Die Liebesbriefe von Montmartre

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Als seine Frau Hélène mit nur dreiunddreißig Jahren stirbt, ist Julien Azoulay, ein Autor von Liebeskomödien, am Boden zerstört. Doch Hélène hat ihrem Mann ein Versprechen abgenommen: Julien soll ihr nach ihrem Tod dreiunddreißig Briefe schreiben - für...
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Kommentare zu "Die Liebesbriefe von Montmartre"
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    15 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 04.09.2018

    „Am Ende sollte immer das Leben gewinnen, nicht der Tod.“

    Dies ist mein erstes Buch von Nicolas Barreau, wird aber sicher nicht mein letztes bleiben, weil es dem Autor von Anfang an gelungen ist, mich mit seiner romantischen Geschichte einzufangen.

    Als Julien an einem schönen Maitag am Grab von Heinrich Heine seine Traumfrau Hélène kennenlernt, weiß er zum Glück noch nicht, welches Schicksal ihnen bevorsteht. Der perfekten Liebe sind nur einige gemeinsame Jahre vergönnt, denn bald schon erkrankt sie unheilbar an Krebs. „Schreib mit einfach. Schreib mir, wie die Welt ist ohne mich. Schreib mir von dir und Arthur.“ Am Sterbebett nimmt sie ihm das Versprechen ab, dass er ihr 33 Briefe schreiben soll, für jedes Lebensjahr einen. Auch wenn Julien keinen Sinn dahinter sieht, einer Toten Briefe zu schreiben, keine Antworten zu bekommen, will er ihr diese verrückte letzte Bitte nicht abschlagen und gibt ihr sein Wort. Wird Hélène recht behalten, wenn sie sagt, „Ich wette, wenn du den letzten Brief geschrieben hast, wird dein Leben eine Wendung zum Guten genommen haben.“?

    „Als ich dir damals das Versprechen gab, Heléne, ahnte ich nicht, dass das Schreiben der Briefe mich in eine solches Abenteuer führen würde. Denn das ist es für mich geworden – ein Abenteuer voller Rätsel, von denen nur Alexandre weiß.“ Als Leser darf man nach Monaten der Trauer dieses Abenteuer mit Julien erleben. Man begleitet ihn bei seinen Friedhofsbeuchen, man schaut ihm über die Schulter beim Briefeschreiben, kann diese so natürlich lesen, man trifft sich mit ihm mit bestem Freund Alexandre und auch mit Hélènes Freundin Catherine, die sich auch Arthur annimmt, lernt Sophie, die Restauratorin, die sich am Friedhof tummelt, kennen und irgendwann heißt es dann, man darf mit ihm rätseln, wer die Briefe aus dem Geheimfach im Grabstein nimmt und dafür kleine Botschaften versteckt. Wird sich Julien für das Leben und die Liebe entscheiden?

    Der warmherzige Schreibstil des Autors liest sich extrem flüssig und die Seiten fliegen geradezu. Eine angenehm große Schrift und die übersichtlich langen Kapitel tun ihr übriges dazu, dass man diese Geschichte fast schon zu schnell verschlingt. Nicholas Barreau ist es gelungen mich gefühlsmäßig völlig gefangen zu nehmen, auch wenn es mir an ein, zwei Stellen, gerade als Julien gegen jegliche Vernunft an Botschaften aus dem Himmel glauben mag, fast ein wenig zu viel der Verblendung war. Ich habe ich richtig mitgefühlt und miterlebt. „Ich bin doch nur vier. Ich bin doch nur vier. Ich kann doch nicht alleine sein.“, wie gerne hätte ich den kleinen Arthur nach einem Alptraum tröstend in die Arme genommen, wie nah ist es mir gegangen, wenn er meinte „Papa, du musst lachen, das war jetzt ganz lustig.“, wie gut aber konnte ich auch verstehen, dass für Julien dann gilt. „Und da hab ich den Mund verzogen und so getan als ob.“. Ich habe die Ernüchterung regelrecht gespürt, wenn morgens beim Aufwachen aus den Träumen noch alles in Ordnung ist, und dann die Erkenntnis bitter zuschlägt, wenn die nach Hélène suchende Hand ins Leere greift. „Ein trauriger Monat folgte auf den nächsten, die Jahreszeiten wechselten ihr Gefieder, aber mir war alles eins. Die Sonne war vom Himmel gefallen, und ich wohnte in einen tintenschwarzen Loch, in dem es keine Worte mehr gab.“ Die Trauer ist wirklich eindrücklich, mit treffenden Bildern und Vergleichen dargestellt, Aber auch das langsam wieder ans Leben wagen, die kleinen lebensbejahenden Fortschritte Juliens fängt der Autor auf berührende Art und Weise ein.

