Blaues Blut / Vampire Academy Bd.2
Rose Hathaways Liebesleben steht völlig Kopf. Während ihr bester Freund Mason hoffnungslos in sie verliebt ist, wirft ihr hinreißend gut aussehender Nachhilfelehrer Dimitri offenbar ein Auge auf eine andere Frau. Da versetzt ein...
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Rose Hathaways Liebesleben steht völlig Kopf. Während ihr bester Freund Mason hoffnungslos in sie verliebt ist, wirft ihr hinreißend gut aussehender Nachhilfelehrer Dimitri offenbar ein Auge auf eine andere Frau. Da versetzt ein Großangriff der Strigoi die Akademie der Vampire in höchste Alarmbereitschaft, und es wimmelt an der Schule nur so von Wächtern, darunter auch die legendäre Janine Hathaway, Roses Mutter! Um dem Gefühlchaos die Krone aufzusetzen, muss sich Rose mit Christian, dem Ex-Freund ihrer Freundin Lissa, verbünden, um die Akademie vor drohendem Unheil zu bewahren.
Zweiter Band der Vampir-Erfolgsserie von Richelle Mead. Romantik, Action und Intrigen - Vampire Academy lässt keine Wünsche offen.
1
Ich hatte nicht geglaubt,dass mein Tag noch schlimmer werden könnte,
bis meine beste Freundin mir eröffnete, dass sie vielleicht verrückt wurde. Wieder einmal.
„Ich … was hast du gesagt?“
Ich stand in der Eingangshalle ihres Wohnheims und beugte mich in dem Versuch, ihn mir anzupassen, über einen meiner Stiefel. Bei ihren Worten riss ich den Kopf hoch und betrachtete sie durch das Gewirr dunkler Haare, die die Hälfte meines Gesichts bedeckten. Ich war nach der Schule eingeschlafen und hatte danach auf die Benutzung einer Bürste verzichtet, um noch pünktlich zu sein. Lissas platinblondes
Haar war natürlich glatt und perfekt; es hing ihr über die Schultern wie ein Brautschleier, während sie mich erheitert beobachtete.
„Ich habe gesagt, dass ich denke, meine Tabletten funktionieren vielleicht nicht mehr so gut.“
Ich richtete mich auf und schüttelte mir die Haare aus dem Gesicht. „Was soll das heißen?“, fragte ich. Um uns herum eilten Moroi vorbei,auf dem Weg zu Freunden oder zum Abendessen.
„Heißt das …“ Ich senkte die Stimme.„Heißt das,dass deine Kräfte zurückkehren?“
Sie schüttelte den Kopf, und ich sah ein schwaches Aufblitzen von Bedauern in ihren Augen. „Nein … ich fühle mich der Magie näher, aber ich kann sie noch immer nicht benutzen. Aber ich spüre manchmal wieder etwas von dieser anderen Sache, du weißt schon … ab und zu bin ich niedergeschlagener. Es ist nicht einmal annähernd so schlimm, wie es mal war“, fügte sie hastig hinzu, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. Bevor sie ihre Tabletten bekam, konnten Lissas Stimmungen so übel werden,dass sie sich selbst schnitt.„Es ist einfach eine Spur deutlicher als bisher.“
„Was ist mit den anderen
Lissa lachte. Sie nahm nichts von alledem so ernst, wie ich es tat. „Du hörst dich so an,als hättest du psychiatrische Lehrbücher gelesen.“
Das hatte ich übrigens wirklich. „Ich mache mir nur Sorgen um dich. Wenn du denkst, dass die Tabletten nicht mehr wirken, müssen wir es jemandem erzählen.“
„Nein, nein“, sagte sie hastig. „Es geht mir gut, wirklich. Sie wirken ja noch … nur nicht mehr ganz so gut. Ich denke nicht, dass wir jetzt schon in Panik geraten sollten. Vor allem du nicht – zumindest nicht heute.“
Ihr Themenwechsel funktionierte.Ich hatte vor einer Stunde erfahren,
dass ich heute meine Qualifikationsprüfung ablegen würde.Es war ein Examen – oder eher eine mündliche Prüfung –, das alle Wächternovizen
während ihres ersten Jahres an der Akademie ablegen mussten.Da ich mich im letzten Jahr mit Lissa außerhalb der Schule versteckt hielt, hatte ich meine Prüfung versäumt. Heute würde man mich zu einem Wächter irgendwo außerhalb des Campus bringen, der mich der Prüfung unterziehen würde. Danke für die Vorwarnung, Leute.
