Der beste Freund, den man sich denken kann
Roman
Budo ist ein imaginärer Freund - kein leichter Job, ist er doch ausgerechnet der imaginäre Freund von Max. Und der hat massenhaft Probleme. Mit den Eltern, in der Schule und vor allem mit sich selbst. Ein außergewöhnlicher Roman mit...
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Produktinformationen zu „Der beste Freund, den man sich denken kann “
Budo ist ein imaginärer Freund - kein leichter Job, ist er doch ausgerechnet der imaginäre Freund von Max. Und der hat massenhaft Probleme. Mit den Eltern, in der Schule und vor allem mit sich selbst. Ein außergewöhnlicher Roman mit einem einzigartigen Erzähler, der uns daran erinnert, was es heißt, ein Freund zu sein.
Klappentext zu „Der beste Freund, den man sich denken kann “
Budo ist der beste Freund, den sich der achtjährige Max vorstellen kann. Eben weil er sich ihn nur vorstellt. Doch eines Tages wird Max nicht länger an ihn glauben und Budo wird aufhören zu existieren. So weit ist es jedoch noch nicht. Denn Max ist anders als die anderen Jungen: Er mag es nicht, wenn man ihn berührt, er liebt es, Dinge zu ordnen, er schaut Menschen ungern in die Augen. Kein Wunder, dass die Schule ein einziger Spießrutenlauf für ihn ist. Als die Lehrerin Mrs Patterson ein verdächtiges Interesse an Max bekundet, spitzt sich die Situation jedoch zu, so dass Budo eine dramatische Entscheidung treffen muss. Klug, schräg, spannend und oft umwerfend komisch erzählt Matthew Dicks davon, dass man beileibe nicht echt sein muss, um ein wahrer Freund zu sein.
Lese-Probe zu „Der beste Freund, den man sich denken kann “
1. KapitelWas ich weiß, ist das:
Mein Name ist Budo.
Ich bin seit fast sechs Jahren am Leben.
Fast sechs Jahre sind eine lange Zeit für einen wie
mich.
Max hat mir meinen Namen gegeben.
Max ist das einzige Menschwesen, das mich sehen
kann.
Max Eltern nennen mich einen imaginären Freund.
Ich mag Mrs Gosk, die Lehrerin von Max.
Die andere Lehrerin von Max, Mrs Patterson, mag
ich nicht.
Ich bin nicht imaginär.
2. Kapitel
Was imaginäre Freunde angeht, habe ich Glück. Ich bin
schon viel länger am Leben als die meisten. Ich kannte
mal einen imaginären Freund namens Philippe.
Der war im Kindergarten der imaginäre Freund von einem
von Max Klassenkameraden. Den gab s nicht mal eine
Woche. Flutschte eines Tages in die Welt, sah bis auf
die fehlenden Ohren ziemlich menschlich aus (vielen
imaginären Freunden fehlen die Ohren) und war ein
paar Tage später weg.
Ich habe auch Glück, dass Max so viel Fantasie hat.
Ich kannte mal einen imaginären Freund namens
Chomp, der war bloß ein Fleck an der Wand. Bloß ein
wuscheliger, schwarzer Batzen ohne richtige Form.
Chomp konnte sprechen und an der Wand hoch- und
runterrutschen, weil er aber zweidimensional war wie
ein Blatt Papier, konnte er sich selber nie loslösen. Er
hatte nicht wie ich Arme und Beine. Er hatte nicht mal
ein Gesicht.
Imaginäre Freunde kriegen ihr Aussehen durch die
Fantasie ihres Menschfreundes. Weil Max ein sehr kreativer
Junge ist, habe ich zwei Arme, zwei Beine und
ein Gesicht. Mir fehlt kein einziger Körperteil, und damit
bin ich in der Welt der imaginären Freunde eine
Seltenheit. Den meisten imaginären Freunden fehlt
irgendwas, und manche sehen auch überhaupt nicht
menschlich aus. Wie Chomp.
Zu viel Fantasie kann aber auch schlecht sein. Einmal
bin ich einem imaginären Freund namens Pterodactyl
begegnet, bei dem waren die Augen an zwei so länglichen
grünen Antennen dran. Sein Menschfreund fand
das wahrscheinlich cool, aber der arme Pterodactyl
konnte nichts genau
... mehr
fokussieren. Zu mir sagte er, ihm
wäreständig schlecht und er würde dauernd über seine
eigenen Füße stolpern, die bloß als wuschelige Schatten
an seinen Beinen hafteten. Sein Menschfreund war so
versessen gewesen auf Pterodactyls Kopf und diese Augen,
dass er sich vom Bauch abwärts nichts mehr hatte
einfallen lassen.
Das ist nicht ungewöhnlich.
Ich habe auch Glück, weil ich beweglich bin. Viele
imaginäre Freunde kleben an ihren Menschfreunden
fest. Manche haben Leinen um den Hals. Manche sind
bloß ein paar Zentimeter groß und werden in Manteltaschen
gesteckt. Und manche sind nichts weiter als ein
Fleck an der Wand, wie Chomp. Aber dank Max kann
ich mich selbstständig bewegen. Ich kann sogar mal
von Max weggehen, wenn ich will.
