Der 48-Stunden-Mann
Roman. Deutsche Erstveröffentlichung
Hannah hat ihren Ehemann nach fünf Tagen abgeschrieben. Doch wer soll jetzt bei ihrer Mutter den benötigten perfekten Schwiegersohn spielen? Grundstücksmakler Nick scheint die Lösung zu sein. Und er spielt seine Rolle gut. Zu gut,...
Leider schon ausverkauft
Taschenbuch
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der 48-Stunden-Mann “
Hannah hat ihren Ehemann nach fünf Tagen abgeschrieben. Doch wer soll jetzt bei ihrer Mutter den benötigten perfekten Schwiegersohn spielen? Grundstücksmakler Nick scheint die Lösung zu sein. Und er spielt seine Rolle gut. Zu gut, denn plötzlich schlägt Hannahs Herz höher.
Klappentext zu „Der 48-Stunden-Mann “
"Ich brauche einen Ehemann." Nach einem Margarita und einigen Gläsern Tequila schaut Polizistin Hannah in Nick Archers blaue Augen und sieht die Lösung ihrer Probleme vor sich: Dieser sexy, aber zwielichtige Grundstücksmakler ist ihr Mann! Für ein Wochenende jedenfalls, an dem er beim ersten Treffen mit ihrer Mutter den glücklich Verheirateten spielen soll. Dass Hannah den echten nach genau fünf Tagen abgeschrieben hat, muss so niemand erfahren Und tatsächlich spielt Nick seine Rolle glänzend, entpuppt sich nicht nur als Traum aller Schwiegermütter, sondern lässt auch Hannahs Herz höher schlagen. Schon träumt sie von einer Zukunft an seiner Seite, da kommt für alle die erschütternde Wahrheit ans Licht: Es existiert niemand mit dem Namen Nick Archer!
Deutsche Erstveröffentlichung
Lese-Probe zu „Der 48-Stunden-Mann “
Der 48-Stunden-Mann von Susan MalleryAus dem Englischen von Barbara Alberter
1. Kapitel
"Du musst aus der Stadt verschwinden", drängte Captain Rodriguez.
Nick Archer lehnte sich im Stuhl zurück und rieb sich die Schläfen. "Glaubst du, das weiß ich nicht? Leichter gesagt als getan."
Das war gelogen, denn so schwer fiel es ihm gar nicht, zu verschwinden. Er hatte es bereits hundertmal praktiziert. Er ging einfach. Diesmal hielt ihn allein die Tatsache zurück, dass ihm kein einziger Ort einfiel, wo er hingehen könnte, und das war für einen Mann wie ihn eine ganz schön vertrackte Situation.
Rodriguez wandte sich seinem Computer zu und tippte auf ein paar Tasten. "Sie sind dir auf den Fersen, Nick. Wenn du auffliegst, bist du in weniger als vier Stunden ein toter Mann. In Southport Beach bist du nicht sicher, dazu ist es zu klein. Verlass die Stadt. Verschwinde aus Südkalifornien."
"Ja, wird gemacht." Sowie er wusste, wohin. Der Mai war fast überall ein schöner Monat. Vielleicht sollte er nach Vegas gehen. Dort könnte er seine Spur verwischen und tagelang untertauchen. "Ich melde mich, wenn ich dort bin, und werde dafür sorgen, dass ein Telefon in der Nähe ist."
"Gute Idee", erwiderte der Captain. "Du hast bei diesem Einsatz alles riskiert. Jetzt geht es nur noch um ein paar Tage, allerhöchstens zwei Wochen. Dann haben die Jungs vom FBI, was sie brauchen, und wir können die Haftbefehle ausstellen. Ende des Monats bist du wieder auf deiner Dienststelle in Santa Barbara."
"Ich bin begeistert."
... mehr
Nicks Einsatz als verdeckter Ermittler hatte mehr als ein Jahr gedauert. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, nach Santa Barbara zurückzukehren und die Fäden seines alten Lebens wieder aufzunehmen. Nach einem Jahr - wie viel Leben würde es da noch geben, das er wieder aufnehmen konnte?
Er erhob sich und ging zur Tür. Als er sie aufzog, runzelte Rodriguez die Stirn und rief dann laut: "Wenn Sie Pentleman aus dem Gefängnis holen wollen, werden Sie schon eine Kaution hinterlegen müssen. Diesmal lassen wir uns auf keinen Deal ein."
Pentleman, ein kleiner Ganove, war heute am frühen Morgen bei einem Raub festgenommen worden. Er war einer von Nicks "Angestellten" und hatte ihm einen Vorwand geliefert, zur Polizeistation zu kommen, um mit Rodriguez zu sprechen. Nur sein Captain in Santa Barbara, Rodriguez hier in Southport Beach und der FBI- Agent, der die verdeckten Ermittlungen koordinierte, kannten Nicks wahre Identität. Der Rest der Welt hielt ihn für einen erfolgreichen Kriminellen.
