraden und erzählte ihm von seiner Krankheit, von den Ärzten, die er konsultiert hatte, deren Meinungen und Ratschlägen und der Schwierigkeit, in seiner Stellung ihren Verordnungen zu folgen. Er sollte den Winter im Süden zubringen; aber wie konnte er das? Er war verheiratet, Journalist, und hatte eine sehr gute Stellung.
»Ich habe den politischen Teil bei der ›Vie francaise‹, die Senatsberichte für den ›Salut‹ und schreibe hin und wieder literarische Feuilletons für den ›Planete‹. Ja, ich habe meinen Weg gemacht!«
Duroy blickte ihn erstaunt an. Er sah recht verändert, recht gereift aus. Er hatte jetzt das Auftreten, die Haltung und Kleidung eines selbstgewissen, sichergestellten Mannes und ein Bäuchlein, als ob er gut speiste. Früher war er mager, schmal und beweglich gewesen, ein farbiger Mensch, der Geschirr zerbrach, geräuschvoll und ewig in Unruhe. Paris hatte ihn binnen drei Jahren total umgewandelt; er war gesetzt und stark geworden und hatte an den Schläfen ein paar graue Haare, wiewohl er nicht älter als siebenundzwanzig Jahre war.
»Wohin gehst du?« fragte Forestier.
»Nirgends«, antwortete Duroy. »Ich bummle nur ein bißchen, eh' ich nach Hause gehe.«
»Schçn; willst du mich nach der ›Vie franÅaise‹ begleiten? Ich habe da Korrekturen zu lesen; nachher kçnnen wir zusammen ein Glas Bier trinken.«
»Ich begleite dich.«
Damit setzten sie sich in Gang, Arm in Arm, mit der leichten Vertraulichkeit, die zwischen Schulkameraden und Waffengefährten herrscht.
»Was treibst du in Paris?« fragte Forestier.
Duroy zuckte die Achseln: »Ich verhungere schlecht und recht ... Als meine Dienstzeit ablief, wollte ich hierher, um ... um mein Glück zu machen oder vielmehr um in Paris zu leben; und nun bin ich schon ein halbes Jahr im Bureau der Nordbahn angestellt, mit fünfzehnhundert Franken jährlich, kein bißchen mehr.«
»Zum Teufel«, murmelte Forestier, »das ist nicht sehr viel.«
»Das glaub' ich. Aber was soll ich anfangen? Ich stehe allein, ich kenne keine Seele; ich kann mich niemandem empfehlen. An gutem Willen fehlt's mir nicht, aber an Mitteln.«
Sein Kamerad maß ihn vom Kopf bis zu den Füßen, als praktischer Mann, der einen Gegenstand abschätzt; dann versetzte er in überzeugtem Tone: »Sieh mal, mein Junge, hier hängt alles vom Auftreten ab. Ein etwas gewitzigter Mensch wird leichter Minister als Bureauvorsteher. Man muß fordern und nicht bitten. Aber wie zum Henker kommt es, daß du nichts Besseres gefunden hast als eine Stelle bei der Nordbahn?«
»Ich habe überall gesucht«, antwortete Duroy, »und nichts gefunden. Augenblicklich habe ich zwar etwas in Aussicht; man bietet mir eine Stelle als Stallmeister in der Reitbahn von Pellerin an. Da bekomme ich mindestens dreitausend Franken.«
Forestier blieb kurz stehen. »Mach doch so was nicht, das ist ja dumm, wo du zehntausend Franken verdienen kannst. Damit verdirbst du dir mit einem Schlag deine Zukunft. In deinem Bureau sieht man dich wenigstens nicht, kein Mensch kennt dich; wenn du was kannst, verläßt du es einfach und machst deine Karriere. Bist du aber mal Stallmeister, dann ist's aus. Das ist so ähnlich, als ob du Haushofmeister in einem Hause wärest, wo ganz Paris verkehrt. Hast du vornehmen Leuten oder ihren Söhnen erst Reitstunden gegeben, so gewöhnen sie sich nie mehr daran, dich als ihresgleichen anzusehen.«
Damit schwieg er, dachte ein paar Augenblicke nach und fragte dann: »Hast du das Abiturium gemacht?«
»Nein, ich bin zweimal durchgefallen.«
»Das tut nichts, wenn du nur die Schule bis zuletzt besucht hast. Wenn von Cicero oder Tiberius die Rede ist, dann weißt du doch ungefähr, was das ist?«
