Denn niemand wird dir glauben
Psychothriller
Für Emma Turner wird der Alptraum einer jeden Mutter wahr: Beim Einsteigen in die U-Bahn wird sie von ihrem kleinen Sohn Ritchie getrennt, die Türen schließen sich, und Emma bleibt allein am Bahnsteig zurück. Wie durch ein Wunder findet sie Ritchie an der...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Denn niemand wird dir glauben “
Für Emma Turner wird der Alptraum einer jeden Mutter wahr: Beim Einsteigen in die U-Bahn wird sie von ihrem kleinen Sohn Ritchie getrennt, die Türen schließen sich, und Emma bleibt allein am Bahnsteig zurück. Wie durch ein Wunder findet sie Ritchie an der nächsten Station wieder, denn eine hilfsbereite Fremde hat sich ihm angenommen. Diese stellt sich als Antonia vor und überredet Emma, auf den Schreck noch etwas trinken zu gehen. Doch als Emma im Café Antonia für einen Moment aus den Augen lässt, ist diese verschwunden - und hat Ritchie mitgenommen.
Ein Psychothriller, in dem der Alptraum einer jeden Mutter wahr wird.
Ein Psychothriller, in dem der Alptraum einer jeden Mutter wahr wird.
Klappentext zu „Denn niemand wird dir glauben “
Herzklopfen ab der ersten Seite!Für Emma Turner wird der Alptraum einer jeden Mutter wahr: Beim Einsteigen in die U-Bahn wird sie von ihrem kleinen Sohn Ritchie getrennt, die Türen schließen sich, und Emma bleibt allein am Bahnsteig zurück. Wie durch ein Wunder findet sie Ritchie an der nächsten Station wieder, denn eine hilfsbereite Fremde hat sich ihm angenommen. Diese stellt sich als Antonia vor und überredet Emma, auf den Schreck noch etwas trinken zu gehen. Doch als Emma im Cafe Antonia für einen Moment aus den Augen lässt, ist diese verschwunden - und hat Ritchie mitgenommen.
Ein Psychothriller, in dem der Alptraum einer jeden Mutter wahr wird.
Dieses Buch geht unter die Haut.
Lese-Probe zu „Denn niemand wird dir glauben “
SONNTAG, 17. SEPTEMBER ERSTER TAGAm oberen Ende der Treppe saß eine Gruppe von Teenagern mit ausgestreckten Beinen angelehnt an der Wand. Sie blockierten fast den ganzen Durchgang. Die Jungen trugen schwarze Bomberjacken und hatten alle den gleichen Gesichtsausdruck: leer, hart, gelangweilt. Noch bevor Emma sie sah, konnte sie ihre Stimmen von den Kachelwänden widerhallen hören. Die Teenager verstummten, als sie Emma entdeckten.
"Verzeihung", sagte Emma höflich.
Sehr langsam zogen die Jungen die Knie an. Emma hatte gerade genug Platz, um vorbeizukommen. Sie musste mitten durch die Gruppe hindurchgehen und spürte die Blicke. Die Gang beobachtete schweigend, wie Emma sich auf der Treppe mit Ritchie im Buggy und den Einkaufstüten abmühte.
Sie war froh, als sie den Fuß der Treppe erreicht hatte und um die nächste Ecke biegen konnte. Der U-Bahnsteig war menschenleer und hell erleuchtet. Emma warf einen Blick über die Schulter. Die Jungen waren ihr nicht gefolgt.
"Alles klar, Rich?" Erleichtert hockte sie sich neben den Buggy. Sie war keine besonders ängstliche Person, aber jetzt hoffte sie, dass der Zug bald käme.
Ritchie - kräftig, pausbäckig, dreizehn Monate alt - hatte zu quengeln angefangen. Er bog den Rücken durch und rieb sich mit den kleinen Fäusten die Augen.
"Müde, hm?" Emma schaukelte den Buggy. "Bald sind wir zu Hause."
Sie war selbst müde. Sie hatten einen langen Tag hinter sich, eine Reise einmal quer durch London, bis zum East End. Emma hatte unbedingt nach draußen gewollt, aber an einen weiteren Fußmarsch zum Hammersmith Broadway oder zur North End Road war jetzt nicht mehr zu denken. Sie waren den ganzen Tag unterwegs gewesen, zwischen den Ständen am Spitalfields Market herumspaziert, hatten ein paar Hosen und Hemden für Ritchie gekauft, sich in ein kleines, belebtes Café gesetzt und Kaffee, Scones und einen Bananensplit bestellt. Dann hatten sie den Bus nach Mile End genommen und einen Spaziergang am Regent's Canal gemacht, um
... mehr
die Schwäne und die Langboote mit den bunt bemalten Blumentöpfen zu beobachten. Aber dann war es kalt geworden und Zeit, nach Hause zu gehen. In der Dämmerung sah der Kanal wie von einer grünen Schleimschicht überzogen aus, und ein verrosteter Einkaufswagen ragte aus dem Wasser. Sie mussten ziemlich lange laufen, um einen U-Bahnhof zu finden; die Einkaufstüten fühlten sich doppelt so schwer an und schlugen Emma beim Gehen an die Beine. Sie war erleichtert, als sie vor sich über dem Asphalt endlich das vertraute, blau-rote Kreissymbol der Londoner Untergrundbahn entdeckte.