Das allzu oft zu machen wäre aber womöglich gesundheitsschädlich.
Solange Max an mich glaubt, existiere ich. Leute wie
Max Mom und meine Freundin Graham sagen, das ist
es ja gerade, was mich imaginär macht. Aber das stimmt
nicht. Kann ja sein, dass ich Max Fantasie brauche, um
zu existieren, doch ich habe auch meine eigenen Vor-
stellungen und mein eigenes Leben außerhalb von ihm.
Ich bin an Max genauso gebunden wie ein Astronaut
mit Schläuchen und Kabeln an sein Raumschiff. Wenn
das Raumschiff explodiert und der Astronaut stirbt,
heißt das nicht, dass er imaginär war. Es heißt bloß, dass
seine Beatmungsmaschine abgetrennt wurde.
So ist es auch bei mir und Max.
Ich brauche Max, um zu überleben, bin aber trotzdem
ein eigenständiges Wesen. Ich kann sagen und machen,
was mir passt. Manchmal streiten Max und ich uns
sogar,
aber nie über was Ernstes. Bloß über so Sachen
wie welche Fernsehsendung wir gucken oder welches
Spiel wir spielen sollen. Es ziemt sich aber für mich
(den Ausdruck hat Mrs Gosk der Klasse letzte Woche
beigebracht), wenn irgend möglich bei Max zu bleiben,
damit der immer unbedingt an mich denkt. Und
weiter an mich glaubt. Ich will nicht p
wäreständig schlecht und er würde dauernd über seine
eigenen Füße stolpern, die bloß als wuschelige Schatten
an seinen Beinen hafteten. Sein Menschfreund war so
versessen gewesen auf Pterodactyls Kopf und diese Augen,
dass er sich vom Bauch abwärts nichts mehr hatte
einfallen lassen.
Das ist nicht ungewöhnlich.
Ich habe auch Glück, weil ich beweglich bin. Viele
imaginäre Freunde kleben an ihren Menschfreunden
fest. Manche haben Leinen um den Hals. Manche sind
bloß ein paar Zentimeter groß und werden in Manteltaschen
gesteckt. Und manche sind nichts weiter als ein
Fleck an der Wand, wie Chomp. Aber dank Max kann
ich mich selbstständig bewegen. Ich kann sogar mal
von Max weggehen, wenn ich will.
Das allzu oft zu machen wäre aber womöglich gesundheitsschädlich.
Solange Max an mich glaubt, existiere ich. Leute wie
Max Mom und meine Freundin Graham sagen, das ist
es ja gerade, was mich imaginär macht. Aber das stimmt
nicht. Kann ja sein, dass ich Max Fantasie brauche, um
zu existieren, doch ich habe auch meine eigenen Vor-
stellungen und mein eigenes Leben außerhalb von ihm.
Ich bin an Max genauso gebunden wie ein Astronaut
mit Schläuchen und Kabeln an sein Raumschiff. Wenn
das Raumschiff explodiert und der Astronaut stirbt,
heißt das nicht, dass er imaginär war. Es heißt bloß, dass
seine Beatmungsmaschine abgetrennt wurde.
So ist es auch bei mir und Max.
Ich brauche Max, um zu überleben, bin aber trotzdem
ein eigenständiges Wesen. Ich kann sagen und machen,
was mir passt. Manchmal streiten Max und ich uns
sogar,
aber nie über was Ernstes. Bloß über so Sachen
wie welche Fernsehsendung wir gucken oder welches
Spiel wir spielen sollen. Es ziemt sich aber für mich
(den Ausdruck hat Mrs Gosk der Klasse letzte Woche
beigebracht), wenn irgend möglich bei Max zu bleiben,
damit der immer unbedingt an mich denkt. Und
weiter an mich glaubt. Ich will nicht p
... weniger
Autoren-Porträt von Matthew Dicks
Matthew Dicks hat am Trinity College in Hartford, Connecticut, studiert und arbeitet als Grundschullehrer. Auf Deutsch erschienen bisher »Der gute Dieb« (2009) und »99 Sommersprossen« (2010). Er lebt mit seiner Frau, zwei Kindern, einem Hund und einer Katze in Newington, Connecticut.
Bibliographische Angaben
- Autor: Matthew Dicks
- 2013, 448 Seiten, Maße: 13,5 x 20,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Walter, Cornelia C.
- Übersetzer: Cornelia C. Walter
- Verlag: Bloomsbury
- ISBN-10: 382701140X
- ISBN-13: 9783827011404
Rezension zu „Der beste Freund, den man sich denken kann “
"Es ist ein großartiges Buch geworden, das Matthew Dicks hier geschaffen hat. Weil er genau den richtigen Ton trifft und seinen Lesern die Welt erklärt, ohne dabei überheblich zu wirken. Es ist eine spannende Geschichte geworden, die Matthew Dicks hier erzählt. Bei der selbst Großen manchmal kurz der Atem stockt und sie schnell umblättern wollen, um zu erfahren, wie es weitergeht.", Wiener Zeitung, Mathias Ziegler, 19.03.2013
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