Berg aus schwarzem Glas / Otherland Bd.3
»Suche den legendären Berg aus schwarzem Glas, von dem es heißt, er reiche bis zu den Sternen, und dort wirst du die Antwort finden.«
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»Suche den legendären Berg aus schwarzem Glas, von dem es heißt, er reiche bis zu den Sternen, und dort wirst du die Antwort finden.«
»Du wirst das, was du suchst, bei Sonnenuntergang vor Ilions Mauern finden.«
So sprach die geheimnisvolle schlafende Frau zu Orlando. Aber was sollte das bedeuten? Und wie sollte ein schwerkranker Junge, der in einem virtuellen Ägypten voller feindseliger, blutrünstiger Götter und mythischer Kreaturen um sein Leben kämpfte, je dieses Ziel finden?
Im dritten Band, dem bisher spannendsten, erhält die Erzählung ein neues Tempo, denn die Zeit wird knapp: Die Gralsbruderschaft macht sich bereit, den letzten Schritt zu tun - nämlich einzugehen in das Netzwerk Otherland, um das ewige Leben zu gewinnen. Die Rätsel um Paul Jonas werden gelüftet, und Renie und ihre Freunde sehen sich mit dem schrecklichsten Geheimnis von Otherland konfrontiert, das immer nur schaudernd »Der Andere« genannt wird...
Im November 2004 hat Tad Williams für »Otherland« den Corine-Future Preis erhalten.
Aber so einfach kann es nicht sein, dachte Paul Jonas. Das wäre das erste Mal.
Und natürlich hatte er recht.
Zuerst hatte es tatsächlich den Anschein, als ob eine lange verschlossene Tür zu guter Letzt doch noch aufgegangen wäre - oder vielmehr, als ob Paul, dem das Entsetzen über Gallys Tod immer noch in den Knochen steckte, die Endrunde eines extrem langwierigen und unbegreiflichen Wettkampfs erreicht hätte.
Die Frau des verhinderten Heimkehrers Odysseus, die alle für seine Witwe hielten, vertröstete ihre Freier schon seit geraumer Zeit mit der Ausrede, vor jedem Gedanken an eine neue Vermählung müsse sie erst ihrem Schwiegervater das Leichentuch gewebt haben. Allnächtlich, wenn die Freier betrunken eingeschlafen waren, trennte sie dann die Arbeit des Tages heimlich wieder auf. Darum traf Paul, als er in der Gestalt ihres Mannes zu ihr kam, sie am Webstuhl an. Als sie sich umdrehte, sah er, daß das Motiv des Tuches Vögel waren, hell blickende, schön geflügelte Vögel, jede einzelne Feder ein kleines Wunder aus farbigen Fäden, aber er schaute nicht lange darauf. Die geheimnisvolle Erscheinung, die in so vielen Gestalten und in so vielen Träumen zu ihm gekommen war und die sich an diesem Ort als hochgewachsene, schlanke Frau im reifen Alter darstellte, stand ihm jetzt wartend gegenüber.
Es gibt so viel, was wir zu bereden haben, mein langverschollener Mann - so viel!
Sie bot ihm ihren Hocker an. Als er sich gesetzt hatte, kniete sie sich mit natürlicher Grazie zu seinen Füßen auf die Steinplatten. Wie alle im Haus roch sie nach Wolle, Olivenöl und
Seltsamerweise umarmte sie ihn nicht, ja rief nicht einmal die Dienerin Eurykleia zurück, um ihrem so lange vermißten Gatten Wein oder Speisen bringen zu lassen, aber Paul war nicht enttäuscht: Antworten auf seine vielen Fragen interessierten ihn viel mehr. Die Lampenflamme flackerte, dann wurde sie still, als ob die Welt den Atem anhielte. Alles an ihr wirkte vertraut, sprach von einem Leben, das er verloren hatte und unbedingt wiedergewinnen wollte. Er wollte sie an sich pressen, aber irgend etwas, vielleicht ihr kühler, ein wenig scheuer Blick, hielt ihn ab. Er war von den Ereignissen ganz benommen und wußte nicht, wo er anfangen sollte.
Wie ... wie heißt du?
Wie ich heiße? Penelope, du Seltsamer, sagte sie, und ein Verwunderungsfältchen erschien zwischen ihren Brauen. Hat dich die Fahrt in das düstere Reich des Todes sogar um dein Gedächtnis gebracht? Das wäre aber sehr traurig.
Paul schüttelte den Kopf. Den Namen von Odysseus´ Gemahlin kannte er, aber er hatte keine Lust, ein vorgegebenes Szenarium auszuagieren. Aber wie heißt du wirklich? Vaala?
Der sorgenvolle Blick verfinsterte sich. Sie lehnte sich von ihm weg wie von einem Tier, das sie jeden Augenblick anspringen konnte. Bitte, Odysseus, sage mir, was du von mir zu hören wünschst. Ich will dich nicht erzürnen, denn sonst könnte es geschehen, daß deine Seele gar keine Ruhe mehr findet.
Seele? Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie scheute zurück. Meinst du denn, ich bin tot? Schau doch, ich lebe! Faß mich an!
