Der Autor im Nachruf
Formen und Funktionen der literarischen Memorialkultur von der Reformation bis zum Vormärz
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der...
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Produktinformationen zu „Der Autor im Nachruf “
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Klappentext zu „Der Autor im Nachruf “
Erstmals größere Verbreitung als Druckwerke finden Nachrufe im deutschsprachigen Raum mit dem Ableben zentraler Gestalten der Reformation. Im Folgenden bildet sich ein großes Spektrum an öffentlichen Reaktionen auf Trauerfälle aus, das von der Todesmeldung über die Leichenpredigt, das Epicedium und die nekrologische Ekloge bis hin zum Totengespräch reicht. Die unterschiedlichen Spielarten des Nachrufs passen sich immer wieder neuen sozialen, kulturellen, ideologischen und medialen Herausforderungen an. Auch greifen stets die traditionellen, von der Funeralrhetorik vorgegebenen Formen der Verbeugung vor einem Hingeschiedenen und aktuelle Gestaltungsinnovationen ineinander. Dabei ist die Gattung nicht bloß ein Forum für das Lob von Verstorbenen, sondern steht durchgängig im Dienste aller erdenklichen theologischen, politischen und ästhetischen Interessen. Die Ansicht, dass der Nachruf in der Regel der Maxime De mortuis nil nisi bene gehorche, erweist sich als Vorurteil. Tatsächlich ist die mittels unterschiedlicher Strategien "zwischen den Zeilen" versteckte Kritik am Toten ein konstitutiver Bestandteil der Texte. Nachrufe auf Schriftsteller schließlich (alle erhaltenen Nachrufe auf 16 exemplarische Schriftsteller werden in der Studie analysiert) weisen ein besonders hohes Maß an Selbstreflexivität auf und sind signifikante Zeugnisse für die Geschichte von Autorschaftskonzepten.
Autoren-Porträt von Ralf G. Bogner
Ralf Georg Bogner, geb. 1967, ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Philologie und Literatur an der Universität des Saarlandes.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ralf G. Bogner
- 2006, Reprint 2011, XII, 460 Seiten, Maße: 16 x 23,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: De Gruyter
- ISBN-10: 348435111X
- ISBN-13: 9783484351110
- Erscheinungsdatum: 01.12.2006
Rezension zu „Der Autor im Nachruf “
"Diese grundlegende Arbeit geht über die Darstellung eines Genres der Memorialkultur weit hinaus und bietet wichtige Anregungen für die Untersuchung von Akteuren, Institutionen und Kommunikationsformen im literarischen Feld."Rainer Kolk in: Germanistik Nr. 48, 1-2/2007
Pressezitat
"Diese grundlegende Arbeit geht über die Darstellung eines Genres der Memorialkultur weit hinaus und bietet wichtige Anregungen für die Untersuchung von Akteuren, Institutionen und Kommunikationsformen im literarischen Feld."Rainer Kolk in: Germanistik Nr. 48, 1-2/2007
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