Das historische Jubiläum
Genese, Ordnungsleistung und Inszenierungsgeschichte eines institutionellen Mechanismus
Das historische Jubiläum zählt zu jenen kulturellen Selbstverständlichkeiten, die allseits akzeptiert und praktiziert und gerade deshalb selten hinterfragt werden. Die öffentliche und private Erinnerungs- und Festkultur ist ohne...
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Produktinformationen zu „Das historische Jubiläum “
Das historische Jubiläum zählt zu jenen kulturellen Selbstverständlichkeiten, die allseits akzeptiert und praktiziert und gerade deshalb selten hinterfragt werden. Die öffentliche und private Erinnerungs- und Festkultur ist ohne Jubiläen nahezu undenkbar. Dabei wird jeweils aus dem Gesamtkomplex der überlieferten Geschichte aus Anlass der jubiläumszyklischen Wiederkehr des durch Quellen belegbaren oder auch nur fiktiven Initiums ein individueller Geschehensablauf als Eigengeschichte herauspräpariert. Das historische Jubiläum ist das Symbol für diese Eigengeschichte. Über die Rückbindung an die Vergangenheit soll jene Dauer signalisiert werden, die nicht nur Tradition meint, sondern zugleich einen Geltungsanspruch für die Zukunft impliziert: Die im Jubiläum inszenierte Geschichte ist kein auf ein Verfallsdatum zulaufender Niedergang, sondern ein mit Hoffnungen und Wünschen besetzter Merkposten. Der Automatismus, mit dem historische Jubiläen von Organisationen und Personen begangen werden, lässt in Vergessenheit geraten, dass auch der Jubiläumszyklus selbst eine geschichtliche Dimension hat. Hier setzt der vorliegende Band an, der aus einer Tagung im Rahmen des Dresdner Sonderforschungsbereichs 537 "Institutionalität und Geschichtlichkeit" hervorgegangen ist. Sein Ziel ist die historische Herleitung eines für die moderne Erinnerungskultur zentralen institutionellen Mechanismus.
Klappentext zu „Das historische Jubiläum “
Das historische Jubiläum zählt zu jenen kulturellen Selbstverständlichkeiten, die allseits akzeptiert und praktiziert und gerade deshalb selten hinterfragt werden. Wir alle feiern in einer Mischung aus Traditionsbewußtsein und Konvention Jubiläen, und die öffentliche Erinnerungs- und Festkultur ist ohne Jubiläen nahezu undenkbar. Dabei wird jeweils aus dem Gesamtkomplex der überlieferten Geschichte aus Anlaß der jubiläumszyklischen Wiederkehr des durch Quellen belegbaren oder auch nur fiktiven Initiums ein individueller Geschehensablauf als Eigengeschichte herauspräpariert. Das historische Jubiläum ist das Symbol für diese Eigengeschichte, mit dem eine Beziehung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt wird. Über die Rückbindung an die Vergangenheit soll jene Dauer signalisiert werden, die nicht nur Tradition meint, sondern zugleich einen Geltungsanspruch für die Zukunft impliziert: Die im Jubiläum inszenierte Geschichte ist kein auf ein Verfallsdatum zulaufender Niedergang, sondern ein mit Hoffnungen und Wünschen besetzter Merkposten.Der Automatismus, mit dem historischen Jubiläen von Organisationen und Personen begangen werden, läßt in Vergessenheit geraten, daß auch der Jubiläumszyklus selbst eine geschichtliche Dimension hat. Hier setzt der vorliegende Band an, der aus einer Tagung im Rahmen des Dresdner Sonderforschungsbereichs 537 "Institutionalität und Geschichtlichkeit" hervorgegangen ist. Sein Ziel ist die historische Herleitung eines für die moderne Erinnerungskultur zentralen institutionellen Mechanismus. Ausgangspunkt ist dabei das "Jubeljahr" des Alten Testaments sowie das im späten Mittelalter entwickelte Heilige Jahr der katholischen Kirche. Daran anschließend wird die vor allem mit den Reformationsjubiläen verbundene Jubiläumskultur der Frühen Neuzeit thematisiert. Ein deutlicher Schwerpunkt des Bandes liegt schließlich im 19. Jahrhundert, in dem bekanntlich neun von zehn unserer Traditionen erfunden worden sind und in dem sich vor allem
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das Bürgertum, etwa mit Stadtjubiläen, wirkungsvoll darstellte. Daneben setzten aber sowohl die Traditionsmacht der Monarchie als auch in zunehmenden Maße Unternehmen das Jubiläum als Medium einer ritualisierten und symbolischen Kommunikation ein.
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Autoren-Porträt
Winfried Müller ist Professor für Sächsische Landesgeschichte an der Technischen Universität Dresden und Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. in Dresden.
Bibliographische Angaben
- 2004, VII, 389 Seiten, Maße: 16 x 23,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben von Müller, Winfried; Mitarbeit: Flügel, Wolfgang; Loosen, Iris; Rosseaux, Ulrich
- Herausgegeben: Winfried Müller, Wolfgang Flügel, Iris Loosen, Ulrich Rosseaux
- Verlag: LIT Verlag
- ISBN-10: 3825865975
- ISBN-13: 9783825865979
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