Das Versprechen des Meeres / Stranded Bd.2

Stranded 1 hat mir richtig gut gefallen. Ich bin ein großer Fan von Unterwasser-Geschichten bzw. Storys mit Meermenschen wie in diesem Fall das Seevolk.

Die Geschichte setzt nathlos an Band 1 an uns so konnte ich auch relativ schnell wieder ins Geschehen eintauchen. Die Autorin hat im Prinzip einen herrlich einnehmenden Schreibstil und auch die Grundhandlung hätte mir sehr gut gefallen, es gab allerdings ein großes Manko.

Mit den Charakteren hatte ich so meine Probleme. Mellie´s innerer Kampf zieht sich wirklich durch das komplette Buch und dieser hat mir teilweise zu viel Raum eingenommen. Ich fand es auch einfach etwas übertrieben dargestellt und das leider auch die Spannung negativ beeinflusst. Vor allem das Hin und Her konnte mich einfach nicht einfangen, ich mag solche Dreiecksgeschichten einfach nicht mehr lesen, vor allem, wenn sie so durchschaubar und leider auch nicht nachvollziehbar sind.
Dabei wurde ich mit Caleb wieder nicht so richtig warm, ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, ich empfand diese Figur einfach langweilig.
Rynn mochte ich in Band 1 ziemlich gerne, aber auch dieser blieb dieses Mal ziemlich blass.

Durch dieses ganze Gefühlschaos ist die Hauptstory leider etwas in den Hintergrund geraten. Diese hätte so vielversprechend sein können. Das Setting war grandios, da wir eine neue Unterwasser-Siedlung kennenlernen, es tauchen neue Figuren auf, der Kampf um Gerechtigkeit steht im Raum. Doch leider wurde dieses Potenzial nicht genutzt, da sich der Fokus immer wieder auf Mellie und ihr persönliches Gefühls-Drama gelegt hat. Das ist natürlich Geschmacksache, aber ich hätte mir einfach mehr Action, mehr Kampf und mehr Teamwork gewünscht.

Das letzte Drittel nimmt dann noch mal etwas an Fahrt auf. Einige Klischees waren hier dabei, die mich an sich nicht stören würden, nur gingen mir manche Wendungen dann doch etwas zu schnell. Die Umsetzung konnte mich hier einfach nicht komplett überzeugen. Das Ende ist ganz nett, aber auch sehr vorhersehbar.

Fazit
Stranded 2 kann für mich persönlich nicht mit Band 1 mithalten. Die Unterwasserwelten finde ich ja grandios gezeichnet. Auch die Grundidee und das eigentliche Konzept der Geschichte waren sehr vielversprechend und hätte mir an sich auch gut gefallen. Allerdings war es mir zu viel Gefühls-Drama um Mellie, dazu noch ein Liebesdreieck, auf das ich gerne verzichtet hätte. Und die Hauptstory wurde von diesem gesamten Hin und Her und dem inneren Kampf der Prota immer wieder in den Hintergrund gedrängt, was ich sehr schade finde. Ein bisschen mehr Kampf um Gerechtigkeit wäre mir hier lieber gewesen. Das letzte Drittel nimmt zwar noch mal an Fahrt auf, wirkt aber auch stellenweise ein bisschen gehetzt. Mit dem Schluss kann ich leben, aber überrascht hat mich wirklich nichts davon. Es war doch alles ziemlich durchschaubar. Eine Empfehlung gibt es daher nur bedingt, denn wer kein Problem mit so einem Gefühlschaos hat, könnte von der Geschichte durchaus begeistert sein, und das ist ja am Ende Geschmacksache. Von mir gibt es hier mittelmäßige 3 Sterne.

