Dem Leben auf den Fersen
»Ich weiß, dass mein Leben nicht mehr lange dauert. Und ich kann jedem in dieser Situation nur raten: Mach, was dir Erfüllung bringt, selbst wenn es noch so verrückt ist.«Kurt Peipe ist 62 Jahre alt, als er nach einer Operation die...
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Produktinformationen zu „Dem Leben auf den Fersen “
»Ich weiß, dass mein Leben nicht mehr lange dauert. Und ich kann jedem in dieser Situation nur raten: Mach, was dir Erfüllung bringt, selbst wenn es noch so verrückt ist.«
Kurt Peipe ist 62 Jahre alt, als er nach einer Operation die niederschmetternde Diagnose erhält: Krebs im Endstadium, eine Heilung ist ausgeschlossen. Zwei Wochen später begibt er sich auf die Reise seines Lebens - eine Wanderung von der deutsch-dänischen Grenze bis nach Rom, 3350 Kilometer u.a. auf dem legendären Franziskusweg. Todkrank und geschwächt marschiert er los mit Rucksack, Schlafsack und Zelt. Er schläft in Schafställen, in Garagen und Schuppen und sehr oft auch unter freiem Himmel.
Unterwegs erlebt Kurt Peipe nicht nur unglaublich viele bewegende, überraschende und prägende Momente, sondern er findet auch die Zeit, sein Leben zu bilanzieren und bei sich selbst anzukommen. Aber vor allem erfährt er so viel Hilfsbereitschaft und Offenheit, dass er am Ende sagt: »Die Menschen sind besser als ihr Ruf.« Eigentlich wollte Kurt Peipe auf dieser Reise nur sich selbst finden, aber er fand noch mehr: das Vertrauen in die Menschen.
Klappentext zu „Dem Leben auf den Fersen “
"Ich weiß, dass mein Leben nicht mehr lange dauert. Und ich kann jedem in dieser Situation nur raten: Mach, was dir Erfüllung bringt, selbst wenn es noch so verrückt ist."Kurt Peipe ist 62 Jahre alt, als er nach einer Operation die niederschmetternde Diagnose erhält: Krebs im Endstadium, eine Heilung ist ausgeschlossen. Zwei Wochen später begibt er sich auf die Reise seines Lebens eine Wanderung von der deutsch-dänischen Grenze bis nach Rom, 3350 Kilometer u.a. auf dem legendären Franziskusweg. Todkrank und geschwächt marschiert er los mit Rucksack, Schlafsack und Zelt. Er schläft in Schafställen, in Garagen und Schuppen und sehr oft auch unter freiem Himmel.
Unterwegs erlebt Kurt Peipe nicht nur unglaublich viele bewegende, überraschende und prägende Momente, sondern er findet auch die Zeit, sein Leben zu bilanzieren und bei sich selbst anzukommen. Aber vor allem erfährt er so viel Hilfsbereitschaft und Offenheit, dass er am Ende sagt: "Die Menschen sind besser als ihr Ruf." Eigentlich wollte Kurt Peipe auf dieser Reise nur sich selbst finden, aber er fand noch mehr: das Vertrauen in die Menschen.
Lese-Probe zu „Dem Leben auf den Fersen “
Dem Leben auf den Fersen von Kurt PeipeLESEPROBE
Prolog
Eine Begegnung in den Dünen
Nun waren auch die letzten Spaziergänger in die Wärme und zu den Lichtern der Stadt heimgekehrt. Der Strand von Eckernförde lag leer und kalt und öde vor mir. Ich würde nicht zum Licht gehen. Ich würde hier am Strand bleiben. Im Dunkeln. Im Kalten. Im eisigen Wind, der nun auffrischte. Es machte mir nichts aus. Ich war angekommen. In mir selbst. Mein Unterwegssein war ein Heimkehren, Schritt für Schritt, obwohl ich laut Meinung mancher Ärzte seit zweieinhalb Jahren gar nicht mehr da sein dürfte.
