Das Möwen-Prinzip
Die drei Geheimnisse erfolgreicher Führung
Drei Erfolgsgeheimnisse für Manager
Wind machen, Geschrei veranstalten und die anderen mit ihrem Mist alleine lassen - mit dieser Art von Führung werden Manager gerade in Krisenzeiten selbst zu einem Problem. Das muss auch Chefmöwe Charlie erkennen - und...
Wind machen, Geschrei veranstalten und die anderen mit ihrem Mist alleine lassen - mit dieser Art von Führung werden Manager gerade in Krisenzeiten selbst zu einem Problem. Das muss auch Chefmöwe Charlie erkennen - und...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Das Möwen-Prinzip “
Drei Erfolgsgeheimnisse für Manager
Wind machen, Geschrei veranstalten und die anderen mit ihrem Mist alleine lassen - mit dieser Art von Führung werden Manager gerade in Krisenzeiten selbst zu einem Problem. Das muss auch Chefmöwe Charlie erkennen - und ihren Führungsstil radikal ändern, wenn sie ihre Position behaupten und die Zukunft der Kolonie sichern will. Der Psychologe Travis Bradberry zeigt in dieser sympathischen Fabel den Wert grundlegender Führungstugenden wie
"klare Ansagen
"richtige Kommunikation
"Fokussierung auf das Wesentliche
Bradberrys Modell der drei Erfolgsgeheimnisse für Manager basiert auf einer umfassenden Studie, die er mit 150 000 Managern durchgeführt hat. Unterhaltsam und lebendig erzählt, bietet das Möwen-Prinzip wertvolle und praxisnahe Erkenntnisse für die Herausforderungen des Managementalltags.
Wind machen, Geschrei veranstalten und die anderen mit ihrem Mist alleine lassen - mit dieser Art von Führung werden Manager gerade in Krisenzeiten selbst zu einem Problem. Das muss auch Chefmöwe Charlie erkennen - und ihren Führungsstil radikal ändern, wenn sie ihre Position behaupten und die Zukunft der Kolonie sichern will. Der Psychologe Travis Bradberry zeigt in dieser sympathischen Fabel den Wert grundlegender Führungstugenden wie
"klare Ansagen
"richtige Kommunikation
"Fokussierung auf das Wesentliche
Bradberrys Modell der drei Erfolgsgeheimnisse für Manager basiert auf einer umfassenden Studie, die er mit 150 000 Managern durchgeführt hat. Unterhaltsam und lebendig erzählt, bietet das Möwen-Prinzip wertvolle und praxisnahe Erkenntnisse für die Herausforderungen des Managementalltags.
Lese-Probe zu „Das Möwen-Prinzip “
Die Chefmöwe Charlie In seinem Job hatte sich Charlie schon immer als echter Überflieger gefühlt. Und wenn er sich als solcher bezeichnete, nahm ihm niemand das Wortspiel krumm. Schließlich war Charlie eine Möwe, und zwar eine, die ihren Job liebte. Und bis vor kurzem hatte Charlie auch allen Grund dazu gehabt. Als Chefmöwe einer kleinen Kolonie, deren Hauptbeschäftigung daraus bestand, in einem Meeresthemenpark im sonnigen Kalifornien auf Beutezug zu gehen, war Charlies Job das reinste Vergnügen gewesen.
Vor vielen Jahren hatten Charlie und seine Möwen in einer großen Kolonie an der Küste gelebt. Schon damals galt Charlie als kühnes, engagiertes Mitglied der Gemeinschaft, das gute Einfälle hatte wie Sand am Meer. Eines Tages erzählte er den anderen Möwen von einer besonders genialen, geradezu visionären Idee. Von einem Ort, der sich als Schlaraffenland für die Möwen erweisen würde, wenn sie es klug anstellten. Charlie hatte diesen Ort mit eigenen Augen gesehen, und viele der Möwen scharten sich Tag für Tag um ihn, wenn er davon berichtete. Es dauerte nicht lange, bis der clevere Charlie einen kleinen Trupp dazu überredet hatte, das karge Futterrevier an der Küste zu verlassen und mit ihm eine neue Kolonie an dem Ort zu gründen, den sie alle als das Schlemmerparadies bezeichneten.
