Der Mut kommt auf kleinen Füßen

Nach einem Kinobesuch wird Brooke Opfer eines sogenannten Carjackers. Hilflos muss sie mitansehen, wie der Täter mit ihrer zweijährigen Tochter Etta am Rücksitz davonbraust.
Nach dem Rauswurf aus dem elterlichen Haus lebt die 16jährige Molly auf der Straße. Wie sich schon bald ihre Wege mit denen von Brooke kreuzen, beschreibt Catherine Ryan Hyde in dieser wunderbar berührenden Geschichte.
Sowohl Brooke als auch Molly beleuchten die Handlung aus ihrem jeweils eigenen Blickwinkel und insbesondere Molly erweckt den Eindruck, direkt mit dem Leser zu plaudern, wendet sich sogar einige Male explizit mit der Anrede „Sie“ an den Adressaten. Dadurch entsteht von Anfang an eine sehr persönliche Beziehung zwischen dem Leser und den wenigen Figuren, die die Handlung bestimmen. Sehr schnell kann man sich in die recht unterschiedlichen Positionen der Hauptpersonen hineindenken und ihre Gedanken und Gefühle förmlich spüren, Verzweiflung neben aufkeimender Hoffnung und Träume, die wie Seifenblasen im Wind zerplatzen. Die Welten von Brooke und Molly scheinen keine Berührungspunkte zu haben und doch schafft Catherine Ryan Hyde eine winzige Schnittmenge.
Flüssig erzählt, entwickelt dieser Roman sofort eine Spannung, der man sich bis zur letzten Seite nicht mehr entziehen kann. Die liebenswerte Etta trägt mit ihrer kindlichen Unbefangenheit nicht unwesentlich zu einem leise daherkommenden Glück bei, das sich jedoch kaum gegen bestehende Vorurteile durchsetzen kann. So bleibt nur das Vertrauen auf den eigenen Mut, der in eine ungewisse Zukunft führt.
Mit sehr lebensnahen Szenen schafft die Autorin eine plausible und glaubhafte Geschichte, die nahe geht und nachdenklich stimmt. Mit ein bisschen Menschlichkeit kann unendlich viel bewegt werden. Die Stimmung aus diesem Buch wird noch länger in den Gedanken etlicher Leser nachhallen.

Titel Der Mut kommt auf kleinen Füßen
Autor Catherine Ryan Hyde
ISBN 978-2-496-70542-3
Sprache Deutsch
Ausgabe Flexibler Einband, 352 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook
Erscheinungsdatum 20. Juli 2021
Verlag Tinte & Feder
Originaltitel Brave Girl, Quiet Girl
Übersetzer Lotta Fabian

Klapptext: Der größte Schatz im Leben der alleinerziehenden Brooke ist ihre kleine Tochter. Eines Abends wird Brooke überfallen und muss entsetzt mitansehen, wie der Täter in ihrem Auto entkommt, mitsamt der kleinen Etta auf dem Rücksitz.
Fazit: An einer Kreuzung wird Brook aus ihrem Auto gezehrt und der Dieb fährt davon. Auf dem Rücksitz befindet sich ihre Tochter Etta. Molly lebt auf der Strasse und findet unter einer Laterne den Kindersitz mit Etta. Als nichts mit dem zu Geld machen des Kindersitzes. In Molly kommt der Beschützer Instinkte zum Vorschein. Sie weiss, dass das Mädchen in Gefahr schwebt. Drei Jungs möchten das Mädchen auch haben. Das könnte man zu Geld machen. Das Buch geht beim Lesen ans Herz. Ob Molly das kleine Mädchen zur Mutter bringen kann wird nicht verraten. Von mir erhält das Buch eine unbedingte Leseempfehlung.

„Ein bewegender Roman um Freundschaft, Hoffnung und das leise Glück eines neuen Anfangs.“

Diese tolle Geschichte ist sehr lebensnah geschrieben und regt zum Nachdenken an. Es stehen zwei starke Protagonistinnen im Vordergrund, deren Leben sich immer weiter annähern. Gerade die Hoch und Tiefs haben die Geschichte für mich so real und authentisch gemacht.

Der Schreibstil und die Spannung lassen einen nur so durch das Buch fliegen. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber garantiert nicht das letzte.

Brooke ist alleinerziehend und liebt ihre Tochter Etta über alles. Als sie eines Abends mit dem Auto unterwegs ist, wird sie Opfer eines Überfalls. Der Täter stiehlt ihr Auto und flieht. Brookes kleine Tochter befindet sich noch auf dem Rücksitz. Die junge Frau ist am Boden zerstört.
Molly ist noch sehr jung und obdachlos. Sie findet ein kleines Mädchen in einem Autositz, der an einer verlassenen Straße steht. Molly kann sich selbst kaum versorgen, kümmert sich aber rührend um das Kind. Sie ist fest entschlossen, die Mutter des Kindes zu finden.

Ein Roman über Verlust, Hoffnung und Neuanfang, der zu Herzen geht. Ich bin ein großer Fan von Catherine Ryan Hyde, weil ihre Protagonisten immer sehr menschlich sind, man kann sich tief in sie hineinfühlen egal, ob sie überwiegend gute oder schlechte Charaktereigenschaften haben. Das ist auch in diesem Roman wieder wunderbar gelungen. Sowohl in Brooke, als auch in Molly konnte ich mich sehr gut hineinversetzen und habe mit ihnen gehofft und gebangt. Die kleine Etta ist ein sehr außergewöhnliches Mädchen. Der Satz: "sön taffer sein, sön leise sein", wird noch lange in mir nachklingen.
Die Autorin schreibt sehr flüssig in einer unaufgeregten Schreibweise aber sehr besonders. Ich habe immer das Gefühl, dass jeder Satz, den die Protagonisten von sich geben, mit sehr viel Bedacht gewählt ist und irgendwas in mir bewegt. Ich denke, der Mensch so wie er ist, frei von Vorurteilen wird im Leser angesprochen, ich kann es nicht anders ausdrücken.
Die Geschichte hat mich sehr berührt, vor allem Mollys Schicksal ging mir sehr nahe. Ich gebe sehr gerne fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.