Wie zum Spott salutierte Nick vor Rodriguez und ging nach vorn zur Anmeldung. Er würde die Kaution für Pentleman stellen und dann die Stadt verlassen. Die Frage wohin nagte an ihm, bis er Hannah Pace entdeckte, die gerade ihre Schicht beendete. Sie wechselte ein paar Worte mit der jungen Beamtin, die ihren Platz an der Telefonanlage einnahm. Als sie sich umdrehte und auf den Flur trat, entdeckte sie Nick. Entnervt schloss sie kurz die Augen.
Nick lief die letzten Schritte, um sie einzuholen. Hannah war eine große Frau, beinahe eins achtzig, mit langen Beinen und einer linkischen Anmut, die ihn an ein galoppierendes Fohlen erinnerte. Da er selbst einen Meter fünfundneunzig groß war, fiel es ihm leicht, Schritt mit ihr zu halten. Sie ignorierte ihn. Es war schon ein Ritual zwischen ihnen, ein Ritual, das er mehr genoss, als er zugeben wollte.
"Hallo, Schönheit, schon Feierabend?"
"Offensichtlich." Das einzelne Wort klang abgehackt.
Sie würdigte ihn keines Blickes, nicht einmal, als er ihr den Arm um die Schultern legte und sie an sich zog. Stattdessen hob sie nur sein Handgelenk an und ließ es hinter sich fallen. Nick nutzte die Lage, um einen Klaps auf ihren wohlproportionierten Po zu landen, was ihm einen kurzen wütenden Blick einbrachte.
"Ich trage eine Waffe", fauchte sie und steuerte den Nebeneingang an, der zum Bedienstetenparkplatz führte. "Und bei zwielichtigem Abschaum wie Ihnen scheue ich auch nicht davor zurück, sie zu gebrauchen."
"Hannah, Sie verstehen mich völlig falsch. Ich respektiere Sie."
"Ach ja, richtig. Und was soll das heißen? Dass Sie nicht erwarten, für Sex mit mir zahlen zu müssen?"
In gespieltem Entsetzen schlug er sich die Hand an die Brust. "Ich bin zutiefst verletzt."
Sie zog die Tür auf und ging hinaus. Warme Luft, die nach Meer und Sonne roch, hüllte sie ein. Der klare Himmel strahlte in kalifornischem Blau. Hätte er sich die Mühe gemacht, aufs Meer zu blicken, hätte er bis zur Insel Santa Catalina sehen können. Nick bezweifelte jedoch, dass es einen reizvolleren Anblick geben könnte als die Frau vor ihm.
Hannah blieb stehen, holte tief Luft und starrte ihn mit großen braunen Augen an. Die Farbe erinnerte ihn an Milchschokolade, für die er schon immer eine Schwäche gehabt hatte. Und wie es schien, hatte er auch eine Schwäche für Frauen in Uniform, selbst wenn ihm das noch nie aufgefallen war, bis er Hannah darin gesehen hatte. So ein vernünftig geschnittenes Kleidungsstück, das sich der weiblichen Figur anschmiegte, hatte etwas, das sein Blut erwärmte und sich auch sonst anregend auf seinen Körper auswirkte. Nur dass es nicht irgendeine weibliche Figur war, sondern die von Hannah.
"Was wollen Sie, Nick?"
Sie hatte ihre Abwehrhaltung aufgegeben und klang müde. Bei genauerem Hinsehen konnte er Schatten unter ihren Augen erkennen. Das dicke, glänzend dunkle Haar war zu einem strengen Knoten zurückgebunden, aus dem sich auch nicht eine einzige Locke gelöst hatte, die ihn hätte provozieren können. Und doch juckte es ihm in den Fingern, den schweren Knoten zu lösen.
"Lassen Sie sich doch einmal auf einen Drink von mir einladen", sagte er und schenkte ihr sein schönstes Lächeln, das in der Regel immer funktionierte. An zahllosen Frauen hatte er es erprobt, immerhin mit so viel Erfolg, dass seine Freunde sich schon beklagten. Der einzige Mensch, der dagegen immun zu sein schien, war Hannah. Ein ganzes Jahr lang hatte sie seine Neckereien, seine Komplimente, seine Sprüche und Einladungen ignoriert. Er hatte den Verdacht, dass sie ihn als eine Lebensform ansah, die nur wenig über der einer Kakerlake angesiedelt war.
Lange schaute sie ihn nur an. "Sie geben nicht auf, richtig?"
Sein Lächeln wirkte jetzt leicht verrucht. "Bei Ihnen? Niemals."
"Warum? Was reizt Sie denn so an mir?"
Die Frage überraschte ihn. Normalerweise verdrehte sie nur die Augen und ging einfach weiter.
"Es gefällt mir, wie gut Sie Ihren Schreibtisch aufräumen. Diese vielen Stapel sehen immer so ordentlich aus."
Sie schüttelte den Kopf. "Genau das, was ich mir gedacht habe. Sie sind nichts als ein Schuljunge, der gegen Autorität rebelliert."
Bevor sie sich abwenden konnte, hielt er sie mit einer Hand am Arm fest. Die Bluse ihrer Uniform hatte kurze Ärmel, so konnte er ihre warme Haut fühlen - und auch das leichte Zittern, das sie überlief.