"Muh." Ritchie lehnte sich aus dem Buggy, um mit seinem orangefarbenen Eis am Stiel nach ihr zu schlagen. Klebrige Flüssigkeit tropfte auf seinen Ärmel.
"Ach, verdammt noch mal." Emma spürte, dass sie Kopfschmerzen bekam. "Wozu wolltest du es dann haben?"
Unwirsch nahm sie Ritchie das Eis ab und begann, ihm Gesicht und Hände zu säubern. Sie schaute sich nach einem Mülleimer um. Natürlich war nirgends einer zu sehen. Es war Sonntagabend und Viertel vor acht. Anscheinend waren alle anderen heute längst zu Hause. Emma hätte den Stiel einfach auf die Gleise werfen können. Aber dann wickelte sie ihn doch in ein Taschentuch und steckte ihn in ihre Handtasche. Die Mineralwasserwerbung an der gegenüberliegenden Tunnelwand zeigte eine Landschaft. Bäume, Wasser, Ruhe und Frieden.
Ritchie fing wieder zu heulen an und zerrte an seinen Gurten.
"Na schön." Was konnte es schon schaden, ihn herauszulassen?
Als Emma sich hinkniete, um den Gurt zu öffnen, drang ein schwaches, schrammendes Geräusch aus den Tiefen des Tunnels. Die U-Bahn.
Emma hatte schon immer gefunden, dass der Lärm einer sich nähernden U-Bahn etwas Bedrohliches hatte. Weil man sie hören, aber nicht sehen konnte; weil die Gleise erzitterten, wie um irgendein monströses Ding anzukündigen, das gleich aus der Finsternis herausschießen würde. Schnell hob sie Ritchie aus dem Buggy und stellte ihn auf den Bahnsteig. Auch er hatte den Krach gehört und sich umgedreht, um in den Tunnel zu starren, während der Luftzug mit dem blonden Flaum auf seinem Kopf spielte. Emma hielt Ritchie am Laufgeschirr fest und bückte sich, um mit der freien Hand den Buggy zusammenzuklappen. Das Geräusch wurde lauter. Ritchie drückte sich an ihr Bein und klammerte sich mit beiden Händen an ihrer Jeans fest. Obwohl sie so abgelenkt war, konnte sie sich hinterher genau an dieses Bild von ihm erinnern: das runde, kleine Gesicht, die aufgerissenen Augen, die zu einem O geformten Lippen, während er in den Tunnel starrte und auf das Monster wartete, das herauskommen würde.
"Da!", rief Ritchie begeistert, als die Scheinwerfer im Tunnel aufblitzten. Er ließ Emmas Jeans los, um darauf zu deuten. Die schmutzigen, weiß-blauen Waggons ratterten in den U-Bahnhof. Das Kreischen und Quietschen der Bremsen prallte von den Kachelwänden ab; die U-Bahn wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Das Röhren des Motors brach abrupt ab, so wie ein ausgeschalteter Ventilator.
Stille.
Eine Sekunde später sprangen die Türen mit einem Rums auf. "Los geht's", sagte Emma.
Das musste sie Ritchie nicht zweimal sagen. Emma steuerte ihn zur Tür eines leeren Waggons. Sie hielt sein Laufgeschirr fest gepackt und zog es ein bisschen in die Höhe, um ihm beim Einsteigen zu helfen. Ritchie kletterte auf Händen und Füßen hinein; seine Windel schaute oben aus der Cargohose heraus. Sobald er es über die Schwelle geschafft hatte, stand er wieder auf, zufrieden mit sich selbst.
"Muh", sagte er und winkte sie mit seiner pummeligen Hand herein.
Während der folgenden Wochen erinnerte Emma sich meistens an dieses Bild von ihm. Wie er da auf der Schwelle stand mit dem breiten Grinsen, dem zerzausten Haar und dem blauen Fleecepullover mit dem lächelnden Elefanten vorne drauf. Nichts an ihm war anders als sonst, nichts, was Emma nicht schon tausendmal zuvor gesehen hatte. Kein Flüstern in ihrem Kopf, das ihr geraten hätte, ihn an sich zu reißen und nie wieder loszulassen. Er winkte immer noch, während sie den Buggy neben ihm abstellte und sich umdrehte, um nach den Einkaufstüten zu greifen. Als sie sich bückte, hatte Emma das Gefühl, an einer Hand einen leichten Seitwärtsruck zu spüren. An der Hand, die Ritchies Laufgeschirr hielt.