»Ein halbes Jahr vielleicht«, sagten die Ärzte damals, vor drei Jahren. Doch ich war immer noch da. Vor einem Monat hatte ich erfahren, dass die Medizin nun endgültig nichts mehr für mich tun könne. Mit den Worten: »Kommen Sie wieder, wenn die Schmerzen zu stark werden«, war ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Seitdem ging es mir stetig besser. Schritt für Schritt. Und ich hatte noch eine Menge Schritte vor mir. Rom hieß mein Ziel.
Die Dämmerung war schon fortgeschritten, als ich an dem langen Sandstrand endlich eine Mulde in den Dünen gefunden und alle Vorbereitungen für die Nacht getroffen hatte. An diesem fünften Abend meiner Wanderung liefen meine Handgriffe fast schon routiniert ab. Mit ruhigen Atemzügen blies ich meine orangefarbene Luftmatratze auf, schlüpfte in den Schlafsack und vergrub mich tief in ihm. Obwohl der Wind immer stärker blies, machte es mir nichts aus, unter freiem Himmel zu schlafen. Ich sah eine Menge Sterne und Möwen, die wie Segelflieger auf unsichtbaren Rutschbahnen hoch- und niedersausten, sich in atemberaubenden Sturzflügen Futter streitig machten und ihr Vergnügen mit krächzenden Lauten in die kalte Luft hinausschrien. Dazu das rhythmische Rauschen und
... mehr
Klatschen der Ostseewellen. Weiß aufschäumende Kronenwälle am Strand ...
Und da war noch etwas ... Täuschten mich meine Augen? Nein, sie täuschten mich nicht. Ich war nicht der einzige Mensch in dieser unwirtlichen Nacht am Strand. Da saß jemand. Im Schneidersitz. Nah am Wasser. Etwa vierzig Schritte entfernt von mir. Ich rutschte noch etwas tiefer in meinen Schlafsack, doch die Gestalt an den Wellen ließ mir keine Ruhe. Fast war es, als rufe sie mich. Dabei sah ich nur ihren Rücken. Eine Frau? Sicher, eine Frau. Es ist überhaupt nicht meine Art, fremde Frauen anzusprechen. Doch ich spürte einen so starken Drang, zu ihr gehen, dass ich etwas tat, was ich nie zuvor im Leben gemacht hatte. So, wie der Wind die Möwen trug, wurde ich getragen von einem tiefen Gefühl der Gewissheit: Steh auf! Geh zu ihr! Du wirst sehen, warum.
Wochen später würde ich diese Entscheidung – mich aus dem Schlafsack zu winden und zu der jungen fremden Frau zu gehen – als eine erste wichtige Station auf meiner langen Reise begreifen. Ich war nicht nur unterwegs zu mir. Ich war auch unterwegs zu den Menschen, und mit dieser Einstellung kamen die Menschen zu mir. Ich habe mich gerufen gefühlt. Oder – wie ich es später ausdrücken würde: geführt. Doch davon wusste ich noch nichts, als ich mich wie magisch angezogen der fremden Gestalt am Wasser näherte. Zwei, drei Meter von ihr entfernt blieb ich stehen. Ich merkte, dass sie mich wahrgenommen hatte, doch sie gab mir kein Zeichen. Dennoch fühlte ich mich nicht unwillkommen. So fragte ich nach einer Weile: »Darf ich in Ihren Kreis eintreten?«
Die Frau antwortete nicht.
Ich spürte fast körperlich, wie sehr sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt war. Es war, als würde sie etwas sehr Wichtiges in Gedanken hin und her wälzen. Obwohl die Frau mir nicht antwortete, blieb ich stehen. Komischerweise kam mir das nicht seltsam vor. Seltsam war eher, dass ich zu der Frau gegangen war. Mein Schlafsack war gerade warm geworden. Und nun wartete ich in der Kälte. Im Kreis einer Fremden. Ich hatte zu ihr gehen müssen. Es war, als stünde ich neben mir selbst. Oder war der, der da neben mir stand, der Wirkliche? Dem ich nun zum ersten Mal begegnete, hier in Eckernförde. Oder ein Teil von mir? Einer jener Teile, für die es in meinem bisherigen Leben keinen Platz gegeben hatte, weil ich immer nur funktionierte? Einer jener Teile, die nun den Raum einnahmen, den der Krebs in mich gefressen hatte?
