Die Leber wächst mit ihren Aufgaben
Komisches aus der Medizin
Die neuesten Entdeckungen, Auswüchse und Irrtümer der Medizin - mit einer ordentlichen Prise Humor betrachtet.
Kann man sich über etwas Ernstes wie die Gesundheit lustig machen? Man kann! Arzt und Kabarettist Dr....
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben “
Die neuesten Entdeckungen, Auswüchse und Irrtümer der Medizin - mit einer ordentlichen Prise Humor betrachtet.
Kann man sich über etwas Ernstes wie die Gesundheit lustig machen? Man kann! Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen entdeckt mit diagnostischem Blick das Komische in Medizin und Alltag.
Und er kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen: Man muss Kindern beispielsweise Gemüse verbieten. Außerdem machen die Löcher im Käse dick. Und übrigens ist die Bahn eine buddhistische Sekte.
Höchst unterhaltsame Texte - eine Art humorvolle Lebenshilfe für eine Welt, für die wir nie geschaffen wurden.
"Der witzigste Arzt, den ich kenne."
Barbara Schöneberger
"Hirschhausen zählt zur ersten Liga."
Die Zeit
Klappentext zu „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben “
Hilft Akupunktur beim Auto? Warum regt einen Glückstee so auf? Und wie findet man mit geschlossenen Augen seinen Traumpartner?
Arzt, Kabarettist und Bestsellerautor Dr. Eckart von Hirschhausen kennt sich aus im Leben, ihm ist nichts Menschliches fremd, und niemand ist vor ihm sicher. Mit diagnostischem Blick entdeckt er das Komische in Medizin und Alltag und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen: Kindern muss man Gemüse verbieten, die Bahn ist eine buddhistische Sekte, und die Löcher im Käse machen dick. Eckart von Hirschhausens Texte sind keine Placebos, sondern humorvolle Lebenshilfe in einer Welt, für die wir nie geschaffen wurden.
Ansteckend lustig!
Lese-Probe zu „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben “
Die Leber wächst mit ihren Aufgaben von Eckart von Hirschhausen LESEPROBE
Haare - Von der lockigen Versuchung bis zum Trennungsgrund
Friseure sind Spezialisten für einschneidende Erlebnisse. Neulich hab ich, statt aufzupassen, beim Schneiden diese Zeitschriften gelesen, die man sich nie kaufen würde, aber dann doch ganz gerne mal ... und zack, da ist es passiert - die neue Frisur. Mürrisch zahlen und dann frisch entstellt auf die Straße. In diesem Moment ahnte ich, was Heidegger gemeint haben muss mit «ins Leben geworfen sein».
Schon in der Antike hatte das Glück eine total verunglückte Frisur. Die Haare standen alle nach vorne ah, der Hinterkopf war kahl. Fortuna mit Föhnfrisur symbolisiert: Die günstige Gelegenheit kommt nur einmal auf dich zu. Wenn du sie nicht sofort beim Schopfe packst und in deine Höhle schleppst, ist die Chance vorbei.
Ältere Männer erinnern sich oft an Fortuna und kämmen die letzten verbliebenen Haare von hinten nach vorne. So richtig glücklich sieht das allerdings selten aus.
Haare sind Glücksbringer. Da hat neulich der Friseur von Neil Armstrong eine Locke des ersten Menschen auf dem Mond an einen Sammler verkauft. Für 3000 Dollar. Und dagegen hat der Astronaut geklagt. Juristisch eine Haarspalterei. Wem gehört das Haar, wenn es abgeschnitten wurde? Darf der Friseur für das Abschneiden Geld verlangen, wenn das Abgeschnittene mehr wert ist als das, was dranbleibt?
... mehr
Haare sind ein Stück Lebenskraft, Macht, Testosteron. Nach jüngster Rechtsprechung dürfen Männer selbst bei der Bundeswehr Pferdeschwanz tragen! Die Frisur wird in jeder Verfassung von der Verfassung geschützt, «Scheiße-aussehen-Dürfen» ist Menschenrecht. Die Freiheit, seine Kopfhaut zu bedecken wie man will, wird auch am Hindukusch verteidigt.
Bei der Gelegenheit: Es sind nicht die Männer mit besonders viel Testosteron, denen die Haare ausfallen. Es liegt allein an der erblich bedingten Empfindlichkeit des Rezeptors an den Haarwurzeln, ob und ab wann die Geheimratsecken nicht mehr geheim zu halten sind.
