Cotta - »Das gelobte Land der Dichter«
Briefe an die Verleger. Mit e. Vorw. v. Brigitte Kronauer
In der Geschichte der J.G. Cotta'schen Verlagsbuchhandlung, gegründet 1659 zu Tübingen, spiegelt sich die deutsche Geistesgeschichte wider. Zum 350-jährigen Jubiläum liegt hier nun ein Band mit Briefen vor, die Dichter und Denker an ihren jeweiligen...
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Produktinformationen zu „Cotta - »Das gelobte Land der Dichter« “
In der Geschichte der J.G. Cotta'schen Verlagsbuchhandlung, gegründet 1659 zu Tübingen, spiegelt sich die deutsche Geistesgeschichte wider. Zum 350-jährigen Jubiläum liegt hier nun ein Band mit Briefen vor, die Dichter und Denker an ihren jeweiligen Verleger geschrieben haben.
Mit Briefen von Johann Wolfgang von Goethe, Jean Paul, Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Theodor Fontane, Jean Améry, Ernst Jünger, Golo Mann, Javier Marías u. a.
Klappentext zu „Cotta - »Das gelobte Land der Dichter« “
»Führen Sie doch, wertester Herr Cotta, Ihren Korrektoren die Sorgfalt zu Gemüte, mit der ein Schriftsteller, der etwas auf seine Sachen hält, ein Manuskript durchgeht, um die Darstellung des Sinnes ins Bessere und Klarere zu bringen.«Johann Wolfgang von Goethe an Johann Friedrich Cotta, 7. Februar 1803
»Gott gebe, daß die Buchhändler Sie bezahlen.«
Jean Paul an Johann Friedrich Cotta
"Führen Sie doch, wertester Herr Cotta, Ihren Korrektoren die Sorgfalt zu Gemüte, mit der ein Schriftsteller, der etwas auf seine Sachen hält, ein Manuskript durchgeht, um die Darstellung des Sinnes ins Bessere und Klarere zu bringen." -- Johann Wolfgang von Goethe an Johann Friedrich Cotta, 7. Februar 1803
"Gott gebe, daß die Buchhändler Sie bezahlen." -- Jean Paul an Johann Friedrich Cotta
"Gott gebe, daß die Buchhändler Sie bezahlen." -- Jean Paul an Johann Friedrich Cotta
Lese-Probe zu „Cotta - »Das gelobte Land der Dichter« “
Vorbemerkung der Herausgeber
Der vorliegende Band versammelt Briefe aus 350 Jahren Cotta'scher Verlagsgeschichte. Er ist eine Collage, die sich weder durch chronologische Ordnung noch durch Vollständigkeit auszeichnet. Bei aller Eigenart von Auswahl und Anordnung kommt hier aber doch sehr deutlich zum Ausdruck, dass dieser Verlag, über die Jahrhunderte seines Bestehens, seine Autoren immer als höchstes Gut betrachtet hat.
Die Auswahl ist eine Hommage an die Verlegerpersönlichkeiten, wie sie in den an sie gerichteten Briefen durchscheinen, und selbstverständlich auch an die Verfasser der Briefe. Und ganz en passant zeichnet er ein paar Momente unserer Kulturgeschichte nach.
Wir danken dem Verleger Michael Klett für seinen Zuspruch, Herrn Dr. Helmuth Mojem vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach und Herrn Volker Dietrich vom Verlagsarchiv der Ernst Klett AG für ihren Rat und ihre Unterstützung.
Die These, die uns gelegentlich in den Sinn kam, dass ohne den Cotta Verlag und seine Autoren ein Studium der deutschen Literatur höchstens zwei oder drei Semester dauern würde, wird hoffentlich nie zu erproben sein. [...]
Friedrich Schiller an Johann Friedrich Cotta, 24 .03 .1800
Weimar 24.März 1800
Ich kann endlich einmal wieder die Feder ergreifen, teurer Freund, um Ihnen für Ihren herzlichen Anteil an meiner Krankheit zu danken, und die Nachricht von meiner Besserung selbst zu geben. Es geht zwar sehr langsam mit der Erholung, ich kann nur mit Mühe die Treppen steigen, und der Husten dauert noch anhaltend fort; leider war ich sehr hart angegriffen, denn die lange traurige Krankheit meiner Frau hatte meine Gesundheit sehr untergraben. Dieser Winter wird uns lange im Andenken bleiben fürchte ich. Mit Sehnsucht erwarte ich den Frühling ...
Nun noch einen guten Rat. Ich fürchte, Goethe läßt seinen Faust, an dem schon so viel gemacht ist, ganz liegen, wenn er nicht von außen und durch anlockende Offerten veranlaßt wird, sich noch einmal an diese große Arbeit
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zu machen und sie zu vollenden. Der Faust wird, wie er mir sagte, wenn er vollendet ist zwei beträchtliche Bände, über 2 Alphabete betragen. Er rechnet freilich auf einen großen Profit, weil er weiß, daß man in Deutschland auf dieses Werk sehr gespannt ist. Sie können ihn, das bin ich überzeugt, durch glänzende Anerbietungen dahin bringen, dieses Werk in diesem Sommer auszuarbeiten. Berechnen Sie sich nun mit sich selbst, wieviel Sie glauben an so eine Unternehmung wagen zu können und schreiben alsdann an ihn. Er fordert nicht gern und läßt sich lieber Vorschläge tun, auch akkordiert er lieber ins Ganze als bogenweis ...