„Mach dir um mich keine Sorgen“,wiederholte Lissa lächelnd.„Ich gebe dir Bescheid, wenn es schlimmer wird.“
„Okay“, erwiderte ich widerstrebend.
Aber um auf der sicheren Seite zu sein,öffnete ich meine Sinne und gestattete mir, sie durch unser Band zu fühlen. Sie hatte die Wahrheit
gesagt. Sie war heute Morgen ruhig und glücklich, es gab keinen Grund zur Sorge. Aber ganz weit hinten in ihrem Geist spürte ich einen
Knoten dunkler Beklemmungen.Diese Dunkelheit verschlang sie nicht,aber sie fühlte sich genauso an wie die Anfälle von Depressionen und Wut, mit denen sie früher zu kämpfen gehabt hatte. Es war nur ein kleiner Tümpel, aber er gefiel mir nicht. Ich wollte ihn überhaupt nicht da haben. Ich versuchte, tiefer in sie einzudringen, um mir einen besseren Eindruck von ihren Gefühlen zu verschaffen, und plötzlich machte ich die unheimliche Erfahrung, diese Gefühle tatsächlich zu berühren. Eine Übelkeit erregende Art von Gefühl bemächtigte sich meiner,und ich wich auf der Stelle aus ihrem Kopf zurück.Ein leichter Schauder überlief mich.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Lissa stirnrunzelnd. „Du siehst plötzlich so aus, als sei dir schlecht.“
„Ich bin nur … nervös wegen der Prüfung“, log ich. Zögernd griff ich abermals nach dem Band. Die Dunkelheit war vollkommen verschwunden.
Keine Spur mehr davon. Vielleicht war ja mit ihren Tabletten
doch alles in Ordnung. „Mir geht es gut.“
Sie zeigte auf die Uhr. „Nicht mehr lange, wenn du dich nicht bald in Bewegung setzt.“
„Verdammt“, fluchte ich. Sie hatte recht. Ich umarmte sie schnell. „Wir sehen uns später!“
„Viel Glück!“, rief sie.
Ich eilte über den Campus und fand meinen Mentor, Dimitri Belikov,der neben einem Honda Pilot wartete.Wie langweilig.Es war zwar nicht zu erwarten,dass wir in einem Porsche über die Bergstraßen von Montana brausten, aber ein etwas cooleres Auto wäre doch nett gewesen.
„Ich weiß,ich weiß“,sagte ich,als ich sein Gesicht sah.„Tut mir leid,dass ich so spät dran bin.“
Dann fiel mir wieder ein, dass mir eine der wichtigsten Prüfungen
meines Lebens bevorstand, und plötzlich waren Lissa und die Möglichkeit, dass ihre Tabletten vielleicht nicht mehr richtig wirkten,vergessen. Ich wollte sie beschützen, aber das würde nicht viel bringen,
wenn ich die Highschool nicht bestehen und auch wirklich ihre Wächterin werden konnte.
Dimitri stand da und sah so schnuckelig aus wie eh und je. Das gewaltige
Ziegelsteingebäude warf lange Schatten über uns, es ragte wie eine große Bestie im schummrigen Licht kurz vor Tagesanbruch über uns auf.Es begann zu schneien.Ich beobachtete,wie die leichten,kristallinen
Flocken sachte herabschwebten. Mehrere landeten in seinem dunklen Haar, wo sie prompt schmolzen.
„Wer fährt sonst noch mit?“, fragte ich.
