Blutige Steine / Commissario Brunetti Bd.14
Die Venedig-Krimis von Donna Leon wurden allein in Deutschland mehr als eine Millionen Mal verkauft. Sein 14. Fall führt Commissario Brunetti in die Welt der illegalen Einwanderer.
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Die Venedig-Krimis von Donna Leon wurden allein in Deutschland mehr als eine Millionen Mal verkauft. Sein 14. Fall führt Commissario Brunetti in die Welt der illegalen Einwanderer.
Auf dem Campo Santo Stefano wird ein illegal eingewanderter Schwarzafrikaner ermordet. Ein Streit unter Immigranten? Oder steckt mehr hinter der Ermordung des Afrikaners? Daran, den Tod eines Illegalen aufzuklären, hat niemand besonders großes Interesse - außer Brunetti. Hinter den vertrauten Kulissen von Venedig entdeckt der Commissario eine Welt mit eigenen Gesetzen. Und als man ihm das Ermitteln von höchster Stelle aus verbieten will, ahnt er, dass er einen besonders spannenden Fall vor sich hat.
Blutige Steine von Donna Leon
LESEPROBE
Die Polizei rückte in einem Tempoan, das die italienischen Zuschauer verblüffte, die Amerikaner dagegen empörte.Eine halbe Stunde, um ein Boot zu ordern und einen Trupp Beamte samtSpurensicherung zum Campo Santo Stefano zu befördern, erschien den Venezianernnicht lange, doch da waren die meisten Amerikaner schon entnervt auf und davon,nachdem sie untereinander vereinbart hatten, daß mansich im Hotel wiedertreffen werde. Niemand fühltesich bemüßigt, den Tatort im Auge zu behalten, und folglich waren, als diePolizei endlich eintraf, die meisten Taschen von den Tüchern verschwunden,sogar von dem mit der Leiche. Einige von denen, die den Toten bestohlen hatten,hinterließen rote Fußspuren auf seinem Tuch; ein Paar davon verlor sich alsblutige Fährte in Richtung Rialto.
Alvise, der erste Beamte am Tatort, befahlder kleinen Menschentraube, die immer noch um den Toten versammelt war,zurückzutreten. Dann näherte er sich der Leiche und betrachtete sie, als wisseer nicht recht, was jetzt, da er das Opfer vor sich sah, zu tun sei. Endlichbat ihn ein Kriminaltechniker, aus dem Weg zu gehen, während er das Tuch mitHolzpfosten umstellte. Einer der Kisten, die seine Leute mitgebracht hatten,entnahm er eine Rolle rot-weiß gestreiftes Plastikband,fädelte es durch die Schlitze am Kopf der Pfosten und schuf so eine deutlicheAbgrenzung zwischen dem Toten und dem Rest der Welt.
Alvise trat unterdessen zu einem Mann, derauf den Kirchenstufen stand, und fragte in herrischem Ton: »Wie heißen Sie?«
»Riccardo Lombardi«, antwortete der Mann. Er war groß, um dieFünfzig, gut gekleidet, jemand, der nach AlvisesEinschätzung hinter einem Schreibtisch saß und Anweisungen erteilte.
»Und was machen Siehier?«
Erstaunt über den Tondes Polizisten, antwortete der Mann: »Ich kam zufällig vorbei, und als ich denAuflauf sah, bin ich stehengeblieben.«
»Haben Sie gesehen,wer s war?«
»Was meinen Sie?«
Erst da fiel Alvise ein, daß er ja selbst nochkeine Ahnung hatte, was vorgefallen war. Er wußte nur,daß jemand die Questuraangerufen und gemeldet hatte, auf dem Campo Santo Stefano liege ein toterSchwarzer. »Können Sie sich ausweisen?« fragte erbarsch.
Der Mann zückte seineBrieftasche und reichte Alvise eine carta d identità.Der Sergente warf einen Blick darauf, gab sie zurückund erkundigte sich in unverändertem Ton: »Haben Sie etwas gesehen?«
»Ich sagte doch schon,ich kam zufällig hier vorbei, sah die vielen Leute und blieb stehen, um zuerfahren, was los sei. Weiter nichts.«
»Na schön. Sie könnengehen«, erklärte Alvise gebieterisch. Dann machte erkehrt und ging zurück zur Absperrung, hinter der die Fotografen ihre Ausrüstungschon wieder einpackten.
»Was gefunden?« fragte er einen Mann von der Spurensicherung.
