Die Fenster von Sainte Chapelle
Eine Reiseerzählung
Seine rechte Hand schweif langsam ins Rund. "Bitte sehr" hiess das und war nun endgültig als Einladung gemeint. Dann beugte er sich etwas vor und hangelte nach der Lehne eines der zahllosen hellgrauen Plastikstühle, die am Fußder hohen...
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Produktinformationen zu „Die Fenster von Sainte Chapelle “
Klappentext zu „Die Fenster von Sainte Chapelle “
Seine rechte Hand schweif langsam ins Rund. "Bitte sehr" hiess das und war nun endgültig als Einladung gemeint. Dann beugte er sich etwas vor und hangelte nach der Lehne eines der zahllosen hellgrauen Plastikstühle, die am Fußder hohen Fensterwände rings aufgestellt waren; er zog ihn heran. Zwei der Stuhlbeine quietschten aufden marmornen Mosaiken des Bodens.Es war dann völlig still. Von Paris hörte man überhaupt nichts mehr. Nurdas schwere Atmen des Mannes pfiff fleise durch den Raum, in den ich ganz hineintrat, hoch über mir einen tiefblauen, sternübersäten Himmel, den goldene Tangenten gliederten, als wärn Meridiane zur Zierde erschafen. Schon das wär Grund genug gewesen, mich ebenfalls zu setzen, um hinaufzumeditieren. Doch nahm ein schleichender Schrecken von mir Besitz.Denn als ich die Fenster sah, wirklich sah, begriff ich, daßes einen Zusammenhang gab, dessen Ursache ich in mir selbstfinden mußte: einen Zusammenhang nämlich mit jener anderen, dieser fensterlosen Kapelle ...
Lese-Probe zu „Die Fenster von Sainte Chapelle “
"Seine rechte Hand schweifte langsam ins Rund. "Bitte sehr" hieß das und war nun endgültig als Einladung gemeint. Dann beugte er sich etwas vor und hangelte nach der Lehne eines der zahllosen hellgrauen Plastikstühle, die am Fuß der hohen Fensterwände rings aufgestellt waren; er zog ihn heran. Zwei der Stuhlbeine quietschten auf den marmornen Mosaiken des Bodens. Es war dann völlig still. Von Paris hörte man überhaupt nichts mehr. Nur das schwere Atmen des Mannes pfiff leise durch den Raum, in den ich ganz hineintrat, hoch über mir einen tiefblauen, sternübersäten Himmel, den goldene Tangenten gliederten, als wärn Meridiane zur Zierde erschaffen. Schon das wär Grund genug gewesen, mich ebenfalls zu setzen, um hinaufzumeditieren. Doch nahm ein schleichender Schrecken von mir Besitz. Denn als ich die Fenster sah, wirklich sah, begriff ich, daß es einen Zusammenhang gab, dessen Ursache ich in mir selbst finden mußte: einen Zusammenhang nämlich mit jener anderen, dieser fensterlosen Kapelle ..."
Autoren-Porträt von Alban N. Herbst
Alban Nikolai Herbst, geb. 1955, ist einer der vielseitigsten, kunstvollsten, aber auch eigenwilligsten Autoren der Gegenwart. Durch den phantastischen Roman "Wolpertinger oder das Blau" (1993), sowie den ersten Band "Thetis" (1998) seiner Anderswelt-Trologie und besonders durch sein Literarisches Weblog "Die Dschungel. Anderswelt" bekanntgeworden, ist er zudem einer der führenden Denker der postmodernen und nachpostmodernen deutschen Literatur. Nach Louis Begley wurde er aufdie Poetik-Dozentur der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg beruf Sein Werk umf Romane, Erzählungen, Lyrik sowie Libretti. Außerdem schrieb und inszenierte er f den Rundf zahllose poetische Hörstücke. Alban Nikolai Herbst ist u.a. Träger des Grimmelshausen- Preises, des Fantastik-Preises der Stadt Wetzlar, des Rom-Preises der Accademia Tedesca Villa Massimo. Er war Writer in Residence der Keio Universität Tokio und wurde 2006mit dem Jahresaufenthalt im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia Bam berg ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Alban N. Herbst
- 2011, Erste, 169 Seiten, Maße: 12,1 x 20,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Illustration: Ohlbaum, Isolde
- Verlag: Kulturmaschinen
- ISBN-10: 3940274348
- ISBN-13: 9783940274342
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