    Wie sehr Julien seine Frau Hélène geliebt hat, ist nicht zu verkennen. Für ihn bricht mit ihrem Tod eine Welt ein und gäbe es Söhnchen Arthur nicht, gäbe es für ihn wohl auch keinen Grund mehr weiter zu leben. Er hat sofort mein Mitleid entfacht und ich mochte ihn richtig gern. Knutschen hätte ich den kleinen Sohnemann können, der mit seinen vier Jahren das Ganze natürlich völlig anders verarbeitet. Mit seinen witzig, klugen Ratschlägen, mit seiner herzerfrischenden Art hat er mich oft gerührt, vielfach zum Schmunzeln gebracht und so völlig eingefangen. Sofort sympathisch war mir auch Sophie, der burschikose Kobold, der auf dem Friedhof Statuen restauriert. Ihre natürliche Art hat mir von Beginn an imponiert und gefallen und auch ihre Ratschläge fand ich allesamt wirklich schön. Nicht ganz so anfreunden konnte ich mich mit Cathérine, der Freundin und Kollegin von Hélène, die meiner Meinung nach mit ihrer eigenen Trauer Julien an sich klammert und damit noch weiter mit in ein Loch zieht, auch wenn sie das vielleicht gar nicht absichtlich tut. Super gut hat mir der nüchterne Alexandre gefallen, der Julien immer wieder auf den Boden der Tatsachen holt. Was auf den ersten Blick als gefühlskalte Ignoranz empfunden werden kann, ist wohl genau die Art von Hilfe, die Julien von seinem wirklich besten Freund, auf den er stets zählen kann, dringend braucht. Auch die Nebendarsteller sind gelungen angelegt, bei Juliens Mama angefangen, die mit ihrer warmherzigen Art einfach toll ist, wenn sie sagt, “würde ich mir wünschen, ich könnte die Zeit einfach vorspulen, in ein Leben, wo du wieder froh sein kannst.“, bis hin zum dementen Onkel Paul, der einem ans Herz geht, über den man aber auch schmunzeln darf, wenn er meint „Ihr seht doch aus wie zwei blöde Giraffen.“

    Die Geschichte spielt rund um den Montmartre und dort vor allem auf dem Friedhof Cimetière de Montmartre. Ich hatte dort nicht nur das Grab mit dem Stein aus Marmor, der eine Bronzeplatte mit dem Kopf eines Engels nach Sophies Relief gefertigt, bildlich vor mir, sondern hatte auch das Gefühl mit durch die Gräberreihen zu gehen, ebenso wie auf die Basilika Sacré Coeur blicken, oder die romantischen kleinen Gassen darum herum schlendern zu dürfen. Ab und an auch ein paar Brocken Französisch lassen einen stets wissen, wo die Geschichte spielt, was mir gut gefallen hat.

    "Die Toten sollten immer ein Zimmer in unserer Erinnerung haben. Wir können sie dort besuchen, doch es ist wichtig, dass wir sie in diesem Zimmer zurücklassen und die Tür von außen zumachen, wenn wir gehen." Ein wirklich berührend, warmherziger Roman über das Abschiednehmen, Trauern und wieder Leben lernen, der auf jeden Fall noch fünf Sterne verdient hat.

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