"Es ist mehr als das, Hannah." Er beugte sich zu ihr und legte den Zeigefinger seiner freien Hand an einen ihrer Mundwinkel. "Mir gefällt, wie Ihre Lippen immer ein wenig nach oben zeigen, selbst wenn Sie wütend sind. So wie jetzt."
Sie trat einen Schritt zurück und entzog ihm ihren Arm. "Ich bin nicht wütend. Ich bin ungeduldig."
"Ungeduldig?" Er hob eine Augenbraue. "Das finde ich gut. Ungeduld. Könnte es sein, dass diese Ungeduld ein wenig damit zu tun hat, dass Sie schwach werden?"
"Oh, werden Sie erwachsen", schnaubte sie und ging zum Parkplatz.
"Hannah Pace, ich bin schon lange ein Mann. Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie das nicht bemerkt hätten, denn ich habe Sie dabei ertappt, wie Sie mich gemustert haben."
Damit brachte er sie aus dem Tritt, und sie wirbelte zu ihm herum. "Ich habe Sie nie gemustert."
Nick trat auf sie zu und senkte die Stimme. "Aber sicher haben Sie das. Sie halten mich für einen gut aussehenden Charmeur."
"Ich halte Sie für einen Dieb und Betrüger und weiß Gott was sonst noch alles."
"Ich wusste doch, dass Sie sich Gedanken über mich machen."
"Verdammt", murmelte sie. Dann atmete sie bewusst langsam. "Wie kommt es, dass Sie immer das letzte Wort behalten?"
"Weil Sie glauben, dass ich Sie nur provozieren will, aber ich sage die Wahrheit."
Erstaunlicherweise tat er das wirklich. Jedes Wort, das er ihr sagte, meinte er ernst. Er fand sie schön, witzig, klug und auch alles andere, was er ihr im Laufe des letzten Jahres gesagt hatte. Hannah würde es ihm nie glauben, darum konnte er es gefahrlos aussprechen. Manchmal fragte er sich allerdings, was die kühle, unnahbare Lady wohl denken würde, wenn sie wüsste, dass er sich aufrichtig von ihr angezogen fühlte.
Verständnislos blinzelte sie ihn an. Er nutzte ihre Verwirrung und legte ihr wieder den Arm um die Schultern. "Das Problem ist", erklärte er ihr, "dass Sie mir nie eine Chance gegeben haben. Ich bin nicht annähernd so schlecht, wie Sie glauben. Oder vielleicht bin ich das sogar, und genau das ist es, was Sie vor allem an mir reizt. Ein Drink. Was könnte das schaden?"
Während er weiterredete, führte er sie zu seinem dunkelblauen Mercedes Cabriolet, eine der Zusatzleistungen bei diesem Einsatz. Natürlich würde ihm der Wagen wenig nützen, wenn er am Ende starb. Noch zwei Wochen, und der Job wäre erledigt. Dann konnte er in sein normales Leben zurückkehren, und einen Nick Archer würde es nicht mehr geben.
An der Beifahrerseite blieb er stehen und zog die Schlüssel aus der Tasche.
Hannah musterte den Wagen mit kritischem Blick. "Ist der gestohlen?"
"Wenn ich jetzt Nein sage, werden Sie dann Ja sagen?"
"Ist er es?"
Er öffnete die Tür und deutete auf den hellgrauen Ledersitz. Dabei war er absolut darauf gefasst, dass sie ihm eine Ohrfeige verpassen und ihm ein paar unzüchtige Schimpfnamen an den Kopf werfen würde, um dann zu ihrer praktischen Limousine zu stolzieren, die auf der anderen Seite des Parkplatzes stand. In Erwartung des Schlags spannte er sogar schon die Muskeln.
Der aber erfolgte auf eine völlig andere Weise.
Es war der pure Schock. Ein Schock, der ihn völlig betäubte, als sie murmelte: "Ich bin verrückt geworden", und auf den Sitz in seinem Wagen rutschte.
Sorgfältig schloss Nick die Beifahrertür und fluchte im Stillen. Das war mal wieder typisch. Just an dem Tag, an dem er aus der Stadt verschwinden musste, beschloss die Eiskönigin zu schmelzen.
Hannah tippte mit der Zunge an den Rand ihres Glases und ließ das Salz im Mund zergehen. Sie betete darum, nicht würgen zu müssen - oder Schlimmeres -, und griff nach dem kleinen Glas Tequila, das neben ihrem Margarita stand. In einem einzigen Schluck kippte sie es hinunter.
Es brannte wie Feuer, und sie rang hörbar nach Luft, musste aber nicht husten. Dann blinzelte sie die Tränen weg, die ihr in die Augen geschossen waren. Schon besser, dachte sie erleichtert, als das Feuer sich in eine beinahe angenehme Wärme verwandelte.
"Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte Nick und runzelte leicht die Stirn.
"Alles bestens", brachte sie zustande, wobei ihr die Stimme alkoholbedingt nur leise in der Kehle kratzte.
Nick lehnte sich auf dem roten Sitz in ihrer Nische zurück. "Die Runde geht an Sie, Hannah. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Sie Kurze trinken könnten."
