Das Pinguin-Prinzip
Die Bedingungen unseres Lebens ändern sich. Aber wie? John Kotters herzerfrischende Parabel öffnet uns die Augen: Nur gemeinsam können wir schwierige Situationen bewältigen und Mut zu Neuem entwickeln. Der neugierige Pinguin Fred und seine Freunde machen es uns vor.
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Die Bedingungen unseres Lebens ändern sich. Aber wie? John Kotters herzerfrischende Parabel öffnet uns die Augen: Nur gemeinsam können wir schwierige Situationen bewältigen und Mut zu Neuem entwickeln. Der neugierige Pinguin Fred und seine Freunde machen es uns vor.
Diese herzerfrischende Geschichte aus der Welt der Pinguine vermittelt Erfolgsstrategien für das Berufs- und Alltagsleben in einer stets im Wandel begriffenen Welt. Der neugierige Pinguin Fred und seine Mitstreiter lehren uns, wie wir gemeinsam mit anderen schwierige Situationen bewältigen, dabei alte Verhaltensmuster ablegen und auf unkonventionellen Wegen unser Ziel erreichen.
Ein faszinierendes Lehrstück für die Arbeitswelt, für die Familie, für jede Form von Gemeinschaft.
Das Pinguin-Prinzip von JohnP. Kotter
LESEPROBE
1. Unser Eisberg wird niemalsschmelzen
Es war einmal eine Pinguinkolonie,die in der klirrend kalten Antarktis auf einem Eisberg lebte - nicht weit von demOrt, den wir heute als Cape Washington kennen.
Den Eisberg gab es schon seitvielen, vielen Jahren. Er war von reichen Fischgründen umgeben und hatteriesige Wände aus ewigem Schnee, die den Pinguinen Schutz vor den schrecklichenWinterstürmen boten.
So weit die Pinguine zurückdenken konnten, hatten sie aufdiesem Eisberg gelebt. »Dies ist unser Zuhause«, hätten sie jedem erzählt, dersich in diese Welt aus Eis und Schnee verirrt hätte. »Und dies wird für immerunser Zuhause sein«, würden sie ferner sagen - durchaus logisch aus ihrerSicht.
Dort, wo sie lebten, warEnergieverschwendung tödlich.
Jeder in der Kolonie wusste, dassman sich dicht zusammendrängen und zusammenhalten musste, um zu überleben. Und sohatten die Pinguine gelernt, sich aufeinander zu verlassen. Sie benahmen sichoft wie eine große Familie (was natürlich gut und zugleich schlecht seinkonnte).
Die Vögel waren fürwahr herrlichanzusehen. Die so genannten Kaiserpinguine sind die größten Vertreter dersiebzehn Pinguinarten in der Antarktis, die stets im Frack aufzutretenscheinen.
Zweihundertachtundsechzig Pinguinelebten in der Kolonie. Einer von ihnen war Fred.
Von seinem Aussehen und Benehmen herunterschied sich Fred kaum von den anderen Pinguinen. Wer auch nur ein bisschenwas für Tiere übrig hat, würde ihn wahrscheinlich als »niedlich« oder gar als»würdevoll« bezeichnen. In einem wichtigen Punkt jedoch war Fred anders als diemeisten übrigen Pinguine.
Fred war ungewöhnlich neugierig undaufmerksam.
Andere Tiere schwärmten aus, um imMeer Tiere zu fangen - eine schlichte Notwendigkeit, da es in der Antarktiskeine andere Nahrung gibt. Fred fischte weniger und verbrachte mehr Zeit, umden Eisberg und das Meer zu beobachten.
Andere Pinguine waren gerne und vielmit Freunden und Verwandten zusammen. Fred war ein guter Ehemann und Vater,aber er war nicht so gesellig wie die meisten seiner Artgenossen. Häufig zog erganz allein los und machte Notizen von dem, was er beobachtete.
Sie mögen denken, Fred sei einschräger Vogel gewesen - vielleicht der Typ von Pinguin, den die anderen ehermeiden -, aber das war nicht der Fall. Fred tat einfach das, was ihm richtigerschien. Und das, was er so beobachtete, beunruhigte ihn im Laufe der Zeit immermehr.