Nachdem Mellie mit Mühe und Not den Verfolgern entkommen konnte, muss sie nun erneut eine gefährliche Reise auf sich nehmen. Sie will alles geben, um ihr Seevolk zu retten und von dem brutalen Titanen befreien. Dazu reist sie gemeinsam mit ihrer Mutter, Rynn und Caleb nach Kanada. Doch auch nachdem sie das neue Volk kennen gelernt hat, scheint sie kaum Verbündete zu finden. Sie muss alles geben und ist bereit, auch alles zu opfern.

Außerdem muss sich Mellie mit ihren Gefühlen für Rynn auseinandersetzen. Nachdem dieser sie verraten hat, fällt es ihr schwer, ihm wieder zu vertrauen. Kann sie das? Oder wird er sie wieder enttäuschen?

Kate Dylans Romanreihe „Stranded“ geht nun in die zweite Runde. Nachdem ihr im Auftakt ein rasanter und aufregender Clou gelungen ist, beweist sie hier ein weiteres Mal ihr Geschick für die Dramatik und die spannenden Kämpfe der Meeresgeschöpfe.

Natürlich geht es hier erneut um Mellie, die versucht Asteria zu retten. Dazu reist sie zu einem anderen Volk, das sie bisher nicht gekannt hat. Nicht nur die Sorge um ihre Freude, auch die Last unter dem Streit mir Rynn hat sie zu leiden. Immer wieder kochen die Gefühle hoch und es eskaliert in Streitereien. Dabei ist Mellie eine unglaublich sympathische Person, die das Herz am rechten Fleck trägt.

Rynn ist erneut in Mellies Nähe und versucht alles, um seinen Fehler auszubügeln. Er bemüht sich nach allen Regeln der Kunst, um Mellie erneut seine Ergebenheit zu demonstrieren. Das macht aus dem jungen Mann etwas Besonderes und es fällt leicht, sich seine Person lebendig und herzlich vorzustellen.

Doch neben den beiden Protagonisten dürfen wir Caleb nicht vergessen, der wie ein Fels in der Brandung hinter Mellie und ihren Taten steht. Liebevoll nennt er sie immer nur „Scout“ oder schwerhaft „Meerjungfrau“, dabei weiß er genau, dass sie diesen Begriff überhaupt nicht leiden kann. Die Beziehung zwischen den beiden ist herrlich locker und bildet ein wunderbares Fundament für den zweiten Band.

Die Handlung setzt fast nahtlos am Auftakt an und geht direkt aufs Ganze. Schon nach wenigen Seiten wird es brenzlich und sehr spannend. Wer die vorherige Geschichte nicht kennen sollte, dürfte hier Mühe haben, sich gänzlich zurecht zu finden, denn Kate Dylan verzichtet auf Rückblenden. Viel mehr liegt ihr Fokus auf den nächsten dramatischen und emotionalen Ereignissen.

Grandiose Fortsetzung – Fantastische Reihe!

Mein persönliches Fazit:
Mich hat diese Reihe richtig begeistert. Kate Dylan verfügt über einen wunderbaren, mitreißenden Erzählstil, der aus der Handlung etwas Dynamisches und Aufregendes macht. Mir ist es ganz leicht gefallen, in die Erzählung zurück zu finden und mich gemeinsam mit Mellie auf die Suche nach Verbündeten zu machen. Die Geschichte ist lebendig, bildlich und großartig gestaltet. Alles wirkt vertraut und glaubwürdig, die Protagonisten sind facettenreich und die Handlung ist leidenschaftlich und rasant zusammengefasst worden.

Der Leser spürt regelrecht, wie viel Arbeit sich die Autorin beim Verfassen dieser Reihe gemacht hat, denn alles wirkt strukturiert, wohl durchdacht und ideal in Szene gesetzt.

Da mich diese Reihe wunderbar unterhalten hat und ich ein großer Fan von Mellies Abenteuer geworden bin, kann ich das Werk natürlich bedenkenlos weiterempfehlen. Doch mein Tipp für alle, die den ersten Band nicht kennen, FANGT VON VORNE AN! So könnt ihr ein aufregendes und fantasievolles Epos miterleben. Viel Freude.