Wie um ihm zu sagen, dass es eine Menge gab, was er nicht von ihr wusste, zuckte sie mit den Schultern. Eigentlich wusste er gar nichts von ihr, aber was seinen letzten Satz betraf, hatte er recht. Vor diesem Abend hatte sie so etwas noch nie getrunken. Und das wird sich auch wohl kaum wiederholen, sinnierte sie, während der Alkohol ihr wie eine Welle in den Kopf schoss und den Raum leicht ins Wanken brachte. Gewöhnlich beschränkte sie sich auf ein einziges Getränk wie Weißwein oder eher noch Schorle. Zu besonderen Gelegenheiten gönnte sie sich ein Glas Champagner. Aber heute war es anders. Sie war bei ihrem zweiten Margarita und hatte sich dazu noch jeweils einen Tequila pur bestellt.
Wie hieß das noch? Sich Mut antrinken? Da brauchte sie schon eine Menge und obendrein so viel wie möglich aus jeder anderen Quelle, die ihr das bieten konnte. Wenn sie wirklich tun wollte, woran sie dachte, würde sie jedes Quäntchen Wagemut aufbieten müssen, das sie besaß. Und wenn nicht, würde sie einer alten Frau das Herz brechen. Sie saß sozusagen zwischen Baum und Borke. Manchmal war das Leben einfach nicht fair.
Die Kellnerin, die ihnen die Cocktails serviert hatte, kam an ihren Tisch und fragte, ob sie noch etwas trinken wollten.
Die Frage war an sie beide gerichtet, aber die Aufmerksamkeit der Frau galt eindeutig Nick. Hannah konnte ihr keinen Vorwurf machen. Sie selbst hatte häufiger Schwierigkeiten, andere Personen wahrzunehmen, wenn er in der Nähe war. Ganz als wäre die Welt in Dunkel getaucht und Nick die einzige Lichtquelle. Dass er auch der Kellnerin auffiel, bedeutete nur, dass die Frau einen guten Geschmack besaß.
Hannah widerstand dem Bedürfnis, stöhnend den Kopf auf die Hände zu legen. Wenn sie anfing, positiv über Nick Archer zu denken, musste sie betrunkener sein, als sie glaubte. Er war nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Krimineller. Oh, man hatte ihn noch nie wegen irgendwas verhaftet ... zumindest war keiner der Vorwürfe aufrechterhalten worden. Sein polizeiliches Führungszeugnis war lupenrein. Aber solche Typen kannte sie. Die waren aalglatt. Viel zu glatt für jemanden wie sie.
"Hannah?" Nick deutete auf ihr Glas, das sie halb ausgetrunken hatte.
Sie winkte ab, und er entließ die Kellnerin. Die vollbusige Blondine bedachte ihn mit einem Lächeln, bevor sie verschwand. Komisch, er schien es nicht einmal zu bemerken.
"Aber sie ist schön", platzte Hannah heraus und hielt sich viel zu spät die Hand vor den Mund, um die Worte noch zurückzuhalten.
Nick runzelte die Stirn. Das war jetzt schon das zweite Mal in ebenso vielen Minuten. Hannah mochte es, wenn sich seine Augenbrauen so zusammenschoben. Dann wurde seine Stirn ganz kraus, und wenn er sich entspannte, sah sie wieder ganz glatt aus.
"Wer ist schön?"
Da sie ihre Bemerkung schon fast wieder vergessen hatte, brauchte sie einen Augenblick, um zu begreifen, wovon er sprach. "Die Kellnerin."
Er warf nicht einmal einen Blick in Richtung Bar, um die betreffende Frau zu finden. "Wenn Sie meinen."
"Finden Sie etwa nicht, dass sie gut aussieht?"
"Ist mir nicht aufgefallen."
"Ja, klar."
Junge, als Nächstes würde er ihr von seinem Strandgrundstück in Arizona erzählen, dem nur noch das große Beben fehlte, das Kalifornien ins Meer schieben würde. Nur dass Kalifornien bei einem Erdbeben nicht im Meer landen würde. Die tektonischen Platten schoben sich nach Norden. Irgendwann einmal würden Los Angeles und San Francisco auf Pendlerdistanz nebeneinanderliegen. Höchstens noch zwei Millionen Jahre, dann war es geschafft.
"Geografie hat mir immer Spaß gemacht", sagte sie. "Darum können Sie Ihr Grundstück mit Meeresblick gern behalten."
"Wie bitte?"
Er wirkte verwirrt. Völlig perplex. Hannah lächelte. Zumindest hatte sie das Gefühl, sie würde lächeln, aber das war schwer zu sagen, denn ihre Lippen fühlten sich ganz taub an. Perplex. In Gedanken wiederholte sie das Wort. Ein schönes Wort mit einem guten Klang. Sie sollte versuchen, es öfter einmal in einen Satz einzubauen.
"Hannah?"
Sie schaute auf und sah, dass Nick sie verwirrt ansah. "Was?", fragte sie.
"Was soll das heißen, 'was'? Warum reden Sie von Geografie?"
"Mach ich doch gar nicht."
