Die Shakespeare-Morde
Thriller
Ein rätselhaftes Geschenk, eine tote Literaturprofessorin und ein Mörder, der nach Vorlage von Shakespeares Dramen tötet. Die Theaterregisseurin Kate Stanley entdeckt zufällig die Spuren eines verschollenen Shakespeare-Werkes und ein...
Leider schon ausverkauft
Buch
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Shakespeare-Morde “
Ein rätselhaftes Geschenk, eine tote Literaturprofessorin und ein Mörder, der nach Vorlage von Shakespeares Dramen tötet. Die Theaterregisseurin Kate Stanley entdeckt zufällig die Spuren eines verschollenen Shakespeare-Werkes und ein rasanter Wettlauf um Leben und Tod beginnt.
Klappentext zu „Die Shakespeare-Morde “
'Kate Shelton führt zum ersten Mal Regie, mit Hamlet hat sie in London Premiere. Doch am Vorabend brennt das Globe-Theatre ab und Shakespeare-Expertin Ros Howard wird ermordet aufgefunden. Kurz vor ihrem Tod hat Ros Kate eine mysteriöse Schachtel überreicht und von einer bedeutenden Entdeckung gesprochen ohne jedoch preiszugeben, um was es sich handelt. Ahnte Ros bereits, dass ihr jemand nach dem Leben trachtet? In der Schachtel findet Kate den ersten Teil eines bedrohlichen Shakespeare-Puzzles, das sie von Harvards ehrwürdiger Bibliothek bis in die Wüste Arizonas führt, gejagt von einem Unbekannten, der seine Opfer nach Vorlagen von Shakespeare tötet. Ein Thriller um die wahre Identität des Mannes, der sich William Shakespeare nannte.
Lese-Probe zu „Die Shakespeare-Morde “
Die Shakespeare-Morde von Jennifer Lee Carrell LESEPROBE Prolog29. Juni 1613Vom Fluss sah es aus, als würden zwei Sonnen über London untergehen.
Die eine sank im Westen, ein Strahlenkranz aus orange, rosa und golden schimmernden Bändern. Doch es war die andere Sonne, die die unruhige Flotte von Booten, Barken, Kähnen und Jollen auf die dunkle Themse gelockt hatte: Gegenüber der St. Paul’s Cathedral mit ihrem eingestürzten Turm loderte eine grimmig glutrote Scheibe, als hätte sie den Horizont verfehlt und wäre stattdessen am Südufer der Themse niedergegangen, wo sie zwischen den Schenken und Bordellen von Southwark böse züngelnde Flammen in die Nacht schoss.
Freilich war es keine zweite Sonne, die dort am Ufer glühte, auch wenn die Männer, die sich für Dichter hielten, die trügerische Kunde von Boot zu Boot trugen. Es war ein Bauwerk – war eines gewesen. Das berühmteste aller berühmten Theater Londons – die aus rohen Balken gezimmerte Arena, der runde Sitz der Träume einer ganzen Stadt –, das große Globe höchstselbst war es, das dort in Flammen stand. Und ganz London hatte sich auf dem Fluss versammelt, um seinen Untergang mit anzusehen.
... mehr
Auch der Graf von Suffolk hatte sich unter das Volk gemischt. »Da ließ der Herr Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra«, murmelte er, als er vom schwimmenden Palast seiner privaten Barke gen Süden blickte. In seinem Amt als Oberkammerherr stand er dem königlichen Hofstaat vor, und das Drama, das vor seinen Augen über die King’s Men hereinbrach – die Theaterkompanie Ihrer Majestät, der nebenbei das Globe Theatre gehörte –, hätte ihn erschüttern sollen. Oder wenigstens den Glanz seines Vergnügens trüben. Die beiden Männer, die mit ihm unter der seidenen Markise saßen und im Angesicht der Katastrophe an ihren Weingläsern nippten, schienen von seiner Gelassenheit nicht im Geringsten überrascht.
Doch ihr Schweigen war Suffolk nicht genug. »Ist es nicht herrlich?«, fragte er herausfordernd.
