Das Schmetterlingshaus
Zwei tief verletzte Seelen finden zueinander. Zorka, eine junge Frau, kann den Menschen nicht mehr trauen, seit ihr geliebter Vater die Familie an ihrem elften Geburtstag verlassen...
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Zwei tief verletzte Seelen finden zueinander. Zorka, eine junge Frau, kann den Menschen nicht mehr trauen, seit ihr geliebter Vater die Familie an ihrem elften Geburtstag verlassen hat. Sie hat sich einen kleinen Zoo voll exotischer Insekten angelegt, die sie liebevoll betreut. Alles wird anders, als sie sich in den jungen Architekten Richard verliebt. Der ist nämlich auch ein wenig exzentrisch. Nach einer tragisch geendeten Liebesgeschichte hat er sich in der Vergangenheit ein Haus gebaut, in dem er vor der Welt verborgen lebt. Ist die Magie der Liebe stark genug, um die zwei einsamsten Menschen der Welt glücklich zu machen?
Zwei tief verletzte Seelen finden zueinander. Zorka, eine junge Frau, kann den Menschen nicht mehr trauen, seit ihr geliebter Vater die Familie an ihrem elften Geburtstag verlassen hat. Sie hat sich einen kleinen Zoo voll exotischer Insekten angelegt, die sie liebevoll betreut. Alles wird anders, als sie sich in den jungen Architekten Richard verliebt. Der ist nämlich auch ein wenig exzentrisch. Nach einer tragisch geendeten Liebesgeschichte hat er sich in der Vergangenheit ein Haus gebaut, in dem er vor der Welt verborgen lebt. Ist die Magie der Liebe stark genug, um die zwei einsamsten Menschen der Welt glücklich zu machen?
"In dieser bezaubernden Liebesgeschichte geht es ziemlich skurril zu, und manchmal weiß man nicht, ob man seinen Augen trauen darf. Doch wer ein Herz für schräge Vögel hat, wird sich im 'Schmetterlingshaus' wohlfühlen.' - Für Sie
"Von dem lieblichen Cover des Buchs sollte man sich auf keinen Fall täuschen lassen, hier geht es um knallharte Spinner! Zorka hält daheim niedliche Tausendfüßler, liebreizende Vogelspinnen und anderes abartiges Viehzeug. Ihr Lover Richard gilt zwar als genialer Architekt, doch keines seiner Gebäude ist jemals fertig geworden. Witzig schräges Debüt. Lesen, abheben - aber bloß nicht allzu ernst nehmen.' - Brigitte Young Miss
"Eine wunderbare Geschichte, die in einer surrealen Welt spielt, in der sprechende Tiere vorkommen, gläserne Häuser und Zeitreisen." - Booklist
DasSchmetterlingshaus von AlexandriaBrunkhorst
LESEPROBE
PROLOG
Obwohl es in Zeitschriften und Klatschgeschichten immerheißt, Väter würden ihre Familien mit einem großen Knall verlassen, trifft dasin den meisten Fällen nicht zu. Mein elfter Geburtstag fing wunderbar an, eineintime kleine Runde aus ein paar Nachbarskindern, bei Wurstbroten und Partytröten.Mama hatte alle nötigen Vorbereitungen getroffen: verschiedenfarbiges Konfetti,Wundertüten und ein auseinanderfaltbares »Happy Birthday«-Schild, das unserschäbiges Esszimmer aussehen ließ, als müsste gleich noch etwas ganzGroßartiges passieren. Mama war extra den weiten Weg bis nach Ix gefahren, umeine Piñata zu kaufen. Den ganzen Vormittag über zog sie ihre Schürze an undaus. Auch meine Nerven waren angespannt. Ich konnte kaum still sitzen. MattyMunchau, ein ziemlich langweiliger Junge mit einer verfrühten Glatze amHinterkopf, kam ein paar Minuten eher als die anderen. Ich war froh, dass erder Erste war; wir waren bisher immer schnell ins Gespräch gekommen. Wirdiskutierten gerade über ionische Strukturen, als Lenny Lopate und CarrieAnselment eintrafen. Ihre Mütter hatten sich anlässlich des Ereignisses zueiner Fahrgemeinschaft zusammengeschlossen, und ich war schon drauf und dran,meine Einladung zu bereuen, als ich das kichernde Pärchen den betoniertenBürgersteig entlangkommen sah. Die Röte stieg mir ins Gesicht, als ich denbeiden die Tür öffnete und demütig ihre Geschenke entgegennahm, die in braunesPackpapier gewickelt waren. Nikki Busby war die Nächste, dann Joe