"Aber Sie haben gerade gesagt ..." Er schüttelte den Kopf. "Es hat Sie umgehauen. Ich fasse es nicht. Eineinhalb Margaritas, da kann man von einem Leichtgewicht reden."
"Und noch zwei Kurze", rief sie ihm ins Gedächtnis und überlegte, ob sie protestieren sollte, weil er behauptete, sie wäre betrunken. Natürlich war sie das. Und dann dieses lästige taube Gefühl, das ihr von den Lippen in die Wangen strahlte. "Das ist Ihre Schuld", brummelte sie.
"Meine Schuld? Wie das?"
"Sie sind immer da." Sie trank noch einen Schluck von ihrem Cocktail. "Sie quatschen mich an. Laden mich ein. Warum machen Sie das?"
"Vielleicht, weil ich Sie mag."
"Oh, sicher." Er mochte sie. Richtig, ja. Daran bestand keinerlei Zweifel. Schließlich waren durchschnittlich aussehende Polizeibeamtinnen der Traum eines jeden Mannes. Nur komisch, dass sie nicht täglich hundert Angebote bekam.
"Sie glauben mir nicht." Es war keine Frage.
"Warum sollte ich?"
MIRA Taschenbuch Band 25627 © 1997 by Susan W. Macias
Nicks Einsatz als verdeckter Ermittler hatte mehr als ein Jahr gedauert. Es fiel ihm schwer, sich vorzustellen, nach Santa Barbara zurückzukehren und die Fäden seines alten Lebens wieder aufzunehmen. Nach einem Jahr - wie viel Leben würde es da noch geben, das er wieder aufnehmen konnte?
Er erhob sich und ging zur Tür. Als er sie aufzog, runzelte Rodriguez die Stirn und rief dann laut: "Wenn Sie Pentleman aus dem Gefängnis holen wollen, werden Sie schon eine Kaution hinterlegen müssen. Diesmal lassen wir uns auf keinen Deal ein."
Pentleman, ein kleiner Ganove, war heute am frühen Morgen bei einem Raub festgenommen worden. Er war einer von Nicks "Angestellten" und hatte ihm einen Vorwand geliefert, zur Polizeistation zu kommen, um mit Rodriguez zu sprechen. Nur sein Captain in Santa Barbara, Rodriguez hier in Southport Beach und der FBI- Agent, der die verdeckten Ermittlungen koordinierte, kannten Nicks wahre Identität. Der Rest der Welt hielt ihn für einen erfolgreichen Kriminellen.
Wie zum Spott salutierte Nick vor Rodriguez und ging nach vorn zur Anmeldung. Er würde die Kaution für Pentleman stellen und dann die Stadt verlassen. Die Frage wohin nagte an ihm, bis er Hannah Pace entdeckte, die gerade ihre Schicht beendete. Sie wechselte ein paar Worte mit der jungen Beamtin, die ihren Platz an der Telefonanlage einnahm. Als sie sich umdrehte und auf den Flur trat, entdeckte sie Nick. Entnervt schloss sie kurz die Augen.
Nick lief die letzten Schritte, um sie einzuholen. Hannah war eine große Frau, beinahe eins achtzig, mit langen Beinen und einer linkischen Anmut, die ihn an ein galoppierendes Fohlen erinnerte. Da er selbst einen Meter fünfundneunzig groß war, fiel es ihm leicht, Schritt mit ihr zu halten. Sie ignorierte ihn. Es war schon ein Ritual zwischen ihnen, ein Ritual, das er mehr genoss, als er zugeben wollte.
"Hallo, Schönheit, schon Feierabend?"
"Offensichtlich." Das einzelne Wort klang abgehackt.
Sie würdigte ihn keines Blickes, nicht einmal, als er ihr den Arm um die Schultern legte und sie an sich zog. Stattdessen hob sie nur sein Handgelenk an und ließ es hinter sich fallen. Nick nutzte die Lage, um einen Klaps auf ihren wohlproportionierten Po zu landen, was ihm einen kurzen wütenden Blick einbrachte.
"Ich trage eine Waffe", fauchte sie und steuerte den Nebeneingang an, der zum Bedienstetenparkplatz führte. "Und bei zwielichtigem Abschaum wie Ihnen scheue ich auch nicht davor zurück, sie zu gebrauchen."
"Hannah, Sie verstehen mich völlig falsch. Ich respektiere Sie."
"Ach ja, richtig. Und was soll das heißen? Dass Sie nicht erwarten, für Sex mit mir zahlen zu müssen?"
In gespieltem Entsetzen schlug er sich die Hand an die Brust. "Ich bin zutiefst verletzt."
Sie zog die Tür auf und ging hinaus. Warme Luft, die nach Meer und Sonne roch, hüllte sie ein. Der klare Himmel strahlte in kalifornischem Blau. Hätte er sich die Mühe gemacht, aufs Meer zu blicken, hätte er bis zur Insel Santa Catalina sehen können. Nick bezweifelte jedoch, dass es einen reizvolleren Anblick geben könnte als die Frau vor ihm.