Nachdem sich Charlies Trupp in dem Meeresthemenpark niedergelassen hatte, stellte sich schnell heraus, dass das Schlemmerparadies alle Erwartungen und Hoffungen übertraf. Das Futter war nicht nur extrem gehaltvoll, sondern auch ganz einfach zu rauben. Mit ihren waghalsigen Sturzflügen gelang es den Möwen immer, die völlig ahnungslosen Menschen zu überraschen. So lebten die findigen Möwen einige Jahre lang tatsächlich wie im Schlaraffenland. Tagsüber schnappten sie sich die besten Happen von den ahnungslosen Touristen, und abends kehrten sie zufrieden und satt zu ihrem sicheren Schlafplatz auf einem zerklüfteten Felsen ganz in der Nähe des Themenparks zurück. Während sich ihre
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Kollegen an der Meeresküste mit den Pelikanen und Fischern um die wenigen, dafür aber schlauen und schwer zu erwischenden Fische streiten mussten, konnte sich Charlies kleine Kolonie Tag für Tag über den schier unerschöpflichen Nachschub an leckeren Happen freuen, die die Parkbesucher an den Imbissständen kauften.
Von allen Möwen im Themenpark hatte Charlie eindeutig das beste Auge dafür, wann, wo und wie sich eine herzhafte Mahlzeit am besten abgreifen ließ. Beim Mundraub war Charlie einfach der Größte, und daher war es nicht weiter verwunderlich, dass ihn die anderen Möwen zu ihrem Chef ernannten. In seiner neuen Funktion als Chefmöwe gab es für Charlie aber nicht wirklich viel zu organisieren. Bei dem reichlichen Futterangebot ergab es sich eigentlich ganz von selbst, dass alle zufrieden und satt waren, und so musste sich Charlie lange Zeit keine Gedanken darüber machen, wie er seine Möwen bei Laune halten konnte.
Diese Zeiten waren jetzt aber definitiv vorbei. Anfangs war die Zahl der Möwenküken, die hier und da aus den Eiern geschlüpft waren, noch recht überschaubar gewesen. Die Kleinen wuchsen jedoch unglaublich schnell heran und hatten schon bald selbst wieder Nachwuchs, sodass sich die Anzahl der Möwen in Charlies Kolonie innerhalb kürzester Zeit verdreifacht hatte, das Futterangebot aber dummerweise nicht.
Der Meeresthemenpark war zwar nach wie vor ein beliebtes und immer gut besuchtes Ausflugsziel, doch es konnte nun einmal nur eine bestimmte Menge an rotgesichtigen Touristen gleichzeitig an den Tischen und vor den Buden des Schlemmerparadieses Platz finden. Anfangs hatten die Möwen den hungrigen Nachwuchs mit offenen Flügeln in ihrer Kolonie willkommen geheißen, denn noch gab es reichlich Futter für alle. Doch mit dem Überfluss war es schon bald vorbei, und fortan brach über jeden einsamen Teller, auf dem es noch ein paar Bissen zu holen gab, Streit darüber aus, wer zuerst picken durfte.
Um Leckerbissen hatten sich die Möwen auch früher schon gelegentlich gezankt, doch der Streit dauerte nie lang - die nächste Mahlzeit stand ja meist schon bereit. Mit der Zeit und der wachsenden Anzahl hungriger Schnäbel wurde Futter jedoch mehr und mehr zu einer Mangelware. Die Streitereien wurden häufiger und erbitterter. Mit jedem Monat verschärfte sich der Futtermangel weiter, und unter dem Hunger litt nicht nur jede einzelne Möwe, sondern auch der Teamgeist, der bisher in der Kolonie geherrscht hatte.
Auch als die jüngste Brut schon wieder paarungsbereit war, glaubte Charlie immer noch, er hätte alles im Griff, und widmete sich ausschließlich seinen Routineaufgaben: mit anderen Vögeln Verhandlungen über die Reviergrenzen führen, Streitereien in seiner Kolonie schlichten, dem einen oder anderen nichtsahnenden Kind im Sturzflug einen Leckerbissen entreißen und - zur Entspannung - das gelegentliche Präzisionsgeschoss fallen lassen, vorzugsweise auf Parkbesucher, die leichtsinnigerweise oben ohne herumschlenderten. Alles war wie immer und wie Charlie es liebte.
Bis er eines stürmischen Abends zum Schlafplatz seiner Kolonie zurückflog und schon von Weitem sah, dass seine Mitmöwen in heller Aufregung miteinander debattierten. Aufgrund der Gesprächsfetzen, die Charlie beim Näherkommen aufschnappte - es ging natürlich wieder einmal darum, dass nicht genug Futter da war -, glaubte er, es sei schon wieder Streit ausgebrochen. Noch im Anflug kreischte Charlie die ersten Befehle, landete inmitten seiner Artgenossen, schlug wie wild mit den Flügeln, um sich Platz zu verschaffen, und beendete seinen Auftritt mit einer Schimpftirade, womit seiner Ansicht nach die ganze Sache geregelt war.
