Das französische Testament
Roman. Ausgezeichnet mit dem Prix Medicis für französische Literatur 1995 und dem Prix Goncourt 1995
Poetisch, anrührend, unvergesslich!
Jeden Sommer verbringt Aljoscha bei seiner französischen Großmutter Charlotte in Sibirien. Eines Tages findet er einen Koffer, angefüllt mit Bildern und Erinnerungsstücken aus ihrer Kindheit....
Jeden Sommer verbringt Aljoscha bei seiner französischen Großmutter Charlotte in Sibirien. Eines Tages findet er einen Koffer, angefüllt mit Bildern und Erinnerungsstücken aus ihrer Kindheit....
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Produktinformationen zu „Das französische Testament “
Poetisch, anrührend, unvergesslich!
Jeden Sommer verbringt Aljoscha bei seiner französischen Großmutter Charlotte in Sibirien. Eines Tages findet er einen Koffer, angefüllt mit Bildern und Erinnerungsstücken aus ihrer Kindheit. Und so lässt sie vor den Augen ihres Enkels das Paris des Fin de Siècle auferstehen und entführt ihn aus dem tristen Sowjetalltag in eine faszinierende, versunkene Welt ...
Jeden Sommer verbringt Aljoscha bei seiner französischen Großmutter Charlotte in Sibirien. Eines Tages findet er einen Koffer, angefüllt mit Bildern und Erinnerungsstücken aus ihrer Kindheit. Und so lässt sie vor den Augen ihres Enkels das Paris des Fin de Siècle auferstehen und entführt ihn aus dem tristen Sowjetalltag in eine faszinierende, versunkene Welt ...
Klappentext zu „Das französische Testament “
Jeden Sommer verbringt Aljoscha bei seiner französischen Großmutter Charlotte in Sibirien. Eines Tages findet er einen Koffer, angefüllt mit Bildern und Erinnerungsstücken aus ihrer Kindheit. Und so lässt sie vor den Augen ihres Enkels das Paris des Fin de Siècle auferstehen und entführt ihn aus dem tristen Sowjetalltag in eine faszinierende, versunkene Welt.
Lese-Probe zu „Das französische Testament “
Teil lIch war noch ein Kind, da ahnte ich, dass dieses eigentümliche Lächeln einen sonderbaren kleinen Sieg für jede Frau darstellte. Ja, eine kurzzeitige Revanche für die enttäuschten Hoffnungen, die Grobheit der Männer, die Seltenheit des Wahren und Schönen im Leben. Wäre ich damals imstande gewesen, es auszudrücken, ich hätte diese Art zu lächeln "weiblich" genannt ... Doch zu jener Zeit haftete meine Sprache noch zu sehr an den Gegenständen. Ich begnügte mich damit, in unseren Fotoalben die Gesichter der Frauen zu erforschen und das Aufleuchten der Schönheit in einigen von ihnen zu entdecken.
Diese Frauen wussten alle, was sie tun mussten, um schön zu sein, nämlich, kurz bevor das Blitzlicht sie blendete, jene geheimnisvolle französische Silbenfolge sprechen, deren Sinn nur wenige kannten: "petite-pomme ..." Statt sich in heiterer Verzückung oder ängstlicher Verkrampfung zu verziehen, rundete sich der Mund anmutig wie durch ein Wunder. Das ganze Gesicht war wie verwandelt. Die Brauen wölbten sich leicht, die Wangen dehnten sich. Man sagte "petite pomme", und ein Hauch von träumerischer Abwesenheit verschleierte den Blick, ließ die Gesichtszüge edler erscheinen, tauchte die Aufnahme in das gedämpfte Licht verflossener Tage.
Auf diesen fotografischen Zauber hatten sich die unterschiedlichsten Frauen verlassen. Jene Moskauer Verwandte zum Beispiel, die auf der einzigen Farbaufnahme in unseren Alben zu sehen ist. Sie war mit einem Diplomaten verheiratet, sprach, ohne den Mund aufzumachen, und stöhnte schon gelangweilt, bevor jemand auch nur ein Wort gesagt hatte. Auf dem Foto von ihr bemerkte ich jedoch sofort den Zauber des "petite pomme".
Ich entdeckte seinen Widerschein in den Zügen der unbekannten Tante, einer unscheinbaren Kleinstädterin, über die nur gesprochen wurde, wenn von den Frauen die Rede war, die nach dem Männer verschlingenden letzten Krieg keinen Ehemann gefunden hatten. Selbst Glacha, die Bäuerin in der Familie, trug auf den wenigen Aufnahmen,
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die uns von ihr geblieben waren, dieses wunderbare Lächeln. Schließlich war da noch ein ganzer Schwarm junger Cousinen, die in den endlos langen Sekunden des Stillhaltens ihre Lippen aufwarfen beim Versuch, sich den flüchtigen französischen Charme zu geben. Als sie ihr "petite pomme" murmelten, glaubten sie noch, das künftige Leben würde allein aus solchen anmutigen Augenblicken gewebt sein .