Hannah blieb stehen, holte tief Luft und starrte ihn mit großen braunen Augen an. Die Farbe erinnerte ihn an Milchschokolade, für die er schon immer eine Schwäche gehabt hatte. Und wie es schien, hatte er auch eine Schwäche für Frauen in Uniform, selbst wenn ihm das noch nie aufgefallen war, bis er Hannah darin gesehen hatte. So ein vernünftig geschnittenes Kleidungsstück, das sich der weiblichen Figur anschmiegte, hatte etwas, das sein Blut erwärmte und sich auch sonst anregend auf seinen Körper auswirkte. Nur dass es nicht irgendeine weibliche Figur war, sondern die von Hannah.
"Was wollen Sie, Nick?"
Sie hatte ihre Abwehrhaltung aufgegeben und klang müde. Bei genauerem Hinsehen konnte er Schatten unter ihren Augen erkennen. Das dicke, glänzend dunkle Haar war zu einem strengen Knoten zurückgebunden, aus dem sich auch nicht eine einzige Locke gelöst hatte, die ihn hätte provozieren können. Und doch juckte es ihm in den Fingern, den schweren Knoten zu lösen.
"Lassen Sie sich doch einmal auf einen Drink von mir einladen", sagte er und schenkte ihr sein schönstes Lächeln, das in der Regel immer funktionierte. An zahllosen Frauen hatte er es erprobt, immerhin mit so viel Erfolg, dass seine Freunde sich schon beklagten. Der einzige Mensch, der dagegen immun zu sein schien, war Hannah. Ein ganzes Jahr lang hatte sie seine Neckereien, seine Komplimente, seine Sprüche und Einladungen ignoriert. Er hatte den Verdacht, dass sie ihn als eine Lebensform ansah, die nur wenig über der einer Kakerlake angesiedelt war.
Lange schaute sie ihn nur an. "Sie geben nicht auf, richtig?"
Sein Lächeln wirkte jetzt leicht verrucht. "Bei Ihnen? Niemals."
"Warum? Was reizt Sie denn so an mir?"
Die Frage überraschte ihn. Normalerweise verdrehte sie nur die Augen und ging einfach weiter.
"Es gefällt mir, wie gut Sie Ihren Schreibtisch aufräumen. Diese vielen Stapel sehen immer so ordentlich aus."
Sie schüttelte den Kopf. "Genau das, was ich mir gedacht habe. Sie sind nichts als ein Schuljunge, der gegen Autorität rebelliert."
Bevor sie sich abwenden konnte, hielt er sie mit einer Hand am Arm fest. Die Bluse ihrer Uniform hatte kurze Ärmel, so konnte er ihre warme Haut fühlen - und auch das leichte Zittern, das sie überlief.
"Es ist mehr als das, Hannah." Er beugte sich zu ihr und legte den Zeigefinger seiner freien Hand an einen ihrer Mundwinkel. "Mir gefällt, wie Ihre Lippen immer ein wenig nach oben zeigen, selbst wenn Sie wütend sind. So wie jetzt."
Sie trat einen Schritt zurück und entzog ihm ihren Arm. "Ich bin nicht wütend. Ich bin ungeduldig."
"Ungeduldig?" Er hob eine Augenbraue. "Das finde ich gut. Ungeduld. Könnte es sein, dass diese Ungeduld ein wenig damit zu tun hat, dass Sie schwach werden?"
"Oh, werden Sie erwachsen", schnaubte sie und ging zum Parkplatz.
"Hannah Pace, ich bin schon lange ein Mann. Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie das nicht bemerkt hätten, denn ich habe Sie dabei ertappt, wie Sie mich gemustert haben."
Damit brachte er sie aus dem Tritt, und sie wirbelte zu ihm herum. "Ich habe Sie nie gemustert."
Nick trat auf sie zu und senkte die Stimme. "Aber sicher haben Sie das. Sie halten mich für einen gut aussehenden Charmeur."
"Ich halte Sie für einen Dieb und Betrüger und weiß Gott was sonst noch alles."
"Ich wusste doch, dass Sie sich Gedanken über mich machen."
"Verdammt", murmelte sie. Dann atmete sie bewusst langsam. "Wie kommt es, dass Sie immer das letzte Wort behalten?"
"Weil Sie glauben, dass ich Sie nur provozieren will, aber ich sage die Wahrheit."
Erstaunlicherweise tat er das wirklich. Jedes Wort, das er ihr sagte, meinte er ernst. Er fand sie schön, witzig, klug und auch alles andere, was er ihr im Laufe des letzten Jahres gesagt hatte. Hannah würde es ihm nie glauben, darum konnte er es gefahrlos aussprechen. Manchmal fragte er sich allerdings, was die kühle, unnahbare Lady wohl denken würde, wenn sie wüsste, dass er sich aufrichtig von ihr angezogen fühlte.
Verständnislos blinzelte sie ihn an. Er nutzte ihre Verwirrung und legte ihr wieder den Arm um die Schultern. "Das Problem ist", erklärte er ihr, "dass Sie mir nie eine Chance gegeben haben. Ich bin nicht annähernd so schlecht, wie Sie glauben. Oder vielleicht bin ich das sogar, und genau das ist es, was Sie vor allem an mir reizt. Ein Drink. Was könnte das schaden?"
