Das Licht brennt ein Loch in den Tag
Ein Erzähler, durch aktuelle Erinnerungslücken beunruhigt, findet einen ungewöhnlichen Ausweg, dem vorstellbar gewordenen Verlust des Gedächtnisses zu begegnen. Er "verteilt" die wichtigsten seiner Erlebnisse mündlich und in Briefen an seine Freunde. Eines...
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Klappentext zu „Das Licht brennt ein Loch in den Tag “
Ein Erzähler, durch aktuelle Erinnerungslücken beunruhigt, findet einen ungewöhnlichen Ausweg, dem vorstellbar gewordenen Verlust des Gedächtnisses zu begegnen. Er "verteilt" die wichtigsten seiner Erlebnisse mündlich und in Briefen an seine Freunde. Eines Tages, so sein Auftrag, wenn ihm gewisse Details der eigenen Biographie nicht mehr zur Verfügung stehen, sollen ihm die Freunde seine Erinnerungen "zurückerzählen". Rasch fällt auf, daß der Erzähler nicht einfach Stationen seines Lebenslaufs aufbewahrt wissen möchte. Sondern irritierende, oft rätselhafte Ereignisse, die er bis heute umbaut und umformt, um ihrer verborgenen Bedeutsamkeit inne zu werden. Dabei muß sich der Erzähler nicht anstrengen, seine Erinnerungen umzuordnen oder neu zu erfinden. "Ich denke, eine umgebaute Erinnerung ist nichts weiter als ein Versteck, vielleicht das Beste, was es für uns gibt, weil sich ein Ort im Bewußtsein verbirgt, unauffindbar". Auf diese Weise dient das Experiment der Erinnerungs-Depotsnicht irgendeiner Seligkeit des Wieder erlebens, sondern der Rettung des Unverstandenen, die das Staunen über die abgelaufene Zeit lebendig erhält.
Ein Erz hler, durch aktuelle Erinnerungsl cken beunruhigt, findet einen ungew hnlichen Ausweg, dem vorstellbar gewordenen Verlust des Ged chtnisses zu begegnen. Er "verteilt" die wichtigsten seiner Erlebnisse m ndlich und in Briefen an seine Freunde. Eines Tages, so sein Auftrag, wenn ihm gewisse Details der eigenen Biographie nicht mehr zur Verf gung stehen, sollen ihm die Freunde seine Erinnerungen "zur ckerz hlen". Rasch f llt auf, da der Erz hler nicht einfach Stationen seines Lebenslaufs aufbewahrt wissen m chte. Sondern irritierende, oft r tselhafte Ereignisse, die er bis heute umbaut und umformt, um ihrer verborgenen Bedeutsamkeit inne zu werden. Dabei mu sich der Erz hler nicht anstrengen, seine Erinnerungen umzuordnen oder neu zu erfinden. "Ich denke, eine umgebaute Erinnerung ist nichts weiter als ein Versteck, vielleicht das Beste, was es f r uns gibt, weil sich ein Ort im Bewu tsein verbirgt, unauffindbar". Auf diese Weise dient das Experiment der Erinnerungs-Depots nicht irgendeiner Seligkeit des Wieder erlebens, sondern der Rettung des Unverstandenen, die das Staunen ber die abgelaufene Zeit lebendig erh lt.
Autoren-Porträt von Wilhelm Genazino
Wilhelm Genazino, geb. 1943 in Mannheim, lebt heute als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. 1998 erhielt er den 'Großen Literaturpreis' der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2004 den 'Georg-Büchner-Preis'. 2007 wurde Wilhelm Genazino mit dem 'Kleist-Preis' und der 'Corine' ausgezeichnet. 2010 erhielt er den 'Rinke-Sprachpreis', im Jahr 2012 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und 2014 den Samuel-Bogumil-Linde-Preis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wilhelm Genazino
- 1997, 2. Aufl., 128 Seiten, Maße: 19 cm, Leinen, Deutsch
- Verlag: Rowohlt, Reinbek
- ISBN-10: 3498024817
- ISBN-13: 9783498024819
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