In diese endlose Reihe von Blicken und Gesichtern drängte sich gelegentlich das Bild einer Frau mit ebenmäßigen, feinen Gesichtszügen und großen, grauen Augen. Als junges Mädchen war ihr Lächeln, in den ältesten Alben, erfüllt vom geheimnisvollen Zauber des "petite pomme". Mit den Jahren verblasste dieser Ausdruck, und in den immer neueren und näher an unsere Gegenwart rückenden Alben wurde er von einem Schleier aus Melancholie und Schlichtheit überschattet.
Aber diese Frau, eine in der verschneiten, unermesslich weiten Landschaft Russlands verlorene Französin, hatte ihnen das Zauberwort beigebracht, das schön machte. Meine Großmutter mütterlicherseits ... Sie war zu Beginn des Jahrhunderts in Frankreich geboren worden als Kind von Norbert und Albertine Lemonnier. Das Geheimnis des "petite pomme" war wahrscheinlich die allererste Legende, die unsere Kindheit bezauberte. Und sicher lieferte sie die ersten Worte aus jener Sprache, die meine Mutter scherzhaft meine "Großmuttersprache" nannte.
Eines Tages fiel mir ein Foto in die Hände, das ich nicht hätte sehen sollen ... Ich verbrachte die Ferien bei meiner Großmutter in einer Stadt am Rande der russischen Steppe, in die es sie nach dem Krieg verschlagen hatte. Es war an einem heißen Sommertag, die Sonne neigte sich langsam dem Abend entgegen und tauchte das Zimmer in malvenfarbenes Rot. Dieser etwas unwirkliche Schein legte sich über die Fotos, die ich am offenen Fenster betrachtete. Es waren die ältesten Aufnahmen in unseren Alben. Sie hatten die Revolution von 1917
In diese endlose Reihe von Blicken und Gesichtern drängte sich gelegentlich das Bild einer Frau mit ebenmäßigen, feinen Gesichtszügen und großen, grauen Augen. Als junges Mädchen war ihr Lächeln, in den ältesten Alben, erfüllt vom geheimnisvollen Zauber des "petite pomme". Mit den Jahren verblasste dieser Ausdruck, und in den immer neueren und näher an unsere Gegenwart rückenden Alben wurde er von einem Schleier aus Melancholie und Schlichtheit überschattet.
Aber diese Frau, eine in der verschneiten, unermesslich weiten Landschaft Russlands verlorene Französin, hatte ihnen das Zauberwort beigebracht, das schön machte. Meine Großmutter mütterlicherseits ... Sie war zu Beginn des Jahrhunderts in Frankreich geboren worden als Kind von Norbert und Albertine Lemonnier. Das Geheimnis des "petite pomme" war wahrscheinlich die allererste Legende, die unsere Kindheit bezauberte. Und sicher lieferte sie die ersten Worte aus jener Sprache, die meine Mutter scherzhaft meine "Großmuttersprache" nannte.
Eines Tages fiel mir ein Foto in die Hände, das ich nicht hätte sehen sollen ... Ich verbrachte die Ferien bei meiner Großmutter in einer Stadt am Rande der russischen Steppe, in die es sie nach dem Krieg verschlagen hatte. Es war an einem heißen Sommertag, die Sonne neigte sich langsam dem Abend entgegen und tauchte das Zimmer in malvenfarbenes Rot. Dieser etwas unwirkliche Schein legte sich über die Fotos, die ich am offenen Fenster betrachtete. Es waren die ältesten Aufnahmen in unseren Alben. Sie hatten die Revolution von 1917
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Autoren-Porträt von Andreï Makine
Andrei Makïne wurde 1957 in Sibirien geboren. Er studierte Philologie in Moskau und Twer, seit 1987 lebt er in Paris. 1995 erhielt sein vierter Roman, "Das französische Testament", die beiden bedeutendsten französischen Literaturpreise, den "Prix Goncourt" und den "Prix Médicis". "Das französische Testament" wurde in siebenundzwanzig Sprachen übersetzt und weltweit über eine Millionen mal verkauft.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreï Makine
- 2008, 333 Seiten, Maße: 11,8 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Fock, Holger; Müller, Sabine
- Übersetzer: Holger Fock, Sabine Müller
- Verlag: Diana
- ISBN-10: 3453352645
- ISBN-13: 9783453352643
Rezension zu „Das französische Testament “
"Es bleibt der überwältigende Zauber einer 'Sprache des Staunens', mit der hier, in einem allen Moden fernen Roman, europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts unaufdringlich und doch eindringlich gestaltet wird."
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