Was wir Männer im Zuge der zunehmenden Verglatzung erleiden, können Frauen nicht nachvollziehen. Dabei verdanken wir es den Frauen. Denn die Anlage für Haarausfall wird nicht über den Vater vererbt, sondern ausgerechnet über die Mutter. Wie männlich die Söhne noch mit 30 aussehen, kommt im genetischen Gesamtpaket von Mutti. Statt in den Spiegel zu schauen, wirft man also besser mal einen Blick ins Familienalbum: Wie behaart war unser Großvater mütterlicherseits in reiferen Jahren noch am Familienober-Haupt?
Aus Verlustangst ernähren wir unsere Haarwurzeln besser als den Rest des Körpers. Ich hab mir mal die Liste der Zusatzstoffe in meinem Bio-Kräuter-Shampoo durchgelesen: nur das Beste und Gesündeste! Seitdem nehme ich es auch immer als Dressing zum Salat. Hat bisher allen gut geschmeckt. Was es alles für Shampoos gibt! Extra für Männer: Bier-Shampoo für mehr Volumen. Ob man dadurch die Haare doppelt sieht?
Haare sind nichts weiter als abgestorbene Proteine, totes Keratin, aber wir sehen darin den Spiegel unserer Seele. Wir wollen, dass sie wie unsere Augen glänzen, und schicken sie zur Kur. Wir waschen uns selbst ordentlich den Kopf, auf dass alle schmutzigen Gedanken gleich mit herausgespült werden mögen. Kopfwäsche ist Seelenwäsche, Shampoo ist Psychotherapie in Flaschen, für gestresstes Haar, strapaziertes Haar, gespaltenes Haar. Vielleicht hilft das auch gespaltenen Persönlichkeiten? Und wie strapaziert mein Haar sein muss - ich hab erst letzte Nacht wieder stundenlang darauf gelegen! Haare sind so was von emotional!
Haare zu verlieren tut weh. Als wär's ein Stück von dir. Sich von Haaren zu trennen ist noch schmerzhafter als von einer Frau. Irgendwann sagt das Haar: «Ich gehe.» Und wie es da so im Waschbecken liegt, hat es etwas Vorwurfsvolles: «Versuch nicht, mich daran zu hindern. Du kannst mich nicht festhalten. Was du mir alles auf den Kopf
geschmiert hast, das geht auf keine Kopfhaut. Ich spüre keine gemeinsame Wurzel mehr.» Und du weißt: Diese Stelle wird für immer kahl bleiben. Siehe Armstrong. Ein kleiner Schritt fürs Haar. Ein großer Schritt für die Männlichkeit - ein großer Schritt zurück.
Der einzige Trost, den wir Männer angesichts des Haarausfalls haben: Die Summe der Haare an unserem Körper bleibt das gesamte Leben gleich. Alles, was an der dafür vorgesehenen Stelle verloren geht, kommt an anderen Stellen wieder zum Vorschein. Zum Teil an dafür eher ungeeigneten Orten. Da sind die Augenbrauen (Fachleute sprechen hier von progressiver Verwaigelung) noch das Harmloseste. Auf dem Rücken zum Beispiel ist es schlimm. Noch schlimmer - auf der Schulter. Schlimmer als eigene Haare auf der Schulter ist nur noch, wenn das Haar auf deiner Schulter nicht dein eigenes ist. Womöglich auch noch eins in der falschen Farbe. Um einen Verdacht an den Haaren herbeizuziehen, reicht ein einziges!
Himmel und Hölle liegen um Haaresbreite auseinander. Das Pech kommt in Strähnchen. Eine haarige Angelegenheit: die Liebe. Am Anfang würdest du alles geben für jemanden, der eine Locke von «ihrem» Kopf entfernt. Und am Ende würdest du alles dafür geben, wenn doch endlich jemand alle ihre Locken entfernen würde - aus dem Abflusssieb in deiner Dusche.
Ausschlafen - Aufgeweckte, legt euch hin!
