Das musikalische Opfer
Johann Sebastian Bach trifft Friedrich den Großen am Abend der Aufklärung
Eine Welt bricht aus den Fugen Als Johann Sebastian Bach im Jahr 1747 einer Einladung des jungen Königs von Preußen folgte, der noch nicht als"Friedrich der Große"in den Geschichtsbüchern zur Marmorbüste erstarrt war, begegneten sich in Potsdam zwei...
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Produktinformationen zu „Das musikalische Opfer “
Klappentext zu „Das musikalische Opfer “
Eine Welt bricht aus den Fugen Als Johann Sebastian Bach im Jahr 1747 einer Einladung des jungen Königs von Preußen folgte, der noch nicht als"Friedrich der Große"in den Geschichtsbüchern zur Marmorbüste erstarrt war, begegneten sich in Potsdam zwei unvereinbare Charaktere - der eine ein tiefgläubiger Protestant mit schier göttlichen Gaben, der andere ein zynisch machiavellistischer Herrscher und aufgeklärter Monarch. Einzig Friedrichs Liebe zur Musik öffnete ein Fenster in eine andere, bessere Seite seines Wesens. Bach verblüfft den kompositorisch dilettierenden Gastgeber mit fugalen Improvisationen über ein königliches Thema - bis der König ihn bittet, eine sechsstimmige Fuge zu extemporieren. An dieser Stelle setzt das meisterhafte historische Sachbuch des amerikanischen Publizisten Gaines ein - als Doppelbiographie eines musikalischen und eines militärischen Genies, die zugleich gelesen werden kann als die Geschichte eines kulturellen Konf likts zwischen Religion und Auf klärung, zwischen Glauben und kalter, rationalistischer Skepsis. Das Erbe der Reformation und die machtpolitischen Herausforderungen der Neuzeit diktieren die Dramaturgie dieses fesselnden Buches, dessen literarische Architektur selbst einer Fuge gleicht.
Eine Welt bricht aus den Fugen
Als Johann Sebastian Bach im Jahr 1747 einer Einladung des jungen Königs von Preußen folgte, der noch nicht als "Friedrich der Große" in den Geschichtsbüchern zur Marmorbüste erstarrt war, begegneten sich in Potsdam zwei unvereinbare Charaktere - der eine ein tiefgläubiger Protestant mit schier göttlichen Gaben, der andere ein zynisch machiavellistischer Herrscher und aufgeklärter Monarch. Einzig Friedrichs Liebe zur Musik öffnete ein Fenster in eine andere, bessere Seite seines Wesens. Bach verblüfft den kompositorisch dilettierenden Gastgeber mit fugalen Improvisationen über ein königliches Thema - bis der König ihn bittet, eine sechsstimmige Fuge zu extemporieren.
An dieser Stelle setzt das meisterhafte historische Sachbuch des amerikanischen Publizisten Gaines ein - als Doppelbiographie eines musikalischen und eines militärischen Genies, die zugleich gelesen werden kann als die Geschichte eines kulturellen Konf likts zwischen Religion und Auf klärung, zwischen Glauben und kalter, rationalistischer Skepsis. Das Erbe der Reformation und die machtpolitischen Herausforderungen der Neuzeit diktieren die Dramaturgie dieses fesselnden Buches, dessen literarische Architektur selbst einer Fuge gleicht.
Als Johann Sebastian Bach im Jahr 1747 einer Einladung des jungen Königs von Preußen folgte, der noch nicht als "Friedrich der Große" in den Geschichtsbüchern zur Marmorbüste erstarrt war, begegneten sich in Potsdam zwei unvereinbare Charaktere - der eine ein tiefgläubiger Protestant mit schier göttlichen Gaben, der andere ein zynisch machiavellistischer Herrscher und aufgeklärter Monarch. Einzig Friedrichs Liebe zur Musik öffnete ein Fenster in eine andere, bessere Seite seines Wesens. Bach verblüfft den kompositorisch dilettierenden Gastgeber mit fugalen Improvisationen über ein königliches Thema - bis der König ihn bittet, eine sechsstimmige Fuge zu extemporieren.
