Blick zurück durchs Küchenfenster

Rezepte und Geschichten beinhalten dieses Buch, in dem die Autorin aus kulinarischen Erinnerungen ein Bild ihrer Kindheit entstehen lässt. Wir werden in die Welt der Siebenbürger Sachsen geführt, die über Jahrhunderte "hinter den Wäldern" in Transilvanien (Siebenbürgen) ihren Lebensmittelpunkt angefangen vom 12. Jahrhundert an hatten.

Dagmar Dusil nimmt uns auf eine imaginäre Reise mit, "zurück in eine Geborgenheit, die damals den Stempel des Unvergänglichen trug". Die Mischung aus Rezeptbuch und Jugenderinnerungen ist gelungen und dazu angetan, auch den Menschen im Westen zu erfreuen.

Die Geschichten sind packend geschrieben und berühren den Leser.

Aus der Sicht eines Kindes scheint die Welt unvergänglich. Doch diese Unvergänglichkeit beginnt irgendwann zu bröckeln und wird damit zur Vergangenheit. Desshalb ist dieses Buch auch Geschichte von der Vergänglichkeit, von Liebe, Tod, Verlusten und Erwachsenwerden.

"Blick zurück durchs Küchenfenster" verbindet Lesevergnügen mit Kochrezepten. Es wird jedoch auch der Zerfall der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft und der Neuanfang in Deutschland geschildert. Es sind aber auch die vermeintlich kleinen Dinge, die den Reiz dieses Buches ausmachen, ganz im Sinne des Zitates von William Blake, das die Verfasserin an den Anfang gestellt hat: Die Welt in einem Sandkorn sehen, und den Himmel in einer Wiesenblume.

Ein durchaus lesenswertes Buch, das ich sehr empfehlen kann.