Warum ist die wache Zeit für uns so viel wichtiger als der Schlaf? Schlaf ist doch toll! Du kannst was träumen, musst aber nicht. Alle Welt schreit: «Wach auf, verwirkliche deine Träume!» Mal ehrlich: Ich liebe es, zu träumen. Jedoch sind oft so absurde Sachen dabei, dass ich heilfroh bin, wenn sich das nicht alles verwirklicht.
Wir Deutschen stehen früher auf als Finnen, Italiener und Spanier. Aber was haben wir davon? Die Finnen sind schlauer, die Italiener die besseren Währungshüter, und die Spanier vergolden sich ihre Siesta, weil wir ständig dorthin fahren - uni endlich mal wieder auszuschlafen. Deutsche: Der Aufschwung beginnt im Bett! Unser Idol Einstein schlief zehn Stunden - wie ein Stein. Wer länger liegt, kann besser überlegen. Schlafforscher nennen das die «entmildende» Funktion des Schlafes. Sinngemäß könnte man auch von der «entblödenden» Funktion der Wissenschaft sprechen. Die Schlafwissenschaft sagt auch: Wir machen einen riesigen Fehler, immer länger wach sein zu wollen.
Unser ständiges Schlafdefizit macht nachweislich dumm, dick, depressiv und infektanfällig. Die Katze schläft 14 Stunden, eine Fliege 12, was gerade bei einer Eintagsfliege für klare Prioritäten spricht.
Warum nur sind Menschen insgeheim stolz, wenn sie mit knapp vier Stunden Schlaf aus der letzten Nacht irgendwie durch den Tag dümpeln? Vielleicht, weil es für uns als Kind eine Strafe war, ins Bett gehen zu müssen. Und nur aus Trotz strafen wir uns heute als Erwachsene selbst, indem wir NICHT ins Bett gehen.
«Schlafen kann ich noch, wenn ich tot bin», sagen viele. Was für ein Quatsch. Der Schlaf ist der eigentliche Urzustand des Menschen. Die Forscher haben immer gerätselt, warum wir schlafen müssen - und bis heute keine gescheite Antwort gefunden. Kein Wunder, Thema verfehlt. Die Kernfrage ist: Wozu müssen wir überhaupt wach werden? Eigentlich dient der Wachzustand nur dazu, Energie zu sammeln, damit wir wieder in Ruhe schlafen können. Je schneller ein Tier Nahrung zusammenbringt, desto länger kann es schlafen. Nur wir Menschen bleiben weit darüber hinaus wach und halten das für schlau! Wir könnten 23,5 Stunden am Tag schlafen, heute, da wir in einer halben Stunde im Supermarkt genug Nahrung sammeln für ein ganzes Wochenende. Es gibt keinen Grund, sich über den Broterwerb hinaus ständig wach zu halten.
Diese Umtriebigkeit bringt Wirtschaft und Natur komplett durcheinander. Was gehört zu den teuersten Rohstoffen? Öl und Kaffee. Kein Wunder: Den Kaffee brauchen wir, um künstlich wach zu bleiben. Das Öl, weil wir es da wach nicht aushalten, wo wir sind, sondern uns immer noch schneller irgendwo anders hinbewegen wollen. Die Bilanz stimmt nicht mehr. Statt wach Energie zu sammeln, verpulvern wir sie, ruinieren uns und den Planeten.
Mensch, bleib, wo du bist, und rühr dich nicht! Wir fahren viele Kilometer mit dem Auto, um einen Big Mac im Drive-in zu essen, und 4 schuldbewusst bestellen wir im kerosinfressenden Flugzeug kalorienreduzierte Diät-Cola. Das rettet die Energiebilanz auch nicht mehr. Selbst die körpereigenen Energie-, sprich Gewichtsprobleme lösen sich am besten im Schlaf. Wie die Bären einfach mal ein paar Wochen durchschlummern, und wenn du dann aus dem Winterschlaf erwachst, ist der Speck von ganz allein weg.
Wer schläft, sündigt NICHT! Langschläfer sind keine Penner, sondern Vorreiter. Wir müssen nicht früher aufstehen, um die Welt zu retten, wir müssen länger liegen bleiben! Augen zu und durch. Schlaf ist die größte Tat, die wir vollbringen können. Davor dürfen wir nicht länger die Augen verschließen! Gute Nacht!
