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Die Molche

Roman
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Ohne Freunde sind Max und vor allem sein friedfertiger, etwas mädchenhafter Bruder der Bande um den älteren Tschernik hilflos ausgeliefert. Und so schauen alle zu, wie Max' Bruder eines Tages in die Enge getrieben wird, der Erste einen Stein wirft, dann ein...
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Kommentare zu "Die Molche"
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  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    P.M., 25.04.2022

    Beeindruckende und teilweise bedrückende Schilderung einer Nachkriegskindheit

    Die Familie des elfjährigen Max ist nach dem zweiten Weltkrieg in einem bayerischen Dorf untergekommen. Der Vater lebt in der Woche in Berlin, ist nur am Wochenende da und auch dann nicht wirklich anwesend. Die Mutter ist zwar zugewandt, hat aber mit vier Kindern und dem Haushalt genug zu tun. Auch die meisten anderen Erwachsenen im Dorf sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Deshalb nehmen sie nicht wahr, dass eine Gruppe von Jungen die Außenseiter terrorisiert. Als Max' jüngerer Bruder bei einem dieser Übergriffe getötet wird, trauen sich die anderen Kinder nicht einzugreifen. Und die Erwachsenen wollen an einen tragischen Unfall glauben und ignorieren die sichtbaren Zeichen. Als Max schließlich doch Freunde findet und die anderen Kinder sich auch nicht mehr unterdrücken lassen wollen, beschließen sie sich gegen ihre Peiniger zu wehren.


    Der Roman wird aus dem Blickwinkel des Elfjährigen erzählt. Er beschreibt die Ängste und Unsicherheiten des Jungen, der zunächst allein mit seinen Schuldgefühlen zurechtkommen muss. Zunächst ohne Freunde retten ihn seine Streifzüge durch die Natur, die er immer weiter ausdehnt. Insbesondere die Titelgebenden Molche haben es ihm angetan. In der Natur findet Max die Ruhe und Sicherheit, die er in seinem Leben sonst nicht findet. Die Welt der Erwachsenen ist ihm unverständlich, er findet insbesondere bei seinem Vater auch kein Gehör für seine Fragen.

    Als Max endlich Freunde findet, sind darunter auch ein paar Mädchen. Sie faszinieren ihn, verunsichern ihn aber auch. Erste sexuelle Kontakte verstören ihn mehr, als das er sie genießen kann.


    Es hat ein bisschen gebraucht, bis ich in diesem Roman angekommen bin. Der Beginn ist drastisch und verstörend, gerade weil er aus der Sicht eines Kindes beschrieben wird. Nach diesem furiosen Auftakt fehlte mir das Tempo. Die ohne Frage sehr gelungenen Landschafts- und Naturbeschreibungen sind grundsätzlich nicht so mein Fall, deshalb hat es auch da gedauert, bis ich sie gebührend gewürdigt habe. Außerdem hat es mich beeindruckt, dass ich tatsächlich ein Gefühl für die damalige Zeit und den Ort der Handlung bekommen habe. Wie in einem Film hatte ich Bilder der Personen, ihrer Reaktionen und der gesamten Umgebung im Kopf. Lediglich Max habe ich mir zwischendurch aufgrund seiner Sprache deutlich älter vorgestellt.


    Die Molche haben mich erst nach einer Weile wirklich gefesselt, aber dann habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Liebhaber:innen von Naturbeschreibungen können mit diesem lesenswerten Roman sicher noch deutlich mehr anfangen.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gst, 15.05.2022

    Dörfliche Kindheitserinnerungen in der Natur

    Wer Naturbeschreibungen liebt, sollte sich dieses Buch unbedingt gönnen. Über weite Strecken war ich entzückt von der buntschillernden Welt, die hier beschrieben wird. Sie trägt die Geschichte von Max, dem elfjährigen Jungen, der in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ins Dorf kam und gleich schlechte Erfahrungen mit der Gruppe um den gewalttätigen Tschernik machen musste: Sein dreizehn Monate jüngerer Bruder bekam einen Stein an den Kopf und starb. Während die Erwachsenen es als Unglück sahen, das sie auf die schwächliche Gesundheit des zartbesaiteten Jungen zurückführten, wussten die Kinder, was wirklich geschehen war.

    Max quält sich in diesem Buch durch die Erinnerungen: „Mein Bruder war ein zartes, ratloses, wie aus Gold gesponnenes Geschöpf. Er hatte die großen grünblauen Augen unserer Mutter. Auf seinem blonden Haar glänzte ein rötlicher Schimmer, und er trug es länger als wir übrigen Jungen mit unserem Kahlschnitt, den uns der Dorffriseur alle vier Wochen verpasste.“ Zum Glück findet Max Freunde, mit denen er der Bande um Tschernik das Handwerk zu legen versucht. Als LeserInnen begleiten wir ihn auch durch seine ersten erotischen Erfahrungen, aber vor allem lernen wir die Natur durch seine Augen zu sehen.

    „Wir lauschten erschrocken auf ein Rascheln im Dickicht, auf ein Knacken von Ästen jenseits der Anhöhe – waren das Schritte? - und grinsten uns erleichtert an, wenn wir sahen, wie sich eine Blindschleiche, ein Wurm aus schillerndem Kupfer, zwischen Halmen von Schilfgras schlängelte und ein Rehbock in hohen Sprüngen durch den leuchtenden Farn setzte.“
    „Zu Füßen des in sich verwundenen Stammes lag das Altwasser wie dunkles Glas, wie geölt, lichtgeädert, darauf schwammen lanzettförmige Weidenblätter, wie mit Bedacht ausgestreut.“
    „Die Sträucher und Bäume zu beiden Seiten begleiteten in einem Farbenspiel, das mit olivvioletten Berberitzen und metallisch glänzenden schwarzroten Pflaumen begann, gefolgt von purpurbraunem und satt tiefrotem Ahorn über das kupfrige und bronzene Rot von Buchen und in das flammende, leuchtende Feuerrot von anderen Berberitzen am Ende des Bogens gipfelte und mir den Atem verschlug.“

    Solch farbenprächtige Naturbeschreibungen tragen den Roman. Anfangs trafen mich die überbordend bildhaften Sätze mitten ins Herz, doch die Vielzahl erschlug mich im Laufe des Buches. Sie heben sich angenehm von der heute manchmal bis zur Unkenntlichkeit reduzierten Sprache ab; allerdings hätte ihnen ein wenig Reduzierung gut getan. Ausgesprochen misslungen fand ich, das in manchen Kapiteln plötzlich ein anderes Kind erzählt. Es irritiert und durchbricht den Lesefluss, wenn nirgends darauf hingewiesen wird.

    Alles in allem ist es Volker Widmann in seinem Erstlingswerk gelungen, die Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg wachzurufen. Er thematisiert die Strenge der Erwachsenen, die mit dem Erlebten durch Schweigen fertig zu werden versuchten, aber auch die Freiheit der Kinder, die oft tun und lassen konnten, was sie wollten.

    Fazit: Wer sich in einem Buch viel Handlung und Fortgang wünscht, ist hier fehl am Platze. Wer jedoch das gemächliche Zuschauen genießen kann, wird hier fündig.

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