»Kitschig«, knurrte sein Onkel, der Graf von Northampton, der trotz seiner weißen Mähne und dem vorgerückten Alter von über siebzig Jahren eine elegante, schlanke Figur abgab.
Theophilus Lord Howard de Walden, Suffolks Sohn und Erbe – der jüngste der drei Männer –, beugte sich vor wie ein gieriger junger Löwe, der seine Beute beobachtete. »Und am Morgen wird unsere Rache noch heller brennen, wenn Mr Shakespeare und seine Kompanie erst die Wahrheit erfahren.«
Northampton musterte seinen Großneffen. »Mr Shakespeare und seine Kompanie, wie du es ausdrückst, werden nichts dergleichen erfahren.«
Einen Augenblick hielt Theo dem Blick seines Großonkels regungslos stand. Dann sprang er auf und schleuderte seinen Kelch auf den Boden der Barke; Wein spritzte auf die safrangelben Livreen der Diener und sprenkelte sie mit dunklen Leopardenflecken. »Man hat meine Schwester auf offener Bühne verspottet«, schrie er, »keine Altmännerverschwörung wird mir meine Satisfaktion verderben.«
»Mein Lordneffe«, sagte Northampton über die Schulter zu Suffolk, »anscheinend leiden all Eure Sprösslinge an diesem misslichen Hang zur Unbesonnenheit. Keine Ahnung, wo sie das herhaben. Ein Howard’scher Zug ist es jedenfalls nicht.«
Dann wandte er sich wieder an Theo, dessen Hand zwanghaft am Griff seines Schwerts zuckte. »Sich des Schadens seiner Feinde zu rühmen ist die Rache der Einfältigen«, rügte er. »Ein überaus bäuerlicher Zug.« Auf sein Nicken reichte ein Diener Theo einen neuen Kelch, der ihn mit wenig Anmut entgegennahm. »Viel eleganter ist es, dem Gegner das Mitgefühl auszusprechen und ihn zum Dank zu verpflichten – während dieser einen Verdacht hegt, den er nicht begründen kann.«
Im gleichen Moment näherte sich ein Einer und legte seitlich an der Barke an. Ein Mann sprang über die Reling und glitt auf Northampton zu, das Licht meidend wie ein abtrünniger Schatten auf dem Weg zurück zu seinem Herrn.
»Wenn sich eine Tat lohnt, wie unser Seyton wohl weiß«, fuhr Northampton fort, »dann lohnt es sich, sie perfekt zu vollbringen. Wer es war, spielt dabei eine geringe Rolle. Wer weiß, wer es war, überhaupt keine.« Seyton kniete vor dem alten Grafen nieder, der ihm die Hand auf die Schulter legte. »Mein Lord Suffolk und mein beleidigter Großneffe sind ebenso gespannt auf Euren Bericht wie ich. «
Der Mann räusperte sich leise. Seine Stimme wie seine Kleider und selbst die Augen waren von einem unbestimmten Ton zwischen Grau und Schwarz. »Es fing damit an, mein Lord, dass heute Morgen der Kanonier des Theaters plötzlich erkrankte. Sein Ersatzmann scheint die Kanone mit loser Watte gefüllt zu haben. Fast drängt sich der Verdacht auf, die Watte wäre mit Pech getränkt gewesen.« Sein Mund zuckte. Ein verschlagenes Lächeln vielleicht.
