"... denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit"
Kunst im Stadtraum von Jena - Denkmalskulpturen, Installationen, Baugebundene Kunst, Brunnenplastik, Licht- und Audiokunst
Bisher gab es keine vollständige Dokumentation zumKunstbestand im öffentlichen Raum in Jena. Die Lückewird mit diesem Band geschlossen. Der Schwerpunktder bebilderten dokumentarischen Bestandsaufnahmeliegt auf der Präsentation der von der Stadt Jena...
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Klappentext zu „"... denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit" “
Bisher gab es keine vollständige Dokumentation zumKunstbestand im öffentlichen Raum in Jena. Die Lückewird mit diesem Band geschlossen. Der Schwerpunktder bebilderten dokumentarischen Bestandsaufnahmeliegt auf der Präsentation der von der Stadt Jena verwaltetenKunstwerke. Zu ihnen gehören plastischeDenkmale, Skulpturen, Installationen, baugebundeneKunst, Brunnenplastiken, Licht- und Audiokunst. DerBogen spannt sich von traditionellen poträtfigürlichenSkulpturen mit Denkmalcharakter wie dem Hanfriedaus dem 19. Jahrhundert über auftragskonforme zeitgemäßeLösungen wie die baugebundene Kunst inNeulobeda aus DDR-Zeiten bis hin zu immer wiederpolarisierenden unkonventionellen Gegenwartskunstwerkenwie den »Drei Moiren« im Paradies oder den»Zwei Metazeichen für Jena« am Holzmarkt.Alle 77 Objekte sind nummeriert und in Farbfotossowie in knappen textlichen Beschreibungen undmit Nennung von Name, Künstler, Entstehungszeit,Material, Sanierungsgeschichte und Standort sowieEntstehungshintergrund dargestellt. Auf Stadtplänenin Vorsatz und Nachsatz sind die Standorte dereinzelnen Objekte im Stadtraum zu finden. KurzeEinträge über das Leben und Wirken der einzelnenKünstler vervollständigen den Band.
Lese-Probe zu „"... denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit" “
Als Friedrich Schiller diesen prägnanten Satz 1795 in seinen»Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen« formulierte,meinte er ein Ideal des geistig-künstlerischen Ausdrucksohne jegliche gesellschaftliche Zwänge, von dem seine Zeit leiderweit entfernt sei.Nun hat sich seitdem die Kunst sehr verändert und entwickelt,gerade wenn man deren Eroberung des öffentlichen Raumesals Ort vielfältigen dynamischen Gestaltens, Experimentierensund temporären Intervenierens in den Blick nimmt. Hierentstehen heutigentags weniger angepasste, mit der öffentlichenMeinung konforme Denkmale für die Ewigkeit, sondern vielmehr freie künstlerische »Bespielungen« des öffentlichen Raumes,die gänzlich eigenständig, kritisch und stark realitätsbezogensind sowie zur Interaktion animieren. Diese Entwicklungwar nicht etwa leise schleichend, sondern ging - übrigens auchin Jena - einher mit teils heftigen öffentlichen Diskussionen.In der Lichtstadt erhielt die Kunst im öffentlichen Raumvor allem nach der politischen Wende von 1989 in Verbindungmit der intensiv einsetzenden Bautätigkeit und der EtablierungJenas als Modellstadt für Stadtsanierung eine neue Wertigkeit.Ein zwischenzeitlicher Höhepunkt, auch hinsichtlich der in derÖffentlichkeit durchaus kontrovers geführten Debatten, wurde1996 mit der durch Lothar Späth initiierten Platzierung vonFrank Stellas Skulpturen der »Hudson River Valley Series« aufdem Ernst-Abbe-Platz erreicht. Hier, wie auch im Fall des interaktiven »Audiowalks Jena-Cospeda« der kanadischenKünstlerin Janet Cardiff, vermag Jena an seinen Ruf als Kunststadtam Anfang des letzten Jahrhunderts würdig anzuknüpfen.Der Jenaer Bestand an Kunst im öffentlichen Raum istquantitativ betrachtet für eine Großstadt eher unterdurchschnittlich,jedoch sind Genre und Stile vielfältig und facettenreich. Zuden Kunstwerken gehören plastische Denkmale, Skulpturen, Installationen,baugebundene Kunst, Brunnenplastiken, Licht- undAudiokunst. Der Bogen spannt sich von traditionellen
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porträtfigürlichenSkulpturen mit Denkmalcharakter wie dem Hanfriedaus dem 19. Jahrhundert über auftragskonforme zeitgemäßeLösungen wie die baugebundene Kunst in NeulobedaausDDR-Zeiten bis hin zu immer wieder polarisierenden unkonventionellenGegenwartskunstwerken wie den »drei Moiren«im Paradies oder den Metazeichen für Jena am Holzmarkt.Der überwiegendeTeil dieser Objekte wird städtisch verwaltet.Ihre größte Dichte findet sich in den Stadtteilen Lobeda-Ostund Lobeda-West. Die Objekte dort stammen vornehmlich ausder Entstehungszeit der Plattenbausiedlung, den 70er und 80erJahren des 20. Jahrhunderts, als im Rahmen der Errichtung derDDR-Neubausiedlung so genannte baugebundene Kunst systematischbeauftragt und aufgestellt wurde.Später wurden im Rahmen einer Ausschreibung zur Fassadengestaltungin Lobeda der Neonschriftzug »Ich sehe was,was du nicht siehst« von Stephan Jung als Blickfang am Giebeldes Hochhauses Kastanienstraße 2 installiert (1998) und alsEXPO-Projekt ein überdimensionierter Stuhl aus Glas undEdelstahl in Lobeda West (2000) aufgestellt.Der 1992 etablierte städtische Botho-Graef-Kunstpreis fürzeitgenössische Kunst brachte zwischen 2000 und 2015 bishervier Wettbewerbsentwürfe in den öffentlichen Raum: die schongenannte Lichtinstallation »Zwei Metazeichen für Jena« vonMischa Kuball auf dem Holzmarkt, die zweiteilige Arbeit »IntellektuelleZweisamkeit« mit LED-Laufschrift und Messing-Bodenplakettenvon Maria Vill und David Mannstein auf demMarkt und die begehbare Gartenbauskulptur »Folly« von AnikaGründer im Garten der Villa Rosenthal sowie den ebenfallsbereits erwähnten »Audiowalk Jena-Cospeda« von Janet Cardiff.Eingebettet in städtebauliche Sanierungsmaßnahmen wurdenweitere Projekte auf der Basis von künstlerischen Wettbewerben- teilweise finanziert über Städtebaufördermittel -realisiert. Dazu zählen der bronzene Philisterbrunnen vonKarl-Heinz Appelt am Johannistor, zwei bespielbare Messingbronzeplastiken
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Evelyn Halm , Doris Weilandt
- 2017, 112 Seiten, 86 Abbildungen, Maße: 21,7 x 21,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Evelyn Halm, JenaKultur
- Verlag: Bussert & Stadeler
- ISBN-10: 3942115433
- ISBN-13: 9783942115438
- Erscheinungsdatum: 22.03.2017
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