Die sitzende Frau gab mir ein Zeichen, so schnell und so klein, dass es leicht zu übersehen gewesen wäre, eine Geste wie eine Frage, wie ein Versuch. Ich setzte mich neben sie. Wir sprachen nicht. Wir saßen einfach nebeneinander im weichen weißen Sand der Ostsee. Die Wellen rollten und brachen sich, das Wasser gurgelte, die Möwen krächzten und der Wind pfiff und säuselte. Wir schauten in eine Richtung aufs Meer hinaus. Sahen über die Bucht hinweg zu den flackernden Lichtern der Stadt, wo sich Autoscheinwerfer träge bewegten. Eckernförde ist eine schöne Stadt, und sicher gab es dort viele behagliche Wohnungen mit Terrinen voller dampfender Suppe auf liebevoll gedeckten Tischen. Abendbrotzeit. Und ich? Saß am Strand in der Fremde neben einer Fremden, die nun plötzlich das Wort an mich richtete mit einer jungen, ein wenig heiseren Stimme.
»Warum sind Sie zu mir gekommen? Ich möchte allein sein. Allein mit dem Meer und den Dünen.«
Obwohl ihr Tonfall brüsk klang, spürte ich: meine Gesellschaft war willkommen. Ich hatte mich ihrer würdig erwiesen mit meinem Schweigen. In wenigen Worten sagte ich ihr, dass ich ein Wanderer sei auf dem Weg nach Rom und hier am Strand Quartier genommen habe für eine Nacht. Ich sagte, dass ich sie nicht stören wolle, es habe mich einfach gedrängt, zu ihr zu gehen und vielleicht meine Hilfe anzubieten. Ich könnte sie aber auch wieder allein lassen.
»Nein, nein«, sagte sie schnell, »bleiben Sie. Bitte.«
Und so saßen wir wieder und schwiegen und wurden immer vertrauter in diesem Schweigen. Nach langer Zeit, als der Vorhang der Nacht über die Dämmerung gefallen war, begann sie plötzlich zu sprechen. Ohne Punkt und Komma. Sie redete zu mir, als würden wir uns ewig kennen, und einmal glaubte ich, mir das alles nur einzubilden, so als würde ich ihre Gedanken lesen, denn genauso offen sprach sie. Sie erzählte mir ihre ganze Lebensgeschichte und ihren großen Kummer. Von ihrem Mann, der sie nicht verstand, und den beiden Söhnen in der Pubertät, für die sie anscheinend nur die Putzfrau und Köchin war. Von ihrem Kollegen, der sie mobbte. Von ihrer Mutter, der sie es nie recht machen konnte. Von ihrer gestorbenen Katze und den Schulden wegen der Eigentumswohnung. Und dass sie sich so allein fühle. Dass niemand ihr helfen würde. Dass alle immer nur etwas von ihr forderten und sie würde funktionieren und rennen wie ein Hamster im Rad und am liebsten würde sie Schluss machen, endlich einmal Ruhe haben, sie sei mit ihren Kräften am Ende und deshalb sei sie zum Meer gegangen. Um eine Insel zu finden. In sich selbst oder irgendwo, das Meer sei immer da, wenigstens darauf sei Verlass. Schon als Kind habe sie hier Trost gesucht und neuen Mut gefunden. Schon als Kind habe sie sich geborgen gefühlt im immer gleichen Puls des Wassers, der niemals wirklich gleich sei, man müsse genau zuhören, dann würde man erkennen, was das Meer einem zu erzählen habe: Es sei immer etwas anderes. Plötzlich rief sie dem Wind entgegen »Die sollen mal sehen, wie es ohne mich ist!«, und dann schwieg sie erneut, als hätte dieser Ausbruch sie erschreckt.
Mich hatte er seltsamerweise nicht erschreckt, und ich dachte, dass auch ich das Wegsein übte. Weg von meiner Familie. Damit sie sehen, wie es ist, ohne mich. Aber nicht, weil sie mich vermissen sollen. Sie sollen lernen, ohne mich zu leben. Sie sollen sich vorbereiten auf die Zeit, in der ich nicht mehr da sein werde.
