Deine Juliet

Das Buch ist in einem wunderbaren Stil geschrieben. Die Form, in Briefen, ist mal etwas anderes. Die verschieden Charaktere werden auch in den Briefen toll beschrieben, man kann sie sich prima vorstellen. Zudem ist es in einer feinen, etwas altmodischen Art geschrieben, in der die Protagonisten herrlich dargestellt werden. Man sieht sie fast bildlich vor sich. Die Nachkriegszeit und Basatzungszeit der Insel Guernsey und besonders die Geschichte der Elizabeth werden anrührend geschildert. Auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Ein ganz wunderbares Buch. Ich hoffe, die Autorin schreibt noch mehr!

Das Buch überrascht durch seine Lebendigkeit und die fein gezeichneten Charaktere der Protagonisten. Die Geschichte Elizabeths, die mehr und mehr zum Mittelpunkt wird, berührt den Leser zutiefst. Neben historischen Informationen sind es die Einzelschicksale verschiedener Menschen, die nach und nach mehr durch ihre Brief von sich preisgeben, welche den Reiz des Romans ausmachen. Die Liebesgeschichte der eigentlich Hauptperson rückt daher dezent in den Hintergrund und wirkt so nicht schwülstig. Ich habe das Buch durchgehend an einem Stück gelesen und kann es jedem anderen nur ans Herz legen.

Als Kennerin der Insel Guernsey im Ärmelkanal hat mich dieses Buch besonders interessiert. Die Schriftstellerin Juliet lebt in London zur Zeit nach Ende des 2. Weltkriegs. Aus dem Briefwechsel mit dem ganz speziellen Literatur- und Kartoffelschalenauflauf-Club auf Guernsey entwickeln sich zunächst tiefe und auch erschütternde Einblicke in das Leben der Menschen dort im 2. Weltkrieg zur Zeit der deutschen Besetzung. In weiterer Folge entstehen Freundschaften, insbesondere mit dem kleinen Mädchen Kit und dem lesebegeisterten Bauern Dawsey. Schließlich reist Juliet auf die Insel, wo noch einige Überraschungen aber auch die Liebe auf sie warten. Einziger stylistischer "Schönheitsfehler" , den aber nur Guernseykenner bemerken, sind die für die von seiner französischen Vergangenheit geprägten Insel untypischen Namen der handelnden Personen.Interessant ist der Schreibstil in Briefwechselform.

Dieser Roman gehört definitiv in die Kategorie "durchlesene Nacht"; ähnlich wie Glattauers "Gut gegen Nordwind" kann man die Geschichte nicht aus der Hand legen, ehe der rückwärtige Buchdeckel geschlossen ist. Die jeweiligen Charaktere sind in Individualität so charmant beschrieben, man kann gar nicht anders, als sie einfach zu mögen. Der Leser gewinnt einen Einblick in das Leben zur Zeit des zweiten Weltkrieges auf der Kanalinsel Guernsey, wo die "Not, die kreativ und erfinderisch" macht, eine kleine Gruppe von Menschen zu einem "geheimen" literarischen Club vereint. Ein Brief des Inselbauern Dawsey Adams weckt Juliets Interesse und sie entschließt sich zu einer Reise nach Guernsey. Dort begegnet sie Dawsey und den anderen liebenswerten Gestalten des Romans, der es wert ist, die Nacht für ihn zu opfern...