© Rowohlt Verlag
Bei der Gelegenheit: Es sind nicht die Männer mit besonders viel Testosteron, denen die Haare ausfallen. Es liegt allein an der erblich bedingten Empfindlichkeit des Rezeptors an den Haarwurzeln, ob und ab wann die Geheimratsecken nicht mehr geheim zu halten sind.
Was wir Männer im Zuge der zunehmenden Verglatzung erleiden, können Frauen nicht nachvollziehen. Dabei verdanken wir es den Frauen. Denn die Anlage für Haarausfall wird nicht über den Vater vererbt, sondern ausgerechnet über die Mutter. Wie männlich die Söhne noch mit 30 aussehen, kommt im genetischen Gesamtpaket von Mutti. Statt in den Spiegel zu schauen, wirft man also besser mal einen Blick ins Familienalbum: Wie behaart war unser Großvater mütterlicherseits in reiferen Jahren noch am Familienober-Haupt?
Aus Verlustangst ernähren wir unsere Haarwurzeln besser als den Rest des Körpers. Ich hab mir mal die Liste der Zusatzstoffe in meinem Bio-Kräuter-Shampoo durchgelesen: nur das Beste und Gesündeste! Seitdem nehme ich es auch immer als Dressing zum Salat. Hat bisher allen gut geschmeckt. Was es alles für Shampoos gibt! Extra für Männer: Bier-Shampoo für mehr Volumen. Ob man dadurch die Haare doppelt sieht?
Haare sind nichts weiter als abgestorbene Proteine, totes Keratin, aber wir sehen darin den Spiegel unserer Seele. Wir wollen, dass sie wie unsere Augen glänzen, und schicken sie zur Kur. Wir waschen uns selbst ordentlich den Kopf, auf dass alle schmutzigen Gedanken gleich mit herausgespült werden mögen. Kopfwäsche ist Seelenwäsche, Shampoo ist Psychotherapie in Flaschen, für gestresstes Haar, strapaziertes Haar, gespaltenes Haar. Vielleicht hilft das auch gespaltenen Persönlichkeiten? Und wie strapaziert mein Haar sein muss - ich hab erst letzte Nacht wieder stundenlang darauf gelegen! Haare sind so was von emotional!
Haare zu verlieren tut weh. Als wär's ein Stück von dir. Sich von Haaren zu trennen ist noch schmerzhafter als von einer Frau. Irgendwann sagt das Haar: «Ich gehe.» Und wie es da so im Waschbecken liegt, hat es etwas Vorwurfsvolles: «Versuch nicht, mich daran zu hindern. Du kannst mich nicht festhalten. Was du mir alles auf den Kopf
geschmiert hast, das geht auf keine Kopfhaut. Ich spüre keine gemeinsame Wurzel mehr.» Und du weißt: Diese Stelle wird für immer kahl bleiben. Siehe Armstrong. Ein kleiner Schritt fürs Haar. Ein großer Schritt für die Männlichkeit - ein großer Schritt zurück.
Der einzige Trost, den wir Männer angesichts des Haarausfalls haben: Die Summe der Haare an unserem Körper bleibt das gesamte Leben gleich. Alles, was an der dafür vorgesehenen Stelle verloren geht, kommt an anderen Stellen wieder zum Vorschein. Zum Teil an dafür eher ungeeigneten Orten. Da sind die Augenbrauen (Fachleute sprechen hier von progressiver Verwaigelung) noch das Harmloseste. Auf dem Rücken zum Beispiel ist es schlimm. Noch schlimmer - auf der Schulter. Schlimmer als eigene Haare auf der Schulter ist nur noch, wenn das Haar auf deiner Schulter nicht dein eigenes ist. Womöglich auch noch eins in der falschen Farbe. Um einen Verdacht an den Haaren herbeizuziehen, reicht ein einziges!
Himmel und Hölle liegen um Haaresbreite auseinander. Das Pech kommt in Strähnchen. Eine haarige Angelegenheit: die Liebe. Am Anfang würdest du alles geben für jemanden, der eine Locke von «ihrem» Kopf entfernt. Und am Ende würdest du alles dafür geben, wenn doch endlich jemand alle ihre Locken entfernen würde - aus dem Abflusssieb in deiner Dusche.
Ausschlafen - Aufgeweckte, legt euch hin!
