Der Gesang der Freiheit

Wieder einmal hat es Ira Habermeyer geschafft, mich voll und ganz zu überzeugen. Aber erst mal von Anfang an...

Bereits der erste Teil der "Himmel-Erde-Schnee"-Saga der Autorin Ira Habermeyer hat mir sehr gut gefallen. Während es mir leider schon oft passiert ist, dass der zweite Teil enttäuscht hat, ist hier genau das Gegenteil der Fall: Der zweite Teil hat den ersten sogar noch übertrumpft. Ich habe mich von Anfang bis Ende wunderbar unterhalten gefühlt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, passt gut in das ganze Setting des Buches und fesselt direkt. Die Geschichte über (unter anderem) Lagle, Enn und Sigrun finde ich eine wunderbare Idee, die ausgezeichnet umgesetzt wurde. Die Charaktere sind ganz liebevoll gestaltet und sie haben Ecken und Kanten, was mir bei einem Roman so wichtig ist. Ein weiterer Pluspunkt ist die großartige Recherche, die die Autorin betrieben hat. In der Schule lernt man leider nur wenig über das, was einem wirklich interessieren würde. Diese Lücke hat Ira Habermeyer mit ihrem Roman geschlossen. Ich habe viel aus dem Buch gelernt und mitgenommen und freue mich, in Zukunft noch mehr von der Autorin zu hören.

5 Sterne

Jetzt bricht auch für die Protagonisten Lagle, Enn, Kalev und ihre Landsleute ein neues Zeitalter an. Es herrscht Umbruchstimmung in Estland. Die Menschen sind bereit, für ihre Freiheit und Unabhängigkeit von Russland zu kämpfen. Sie haben es endgültig satt, sich von den Russen unterdrücken und bevormunden zu lassen.

Doch aller Anfang ist schwer, und einfach ist es nicht, diesen Plan auch umzusetzen. Trotzdem gelingt es schon allmählich. "Gut Ding will Weile haben." Dieses alte Sprichwort trifft wohl auf die Situation in Tallinn und Umgebung Anfang der neunziger Jahre zu.

Ein spannendes, lesenswertes und sehr informatives Buch. Ich bin schon auf den dritten Teil gespannt.

Estland Mitte der 80er bis 1991. Die Geschichte um Lagle, Enn und Kalev beschäftigt sich mit dem langen Weg in die Freiheit und Unabhängigkeit der Esten, bestimmt durch Perestrojka und Glasnost. Die Protagonisten sind sehr sympathisch und entwickeln sich in eine vollkommen neue Zeit hinein. Diese Entwicklung zu verfolgen ist sehr spannend, gleichzeitig erfährt man sehr viel über die Zeit der Unterdrückung während der Sowjetherrschaft, was einem so gar nicht bewusst war. Geschichte sehr bildhaft zu erfahren in einer eigenen Geschichte um die Protagonisten macht diesen Roman absolut lesenswert.

Man kann das Buch gut lesen, ohne den ersten Band zu kennen.