"Muh." Ritchie lehnte sich aus dem Buggy, um mit seinem orangefarbenen Eis am Stiel nach ihr zu schlagen. Klebrige Flüssigkeit tropfte auf seinen Ärmel.
"Ach, verdammt noch mal." Emma spürte, dass sie Kopfschmerzen bekam. "Wozu wolltest du es dann haben?"
Unwirsch nahm sie Ritchie das Eis ab und begann, ihm Gesicht und Hände zu säubern. Sie schaute sich nach einem Mülleimer um. Natürlich war nirgends einer zu sehen. Es war Sonntagabend und Viertel vor acht. Anscheinend waren alle anderen heute längst zu Hause. Emma hätte den Stiel einfach auf die Gleise werfen können. Aber dann wickelte sie ihn doch in ein Taschentuch und steckte ihn in ihre Handtasche. Die Mineralwasserwerbung an der gegenüberliegenden Tunnelwand zeigte eine Landschaft. Bäume, Wasser, Ruhe und Frieden.
Ritchie fing wieder zu heulen an und zerrte an seinen Gurten.
"Na schön." Was konnte es schon schaden, ihn herauszulassen?
Als Emma sich hinkniete, um den Gurt zu öffnen, drang ein schwaches, schrammendes Geräusch aus den Tiefen des Tunnels. Die U-Bahn.
Emma hatte schon immer gefunden, dass der Lärm einer sich nähernden U-Bahn etwas Bedrohliches hatte. Weil man sie hören, aber nicht sehen konnte; weil die Gleise erzitterten, wie um irgendein monströses Ding anzukündigen, das gleich aus der Finsternis herausschießen würde. Schnell hob sie Ritchie aus dem Buggy und stellte ihn auf den Bahnsteig. Auch er hatte den Krach gehört und sich umgedreht, um in den Tunnel zu starren, während der Luftzug mit dem blonden Flaum auf seinem Kopf spielte. Emma hielt Ritchie am Laufgeschirr fest und bückte sich, um mit der freien Hand den Buggy zusammenzuklappen. Das Geräusch wurde lauter. Ritchie drückte sich an ihr Bein und klammerte sich mit beiden Händen an ihrer Jeans fest. Obwohl sie so abgelenkt war, konnte sie sich hinterher genau an dieses Bild von ihm erinnern: das runde, kleine Gesicht, die aufgerissenen Augen, die zu einem O geformten Lippen, während er in den Tunnel starrte und auf das Monster wartete, das herauskommen würde.
"Da!", rief Ritchie begeistert, als die Scheinwerfer im Tunnel aufblitzten. Er ließ Emmas Jeans los, um darauf zu deuten. Die schmutzigen, weiß-blauen Waggons ratterten in den U-Bahnhof. Das Kreischen und Quietschen der Bremsen prallte von den Kachelwänden ab; die U-Bahn wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Das Röhren des Motors brach abrupt ab, so wie ein ausgeschalteter Ventilator.
Stille.
Eine Sekunde später sprangen die Türen mit einem Rums auf. "Los geht's", sagte Emma.
Das musste sie Ritchie nicht zweimal sagen. Emma steuerte ihn zur Tür eines leeren Waggons. Sie hielt sein Laufgeschirr fest gepackt und zog es ein bisschen in die Höhe, um ihm beim Einsteigen zu helfen. Ritchie kletterte auf Händen und Füßen hinein; seine Windel schaute oben aus der Cargohose heraus. Sobald er es über die Schwelle geschafft hatte, stand er wieder auf, zufrieden mit sich selbst.
"Muh", sagte er und winkte sie mit seiner pummeligen Hand herein.
Während der folgenden Wochen erinnerte Emma sich meistens an dieses Bild von ihm. Wie er da auf der Schwelle stand mit dem breiten Grinsen, dem zerzausten Haar und dem blauen Fleecepullover mit dem lächelnden Elefanten vorne drauf. Nichts an ihm war anders als sonst, nichts, was Emma nicht schon tausendmal zuvor gesehen hatte. Kein Flüstern in ihrem Kopf, das ihr geraten hätte, ihn an sich zu reißen und nie wieder loszulassen. Er winkte immer noch, während sie den Buggy neben ihm abstellte und sich umdrehte, um nach den Einkaufstüten zu greifen. Als sie sich bückte, hatte Emma das Gefühl, an einer Hand einen leichten Seitwärtsruck zu spüren. An der Hand, die Ritchies Laufgeschirr hielt.
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Autoren-Porträt von Abbie Taylor
Abbie Taylor stammt aus Irland, ist Mitte dreißig und arbeitet als Ärztin. Heute lebt die Autorin abwechselnd in Irland und Großbritannien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Abbie Taylor
- 2009, 381 Seiten, Maße: 11,7 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Bonné, Eva
- Übersetzer: Eva Bonné
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442469902
- ISBN-13: 9783442469901
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