Clowns
Versuch über das Stolpern
Schöner scheitern
Constantin von Barloewens Buch ist eine Verbeugung vor den großen Clowns-Figuren und ihrer humanistischen Kunst: vor dem Hofnarr im Mittelalter genauso wie vor den Chaplins, Rivels und Popows der Moderne.
Der Clown ist...
Constantin von Barloewens Buch ist eine Verbeugung vor den großen Clowns-Figuren und ihrer humanistischen Kunst: vor dem Hofnarr im Mittelalter genauso wie vor den Chaplins, Rivels und Popows der Moderne.
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Produktinformationen zu „Clowns “
Schöner scheitern
Constantin von Barloewens Buch ist eine Verbeugung vor den großen Clowns-Figuren und ihrer humanistischen Kunst: vor dem Hofnarr im Mittelalter genauso wie vor den Chaplins, Rivels und Popows der Moderne.
Der Clown ist eine Weltfigur. Seit Jahrhunderten dient er dem Publikum als Spiegel des oftmals tragikomischen Alltagskampfes. Das Lachen, das seine Darbietung auslöst, ist ein Lachen über die Eitelkeit und das ständige Scheitern. Und doch sind Clowns auch Helden, die gegen Langeweile und Phantasielosigkeit aufbegehren.
Constantin von Barloewens Buch ist eine Verbeugung vor den großen Clowns-Figuren und ihrer humanistischen Kunst: vor dem Hofnarr im Mittelalter genauso wie vor den Chaplins, Rivels und Popows der Moderne.
Der Clown ist eine Weltfigur. Seit Jahrhunderten dient er dem Publikum als Spiegel des oftmals tragikomischen Alltagskampfes. Das Lachen, das seine Darbietung auslöst, ist ein Lachen über die Eitelkeit und das ständige Scheitern. Und doch sind Clowns auch Helden, die gegen Langeweile und Phantasielosigkeit aufbegehren.
Klappentext zu „Clowns “
Schöner scheiternConstantin von Barloewens Buch ist eine Verbeugung vor den großen Clowns-Figuren und ihrer humanistischen Kunst: vor dem Hofnarr im Mittelalter genauso wie vor den Chaplins, Rivels und Popows der Moderne.
Der Clown ist eine Weltfigur. Seit Jahrhunderten dient er dem Publikum als Spiegel des oftmals tragikomischen Alltagskampfes. Das Lachen, das seine Darbietung auslöst, ist ein Lachen über die Eitelkeit und das ständige Scheitern. Und doch sind Clowns auch Helden, die gegen Langeweile und Phantasielosigkeit aufbegehren.
Schöner scheitern
Die großen Clownsgestalten der Geschichte
Ein Klassiker endlich wieder lieferbar
Lese-Probe zu „Clowns “
Das alles beherrschende Gefühl, auf das ich in meiner Erinnerung stoße, wenn ich mir die Kindheit vergegenwärtige, ist jenes einer völligen Fremdheit, als ob ein machtvolles Wesen mich aus der Geborgenheit einer anderen Sphäre herausgerissen und in die herbbittere Wirklichkeit meiner sogenannten Familie, der Gebäude und Landschaften Wiens und der Melodie der deutschen Sprache geworfen hätte. Ich bin, empfand ich damals, zutiefst nicht der, für den ich gehalten werde. Nicht dieser Bub, mit dem merkwürdigen Namen Francis Charles André Heller-Huart. Ich bin auch nicht vier oder fünf oder sechs Jahre und meine hohe zarte Stimme und die Worte die sie formt, erzählen gänzlich anderes, als das, was ich in meinem Inneren höre. Die Verwandtschaft, die Dienstboten, die anderen Kinder, die Verkäuferin im Milchgeschäft, der Metzger, der Kaplan, die Kindergärtnerin, der Straßenbahnschaffner, sie alle sind, wenn ich ihnen begegne, Bausteine dieser pochenden Heimatlosigkeit. Immerzu warte ich auf jemanden, der mich abholen und zurückbringen wird. Wohin zurückbringen? In meinen gesegneten Ursprung.Dann, eines Sonntagnachmittags 1952 oder 53 sagt das Kindermädchen: "Wir gehen in den Zirkus Rebernigg." Auf der Oberen Mariahilferstraße nahe dem Technischen Museum hat man ein vom großen Krieg noch verbliebenes