Warum ist die wache Zeit für uns so viel wichtiger als der Schlaf? Schlaf ist doch toll! Du kannst was träumen, musst aber nicht. Alle Welt schreit: «Wach auf, verwirkliche deine Träume!» Mal ehrlich: Ich liebe es, zu träumen. Jedoch sind oft so absurde Sachen dabei, dass ich heilfroh bin, wenn sich das nicht alles verwirklicht.
Wir Deutschen stehen früher auf als Finnen, Italiener und Spanier. Aber was haben wir davon? Die Finnen sind schlauer, die Italiener die besseren Währungshüter, und die Spanier vergolden sich ihre Siesta, weil wir ständig dorthin fahren - uni endlich mal wieder auszuschlafen. Deutsche: Der Aufschwung beginnt im Bett! Unser Idol Einstein schlief zehn Stunden - wie ein Stein. Wer länger liegt, kann besser überlegen. Schlafforscher nennen das die «entmildende» Funktion des Schlafes. Sinngemäß könnte man auch von der «entblödenden» Funktion der Wissenschaft sprechen. Die Schlafwissenschaft sagt auch: Wir machen einen riesigen Fehler, immer länger wach sein zu wollen.
Unser ständiges Schlafdefizit macht nachweislich dumm, dick, depressiv und infektanfällig. Die Katze schläft 14 Stunden, eine Fliege 12, was gerade bei einer Eintagsfliege für klare Prioritäten spricht.
Warum nur sind Menschen insgeheim stolz, wenn sie mit knapp vier Stunden Schlaf aus der letzten Nacht irgendwie durch den Tag dümpeln? Vielleicht, weil es für uns als Kind eine Strafe war, ins Bett gehen zu müssen. Und nur aus Trotz strafen wir uns heute als Erwachsene selbst, indem wir NICHT ins Bett gehen.
«Schlafen kann ich noch, wenn ich tot bin», sagen viele. Was für ein Quatsch. Der Schlaf ist der eigentliche Urzustand des Menschen. Die Forscher haben immer gerätselt, warum wir schlafen müssen - und bis heute keine gescheite Antwort gefunden. Kein Wunder, Thema verfehlt. Die Kernfrage ist: Wozu müssen wir überhaupt wach werden? Eigentlich dient der Wachzustand nur dazu, Energie zu sammeln, damit wir wieder in Ruhe schlafen können. Je schneller ein Tier Nahrung zusammenbringt, desto länger kann es schlafen. Nur wir Menschen bleiben weit darüber hinaus wach und halten das für schlau! Wir könnten 23,5 Stunden am Tag schlafen, heute, da wir in einer halben Stunde im Supermarkt genug Nahrung sammeln für ein ganzes Wochenende. Es gibt keinen Grund, sich über den Broterwerb hinaus ständig wach zu halten.
Diese Umtriebigkeit bringt Wirtschaft und Natur komplett durcheinander. Was gehört zu den teuersten Rohstoffen? Öl und Kaffee. Kein Wunder: Den Kaffee brauchen wir, um künstlich wach zu bleiben. Das Öl, weil wir es da wach nicht aushalten, wo wir sind, sondern uns immer noch schneller irgendwo anders hinbewegen wollen. Die Bilanz stimmt nicht mehr. Statt wach Energie zu sammeln, verpulvern wir sie, ruinieren uns und den Planeten.
Mensch, bleib, wo du bist, und rühr dich nicht! Wir fahren viele Kilometer mit dem Auto, um einen Big Mac im Drive-in zu essen, und 4 schuldbewusst bestellen wir im kerosinfressenden Flugzeug kalorienreduzierte Diät-Cola. Das rettet die Energiebilanz auch nicht mehr. Selbst die körpereigenen Energie-, sprich Gewichtsprobleme lösen sich am besten im Schlaf. Wie die Bären einfach mal ein paar Wochen durchschlummern, und wenn du dann aus dem Winterschlaf erwachst, ist der Speck von ganz allein weg.
Wer schläft, sündigt NICHT! Langschläfer sind keine Penner, sondern Vorreiter. Wir müssen nicht früher aufstehen, um die Welt zu retten, wir müssen länger liegen bleiben! Augen zu und durch. Schlaf ist die größte Tat, die wir vollbringen können. Davor dürfen wir nicht länger die Augen verschließen! Gute Nacht!