»Und Sie?«, fragte die Frau mich plötzlich.
Ich suchte noch nach Worten, da fuhr sie schon fort: »Wer nachts allein am Strand sitzt, der hat ein Päckchen zu tragen. Das ist so.«
© Droemer Knaur Verlag
Und da war noch etwas ... Täuschten mich meine Augen? Nein, sie täuschten mich nicht. Ich war nicht der einzige Mensch in dieser unwirtlichen Nacht am Strand. Da saß jemand. Im Schneidersitz. Nah am Wasser. Etwa vierzig Schritte entfernt von mir. Ich rutschte noch etwas tiefer in meinen Schlafsack, doch die Gestalt an den Wellen ließ mir keine Ruhe. Fast war es, als rufe sie mich. Dabei sah ich nur ihren Rücken. Eine Frau? Sicher, eine Frau. Es ist überhaupt nicht meine Art, fremde Frauen anzusprechen. Doch ich spürte einen so starken Drang, zu ihr gehen, dass ich etwas tat, was ich nie zuvor im Leben gemacht hatte. So, wie der Wind die Möwen trug, wurde ich getragen von einem tiefen Gefühl der Gewissheit: Steh auf! Geh zu ihr! Du wirst sehen, warum.
Wochen später würde ich diese Entscheidung – mich aus dem Schlafsack zu winden und zu der jungen fremden Frau zu gehen – als eine erste wichtige Station auf meiner langen Reise begreifen. Ich war nicht nur unterwegs zu mir. Ich war auch unterwegs zu den Menschen, und mit dieser Einstellung kamen die Menschen zu mir. Ich habe mich gerufen gefühlt. Oder – wie ich es später ausdrücken würde: geführt. Doch davon wusste ich noch nichts, als ich mich wie magisch angezogen der fremden Gestalt am Wasser näherte. Zwei, drei Meter von ihr entfernt blieb ich stehen. Ich merkte, dass sie mich wahrgenommen hatte, doch sie gab mir kein Zeichen. Dennoch fühlte ich mich nicht unwillkommen. So fragte ich nach einer Weile: »Darf ich in Ihren Kreis eintreten?«
Die Frau antwortete nicht.
Ich spürte fast körperlich, wie sehr sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt war. Es war, als würde sie etwas sehr Wichtiges in Gedanken hin und her wälzen. Obwohl die Frau mir nicht antwortete, blieb ich stehen. Komischerweise kam mir das nicht seltsam vor. Seltsam war eher, dass ich zu der Frau gegangen war. Mein Schlafsack war gerade warm geworden. Und nun wartete ich in der Kälte. Im Kreis einer Fremden. Ich hatte zu ihr gehen müssen. Es war, als stünde ich neben mir selbst. Oder war der, der da neben mir stand, der Wirkliche? Dem ich nun zum ersten Mal begegnete, hier in Eckernförde. Oder ein Teil von mir? Einer jener Teile, für die es in meinem bisherigen Leben keinen Platz gegeben hatte, weil ich immer nur funktionierte? Einer jener Teile, die nun den Raum einnahmen, den der Krebs in mich gefressen hatte?
Die sitzende Frau gab mir ein Zeichen, so schnell und so klein, dass es leicht zu übersehen gewesen wäre, eine Geste wie eine Frage, wie ein Versuch. Ich setzte mich neben sie. Wir sprachen nicht. Wir saßen einfach nebeneinander im weichen weißen Sand der Ostsee. Die Wellen rollten und brachen sich, das Wasser gurgelte, die Möwen krächzten und der Wind pfiff und säuselte. Wir schauten in eine Richtung aufs Meer hinaus. Sahen über die Bucht hinweg zu den flackernden Lichtern der Stadt, wo sich Autoscheinwerfer träge bewegten. Eckernförde ist eine schöne Stadt, und sicher gab es dort viele behagliche Wohnungen mit Terrinen voller dampfender Suppe auf liebevoll gedeckten Tischen. Abendbrotzeit. Und ich? Saß am Strand in der Fremde neben einer Fremden, die nun plötzlich das Wort an mich richtete mit einer jungen, ein wenig heiseren Stimme.