Bombengrundstück provisorisch geräumt und zwischen einschüchternd grauen oder mit grüner Tarnfarbe bestrichenen Vorstadtzinshäusern ragt ein großes, blauweißgestreiftes Zelt auf, behangen mit Glühbirnen-Girlanden. Aus dem Inneren strömt scheppernde Orchestermusik. Als ich die Arena mit den Holzbänken und Logen betrete, riecht es nach Pferden. Dann tragen zwei Liliputaner einen Königspudel in die Manege und setzen ihm einen Steirerhut auf. Eine Ballerina tanzt auf dem Schlappseil Polka, ein hinkender Zauberkünstler verwandelt Taschentücher in Tauben und ein Indianerhäuptling wirft mit verbundenen Augen Messer auf eine Dame in Admiralsuniform, die an einer großen roten
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Holzscheibe lehnt. Die Messer verfehlen ihren Körper nur um einen oder zwei Zentimeter. Ich finde die Darbietungen allesamt trostlos. Dann stolpern zwei groteske Wesen in das mit Sägespänen gefüllte Rund, ganz gegen die Regeln des bei uns zu Hause geltenden guten Geschmacks und guten Benehmens gekleidet und agierend. Sie scheinen die Unmöglichkeit von neugeborenen Erwachsenen zu sein, die von Augenblick zu Augenblick, immer maßlos erstaunt, die Welt entdecken und sie ungläubig für eine Verrücktheit und Zumutung halten: die Herren Clowns. Sie probieren Leben. Was kann man mit seinen Beinen, seinen Händen, seinen Augen alles anstellen. Wie laut oder leise kann man modulieren, wie wirkt die Schwerkraft und ist es möglich sie zu überlisten. Wie nachhaltig kann man sich selbst und andere erschrecken. Wie betörend lächerlich kann das Lachhafte sein. Ich denke: "Das sind Abgesandte von genau dem Ort, nach dem ich Heimweh habe." Ein dritter Mann tritt auf, weiß geschminkt mit roten Flecken an den Ohren. Er trägt ein goldenes, breitschultriges Schneiderkunstwerk mit Halskrause, das paillettenübersät ist. Saxophon, Geige, Gitarre, Trompete, Knopfharmonika beherrscht er virtuos und als Höhepunkt entlockt er einer Baumsäge mit dem Geigenbogen das Ave Maria von Franz Schubert. Ich begreife: Die zwei
Ersten wissen noch kaum etwas vom irdischen Dasein, der Dritte aber weiß wahrscheinlich alles darüber. Also springe ich, zum noch Jahre später nicht verrauchten Entsetzen des Kindermädchens, aus der Loge in die Manege und frage den Alleswisser: "Kannst du mir bitte den Weg ins Dort, wo es nicht Hier ist, zeigen? Den Ort, wo meine wirkliche Familie lebt?" Er schaut das blasse, magere Kind im Sonntagsanzug einige Sekunden ernst an und antwortet: "Kein Problem. Ich werde dem geneigten Publikum noch auf der Querflöte das Lied vom Glühwürmchen zu Gehör bringen und dann fliegen wir vier, meine Freunde Grippo und Bohumil, du und ich,
Ersten wissen noch kaum etwas vom irdischen Dasein, der Dritte aber weiß wahrscheinlich alles darüber. Also springe ich, zum noch Jahre später nicht verrauchten Entsetzen des Kindermädchens, aus der Loge in die Manege und frage den Alleswisser: "Kannst du mir bitte den Weg ins Dort, wo es nicht Hier ist, zeigen? Den Ort, wo meine wirkliche Familie lebt?" Er schaut das blasse, magere Kind im Sonntagsanzug einige Sekunden ernst an und antwortet: "Kein Problem. Ich werde dem geneigten Publikum noch auf der Querflöte das Lied vom Glühwürmchen zu Gehör bringen und dann fliegen wir vier, meine Freunde Grippo und Bohumil, du und ich,
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Bibliographische Angaben
- Autor: Constantin von Barloewen
- 2010, 192 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 15,1 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Diederichs
- ISBN-10: 3424350311
- ISBN-13: 9783424350319
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