Die Bargada. Dorf an der Grenze
Eine Chronik
Der Hof mit dem Namen "Bargada" ist größer als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus....
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Produktinformationen zu „Die Bargada. Dorf an der Grenze “
Der Hof mit dem Namen "Bargada" ist größer als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus. Aline Valangin erzählt die Geschichte dieser ländlichen Gemeinschaft über mehrere Generationen hinweg. Sie erzählt vom Patriarchat und seiner Aufweichung durch die Abwesenheit der Männer, von Familienintrigen, Schmugglern und Partisanen, Krieg und Flüchtlingselend, hartem Existenzkampf und verzagter Resignation.
Klappentext zu „Die Bargada. Dorf an der Grenze “
1943 erschien in der Büchergilde Gutenberg «Die Bargada». Die Fortsetzung, «Dorf an der Grenze», wurde dann wegen politischer Brisanz nicht gedruckt und erschien erst 1982 im Limmat Verlag. Jetzt erscheint erstmals das ganze Epos. Der Hof mit dem Namen «Bargada» ist grösser als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus. Aline Valangin erzählt die Geschichte dieser ländlichen Gemeinschaft über mehrere Generationen hinweg. Sie erzählt vom Patriarchat und seiner Aufweichung durch die Abwesenheit der Männer, von Familienintrigen, Schmugglern und Partisanen, Krieg und Flüchtlingselend, hartem Existenzkampf und verzagter Resignation.
Lese-Probe zu „Die Bargada. Dorf an der Grenze “
"Was sie beschäftigte, das war der Vater. Warum war er so gleichgültig gegen sie? Um ihn neu zu gewinnen, richtete sie es ein, ihn zu treffen; im Stall, im Heustock, wenn er abends ein paar Schritte in der Richtung der Fuchsenbrücke unternahm, und dort, an das Geländer gelehnt, ins Tal hinausstarrte. Bernardo verstand, daß Zoe ihm nachschlich. Es tat ihm im Herzen wohl, doch gestand er es sich nicht ein. Im Gegenteil, er grollte ihr. Was wollte das Mädchen? Sie konnte ihm nicht helfen, und er konnte ihr nicht helfen. Sie störte ihn nur in seinen Gedanken. Um sich in dieser Abwehr zu bestärken, gefiel er sich darin, Zoe zu kränken, indem er ihr, wie früher, ihre Fehler vorhielt: 'Bist du zu etwas zu gebrauchen? Scheust dich ja, deine Hände zu beschmutzen!' Und was solcher Bemerkungen mehr waren, die Zoe zum Weinen brachten. 'Und zimperlich ist das Bräutchen auch noch', gab er obendrein.Wenn er sich auch einredete, Zoe bedeute ihm nicht viel, so gab er doch zu, daß sie ihm gefalle. Er schaute verstohlen nach der Tochter. Schön, fand er. Wer das Mädchen einst zur Frau bekommt? Der kann sich freuen. Wer wird es sein? Keiner vom Dorf, das war sicher. Einer von unten? Es gab ihm einen Stich. Einem von unten, dem gönnte er sie nicht.
Zu Maria Himmelfahrt war es üblich, ein junges Kaninchen zu schlachten und gebraten auf den Mittagstisch zu bringen. Bernardo mußte diesmal daran erinnert werden. 'Gut, ich gehe schon', brummte er. Das Geschäft kam ihm ungelegen.
'Daß auch niemand anders das tun kann', klagte er.
'Was tun wir nicht schon an deiner Stelle', spottete Orsanna.
Bernardo holte ein Messer und rief: 'So komm, Zoe, du kannst mir helfen!'
Zoe erstarrte. Nur das nicht. Sie sah den Vater flehentlich an, und schon standen Tränen in ihren Augen.
'Immer noch die alte Zimperliese', schalt Bernardo, 'nimm dich zusammen!'
Zoe blieb stehen, ohne einen Wank zu tun, und biß die Zähne aufeinander ..."
Autoren-Porträt von Aline Valangin
Aline Valangin, 1889 in Vevey geboren, wuchs in der französischen Schweiz auf. Sie war schön und reich und Kommunistin. Ihr Großvater war der Friedensnobelpreisträger Elie Drucommun, und mit ihrem ersten Mann, dem legendären Strafverteidiger Wladimir Rosenbaum, hielt sie in Zürich ein gastliches Haus, den "Baumwollhof", in dem James Joyce, C. G. Jung, Elias Canetti verkehrten und Werke von Picasso und Max Ernst die Wände zierten. Im Tessiner Orsenonetal erstand sie in einem kleinen, auf Felsen gebauten Ort namens Comologno 1929 ein Schlösschen, das aus mehr als tausend Meter Höhe über den Lago Maggiore blickt. In dieser schwer erreichbaren Idylle konnten sich jene, die vor den Nazis geflüchtet waren, für ein paar Wochen oder Monate erholen, ehe sie weiterzogen: Kurt Tucholsky, bereits von Depressionen umfangen, machte ebenso Station wie Hans Marchwitza, der proletarisch-revolutionäre Schriftsteller, der die großbürgerliche Atmosphäre durchaus genoß; aus Italien kam Ignazio Silone, er wurde der Geliebte der Hausherrin und blieb ihr, nach schmerzlicher Trennung, lebenslang ein treuer Freund. Sie war die Muse bedeutender Männer, die sie in ihren Erinnerungen als Femme fatale, brillante Intellektuelle oder warmherzige Mäzenatin zeichneten.Aline Valangin musste ihre Karriere als Pianistin nach einem Unfall aufgeben, wurde Psychoanalytikerin und begann mit über vierzig zu schreiben.
Bibliographische Angaben
- Autor: Aline Valangin
- 2002, 336 Seiten, Maße: 14,1 x 21,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: LIMMAT VERLAG
- ISBN-10: 3857913851
- ISBN-13: 9783857913853
Rezension zu „Die Bargada. Dorf an der Grenze “
"Unbeschönigend, ohne jedes niedliche Beiwerk, in einem eigenwillig prägnanten Stil gelingen ihr namentlich starke, unverwechselbare Frauengestalten höchst beeindruckend." (Tages-Anzeiger))"Sie versteht es, die Unglücklichen und Ungläubigen, die Dorfrevoluzzer und die Schlaumeier zu charakterisieren. Sie schildert die Aggression der Armen, aber auch den Sinn der einfachen Leute für effektvolle Selbstdarstellung." (Neue Zürcher Zeitung)
Pressezitat
"Unbeschönigend, ohne jedes niedliche Beiwerk, in einem eigenwillig prägnanten Stil gelingen ihr namentlich starke, unverwechselbare Frauengestalten höchst beeindruckend." (Tages-Anzeiger))"Sie versteht es, die Unglücklichen und Ungläubigen, die Dorfrevoluzzer und die Schlaumeier zu charakterisieren. Sie schildert die Aggression der Armen, aber auch den Sinn der einfachen Leute für effektvolle Selbstdarstellung." (Neue Zürcher Zeitung)
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