»Sprich weiter.« Northampton wedelte ungeduldig mit der Hand. »Das Stück, das sie am Nachmittag zeigten, war relativ neu: ›Heinrich VIII‹.«
»Der große Harry«, murmelte Suffolk, der mit einer Hand im Wasser spielte. »Unserer alten Königin Vater. Gefährliches Terrain.«
»In vielen Beziehungen, mein Lord«, sagte Seyton. »Das Stück ist ein wahrer Karneval der Effekte, sogar ein echter Kanonenschuss kommt darin vor. Als die Kanone gezündet wurde, war das Publikum vom Spektakel so in den Bann geschlagen, dass keiner die Funken bemerkte, die auf dem Dach landeten. Bis jemand den Rauch roch, stand das Stroh längst in hellen Flammen, und es blieb nichts als die Flucht.«»Opfer?«
»Zwei Verletzte.« Mit blitzenden Augen sah er Theo an. »Ein Mann namens Shelton.«
Theo erbleichte. »Wie?«, stammelte er. »Wie schwer verletzt?«
»Verbrennungen. Nichts Schlimmes. Aber aufsehenerregend. Von meinem Posten – einem sehr guten, wenn ich sagen darf – konnte ich sehen, wie er das Kommando übernahm und die Flucht aus dem Gebäude organisierte. Doch als vermeintlich alle in Sicherheit waren, tauchte plötzlich ein kleines Mädchen in einem der oberen Ränge auf. Ein hübsches Ding mit dunklem Haar und wilden Augen. Ein Hexenkind, wenn es je eins gab.
Bevor man ihn aufhalten konnte, war Mr Shelton in den Flammen verschwunden. Minuten vergingen, und die Menge heulte schon, doch dann trat er mit dem Kind im Arm durch den Feuervorhang. Sein Rücken stand bereits in Flammen. Eine Hure löschte ihn mit einem Fass Ale, worauf er ein zweites Mal verschwand, diesmal in einer Dampfwolke. Seine Hosen waren verkohlt, doch wundersamerweise kam der Mann mit leichten Brandwunden davon.«
»Wo ist er jetzt?«, rief Theo. »Warum habt Ihr ihn nicht mitgebracht?«
»Ich kenne den Mann kaum, Mylord«, verteidigte sich Seyton. »Außerdem ist er der Held der Stunde. Es wäre mir nie gelungen, ihn unbemerkt aus der Menge zu lotsen.«
Northampton bedachte seinen Großneffen mit einem verächtlichen Blick, dann beugte er sich vor. »Und das Kind?«»Bewusstlos.«
»Bedauerlich«, sagte der alte Graf. »Aber Kinder können überraschend stark sein.« Er tauschte eine wortlose Botschaft mit seinem Diener. »Vielleicht überlebt sie.«
»Vielleicht«, sagte Seyton.
Northampton richtete sich auf. »Und der Kanonier?«
Wieder kräuselte sich Seytons Mund zum Schatten eines Lächelns. »Von ihm fehlt jede Spur.«
Northamptons Gesicht zeigte keine Veränderung, doch es ging eine düstere Zufriedenheit von ihm aus.
»Das Wichtigste ist das Theater«, sagte Suffolk.
Seyton seufzte. »Ein Totalverlust, Mylord. Mit dem Bühnenhaus im Rücken wird das Theater von den Lagern umringt, mit allen Kostümen und Gewändern, Folienjuwelen, Holzschwertern und Schildern – dem ganzen Besitz der Truppe. Alles ist hin. John Heminges stand auf der Straße und flennte um seinen süßen Palast, seine Konten und vor allem seine Textbücher. Die King’s Men, Mylords, sind heimatlos.«
Mit einem Mal erhob sich über dem Wasser ein großes Brüllen himmelwärts. Was von dem Schauspielhaus übrig war, stürzte in sich zusammen. Zurück blieb ein Haufen Asche und glühender Kohle. Über das Wasser zog ein Schwall heißer Luft und blies ein Rußgestöber vor sich her.
Theo juchzte triumphierend. Sein Vater fuhr sich bedächtig durch Haar und Bart. »Mr Shakespeare wird es nie wieder wagen, sich über die Howards lustig zu machen.«
»Nicht in Eurem und nicht in meinem Leben«, sagte Northampton. Als sein Profil vor dem Feuer aufleuchtete – schwere Schlupflider über undurchdringlichen Augen, die Hakennase vom Alter geschärft –, sah er aus wie das in schwarzen Marmor gehauene Götzenbild eines dämonischen Gottes. »Nie ist eine sehr lange Zeit.«
© List Verlag
Übersetzung: Sophie Zeitz
Doch ihr Schweigen war Suffolk nicht genug. »Ist es nicht herrlich?«, fragte er herausfordernd.