Er zuckte die Achseln. „Nur wir beide.“
Meine Stimmung schnellte prompt an „gut gelaunt“ vorbei schnurstracks
auf „ekstatisch“ zu. Dimitri und ich. Allein. In einem Auto.Dafür könnte sich eine Überraschungsprüfung durchaus lohnen.
„Wie weit müssen wir fahren?“ Im Stillen betete ich, dass es eine
richtig lange Fahrt werden würde. Zum Beispiel eine, die eine Woche dauern würde.Und die es notwendig machen würde,in Luxushotels zu übernachten. Vielleicht würden wir in eine Schneeverwehung geraten und dort feststecken, und nur unsere Körperwärme würde uns am Leben erhalten.
„Fünf Stunden.“
„Oh.“
Etwas weniger,als ich gehofft hatte.Trotzdem,fünf Stunden waren besser als nichts. Außerdem war die Sache mit der Schneeverwehung keineswegs ausgeschlossen.
Für Menschen wäre es schwierig gewesen, über die dunklen, verschneiten
Straßen zu fahren,aber für unsere Dhampiraugen stellten sie kein Problem dar. Ich schaute geradeaus und versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass Dimitris Rasierwasser den Wagen mit einem sauberen, scharfen Duft füllte, der in mir den Wunsch weckte, einfach dahinzuschmelzen. Stattdessen konzentrierte ich mich wieder auf die Qualifikationsprüfung.
304 Seiten
ISBN: 978-3-8025-8202-8
Mehr Informationen zu diesem Titel:
www.egmont-lyx.de
Richelle Mead
Vampire Academy – Blaues Blut
© 2009 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Autoren-Porträt von Richelle Mead
Als brave Durchschnittsamerikanerin kann man Richelle Mead sicher nicht bezeichnen. Wenn sie sich nicht gerade – als Leserin oder Autorin – ihrer unbändigen Liebe zu Büchern hingibt, frönt sie ihrer Leidenschaft für schlechte Reality-TV-Sendungen, reist durch die Welt, probiert neue Cocktailrezepte oder kauft Kleider, die sie nach dem Shopping eigentlich nur noch selten trägt. Außerdem trinkt sie Kaffee in rauen Mengen – für sie als Nachtarbeiterin ein wichtiger Bestandteil ihres Lebensrhythmus.
Da verwundert es kaum, dass sich eine ihrer drei Roman-Reihen der Welt der Vampire, genauer: der „Vampire Academy“, widmet. Auf dieser Schule werden junge Vampire ebenso ausgebildet wie diejenigen, die sie beschützen sollen. In „Blutsschwestern“, dem ersten Teil der Reihe, absolviert auch Rose ein solches Training. Sie ist halb Mensch, halb Vampir, und hat vor allem ein Ziel: Sie möchte ihre Freundin Lissa beschützen, die letzte Vertreterin der Vampirfamilie Dragomir. Tatsächlich schwebt Lissa in tödlicher Gefahr, denn auch ihr Leben ist geprägt von dem Kampf, der im Zentrum der Buchreihe steht: dem Kampf zwischen den lebenden und den untoten Vampiren, den Strigoi. In „Blaues Blut“, der zweiten Folge, liegt das Unheil drohend über der ganzen Academy, und es ist an Rose, den Großangriff der Strigoi abzuwehren.Die aus Michigan stammende Richelle Mead lebt heute als Vollzeitautorin in Seattle, Washington. Neben der vor allem für Teenager geschriebenen Vampire-Academy-Serie halten sie auch die Georgina-Kincaid-Reihe und die Dark-Swan-Geschichten auf Trab, die sich eher an erwachsene Leser wenden. Alle drei Reihen möchte die Autorin fortsetzen – sehr zur Freude ihrer Leser und des örtlichen Kaffeehändlers.
- Autor: Richelle Mead
- Altersempfehlung: Ab 16 Jahre
- 2009, 10. Aufl., 298 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Michaela Link
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802582020
- ISBN-13: 9783802582028
- Erscheinungsdatum: 17.06.2009
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