»Warum sind Sie zu mir gekommen? Ich möchte allein sein. Allein mit dem Meer und den Dünen.«
Obwohl ihr Tonfall brüsk klang, spürte ich: meine Gesellschaft war willkommen. Ich hatte mich ihrer würdig erwiesen mit meinem Schweigen. In wenigen Worten sagte ich ihr, dass ich ein Wanderer sei auf dem Weg nach Rom und hier am Strand Quartier genommen habe für eine Nacht. Ich sagte, dass ich sie nicht stören wolle, es habe mich einfach gedrängt, zu ihr zu gehen und vielleicht meine Hilfe anzubieten. Ich könnte sie aber auch wieder allein lassen.
»Nein, nein«, sagte sie schnell, »bleiben Sie. Bitte.«
Und so saßen wir wieder und schwiegen und wurden immer vertrauter in diesem Schweigen. Nach langer Zeit, als der Vorhang der Nacht über die Dämmerung gefallen war, begann sie plötzlich zu sprechen. Ohne Punkt und Komma. Sie redete zu mir, als würden wir uns ewig kennen, und einmal glaubte ich, mir das alles nur einzubilden, so als würde ich ihre Gedanken lesen, denn genauso offen sprach sie. Sie erzählte mir ihre ganze Lebensgeschichte und ihren großen Kummer. Von ihrem Mann, der sie nicht verstand, und den beiden Söhnen in der Pubertät, für die sie anscheinend nur die Putzfrau und Köchin war. Von ihrem Kollegen, der sie mobbte. Von ihrer Mutter, der sie es nie recht machen konnte. Von ihrer gestorbenen Katze und den Schulden wegen der Eigentumswohnung. Und dass sie sich so allein fühle. Dass niemand ihr helfen würde. Dass alle immer nur etwas von ihr forderten und sie würde funktionieren und rennen wie ein Hamster im Rad und am liebsten würde sie Schluss machen, endlich einmal Ruhe haben, sie sei mit ihren Kräften am Ende und deshalb sei sie zum Meer gegangen. Um eine Insel zu finden. In sich selbst oder irgendwo, das Meer sei immer da, wenigstens darauf sei Verlass. Schon als Kind habe sie hier Trost gesucht und neuen Mut gefunden. Schon als Kind habe sie sich geborgen gefühlt im immer gleichen Puls des Wassers, der niemals wirklich gleich sei, man müsse genau zuhören, dann würde man erkennen, was das Meer einem zu erzählen habe: Es sei immer etwas anderes. Plötzlich rief sie dem Wind entgegen »Die sollen mal sehen, wie es ohne mich ist!«, und dann schwieg sie erneut, als hätte dieser Ausbruch sie erschreckt.
Mich hatte er seltsamerweise nicht erschreckt, und ich dachte, dass auch ich das Wegsein übte. Weg von meiner Familie. Damit sie sehen, wie es ist, ohne mich. Aber nicht, weil sie mich vermissen sollen. Sie sollen lernen, ohne mich zu leben. Sie sollen sich vorbereiten auf die Zeit, in der ich nicht mehr da sein werde.
»Und Sie?«, fragte die Frau mich plötzlich.
Ich suchte noch nach Worten, da fuhr sie schon fort: »Wer nachts allein am Strand sitzt, der hat ein Päckchen zu tragen. Das ist so.«
© Droemer Knaur Verlag
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Autoren-Porträt von Kurt Peipe
Michaela Seul ist mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnete Bestseller-Autorin und Ghostwriterin. Michaela Seul hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter dem Namen Shirley Seul auch Ratgeber, Sachbücher, Memoirs.
Bibliographische Angaben
- Autor: Kurt Peipe
- 2008, 1, 320 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen, mit Abbildungen, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Mit Michaela Seul
- Verlag: DROEMER KNAUR
- ISBN-10: 3426274744
- ISBN-13: 9783426274743
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