Und wenn Charlie ein Problem für "gelöst" hielt, flog er normalerweise ganz geschäftig wieder davon, was es unmöglich machte, mit ihm zu diskutieren. An diesem Abend aber hatten sich so viele Möwen auf dem Felsen versammelt, dass er sich nirgendwohin zurückziehen konnte. Notgedrungen blieb Charlie also an Ort und Stelle, und da ihm nichts mehr einfiel, was er noch sagen könnte, trippelte er mit aufgeplusterter Brust und angelegten Flügeln chefmäßig hin und her. Peinliches Schweigen breitete sich aus. Als Charlie etwas genauer in die Runde blickte, bemerkte er, dass seine Mitmöwen nicht wie üblich leicht verdattert dreinschauten, sondern ihn aufmerksam und mit einer seltsamen Entschlossenheit im Blick beobachteten, als hätten sie genau diese Situation kommen sehen.
Scott, die erfolgreichste Möwe der ganzen Kolonie, trat nach vorne und ergriff das Wort. Mit seinem glänzenden Gefieder und seiner kräftigen Statur bildete er einen krassen Kontrast zu den abgemagerten Gestalten hinter ihm. Scott war ein Gründungsmitglied der neuen Kolonie gewesen und nahm prinzipiell kein Blatt vor den Schnabel. "Charlie, wir haben ein gravierendes Problem."
"Tatsächlich? Was ist denn passiert?", fragte Charlie, der annahm, es hätte einen Unfall gegeben.
"Wir haben Hunger, Charlie! Das Futter reicht hinten und vorne nicht", antwortete Scott und warf einen vielsagenden Blick auf die hageren Vögel, die sich rechts und links von ihm zusammendrängten.
Auch Charlie musterte seine Artgenossen. "Ihr habt wirklich schon einmal besser ausgesehen! Klauen euch die verdammten Spatzen das Futter vor dem Schnabel weg?", wollte er wissen. Ihm schlug ein eisiges Schweigen entgegen. "Jetzt hört mir mal zu", wetterte Charlie. "Macht euch bloß keine Sorgen - keiner von euch muss sich Sorgen machen -, lasst euch das nicht gefallen! Ihr könnt doch jeden Vogel, der euch das Futter wegschnappen will, locker austricksen. Glaubt es mir, das weiß ich aus eigener Erfahrung."
"Charlie, du kapierst gar nichts", warf Maya ein, die sich ebenfalls nach vorn drängelte. "Der einzige Vogel, der uns um unser Futter bringt, bist du!" Wie Scott war auch Maya schon von Anfang an dabei und wurde aufgrund ihrer Klugheit und Umsicht von allen geschätzt. Anders als Scott hielt sich Maya aber normalerweise im Hintergrund, sodass ihre für sie ungewöhnlich scharfe Bemerkung hörbar für Unruhe in der Truppe sorgte.
"Wwwas? Wie bitte? Ich?", stammelte Charlie geschockt. "Ich schlage mir doch nicht den Bauch voll und lasse euch nichts übrig! Und überhaupt, wir fliegen uns doch sowieso so gut wie nie über den Weg!"
"Und genau das ist ein Teil des Problems, Charlie", entgegnete Maya.
Verdattert kratzte sich Charlie mit der Flügelspitze am Kopf und meinte: "Ich verstehe gar nichts mehr. Obwohl ich überhaupt nicht da bin, nehme ich euch euer Futter weg? Wie soll das denn gehen?"
"Nimm das nicht so wörtlich, Charlie", schaltete sich Scott wieder ein und erklärte: "Das Problem ist, es gibt nicht genug Futter, und unter deiner Führung passiert nichts, was die Situation verbessert."
"Wie soll ich denn bitte schön dafür sorgen, dass ihr alle satt werdet, wenn mich niemand informiert, dass es nicht genügend Futter gibt?", entrüstete sich Charlie.
"Wir versuchen schon seit einiger Zeit, mit dir darüber zu sprechen, aber du hörst uns ja nicht zu. Wie vorhin! Du kommst angeflattert und bildest dir ein, genau zu wissen, was los ist. Wir wollen endlich einmal mit dir darüber reden, und darum haben wir uns heute hier versammelt."