»Ungefähr, ja.«
»Gut. Mehr weiß keiner davon, ausgenommen Stücker zwanzig Dummköpfe, die nicht soviel Grips haben, sich durchzusetzen. Es ist ja nicht so schwierig, gebildet zu scheinen; es kommt nur auf eins an: sich nicht in flagranti ertappen zu lassen, wenn man etwas nicht weiß. Man dreht und wendet sich, man weicht dem Hindernis aus, umgeht es und leimt die anderen mit Hilfe des Konversationslexikons. Die Menschen sind allesamt dumm wie Gänse und unwissend wie Karpfen.«
Er sprach mit ruhiger Ironie, wie einer, der das Leben kennt, und lächelte mit einem Blick auf die vorüberflutende Menge. Plötzlich aber begann er zu husten und blieb stehen, bis der Anfall vorüber war. Dann fuhr er in mutlosem Tone fort: »Ist es nicht ein Elend, daß man diese Bronchitis nicht los wird? Dabei sind wir im Hochsommer. Ha! Im Winter geh ich nach Mentone, um mich auszukurieren. Was kann's helfen, mein Gott, die Gesundheit geht vor.«
Sie kamen zum Boulevard Poissonniere vor eine große Glastür, hinter der eine Zeitung mit der Außen- und Innenseite angeklebt war. Drei Leute standen davor und lasen sie.
Über der Tür prangte in riesiger Flammenschrift wie ein Reklameschrei: »La Vie francaise«. Und die Passanten, die plötzlich in den Lichtschein dieser drei leuchtenden Worte gerieten, erschienen mit einem Male lichtübergossen, klar und deutlich, wie am hellen Mittag, um sofort wieder ins Dunkel zurückzutreten.
Forestier öffnete die Tür. »Tritt ein!« sagte er.
Duroy trat ein, stieg eine pomphafte, schmutzige Treppe hinauf, die man von der ganzen Straße aus sehen konnte, gelangte in ein Vorzimmer, in dem zwei Bureaudiener seinen Gefährten grüßten, und endete dann in einer Art Wartezimmer, einem verstaubten und verwohnten Raume mit schmutziggrüner Tapete aus falschem Samt, die voller Flecken und hier und da durchlçchert war, als hätten die Mäuse sie angeknabbert.
»Setz dich«, sagte Forestier, »ich komme in fünf Minuten wieder.«
Und er verschwand in einer der drei Türen, die in dieses Zimmer führten.
Ein merkwürdiger, eigenartiger, undefinierbarer Geruch, der Geruch aller Redaktionsräume, herrschte. Duroy wartete unbeweglich, etwas verschüchtert und vor allem überrascht. Von Zeit zu Zeit liefen Leute an ihm vorbei; sie kamen aus der einen Tür und verschwanden durch die andere, noch ehe er Zeit gehabt hatte, sie anzusehen.
...
Übersetzung: Friedrich von Oppeln-Bronikowski
© Insel Verlag Berlin 2012
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Autoren-Porträt von Guy de Maupassant
Guy de Maupassant (1850-1893) ist einer der großen Romanciers Frankreichs. Existentielle Konflikte, Milieuschilderungen und psychologische Analyse machen seine seine Romane und Novellen zur auch heute noch fesselnden Lektüre. Oppeln-Bronikowski, Friedrich vonFriedrich von Oppeln-Bronikowski, geboren 1873 in Kassel und verstorben 1936 in Berlin, studierte Philosophie, Romanistik und Archäologie in Berlin. Anschließend war er als Schriftsteller, Übersetzer, Herausgeber und Kulturhistoriker tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Guy de Maupassant
- 2012, 415 Seiten, Maße: 11,8 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Friedrich von Oppeln-Bronikowski
- Verlag: INSEL VERLAG
- ISBN-10: 3458357408
- ISBN-13: 9783458357407
- Erscheinungsdatum: 12.04.2012
Rezension zu „Bel-Ami “
»Die Charakterstudie George Duroys zeichnet zugleich ein beeindruckendes Bild der Pariser Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts.«
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