© Rowohlt Verlag
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Autoren-Porträt von Eckart von Hirschhausen
DR. MED. ECKART VON HIRSCHHAUSEN, geboren 1967, ist Deutschlands bekanntester Arzt und einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren («Glück kommt selten allein ...», «Wunder wirken Wunder»). Hirschhausen verbindet medizinische Inhalte mit Humor und nachhaltigen Botschaften. Seit über 20 Jahren ist er als Komiker auf allen großen Bühnen Deutschlands unterwegs, aktuell mit seinem Liveprogramm «Endlich!». In der ARD moderiert Hirschhausen die Wissensshows «Frag doch mal die Maus» und «Hirschhausens Quiz des Menschen» und dreht Reportagen. Mit seiner Stiftung HUMOR HILFT HEILEN bringt er gesundes Lachen ins Krankenhaus und stärkt das Humane in der Humanmedizin und Pflege. Er engagiert sich außerdem für eine medizinisch und wissenschaftlich fundierte Klimapolitik und ist Mitglied der Allianz Klimawandel und Gesundheit, Unterzeichner von "Scientists for Future" und Gründer von "Doctors for Future".
Autoren-Interview mit Eckart von Hirschhausen
Interview mit Eckart von Hirschhausen Anekdoten, Neues aus der Wissenschaft, Selbstbeobachtungen, Lebensweisheiten – funktioniert „Glück kommt selten allein“ ähnlich wie „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“?
„Glück kommt selten allein“ ist anders. Bei „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ geht es darum, was den Leib gesund macht. Jetzt geht es um die Seele. Zur Ebene der Geschichten kommen drei neue Elemente hinzu: Fotos, Glücksmomente von Zuschauern aus meinem Bühnenprogramm „Glücksbringer“ und ein Daumenkino. Ein sehr modernes Buch: Bewegtbilder, die auch ohne Netzanschluss funktionieren.
Räumen Sie in Ihrem Glücks-Buch auch mit der einen oder anderen Legende à la „Glücklich in 10 Minuten“ auf?
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Die Legenden erledigen sich von selbst, sobald man über sie lachen kann. In einem typischen Ratgeberbuch steht: „Seien Sie heute nett zu sich selbst, und gönnen Sie sich vor dem Aufstehen eine schöne Tasse Kakao im Bett.“ Super Tipp! Ich hab das ausprobiert, lag im Bett und sagte mir: „Nicht aufstehen, das Buch hat ausdrücklich gesagt, ich soll hier auf den Kakao warten“. Am Nachmittag war immer noch kein Kakao gekommen, aber ich hatte dafür richtig schlechte Laune. Seitdem weiß ich, warum solche Bücher „Geschenkbücher“ heißen – weil man sich die schenken kann. Mein Buch ist ein Stück weit auch Hilfe vor zu viel Selbsthilfe.
Im Nachwort zu „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ verraten Sie, dass Sie selbst meist gar nicht wissen, wie Einfälle den Weg auf den Bildschirm Ihres PCs finden. Sie streiten also jede Verantwortung ab?
Humor und Kreativität entstehen durch das Verwirbeln von Ideen. Meine Verantwortung ist, meinen Kopf mit dem besten Input zu versorgen, den ich kenne. Was dabei herauskommt, ist tatsächlich nicht vorhersagbar, aber deshalb nicht verantwortungslos. Im Gegenteil – mit dem Glücksbuch widme ich mich durch die Blume einer großen gesellschaftlichen Aufgabe: dem Kampf gegen die Depression und für mehr Lebensfreude in Deutschland. Wir sind eine der reichsten Nationen der Welt und kommen beim Lebensgefühl nie über das Mittelfeld hinaus – bis jetzt…
Wenn man als Kabarettist Bücher schreibt: Wie wichtig ist der Pointentest vor „echtem“ Publikum?
Pst – das ist doch mein Erfolgsgeheimnis! Ich bin ja kein Schreibtischtäter, sondern primär ein Bühnenkünstler. Ich denke mir tagsüber etwas aus, teste es am Abend vor einem Saal von 2.000 Zuschauern – und dann weiß ich sehr schnell, ob nur ich etwas komisch finde oder auch andere. Es gibt zwei Katastrophen im Leben eines Komikers: wenn Menschen über deine Pointe nicht lachen, und noch schlimmer: Sie lachen an einer bestimmten Stelle, und du weißt nicht, warum!