Fred besaß eine Aktentasche vollerBeobachtungen, Überlegungen und Schlussfolgerungen. (Ja, eine Aktentasche -dies ist schließlich eine Fabel.) Die gesammelten Informationen wurden immerbeängstigender.
Die Fakten vermittelten allmählichunübersehbar: Der Eisberg schmilzt und könnte bald auseinanderbrechen!
Das plötzliche Auseinanderbrechendes Eisbergs wäre für die Pinguine eine regelrechte Katastrophe, vor allem imWinter während eines Sturms. Viele der älteren und jüngeren Vögel würden dabeiums Leben kommen. Und wer konnte die Folgen absehen? Wie bei allenunvorstellbaren Ereignissen gab es auch hier keinen Plan, wie man solch einerTragödie begegnen sollte.
Fred geriet nicht leicht in Panik,doch je intensiver er seine Beobachtungen auswertete, desto banger wurde ihm.
Fred wusste, dass er etwasunternehmen musste, doch es stand ihm nicht zu, Erklärungen abzugeben undHandlungsanweisungen zu erteilen. Er zählte nicht zu den Anführern der Kolonie.Er war nicht einmal der Sohn, Bruder oder Vater eines der führenden Köpfe derKolonie. Und er hatte sich bislang auch nicht als verlässlicherEisbergvorhersager hervorgetan.
Fred erinnerte sich auch daran, wiees seinem Artgenossen Harold ergangen war, als der einmal angedeutet hatte,ihre Scholle würde zunehmend brüchig.
Als sich niemand dafür zuinteressieren schien, versuchte Harold, Beweismaterial zu sammeln, doch er fandso gut wie kein Gehör.
»Harold, du machst dir zu vieleSorgen«, hieß es bestenfalls.
»Schnapp dir einen Tintenfisch, dannfühlst du dich gleich besser.«
»Zerbrechen?!«, spotteten einige.»Du musst nur mal kräftig hüpfen, Harold. Selbst wenn fünfzig von unsgleichzeitig hüpfen, passiert nichts, Schau, eins, zwei, drei ahhh, siehstdu?«
»Deine Beobachtungen sindinteressant«, meinten andere, »aber sie können auf vier ganz unterschiedlicheWeisen ausgelegt werden. Also, wenn man davon ausgeht, dass «
Manche Vögel sagten zwar nichts,behandelten Harold aber fortan anders. Die Veränderung war nur unterschwelligzu spüren, doch Fred hatte sie bemerkt, und es war gewiss keine Wendung zumBesseren.
Fred fühlte sich auf einmal ziemlicheinsam.
2. Was mache ich jetzt?
In der Kolonie gab es einen Obersten Rat. DiesesFührungsgremium unter Leitung des Pinguinoberhaupts wurde auch als »Zehnerrat«bezeichnet. (Die Kids hatten eine eigene Bezeichnung dafür, aber das ist eineandere Geschichte.)
Zu den zehn führenden Köpfen gehörteauch Alice, eine forsche, praktisch denkende Pinguindame, die für ihreZielstrebigkeit und Effizienz bekannt war. Im Gegensatz zu anderenRatsmitgliedern, die etwas abgehoben waren, stand sie in engem Kontakt zurKolonie. Im Grunde wirken alle ihre Artgenossen auf den ersten Blick ein wenigabgehoben, aber sie verhalten sich nicht alle so.
Fred war der Meinung, Alice würdeseine Überlegungen wohl nicht so schnell abtun wie andere ranghohe Pinguine.Also beschloss er, Alice aufzusuchen, und da sie so nahbar war, brauchte ernicht einmal einen Termin.
Fred berichtete Alice von seinenRecherchen und Erkenntnissen. Sie hörte aufmerksam zu, obwohl sie sichinsgeheim fragte, ob Fred möglicherweise in einer persönlichen Krise steckte.
