Die Bischöfin von Rom
Roman
Das Schicksal der keltischen Seherin Branwyn im Britannien des 4. Jahrhunderts.
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Produktinformationen zu „Die Bischöfin von Rom “
Das Schicksal der keltischen Seherin Branwyn im Britannien des 4. Jahrhunderts.
Klappentext zu „Die Bischöfin von Rom “
Britannien in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts: Branwyn, eine junge Priesterin und wunderschöne Frau, ist Hüterin der heiligen Quelle auf der "gläsernen Insel" Ynys Enlli. Sie ist seherisch begabt und weiß, dass die kleinen christlichen Gemeinden, die bereits im Westen existieren, an Einfluß gewinnen werden. Da sowohl die keltischen Christen als auch die druidisch orientierten Heiden sehr tolerant miteinander umgehen, sieht Branwyn es als ihre Aufgabe, eine Brücke zwischen den beiden Weltanschauungen zu schlagen. Zudem hat sie sich in einen Christen verliebt. Bei einem Piratenüberfall jedoch kommt ihr Geliebter ums Leben, und auf ihrer Flucht gelangt Branwyn schließlich bis zu den Druidinnen des Heiligtums von Avalon. In einer Vision erfährt sie, dass sie nach Rom reisen soll, um für eine Symbiose zwischen Christentum und den heidnischen Religionen eine "weibliche" Weltsicht, einzutreten. Dort wird sie nach großen Erfolgen sogar zur Bischöfin gewählt, gerät jedoch immer mehrin Konflikt mit der von den Männern des katholischen Patriarchats verfochtenen Staatsreligion. Und schließlich ist ihr Leben in Gefahr ... Die einmalige Geschichte einer bemerkenswerten Frau, geschildert in einem packenden historischen Roman.
Lese-Probe zu „Die Bischöfin von Rom “
Wie gelähmt kniete Branwyn neben dem Born. Sie vermochte kein Glied zu bewegen, hilflos war sie der Flut der grauenhaften Bilder ausgeliefert. In ihrer visionären Trance hatte sie die Schiffe, denen der Mond den Weg wies, in die schmale Bucht unterhalb des Dorfes einlaufen und dort ankern sehen. Sie war Zeugin geworden, wie die Horden der schwerbewaffneten Männer an Land gesprungen und - mit Ausnahme einer Nachhut, die am Strand blieb - sofort losgelaufen waren. Wenig später hatten sie die Ansiedlung, deren Bewohner ahnungslos schliefen, umzingelt - und jetzt, nach dem hinterhältigen Pfeilschuß auf Dai, war der Angriff in vollem Gange. Der alte Fischer lag in seinem Blut; ein Krieger in lederner Brünne, der einen Helm mit Wisenthörnern trug und eine Streitaxt schwang, setzte über die Leiche hinweg und attackierte Dafydd. Mit bloßen Händen versuchte dieser, sich zu wehren und gleichzeitig Mirjam zurück ins Haus zu stoßen; das Kampfbeil streifte seine Schulter und fetzte einen armlangen Splitter aus dem Türpfosten. Mit wütendem Brüllen holte der Angreifer erneut aus; von der Seite hetzten jetzt zwei weitere Barbaren mit gezückten Schwertern heran. Im Schock schrie Branwyn auf, prallte vom Quellbecken zurück und verlor das Bewußtsein. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, drang fahles Tageslicht in den Felskessel; silbergrau schimmerten die Stämme der Birken. Die junge Frau zwang sich dazu, abermals ins Wasser des Borns zu blicken, aber dort war nichts mehr als das leise Strudeln zu erkennen. Taumelnd, am ganzen Körper zitternd, kam Branwyn auf die Beine. Anfangs mußte sie noch gegen Wellen von Übelkeit ankämpfen, die durch ihren Körper fluteten; nach einer Weile fühlte sie sich kräftig genug, die Kluft zu verlassen. Sie rannte an den Menhiren vorbei, erreichte den Ausgang der Schlucht und schließlich die Weggabel, von wo sich der Blick ins Dorf öffnete. In ihrer Angst um Dafydd, seine Eltern, Kigva, Arawn, Jacwb und all die anderen war sie versucht, einfach
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weiterzulaufen. Doch etwas, das stärker war als ihre Panik, brachte sie dazu, sich in einer Ginsterhecke zu verstecken. Aus dem Schutz der Sträucher heraus spähte sie ins Tal - und begriff endgültig, daß die Schreckensbilder ihrer Vision die grausame Wirklichkeit widergespiegelt hatten. In der Bucht, die ein Stück westlich der Ansiedlung ins Land einschnitt, machte sie die Masten und hochgeschwungenen Steven dreier Segelschiffe aus. Im Dorf selbst brannten die Reetdächer mehrerer Gebäude; zwischen den Rundhäusern sah Branwyn zahlreiche verkrümmte Körper liegen. Auf dem Anger wurde soeben eine Schar wehrloser Menschen zusammengetrieben; die überlebenden Insulaner hatten keine Chance, sich zu wehren oder zu fliehen. Es mußten wenigstens hundert Raubkrieger auf der Ynys Vytrin gelandet sein: eine Piratenhorde, die von weither über die See gekommen war - ähnlich wie knapp zwei Jahrzehnte zuvor jene Barbaren, welche die Siedlung nahe Tre'r Ceiri auf dem Ostgipfel des Yr Eifl zerstört und die Bewohner erschlagen oder verschleppt hatten. Als Branwyn daran dachte, wurde der panische Drang, ungeachtet der Gefahr für ihr eigenes Leben den Berg hinunterzurennen und den Bedrohten beizuspringen, beinahe übermächtig. Die junge Frau mußte ihre ganze Willenskraft aufbieten, um dem irrationalen Verlangen nicht nachzugeben; zuletzt schaffte sie es, weiter zu beobachten.
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Autoren-Porträt von Manfred Böckl
Manfred Böckl, geb. 1948 in Landau/Isar. Zunächst Redakteur einer bayerischen Tageszeitung, seit 1976 freier Schriftsteller. Veröffentlichung zahlreicher historischer Romane und Sachbücher. Der international bekannte Autor ist Experte für keltische Mythologie. Der Autor lebt in Salzberg im Bayerischen Wald.
Bibliographische Angaben
- Autor: Manfred Böckl
- 2002, 496 Seiten, Maße: 11,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Aufbau TB
- ISBN-10: 3746612934
- ISBN-13: 9783746612935
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