Heinrich Heine an Johann Friedrich Cotta, 11 .11 .1828
Florenz den 11. November 1828
Herr Baron! Ich hoffe, dieser Brief findet Sie ohne Schnupfen, Husten und ähnlichen Freuden, die jetzt in dem Lande, wo die Zitronen blühen, ebenfalls ganz besonders gedeihen und noch wohlfeiler zu haben sind. Ich armer Schelm bin jetzt in der Blüte eines Katarrhs, der es nicht ratsam macht jetzt über die Alpen zu gehen, ich muß wohl hier überwintern und Ihnen schreiben statt Ihnen persönlich aufzuwarten.
Damit Sie aber nicht glauben, ich sei in eine Tänzerin verliebt und bliebe deshalb hier und wäre recht börnisch faul, so habe ich den Anfang meines italienischen Tagebuchs ausgearbeitet, d. h. die starken Worte und Kapitel ausgemerzt, so daß das beikommende Mspt. im Morgenblatte (und zwar recht bald) abgedruckt werden kann.
Ich habe seither in den Bädern von Lukka sehr angenehme Tage verlebt, sowie auch in Livorno. Hier bin ich seit sechs Wochen, warte auf Briefe und studiere schöne Künste, wozu auch das Ballett gehört. Ich mache Sie aber nochmals darauf aufmerksam, daß ich in keine Tänzerin verliebt bin, obgleich sich eine solche Liebe sehr gut mit Schnupfen und Husten verträgt, und ein ebenso großes Unglück ist. Im Gegenteil,
Heinrich Heine an Johann Friedrich Cotta, 11 .11 .1828
Florenz den 11. November 1828
Herr Baron! Ich hoffe, dieser Brief findet Sie ohne Schnupfen, Husten und ähnlichen Freuden, die jetzt in dem Lande, wo die Zitronen blühen, ebenfalls ganz besonders gedeihen und noch wohlfeiler zu haben sind. Ich armer Schelm bin jetzt in der Blüte eines Katarrhs, der es nicht ratsam macht jetzt über die Alpen zu gehen, ich muß wohl hier überwintern und Ihnen schreiben statt Ihnen persönlich aufzuwarten.
Damit Sie aber nicht glauben, ich sei in eine Tänzerin verliebt und bliebe deshalb hier und wäre recht börnisch faul, so habe ich den Anfang meines italienischen Tagebuchs ausgearbeitet, d. h. die starken Worte und Kapitel ausgemerzt, so daß das beikommende Mspt. im Morgenblatte (und zwar recht bald) abgedruckt werden kann.
Ich habe seither in den Bädern von Lukka sehr angenehme Tage verlebt, sowie auch in Livorno. Hier bin ich seit sechs Wochen, warte auf Briefe und studiere schöne Künste, wozu auch das Ballett gehört. Ich mache Sie aber nochmals darauf aufmerksam, daß ich in keine Tänzerin verliebt bin, obgleich sich eine solche Liebe sehr gut mit Schnupfen und Husten verträgt, und ein ebenso großes Unglück ist. Im Gegenteil,
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Inhaltsverzeichnis zu „Cotta - »Das gelobte Land der Dichter« “
Vorbemerkung der Herausgeber
»... denn ich kenne Ihre schöne wagende Kraft.«
Vorwort von Brigitte Kronauer
»Wenn ein Mann wie Sie ...«
Freundschaft und Konflikte mit dem Verleger
»Ich fürchte, Goethe läßt seinen Faust ganz liegen ...«
Um die großen Werke
»... während das Fußvolk sich immens vermehrt«
Zeit und Gesellschaft
»Das Leben ist sehr teuer in Rom«
Geld und Honorar
»Ich wünsche, daß das Ganze heiter aussehen möge«
Handwerkliches und Druckfehler
»Kein Beileid, aber Respekt ...«
Krankheit, Klage und Tod
»... darf ich mich als Urteilender für zuständig halten«
Ein Gutachten im Rechtsstreit um den dritten Band der Tagebücher von Bismarck
Gründung des Verlages
Johann Georg Cotta an die Universität Tübingen, 1659
Verzeichnis der Briefe
Quellennachweis und Zeittafel
Autoren-Porträt
Stephan Askani geboren 1960, Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie und Allgemeinen Rhetorik in Tübingen und Paris, Verlagslektor. Frank Wegner, geboren 1971, Studium der Literatur und Philosophie in Freiburg, Paris und Cambridge, Verlagslektor und Fotograf.
Bibliographische Angaben
- 2009, 1. Aufl. 2009, 180 Seiten, Maße: 12,7 x 20,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Stephan Askani, Frank Wegner
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608939040
- ISBN-13: 9783608939040
- Erscheinungsdatum: 28.08.2009
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