Von allen Möwen im Themenpark hatte Charlie eindeutig das beste Auge dafür, wann, wo und wie sich eine herzhafte Mahlzeit am besten abgreifen ließ. Beim Mundraub war Charlie einfach der Größte, und daher war es nicht weiter verwunderlich, dass ihn die anderen Möwen zu ihrem Chef ernannten. In seiner neuen Funktion als Chefmöwe gab es für Charlie aber nicht wirklich viel zu organisieren. Bei dem reichlichen Futterangebot ergab es sich eigentlich ganz von selbst, dass alle zufrieden und satt waren, und so musste sich Charlie lange Zeit keine Gedanken darüber machen, wie er seine Möwen bei Laune halten konnte.
Diese Zeiten waren jetzt aber definitiv vorbei. Anfangs war die Zahl der Möwenküken, die hier und da aus den Eiern geschlüpft waren, noch recht überschaubar gewesen. Die Kleinen wuchsen jedoch unglaublich schnell heran und hatten schon bald selbst wieder Nachwuchs, sodass sich die Anzahl der Möwen in Charlies Kolonie innerhalb kürzester Zeit verdreifacht hatte, das Futterangebot aber dummerweise nicht.
Der Meeresthemenpark war zwar nach wie vor ein beliebtes und immer gut besuchtes Ausflugsziel, doch es konnte nun einmal nur eine bestimmte Menge an rotgesichtigen Touristen gleichzeitig an den Tischen und vor den Buden des Schlemmerparadieses Platz finden. Anfangs hatten die Möwen den hungrigen Nachwuchs mit offenen Flügeln in ihrer Kolonie willkommen geheißen, denn noch gab es reichlich Futter für alle. Doch mit dem Überfluss war es schon bald vorbei, und fortan brach über jeden einsamen Teller, auf dem es noch ein paar Bissen zu holen gab, Streit darüber aus, wer zuerst picken durfte.
Um Leckerbissen hatten sich die Möwen auch früher schon gelegentlich gezankt, doch der Streit dauerte nie lang - die nächste Mahlzeit stand ja meist schon bereit. Mit der Zeit und der wachsenden Anzahl hungriger Schnäbel wurde Futter jedoch mehr und mehr zu einer Mangelware. Die Streitereien wurden häufiger und erbitterter. Mit jedem Monat verschärfte sich der Futtermangel weiter, und unter dem Hunger litt nicht nur jede einzelne Möwe, sondern auch der Teamgeist, der bisher in der Kolonie geherrscht hatte.
Auch als die jüngste Brut schon wieder paarungsbereit war, glaubte Charlie immer noch, er hätte alles im Griff, und widmete sich ausschließlich seinen Routineaufgaben: mit anderen Vögeln Verhandlungen über die Reviergrenzen führen, Streitereien in seiner Kolonie schlichten, dem einen oder anderen nichtsahnenden Kind im Sturzflug einen Leckerbissen entreißen und - zur Entspannung - das gelegentliche Präzisionsgeschoss fallen lassen, vorzugsweise auf Parkbesucher, die leichtsinnigerweise oben ohne herumschlenderten. Alles war wie immer und wie Charlie es liebte.
Bis er eines stürmischen Abends zum Schlafplatz seiner Kolonie zurückflog und schon von Weitem sah, dass seine Mitmöwen in heller Aufregung miteinander debattierten. Aufgrund der Gesprächsfetzen, die Charlie beim Näherkommen aufschnappte - es ging natürlich wieder einmal darum, dass nicht genug Futter da war -, glaubte er, es sei schon wieder Streit ausgebrochen. Noch im Anflug kreischte Charlie die ersten Befehle, landete inmitten seiner Artgenossen, schlug wie wild mit den Flügeln, um sich Platz zu verschaffen, und beendete seinen Auftritt mit einer Schimpftirade, womit seiner Ansicht nach die ganze Sache geregelt war.
Und wenn Charlie ein Problem für "gelöst" hielt, flog er normalerweise ganz geschäftig wieder davon, was es unmöglich machte, mit ihm zu diskutieren. An diesem Abend aber hatten sich so viele Möwen auf dem Felsen versammelt, dass er sich nirgendwohin zurückziehen konnte. Notgedrungen blieb Charlie also an Ort und Stelle, und da ihm nichts mehr einfiel, was er noch sagen könnte, trippelte er mit aufgeplusterter Brust und angelegten Flügeln chefmäßig hin und her. Peinliches Schweigen breitete sich aus. Als Charlie etwas genauer in die Runde blickte, bemerkte er, dass seine Mitmöwen nicht wie üblich leicht verdattert dreinschauten, sondern ihn aufmerksam und mit einer seltsamen Entschlossenheit im Blick beobachteten, als hätten sie genau diese Situation kommen sehen.