Während er weiterredete, führte er sie zu seinem dunkelblauen Mercedes Cabriolet, eine der Zusatzleistungen bei diesem Einsatz. Natürlich würde ihm der Wagen wenig nützen, wenn er am Ende starb. Noch zwei Wochen, und der Job wäre erledigt. Dann konnte er in sein normales Leben zurückkehren, und einen Nick Archer würde es nicht mehr geben.
An der Beifahrerseite blieb er stehen und zog die Schlüssel aus der Tasche.
Hannah musterte den Wagen mit kritischem Blick. "Ist der gestohlen?"
"Wenn ich jetzt Nein sage, werden Sie dann Ja sagen?"
"Ist er es?"
Er öffnete die Tür und deutete auf den hellgrauen Ledersitz. Dabei war er absolut darauf gefasst, dass sie ihm eine Ohrfeige verpassen und ihm ein paar unzüchtige Schimpfnamen an den Kopf werfen würde, um dann zu ihrer praktischen Limousine zu stolzieren, die auf der anderen Seite des Parkplatzes stand. In Erwartung des Schlags spannte er sogar schon die Muskeln.
Der aber erfolgte auf eine völlig andere Weise.
Es war der pure Schock. Ein Schock, der ihn völlig betäubte, als sie murmelte: "Ich bin verrückt geworden", und auf den Sitz in seinem Wagen rutschte.
Sorgfältig schloss Nick die Beifahrertür und fluchte im Stillen. Das war mal wieder typisch. Just an dem Tag, an dem er aus der Stadt verschwinden musste, beschloss die Eiskönigin zu schmelzen.
Hannah tippte mit der Zunge an den Rand ihres Glases und ließ das Salz im Mund zergehen. Sie betete darum, nicht würgen zu müssen - oder Schlimmeres -, und griff nach dem kleinen Glas Tequila, das neben ihrem Margarita stand. In einem einzigen Schluck kippte sie es hinunter.
Es brannte wie Feuer, und sie rang hörbar nach Luft, musste aber nicht husten. Dann blinzelte sie die Tränen weg, die ihr in die Augen geschossen waren. Schon besser, dachte sie erleichtert, als das Feuer sich in eine beinahe angenehme Wärme verwandelte.
"Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte Nick und runzelte leicht die Stirn.
"Alles bestens", brachte sie zustande, wobei ihr die Stimme alkoholbedingt nur leise in der Kehle kratzte.
Nick lehnte sich auf dem roten Sitz in ihrer Nische zurück. "Die Runde geht an Sie, Hannah. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Sie Kurze trinken könnten."
Wie um ihm zu sagen, dass es eine Menge gab, was er nicht von ihr wusste, zuckte sie mit den Schultern. Eigentlich wusste er gar nichts von ihr, aber was seinen letzten Satz betraf, hatte er recht. Vor diesem Abend hatte sie so etwas noch nie getrunken. Und das wird sich auch wohl kaum wiederholen, sinnierte sie, während der Alkohol ihr wie eine Welle in den Kopf schoss und den Raum leicht ins Wanken brachte. Gewöhnlich beschränkte sie sich auf ein einziges Getränk wie Weißwein oder eher noch Schorle. Zu besonderen Gelegenheiten gönnte sie sich ein Glas Champagner. Aber heute war es anders. Sie war bei ihrem zweiten Margarita und hatte sich dazu noch jeweils einen Tequila pur bestellt.
Wie hieß das noch? Sich Mut antrinken? Da brauchte sie schon eine Menge und obendrein so viel wie möglich aus jeder anderen Quelle, die ihr das bieten konnte. Wenn sie wirklich tun wollte, woran sie dachte, würde sie jedes Quäntchen Wagemut aufbieten müssen, das sie besaß. Und wenn nicht, würde sie einer alten Frau das Herz brechen. Sie saß sozusagen zwischen Baum und Borke. Manchmal war das Leben einfach nicht fair.
Die Kellnerin, die ihnen die Cocktails serviert hatte, kam an ihren Tisch und fragte, ob sie noch etwas trinken wollten.
Die Frage war an sie beide gerichtet, aber die Aufmerksamkeit der Frau galt eindeutig Nick. Hannah konnte ihr keinen Vorwurf machen. Sie selbst hatte häufiger Schwierigkeiten, andere Personen wahrzunehmen, wenn er in der Nähe war. Ganz als wäre die Welt in Dunkel getaucht und Nick die einzige Lichtquelle. Dass er auch der Kellnerin auffiel, bedeutete nur, dass die Frau einen guten Geschmack besaß.
Hannah widerstand dem Bedürfnis, stöhnend den Kopf auf die Hände zu legen. Wenn sie anfing, positiv über Nick Archer zu denken, musste sie betrunkener sein, als sie glaubte. Er war nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Krimineller. Oh, man hatte ihn noch nie wegen irgendwas verhaftet ... zumindest war keiner der Vorwürfe aufrechterhalten worden. Sein polizeiliches Führungszeugnis war lupenrein. Aber solche Typen kannte sie. Die waren aalglatt. Viel zu glatt für jemanden wie sie.