Mit Ihrer Stiftung „Humor hilft heilen“ haben Sie ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen, worum geht es dabei?
Ein Euro für jedes Buch geht an „Humor hilft heilen“. Damit wird der Einsatz von Clowns in Krankenhäusern unterstützt. Lachen hilft gegen Schmerzen. Das kann jeder ausprobieren: Hauen Sie sich mit einem Hammer zweimal auf den eigenen Daumen, einmal alleine und dann noch einmal in Gesellschaft. Sie spüren den Unterschied. Wenn ich mit anderen lachen kann, lässt der Schmerz nach. Deshalb sollte im Krankenhaus niemand lange alleine sein und immer etwas zu lachen bekommen. Es gibt viele regionale Vereine. Meine Stiftung macht die Idee jetzt bundesweit noch bekannter, sammelt Geld und baut weitere Gruppen auf, organisiert Weiterbildung, Forschung und Seminare – auch für Ärzte und Pflegekräfte. Kinder lachen normalerweise 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 20 Mal, Tote gar nicht. Die Statistik spricht für sich: Wer lacht, lebt länger.
Die Fragen stellte Roland Große Holtforth,Literaturtest.
Im Nachwort zu „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ verraten Sie, dass Sie selbst meist gar nicht wissen, wie Einfälle den Weg auf den Bildschirm Ihres PCs finden. Sie streiten also jede Verantwortung ab?
Humor und Kreativität entstehen durch das Verwirbeln von Ideen. Meine Verantwortung ist, meinen Kopf mit dem besten Input zu versorgen, den ich kenne. Was dabei herauskommt, ist tatsächlich nicht vorhersagbar, aber deshalb nicht verantwortungslos. Im Gegenteil – mit dem Glücksbuch widme ich mich durch die Blume einer großen gesellschaftlichen Aufgabe: dem Kampf gegen die Depression und für mehr Lebensfreude in Deutschland. Wir sind eine der reichsten Nationen der Welt und kommen beim Lebensgefühl nie über das Mittelfeld hinaus – bis jetzt…
Wenn man als Kabarettist Bücher schreibt: Wie wichtig ist der Pointentest vor „echtem“ Publikum?
Pst – das ist doch mein Erfolgsgeheimnis! Ich bin ja kein Schreibtischtäter, sondern primär ein Bühnenkünstler. Ich denke mir tagsüber etwas aus, teste es am Abend vor einem Saal von 2.000 Zuschauern – und dann weiß ich sehr schnell, ob nur ich etwas komisch finde oder auch andere. Es gibt zwei Katastrophen im Leben eines Komikers: wenn Menschen über deine Pointe nicht lachen, und noch schlimmer: Sie lachen an einer bestimmten Stelle, und du weißt nicht, warum!
Mit Ihrer Stiftung „Humor hilft heilen“ haben Sie ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen, worum geht es dabei?
Ein Euro für jedes Buch geht an „Humor hilft heilen“. Damit wird der Einsatz von Clowns in Krankenhäusern unterstützt. Lachen hilft gegen Schmerzen. Das kann jeder ausprobieren: Hauen Sie sich mit einem Hammer zweimal auf den eigenen Daumen, einmal alleine und dann noch einmal in Gesellschaft. Sie spüren den Unterschied. Wenn ich mit anderen lachen kann, lässt der Schmerz nach. Deshalb sollte im Krankenhaus niemand lange alleine sein und immer etwas zu lachen bekommen. Es gibt viele regionale Vereine. Meine Stiftung macht die Idee jetzt bundesweit noch bekannter, sammelt Geld und baut weitere Gruppen auf, organisiert Weiterbildung, Forschung und Seminare – auch für Ärzte und Pflegekräfte. Kinder lachen normalerweise 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 20 Mal, Tote gar nicht. Die Statistik spricht für sich: Wer lacht, lebt länger.
Die Fragen stellte Roland Große Holtforth,Literaturtest.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Eckart von Hirschhausen
- 2016, 49. Aufl., mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 12,5 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Illustration: Rauschenbach, Erich
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 3499623552
- ISBN-13: 9783499623554
- Erscheinungsdatum: 01.04.2008
Rezension zu „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben “
Wer zu ihm in die Sprechstunde kommt, hat garantiert viel zu lachen. Focus
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