Santini, der am Boden kniete und inHandschuhen zwischen den Pflastersteinen nach Patronenhülsen suchte, sah kurzauf. »Ja, einen Toten«, meinte er trocken und machte sich wieder an die Arbeit.
Alvise ließ sich von der Abfuhr nichtbeirren, holte Notizblock und Füller aus der Innentasche seines Uniformparkas,schlug den Block auf und schrieb: »Campo Santo Stefano.«Er hielt inne und ergänzte nach einem Blick auf seine Uhr: »20 Uhr 58«, bevorer den Füller zuschraubte und ihn mitsamt dem Block wieder einsteckte.
Da hörte er von rechtseine vertraute Stimme fragen: »Was ist denn hier los, Alvise?«
Mit einer trägenHandbewegung deutete der Beamte ein Salutieren an und sagte: »Ich weiß nichtgenau, Commissario. Jemand hat uns angerufen undeinen Toten gemeldet. Also sind wir hergefahren.«
Sein Vorgesetzter, Commissario Guido Brunetti,entgegnete ungehalten: »Daß der Mann tot ist, seheich, Alvise. Aber wie ist er ums Leben gekommen?«
»Ich weiß nicht, Commissario. Wir warten noch auf den Doktor.«
»Wer kommt?« fragte Brunetti.
»Wer kommt wohin, Commissario?« fragte Alvise verdutzt zurück.
»WelcherGerichtsmediziner kommt? Haben Sie sich erkundigt?«
»Nein, Commissario. Ich mußte doch inaller Eile die Spurensicherung zusammentrommeln. Da habe ich die Kollegen inder Questura beauftragt, im Ospedaleanzurufen, damit man einen Doktor herschickt.«
Brunettis Frage war beantwortet, als Dottor Ettore Rizzardi, medico legale der Stadt Venedig, auf derBildfläche erschien.
»Ciao, Guido.« Rizzardi nahm seine Taschein die andere Hand und bot dem Commissario dieRechte. »Na, was haben wir denn heute?«
»Einen Toten«,antwortete Brunetti. »Die diensthabendenKollegen haben mich zu Hause angerufen. Es hieß, hier sei ein Mord geschehen.Mehr weiß ich nicht. Ich bin auch eben erst gekommen.«
»Dann wollen wir unsdie Sache mal ansehen.« Rizzardiging auf die Absperrung zu. »Hast du schon mit jemandem gesprochen?« fragte er noch.
»Nein. Bis jetzt mitniemandem.« Gespräche mit Alvise zählten nicht.
Rizzardi bückte sich und schlüpfte, miteiner Hand aufs Pflaster gestützt, unter der Absperrung durch. Dann hielt erdas Plastikband hoch, damit Brunetti ihm leichterfolgen konnte. »Habt ihr schon Aufnahmen gemacht?«fragte Rizzardi einen der Kriminaltechniker.
»Sì, Dottore«, antwortete der Mann. »Vonallen Seiten.«
»Dann kann s jalosgehen«, meinte Rizzardi und stellte seine Tascheab. Er holte zwei Paar Plastikhandschuhe heraus und reichte eines davon Brunetti. »Willst du mir assistieren?«fragte er.
Die beiden knieten neben der Leiche nieder, der eine rechts, der anderelinks. Der Mann war vornübergestürzt, man sah nur dieHände und die rechte Gesichtshälfte. Brunetti staunteim ersten Moment über die tiefschwarze Haut, wunderte sich dann aber über sichselbst: Was hatte er bei einem Afrikaner anderes erwartet? Im Unterschied zuden schwarzen Amerikanern, die er kannte und deren Schattierung von Kakao bisKupfer reichte, wirkte die Haut dieses Mannes wie auf Hochglanz poliertesEbenholz.
Gemeinsam griffen Brunetti und Rizzardi unter denLeichnam und drehten ihn auf den Rücken. Die frostige Kälte hatte dasausgetretene Blut rasch gerinnen lassen. Mit den Knien hielten die beiden dasTuch, auf dem der Tote lag, am Boden fest. Doch als sie ihn anhoben, bliebenJacke und Tuch aneinander haften und lösten sich mit einem satten Schmatzlautvom Pflaster. Bei dem Geräusch ließ Rizzardi dieSchulter des Mannes wieder zu Boden gleiten; stumm folgte Brunettiseinem Beispiel.
BlutversteifteStoffzacken auf der Brust des Toten erinnerten makaber an die Garnierung einerGeburtstagstorte durch einen phantasievollen Konditor.