Scott, die erfolgreichste Möwe der ganzen Kolonie, trat nach vorne und ergriff das Wort. Mit seinem glänzenden Gefieder und seiner kräftigen Statur bildete er einen krassen Kontrast zu den abgemagerten Gestalten hinter ihm. Scott war ein Gründungsmitglied der neuen Kolonie gewesen und nahm prinzipiell kein Blatt vor den Schnabel. "Charlie, wir haben ein gravierendes Problem."
"Tatsächlich? Was ist denn passiert?", fragte Charlie, der annahm, es hätte einen Unfall gegeben.
"Wir haben Hunger, Charlie! Das Futter reicht hinten und vorne nicht", antwortete Scott und warf einen vielsagenden Blick auf die hageren Vögel, die sich rechts und links von ihm zusammendrängten.
Auch Charlie musterte seine Artgenossen. "Ihr habt wirklich schon einmal besser ausgesehen! Klauen euch die verdammten Spatzen das Futter vor dem Schnabel weg?", wollte er wissen. Ihm schlug ein eisiges Schweigen entgegen. "Jetzt hört mir mal zu", wetterte Charlie. "Macht euch bloß keine Sorgen - keiner von euch muss sich Sorgen machen -, lasst euch das nicht gefallen! Ihr könnt doch jeden Vogel, der euch das Futter wegschnappen will, locker austricksen. Glaubt es mir, das weiß ich aus eigener Erfahrung."
"Charlie, du kapierst gar nichts", warf Maya ein, die sich ebenfalls nach vorn drängelte. "Der einzige Vogel, der uns um unser Futter bringt, bist du!" Wie Scott war auch Maya schon von Anfang an dabei und wurde aufgrund ihrer Klugheit und Umsicht von allen geschätzt. Anders als Scott hielt sich Maya aber normalerweise im Hintergrund, sodass ihre für sie ungewöhnlich scharfe Bemerkung hörbar für Unruhe in der Truppe sorgte.
"Wwwas? Wie bitte? Ich?", stammelte Charlie geschockt. "Ich schlage mir doch nicht den Bauch voll und lasse euch nichts übrig! Und überhaupt, wir fliegen uns doch sowieso so gut wie nie über den Weg!"
"Und genau das ist ein Teil des Problems, Charlie", entgegnete Maya.
Verdattert kratzte sich Charlie mit der Flügelspitze am Kopf und meinte: "Ich verstehe gar nichts mehr. Obwohl ich überhaupt nicht da bin, nehme ich euch euer Futter weg? Wie soll das denn gehen?"
"Nimm das nicht so wörtlich, Charlie", schaltete sich Scott wieder ein und erklärte: "Das Problem ist, es gibt nicht genug Futter, und unter deiner Führung passiert nichts, was die Situation verbessert."
"Wie soll ich denn bitte schön dafür sorgen, dass ihr alle satt werdet, wenn mich niemand informiert, dass es nicht genügend Futter gibt?", entrüstete sich Charlie.
"Wir versuchen schon seit einiger Zeit, mit dir darüber zu sprechen, aber du hörst uns ja nicht zu. Wie vorhin! Du kommst angeflattert und bildest dir ein, genau zu wissen, was los ist. Wir wollen endlich einmal mit dir darüber reden, und darum haben wir uns heute hier versammelt."
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Inhaltsverzeichnis zu „Das Möwen-Prinzip “
InhaltTeil I - Die Fabel
1. Die Chefmöwe Charlie
2. Eine Zufallsbegegnung
3. Exakt definierte Erwartungen
4. Botschaften, die ankommen
5. Immer die Leistungen im Blick behalten
6. Ein neuer Tag
Teil II - Das Modell
7. Die drei Geheimnisse erfolgreicher Führung
8. Aufgeplusterte Chefmöwen kommen Unternehmen teuer zu stehen
9. Sind Sie eine aufgeplusterte Chefmöwe?
Autoren-Porträt von Travis Bradberry
Dr. Travis Bradberry ist Psychologe, Autor mehrerer Sachbücher und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens TalentSmart, das sich der Erforschung individueller und betrieblicher Leistungsfähigkeit widmet. Als weltweit führender Anbieter von Tests, Coachings und Trainings zur emotionalen Intelligenz zählt TalentSmart drei Viertel der Fortune-500-Unternehmen zu seinen Kunden. Travis Bradberry lebt in San Diego, Kalifornien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Travis Bradberry
- 2010, 140 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 15 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Birgit Hofmann
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593389894
- ISBN-13: 9783593389899
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