An dieser Stelle setzt das meisterhafte historische Sachbuch des amerikanischen Publizisten Gaines ein - als Doppelbiographie eines musikalischen und eines militärischen Genies, die zugleich gelesen werden kann als die Geschichte eines kulturellen Konf likts zwischen Religion und Auf klärung, zwischen Glauben und kalter, rationalistischer Skepsis. Das Erbe der Reformation und die machtpolitischen Herausforderungen der Neuzeit diktieren die Dramaturgie dieses fesselnden Buches, dessen literarische Architektur selbst einer Fuge gleicht.
Lese-Probe zu „Das musikalische Opfer “
ERSTES KAPITEL"Thema für einen Pas de Deux Friedrich der Grosse hatte das Flötenspiel immer geliebt, während sein Vater gerade dieses Talent des Sohnes besonders verachtete. In seiner Jugend hatte Friedrich heimlich spielen müssen, und so zählten zu seinen liebsten Erinnerungen die Abende im Schloß seiner Mutter, wo er sich französisch kleiden, sein Haar im französischen Stil locken und pudern und mit einer verwandten Seele, seiner Schwester Wilhelmine, Duette spielen konnte - er auf der Flöte, die er Principe nannte, sie auf ihrer Laute Principessa. Friedrichs Vater bekam einen Wutanfall, als er ein mal unerwartet auf der Bildfläche erschien. Noch mehr als das Flötenspiel seines Sohnes haßte Friedrich Wilhelm alles Französische - französische Kleider, französisches Essen, französisches Gehabe, französische Kultur, lauter Dinge, die er als"effeminiert"abtat. Er selbst war natürlich, wie die meisten deutschen Fürsten, in französischer Sprache erzogen worden (konnte nicht einmal das Wort Deutschland richtig schreiben, sondern schrieb meistens Deusland) und mußte des halb Französisch sprechen, aber er haßte sich dafür. Sträflinge ließ er zu ihrer Hinrichtung in französische Kleider stecken - das war seine Art, modische Akzente zu setzen. In dieser und mancher anderen Hinsicht war Friedrichs Vater zumindest halb verrückt. Er war schwer manisch depressiv, wurde gegen andere oft ausfallend und gewalttätig und litt außerdem an Porphyrie, einer Krankheit, die bei den Nach fahren der schottischen Königin Maria (zu denen er durch seine Mutter gehörte) häufig vorkam. Zu den Beschwerden, die sie verursacht, gehören Migräne, Abszesse, Hautblasen, Paranoia und rasende Magenschmerzen. Friedrich Wilhelms häufige Wutanfälle waren berüchtigt und machten vor niemandem halt: er verdrosch Dienstboten, Angehörige seiner Familie (niemanden mehr als Friedrich), aber auch Diplomaten, die bei ihm zu Besuch weilten. Von Gicht geplagt, schlug er mit seinen Krücken um sich, und wenndie
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Schmerzen so schlimm waren, daß man ihn in seinen Rollstuhl setzte, verfolgte er die Leute stockschwingend in diesem Gefährt. Er war berüchtigt für die Prügel, die er verabreichte, hatte in vielen Räumen seines Schlosses Stöcke deponiert, damit sie immer zur Hand waren, warf aber auch mit Tellern, zerrte die Leute an den Haaren, ohrfeigte sie, schlug sie zu Boden und versetzte ihnen Fußtritte. Bekannt ist die Geschichte, wie er eines Tages durch Potsdam ging und bemerkte, daß einer seiner Untertanen Reißaus zu nehmen versuchte. Er befahl dem Mann, stehenzubleiben und ihm zu erklären, warum er davonlaufen wollte. Weil er sich fürchte, lautete die Antwort."Ihr sollt mich nicht fürchten, ihr sollt mich lieben!"Prompt erschien der Stock, und der Untertan ging zu Boden, während der König schrie:"Lieben sollst du mich, Schurke!"
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Bibliographische Angaben
- Autor: James R. Gaines
- 2008, Lim. u. num. Ausg., 379 Seiten, mit farbigen Abbildungen, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 13,1 x 22,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Reinhard Kaiser
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821862084
- ISBN-13: 9783821862088
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