»Verzeihung«, sagte Rizzardi - ob zu Brunetti oderdem Toten, blieb ungewiß. Immer noch kniend, beugteer sich vor und betastete mit behandschuhten Fingern eins nach dem anderen dieLöcher im Parka. »Fünf Einschüsse«, murmelte er. »Die wollten offenbar ganzsichergehen.«
Brunetti sah, daßdie Augen des Toten offenstanden; ebenso wie seinMund, der im panischen Aufschrei beim ersten Schußerstarrt schien. Er war ein gutaussehender jungerMann, dessen blendendweiße Zähne in auffallendem Kontrast zum schwarzglänzenden Teint standen. Brunettischob eine Hand in die rechte, dann in die linke Tasche des Parkas und förderteetwas Kleingeld und ein gebrauchtes Taschentuch zutage. In der Innentaschefanden sich ein Schlüsselbund und ein paar kleine Euroscheine. Außerdem eine ricevuta fiscale voneiner Bar in San Marco, wahrscheinlich eins der Lokale hier auf dem campo. Sonst nichts.
»Wer sollte einen vucumprà umbringen wollen?«fragte Rizzardi und erhob sich. »Als ob es für diearmen Teufel nicht so schon schwer genug wäre.«Forschend betrachtete er den Toten. »Welche Kugel tödlich war, kann ich zwarerst nach der Obduktion sagen, aber von den drei Einschüssen in der Herzgegendhätte sicher jeder einzelne ausgereicht, ihn ins Jenseits zu befördern.« Und während er seine Handschuhe in die Tasche steckte,fragte Rizzardi noch: »Glaubst du, es war einProfikiller?«
»Sieht ganz danach aus«, antwortete Brunetti. Was diesen Mord nur noch rätselhafter machte.Dienstlich hatte er sich bisher noch nie mit den vucumprà zu befassen brauchen, da Gewaltverbrechen in ihren Reihen höchstselten vorkamen, und diese wenigen Fälle waren immer in denZuständigkeitsbereich eines anderen Kommissariats gefallen. Wie die meistenPolizisten, ja wie der Großteil der Bevölkerung hatte auch Brunettiangenommen, daß die Senegalesen von einem Kartell desorganisierten Verbrechens in Schach gehalten wurden. ( )
© Diogenes Verlag
Übersetzung: Christa E. Seibicke
Autoren-Porträt von Donna Leon
Die Erfinderin des berühmten Commissario Brunetti wurde 1942 in New Jersey geboren. Schon früh machte sich ihr Fernweh bemerkbar. Als sie 1965 eine Freundin auf einer Italienreise begleitete, beschloss sie, Amerika den Rücken zu kehren und in Perugia und Siena zu studieren. Donna Leon lebt seit dieser Zeit ständig im Ausland. Sie arbeitete unter anderem als Reiseleiterin in Rom und als Werbetexterin in London. Später unterrichtete sie an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und in Saudi-Arabien. 1981 gab sie ihr Nomadenleben auf und ließ sich in Venedig nieder. Zur Zeit hat sie eine Professur für englische und amerikanische Literatur in Vicenza inne.
Leons erster Kriminalroman mit der Figur des Commissario Brunetti erschien 1993 und wurde mit dem japanischen Suntory-Preis ausgezeichnet. Inspiriert wurde Leon dazu in der Oper. Als sie mit einem Bekannten eine Probe im venezianischen Opernhaus besuchte, meinte dieser: „Ich könnte den Dirigenten umbringen!“ „Ich mach’s für dich“, antwortete Leon, „aber in einem Roman.“ So entstand „Venezianisches Finale“. Seitdem hat Leon jedes Jahr einen Brunetti-Krimi geschrieben und den sympathischen Kommissar zu einer der bekanntesten Kriminalfiguren in der Literatur gemacht. Für die ARD wurden bereits mehrere Folgen mit Joachim Król in der Rolle des Brunetti sehr erfolgreich verfilmt. „Sanft entschlafen“, hatte beispielsweise über sieben Millionen Zuschauer. Fortsetzung folgt, garantiert!
- Autor: Donna Leon
- 2007, 12. Aufl., 368 Seiten, Maße: 11,3 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Seibicke, Christa E.
- Verlag: Diogenes
- ISBN-10: 3257236654
- ISBN-13: 9783257236651

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Mine, 15.05.2008
Wie alle Bücher von Leon...
...wie immer, ein typischer Brunetti. Etwas zum Nachdenken.
Einfach super, klasse und absolut lesenswert!
freu mich schon auf den 16. Fall von Brunetti
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