Magnus. Mamabeugte sich herunter, um Daddy einen Kuss auf den Kopf zu geben. »Unser kleinesMädchen gibt eine Geburtstagsparty«, sagte sie laut, als wäre Daddy entwederweit weg oder plötzlich taub geworden. Sein Gehör funktionierte jedochausgezeichnet, außerdem saß er direkt neben ihr in seinem Sessel. Seine ganze Aufmerksamkeitgalt einem Baseballspiel im Fernsehen. Mittagessen. Fangen im Hof. Blindekuh.Wundertüten. Dann die Piñata. Mama klatschte in die Hände, wie um dem Ereignis einedramatische Note zu verleihen, und wir verbanden Lenny mit einem von Daddysalten schwarzen Socken die Augen und drehten ihn dreimal um sich selbst. »Mirist schwindelig«, sagte Lenny, als er gegen den Schwarzweißfernseher stolperteund ihn beinah umriss. Daddys Augen nahmen einen bekümmerten Ausdruck an, alswürde das Baseballspiel wegen Regen erst später beginnen. »He, he, Vorsicht!«,sagte Daddy zu mir, zu Mama und zu Lenny. Ich schenkte ihm ein zähnebleckendesLächeln und zog Lenny rasch zurück in die Mitte des Wohnzimmers. »War das Balloder Strike?«, murmelte Daddy, während er den Fernseher lauter drehte. Mamakicherte und verknotete die Bänder ihrer Küchenschürze zu einer großen Schleifeim Rücken. »Wo ist Joe?«, fragte sie. Suchend blickten wir uns um (bis aufLenny natürlich). Joe Magnus war ein echter Einzelgänger, jemand, der währendder großen Pause allein auf der Elfmeterlinie vom benachbarten FußballplatzKarten spielt. »Ich gehe ihn suchen«, sagte ich. Joe war mühelos aufzuspüren.Er war in der Küche, wo er auf dem schwarz-weiß gekachelten FußbodenFisch-Quartett gegen sich selbst spielte. »Joe«, sagte ich zaghaft, denn ichwar niemand, der schnell die richtigen Worte fand. »Wir spielen Piñata. Lennyist « Ich hielt inne. Was war Lenny genau? »Lenny hat die Augen verbunden. Ichmeine, er probiert es als Erster.« Joe Magnus schaute von seinen Fischkartenhoch - Thunfisch, um genau zu sein - und erwiderte: »Heb ein paar Bonbons fürmich auf, okay?« Ich nickte und ließ ihn allein. Ich verhielt mich manchmal ähnlichwie dieser Junge, aber nicht jetzt. Schließlich war das meine Party. Wirwechselten uns bei der Piñata so lange ab, bis Carrie sie schließlichzerschlug. Der Bonbonregen ergoss sich mitten in unsere vom ständigen Drehenleicht benommenen, lachenden Gesichter. Ich hatte noch immer Angst, etwasFalsches zu sagen, wie es mir anscheinend öfters passierte, doch als wir unsereKaramellbonbons, Toffees und Kaugummikugeln in die Luft warfen, war ich fastgar nicht mehr nervös. Als ich mit einer Hand voll Bonbons in die Küchezurückkam, schlug Joes rechte Hand unter lautem Siegergebrüll gerade in seinelinke (Flunder hatte die Sache für sich entschieden). Ich pustete in die Luft;sie fühlte sich irgendwie festlich an, und kurz überlegte ich, ob die Dichteder Luft je nach Anlass vielleicht wechselte. Geburtstagsluft schien sich vonnormaler Luft zu unterscheiden: ein bisschen mehr O2, eine Prise mehrCO2, vielleicht sogar mehr Helium (He) wegen all der Luftballons.Ich war allergisch auf Kokosnuss, aber es war Daddys Lieblingskuchen und daherbei all unseren Geburtstagsfeiern der Höhepunkt. Mama war jedes Mal sehr stolzauf ihr Werk; vorsichtig setzte sie die Kerzen auf die Kokosnusstorte, auch wenngar kein Grund für diese Sorgfalt bestand, und immer bekam Daddy das ersteStück. »Das ist, weil ich dich so sehr liebe«, sagte Mama dann zu Daddy undhielt die Torte mit den brennenden Kerzen hoch. Für Mama war das Leben mit DaddyAnlass genug, jeden Tag in der Woche bei flackerndem Kerzenschein feierlich zubegehen. Doch Mama hatte vergessen, Kerzen zu kaufen. Sie schob alle Schuld aufTodd Sunday - einen von den Supermarktangestellten, der den Kunden beimEinpacken half -, doch Todd war eigentlich bekannt dafür, seinen Job sehrgewissenhaft zu machen; jedenfalls konnte ich mir kaum vorstellen, dass ihm einsolcher Fehler unterlaufen war. Der Supermarkt