"Hannah?" Nick deutete auf ihr Glas, das sie halb ausgetrunken hatte.
Sie winkte ab, und er entließ die Kellnerin. Die vollbusige Blondine bedachte ihn mit einem Lächeln, bevor sie verschwand. Komisch, er schien es nicht einmal zu bemerken.
"Aber sie ist schön", platzte Hannah heraus und hielt sich viel zu spät die Hand vor den Mund, um die Worte noch zurückzuhalten.
Nick runzelte die Stirn. Das war jetzt schon das zweite Mal in ebenso vielen Minuten. Hannah mochte es, wenn sich seine Augenbrauen so zusammenschoben. Dann wurde seine Stirn ganz kraus, und wenn er sich entspannte, sah sie wieder ganz glatt aus.
"Wer ist schön?"
Da sie ihre Bemerkung schon fast wieder vergessen hatte, brauchte sie einen Augenblick, um zu begreifen, wovon er sprach. "Die Kellnerin."
Er warf nicht einmal einen Blick in Richtung Bar, um die betreffende Frau zu finden. "Wenn Sie meinen."
"Finden Sie etwa nicht, dass sie gut aussieht?"
"Ist mir nicht aufgefallen."
"Ja, klar."
Junge, als Nächstes würde er ihr von seinem Strandgrundstück in Arizona erzählen, dem nur noch das große Beben fehlte, das Kalifornien ins Meer schieben würde. Nur dass Kalifornien bei einem Erdbeben nicht im Meer landen würde. Die tektonischen Platten schoben sich nach Norden. Irgendwann einmal würden Los Angeles und San Francisco auf Pendlerdistanz nebeneinanderliegen. Höchstens noch zwei Millionen Jahre, dann war es geschafft.
"Geografie hat mir immer Spaß gemacht", sagte sie. "Darum können Sie Ihr Grundstück mit Meeresblick gern behalten."
"Wie bitte?"
Er wirkte verwirrt. Völlig perplex. Hannah lächelte. Zumindest hatte sie das Gefühl, sie würde lächeln, aber das war schwer zu sagen, denn ihre Lippen fühlten sich ganz taub an. Perplex. In Gedanken wiederholte sie das Wort. Ein schönes Wort mit einem guten Klang. Sie sollte versuchen, es öfter einmal in einen Satz einzubauen.
"Hannah?"
Sie schaute auf und sah, dass Nick sie verwirrt ansah. "Was?", fragte sie.
"Was soll das heißen, 'was'? Warum reden Sie von Geografie?"
"Mach ich doch gar nicht."
"Aber Sie haben gerade gesagt ..." Er schüttelte den Kopf. "Es hat Sie umgehauen. Ich fasse es nicht. Eineinhalb Margaritas, da kann man von einem Leichtgewicht reden."
"Und noch zwei Kurze", rief sie ihm ins Gedächtnis und überlegte, ob sie protestieren sollte, weil er behauptete, sie wäre betrunken. Natürlich war sie das. Und dann dieses lästige taube Gefühl, das ihr von den Lippen in die Wangen strahlte. "Das ist Ihre Schuld", brummelte sie.
"Meine Schuld? Wie das?"
"Sie sind immer da." Sie trank noch einen Schluck von ihrem Cocktail. "Sie quatschen mich an. Laden mich ein. Warum machen Sie das?"
"Vielleicht, weil ich Sie mag."
"Oh, sicher." Er mochte sie. Richtig, ja. Daran bestand keinerlei Zweifel. Schließlich waren durchschnittlich aussehende Polizeibeamtinnen der Traum eines jeden Mannes. Nur komisch, dass sie nicht täglich hundert Angebote bekam.
"Sie glauben mir nicht." Es war keine Frage.
"Warum sollte ich?"
MIRA Taschenbuch Band 25627 © 1997 by Susan W. Macias
... weniger
Autoren-Porträt von Susan Mallery
New York Times-Bestsellerautorin Susan Mallery hat bisher über vierzig Bücher veröffentlicht. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie im sonnigen Süden Kaliforniens, wo es ganz normal ist, dass Leute ein bisschen verrückt sind, und eine exzentrische Autorin nicht weiter auffällt. Sie hat zwei wunderhübsche, aber nicht sehr kluge Katzen, einen Hund und den nettesten Stiefsohn der Welt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Susan Mallery
- 1. Aufl., 300 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Barbara Alberter
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3862784746
- ISBN-13: 9783862784745
- Erscheinungsdatum: 15.10.2012
Rezension zu „Der 48-Stunden-Mann “
Gefährlich sexy - ein Muss für Romantic-Thriller-Fans!"RT Bookclub"Susan Mallery hat ein Händchen für zauberhafte Charaktere, spritzige Dialoge und genau die richtige Menge Humor, die man für die Liebe braucht."Romantic Times
Kommentare zu "Der 48-Stunden-Mann"
0 Gebrauchte Artikel zu „Der 48-Stunden-Mann“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 2Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der 48-Stunden-Mann".
Kommentar verfassen