Noch während sie ihm mit einer ebenso anmutigen wie entschlossenen Bewegung auswich, wechselte ihre Miene schlagartig von Furcht zu Verwirrung. Gleich darauf überkam sie eine tiefe Traurigkeit, und ein Blick erschien,
Autoren-Porträt von TadWilliams
Bestseller-Autor TadWilliams, übersetzt in mehr als 20 Sprachen, ist sicher einer dervielseitigsten und originellsten Fantasy-Autoren: Mit"Otherland" hat er die Grenzen der Fantasy überschritten und ein neues Genre geschaffen. Esist "Fantasy, Sciencefiction, Abenteuerroman, Märchen,Mythen, Mystery, Krimi zugleich" (Die Zeit).
Tad Williams wuchs in einfachen Verhältnissen in Palo Alto auf. Er besuchte nieein College und schlug sich unter anderem als Bauarbeiter, Schuhverkäufer,Versicherungsmakler und Schuldeneintreiber durch. Williams hatte eineRadio-Show, machte Gebrauchsgrafik, zeichnete, schauspielerte und war Mitgliedder Band "Idiot". Später arbeitete er als Dozent, im Multimediabereich undgründete eine interaktive TV-Station.
Nach seinem 4-bändigen Opus "Otherland"wird Williams inzwischen als der Tolkien des 21. Jahrhunderts gefeiert. Nebendem Romanschreiben, arbeitet er derzeit an einem Comic sowie diversenDrehbüchern für Film und Fernsehen. Mit seiner Frau lebt TadWilliams in London und in der Nähe von San Francisco.
Eine große deutscheZeitung hat OTHERLAND als eine Mischung aus Fantasy, Science-Fiction,Abenteuerroman, Märchen, Mythen, Mystery und Krimi" bezeichnet. Wie würden Sieselbst das Genre des Werks bezeichnen?
Ich neige dazu zu denken, dass OTHERLAND ein eigenes Genreist - ein Fantasy-Epos in der Tradition von Tolkien, aber angesiedelt in dernäheren Zukunft und mit einer Menge neuer Ideen und Stile. Darüber hinaus habeich versucht, verschiedene Formen des Geschichtenerzählens zu kombinieren undvon erschreckenden Stellen zu witzigen und absurden bis hin (wenn ich meineArbeit gut gemacht habe) zu emotional berührenden Teilen zu wechseln. Ichhoffe, es ist anders als alles andere, was man je zuvor gelesen hat.
Sie haben sich mit einer Menge Jobs durchgeschlagen undsind früh in den Multimediabereich eingestiegen. Waren das alles notwendigeErfahrungen für das Schreiben eines Epos' dieses Kalibers?
Ich habe mich beim Schreiben der Science-Fiction in OTHERLANDwegen meiner Erfahrungen aus dem Multimedia-Bereich und den Online-Communitiessehr zu Hause gefühlt. Wenn ich über die letzten Entwicklungen derQuantenphysik oder das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit geschrieben hätte,hätte ich mich unsicherer gefühlt und vielleicht noch ein Jahr recherchierenmüssen (was nicht heißen soll, dass ich nicht eine Menge Zeit mit Recherchenverbracht habe!).
OTHERLAND wurdeweltweit gefeiert, nicht nur von der Fanatasy-Gemeinde, sondern auch in denFeuilletons. Wie groß ist da der Erfolgsdruck hinsichtlich weiterer Projekte?
Ich hatte das Glück, dass alles, was ich geschrieben habe, zumindestfür einen Teil meiner Leserschaft zum Lieblingsbuch wurde. Das bedeutet auch,dass mit jedem neuen Buch einige Leute am liebsten dasselbe noch mal lesenwürden, was ihnen vorher schon gut
Ihre Dankesrede bei der Verleihung des CorineBuchpreises 2004 hielten Sie auf Deutsch. Wo haben Sie die Sprache gelernt, undwarum haben Sie nicht das deutsche Hörbuch gesprochen?
Zuallererst bin ich unglaublich viel besser darin, eineRede auf Deutsch auswendig zu lernen, als es tatsächlich zu sprechen. Was dasdeutsche Hörbuch angeht, habe ich einen Teil gesprochen. Sie werden ihn aberkaum kennen, da er erst ziemlich am Ende des 24 Stunden-Hörspiels kommt.
Ist das Schreiben für Sie Arbeit im klassischen Sinne,oder bekommen Sie einfach Geld dafür, dass Sie tun, was Ihnen Spaß macht?
Nichts, was dermaßen viel Konzentration und Engagementverlangt wie das Schreiben, macht die ganze Zeit Spaß. Aber es ist ganzbestimmt das Allerbeste, das ich jemals für Geld getan habe. Und es ist einwundervolles Leben, sich für andere Leute Dinge auszudenken und sich davon zu ernähren.Ich kann mich also in keiner Weise über meinen Werdegang beschweren. Ichglaube, ich habe sehr viel Glück gehabt.
Die Fragen stellteHenrik Flor, Literaturtest.
- Autor: Tad Williams
- 2000, 6. Aufl., 813 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 15,2 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Hans-Ulrich Möhring
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608934235
- ISBN-13: 9783608934236
- Erscheinungsdatum: 31.07.2001
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