Da aber Alice nun einmal Alice war,wies sie Fred nicht einfach ab. Vielmehr sagte sie, wenn auch etwas skeptisch: »Bringmich an die Stelle, die deiner Meinung nach das Problem am deutlichstenveranschaulicht.«
Diese Stelle befand sich nicht ander Oberfläche des Eisbergs, wo das Schmelzen und dessen Folgen nur schwer zuerkennen waren, sondern im Inneren. Fred erklärte ihr das. Alice hörte zu, aberda sie nicht gerade zu den geduldigsten Kreaturen zählte, drängte sie:
»Okay, okay. Gehen wir.«
Pinguine sind relativ ungeschützt,wenn sie ins Wasser springen, wo Leopardenrobben und Killerwale nur darauflauern, unvorsichtige Vögel zu fangen. Wir wollen alle unschönen Detailsaussparen und uns mit der Feststellung begnügen, dass kein Vogel in den Fängeneines Killerwals oder einer Robbe landen möchte. Als Fred und Alice ins Meersprangen, waren sie instinktiv achtsam.
An der Unterseite des Eisbergs wiesFred auf Risse und andere klare Anzeichen der Auflösung aufgrund des Schmelzenshin. Alice war erstaunt - nicht zuletzt darüber, wie sie selbst all dieseHinweise hatte ignorieren können.
Alice folgte Fred in ein großes Lochan einer Seitenwand des Eisbergs. Durch einen meterbreiten Kanal schwammen sietief ins Innere des Eises und gelangten schließlich in eine gewaltige Grotte,die mit Wasser gefüllt war.
Alice versuchte, den Eindruck zuerwecken, als verstehe sie vollkommen, was sie da sah, aber Management war ihrBeruf und nicht die Wissenschaft von Eisbergen. Fred bemerkte ihren fragendenBlick.
Nachdem sie wieder auf getauchtwaren, erklärte er ihr, was er wusste.
Um es kurz zu machen
Eisberge sind nicht wie Eiswürfel. Eisbergekönnen im Inneren Risse und Spalten aufweisen, die zu großen eingeschlossenenLuftblasen führen. Wenn genügend Eis schmilzt, füllen sich die Risse und Höhlenmit Wasser.
In einem kalten Winter können dieengen Kanäle, die mit Wasser gefüllt sind, so schnell zufrieren, dass in denHöhlen Wasser eingeschlossen wird. Wenn die Temperatur weiter sinkt, gefriertauch das Wasser in den Höhlen. Weil sich gefrierende Flüssigkeit vom Volumenher deutlich ausdehnt, kann dies zum Bersten des Eisbergs führen.
Alice verstand nun, warum Fred sobesorgt war. Das wahre Ausmaß des Problems was gar nicht abzusehen.
Das sah ganz und gar nicht gut aus.
Alice war erschüttert, ließ sichaber nichts anmerken. Vielmehr stellte sie Fred eine Frage nach der anderen.»Ich muss über das nachdenken, was du mir gezeigt hast«, sagte sie, »und sobald wie möglich mit einigen anderen Ratsmitgliedern reden.« Ihr Gehirnarbeitete bereits auf Hochtouren.
»Und ich brauche deineUnterstützung«, ließ sie Fred wissen.
»Du musst mir helfen, anderen dasganze Ausmaß des Problems zu vermitteln.« Nach einer kurzen Pause fügte siehinzu: »Und mach dich darauf gefasst, dass einige Vögel das Problem gar nichtsehen wollen.«
Alice verabschiedete sich von Fred.Dieser fühlte sich zugleich besser und schlechter.
Besser: Er war nicht mehr dereinzige Pinguin, der um die Möglichkeit einer Katastrophe wusste.
Schlechter: Er sah noch keineLösung. Und ihn beunruhigte Alices Formulierung »Mach dich darauf gefasst, dasseinige Vögel das Problem nicht sehen wollen«.
Und der schreckliche antarktischeWinter würde schon in zwei Monaten einsetzen.
( )
© DroemerKnaur Verlag
Übersetzung: Harald Stadler
- Autoren: John P. Kotter , Holger Rathgeber
- 2006, 157 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 14,7 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Harald Stadler
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426274124
- ISBN-13: 9783426274125
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