war nur ein paar Minuten von unsentfernt, und Mama versprach, sofort wieder zurück zu sein. Eine Minute, vierMinuten, zehn Minuten vergingen. Die Kinder - meine neuen Freunde! - wurdenallmählich unruhig, und meine Nervosität kehrte zurück. Die Piñata war schon langekeine Attraktion mehr; Julie hatte die von Mama selbst gebackenen Brownies ausihrer Wundertüte alle aufgegessen; Lenny nannte Matty einen Volltrottel, undder fing prompt an zu heulen. Die Kerzen kamen mir plötzlich vollkommenübertrieben und überflüssig vor. Ich wollte nur, dass Mama endlich wieder nachHause zurückkehrte. Dass Daddy mir keine große Hilfe sein würde, war klar, dennochtrieb mich die Verzweiflung zu ihm. Obwohl Mama davon nichts wissen wollte,hatte Daddy sich in den letzten Jahren verändert. Er interessierte sich vielmehr für Baseball als früher; ja, er ging sogar so weit, Mamas berühmtenHackbraten vor dem Fernseher zu essen und zu meckern, wenn sie ihm zu vieleFragen stellte (vor allem während der extra Innings). Obwohl Haushaltspflichtensogar mal eine Art Hobby von ihm gewesen waren, vernachlässigte Daddy sie seiteiniger Zeit sträflich. Er gratulierte mir auch nicht mehr zu meinen Zeugnissenund kam nicht mehr mit zu Schulveranstaltungen. Wenn Mama ihm deswegenVorhaltungen machte, klang das freilich noch immer nach Lobgesang, doch eshatte ihn dazu getrieben, seine Freizeit zunehmend im Zapfhahn zu verbringen,seiner Lieblingskneipe in unserem Ort. Während die anderen Kinder im Vorgartenspielten, ging ich auf die Suche nach ihm ins Wohnzimmer. Daddy interessierte sichfür Sport - vielleicht konnte er ja ein spontanes Baseballmatch im Hinterhoforganisieren oder vielleicht so- gar ein Footballspiel. Vielleicht konnte er jaBatting-Statistiken mit den Jungs erörtern oder eine kleine Vorlesung über die Gefahrenbei der Elchjagd halten. Der Sessel zeigte noch die Ausbeulung von DaddysJeans. Auf dem Couchtisch standen ein paar leere Bierdosen, und daneben lag LOCK- UNDSEEVÖGEL, Daddys Jagdbuch, aufgeschlagen auf der Seite über nordamerikanischeWildenten. »Drei zu null«, dröhnte es aus dem Fernseher. Doch es gab keinPublikum mehr. Ich fand Daddy schließlich auf der mittleren Schaukel meines Klettergerüstssitzen. Er hatte es mir zu meinem vierten Geburtstag geschenkt. Mama hatte miroft genug erzählt, wie er es mit seinen eigenen Händen gebaut hätte - nicht wieJeannie Dunns Daddy, der jemanden aus Harrys Metallwarenhandlung engagierthätte, und nicht wie Clarence Michaels Daddy, der in CarolinesSpielwarenparadies ein Fertigmodell bestellt hätte. »Nein«, pflegte Mama zusagen, »Daddy hat jede einzelne Schraube und jeden Nagel geküsst, bevor er siemontiert hat.« »Daddy?« Ich stolperte in den Garten. »Kannst du mir bittehelfen? Mama ist zum Supermarkt gefahren, weil sie die Kerzen vergessen hat -sie hat gemeint, Todd Sunday wäre an allem schuld, aber er vergisst ja nie wasbeim Einpacken - und jetzt « Ich schnappte nach Luft. »Also, ich dachte,vielleicht kannst du mir helfen, indem du zum Beispiel was über Elchjagd erzählst «Daddy blickte mich an. Sein Mund sah aus wie ein umgedrehtes U, seineAugenbrauen wie richtig herum stehende Vs. Er hatte einenPlüschalligator in der Hand. »Das ist für dich!«, sagte Daddy. Er reichte mirdas Tier. Irgendwie wirkte er verlegen, was in einem seltsamen Kontrast zu seinemschroffen Ton und seinem massigen Körper stand. »Aber als ich dann deineFreunde gesehen habe, dachte ich, du wärst vielleicht doch schon zu alt fürStofftiere. Ich habe es in einem Laden in der Stadt gekauft, also wenn du willst « (...)
© btb Verlag
Übersetzung: Susanne Van Volxem
- Autor: Alexandria Brunkhorst
- 2005, 264 Seiten, Maße: 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Volxem, Susanne van
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442733782
- ISBN-13: 9783442733781
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