»Kitschig«, knurrte sein Onkel, der Graf von Northampton, der trotz seiner weißen Mähne und dem vorgerückten Alter von über siebzig Jahren eine elegante, schlanke Figur abgab.
Theophilus Lord Howard de Walden, Suffolks Sohn und Erbe – der jüngste der drei Männer –, beugte sich vor wie ein gieriger junger Löwe, der seine Beute beobachtete. »Und am Morgen wird unsere Rache noch heller brennen, wenn Mr Shakespeare und seine Kompanie erst die Wahrheit erfahren.«
Northampton musterte seinen Großneffen. »Mr Shakespeare und seine Kompanie, wie du es ausdrückst, werden nichts dergleichen erfahren.«
Einen Augenblick hielt Theo dem Blick seines Großonkels regungslos stand. Dann sprang er auf und schleuderte seinen Kelch auf den Boden der Barke; Wein spritzte auf die safrangelben Livreen der Diener und sprenkelte sie mit dunklen Leopardenflecken. »Man hat meine Schwester auf offener Bühne verspottet«, schrie er, »keine Altmännerverschwörung wird mir meine Satisfaktion verderben.«
»Mein Lordneffe«, sagte Northampton über die Schulter zu Suffolk, »anscheinend leiden all Eure Sprösslinge an diesem misslichen Hang zur Unbesonnenheit. Keine Ahnung, wo sie das herhaben. Ein Howard’scher Zug ist es jedenfalls nicht.«
Dann wandte er sich wieder an Theo, dessen Hand zwanghaft am Griff seines Schwerts zuckte. »Sich des Schadens seiner Feinde zu rühmen ist die Rache der Einfältigen«, rügte er. »Ein überaus bäuerlicher Zug.« Auf sein Nicken reichte ein Diener Theo einen neuen Kelch, der ihn mit wenig Anmut entgegennahm. »Viel eleganter ist es, dem Gegner das Mitgefühl auszusprechen und ihn zum Dank zu verpflichten – während dieser einen Verdacht hegt, den er nicht begründen kann.«
Im gleichen Moment näherte sich ein Einer und legte seitlich an der Barke an. Ein Mann sprang über die Reling und glitt auf Northampton zu, das Licht meidend wie ein abtrünniger Schatten auf dem Weg zurück zu seinem Herrn.
»Wenn sich eine Tat lohnt, wie unser Seyton wohl weiß«, fuhr Northampton fort, »dann lohnt es sich, sie perfekt zu vollbringen. Wer es war, spielt dabei eine geringe Rolle. Wer weiß, wer es war, überhaupt keine.« Seyton kniete vor dem alten Grafen nieder, der ihm die Hand auf die Schulter legte. »Mein Lord Suffolk und mein beleidigter Großneffe sind ebenso gespannt auf Euren Bericht wie ich. «
Der Mann räusperte sich leise. Seine Stimme wie seine Kleider und selbst die Augen waren von einem unbestimmten Ton zwischen Grau und Schwarz. »Es fing damit an, mein Lord, dass heute Morgen der Kanonier des Theaters plötzlich erkrankte. Sein Ersatzmann scheint die Kanone mit loser Watte gefüllt zu haben. Fast drängt sich der Verdacht auf, die Watte wäre mit Pech getränkt gewesen.« Sein Mund zuckte. Ein verschlagenes Lächeln vielleicht.
»Sprich weiter.« Northampton wedelte ungeduldig mit der Hand. »Das Stück, das sie am Nachmittag zeigten, war relativ neu: ›Heinrich VIII‹.«
»Der große Harry«, murmelte Suffolk, der mit einer Hand im Wasser spielte. »Unserer alten Königin Vater. Gefährliches Terrain.«
»In vielen Beziehungen, mein Lord«, sagte Seyton. »Das Stück ist ein wahrer Karneval der Effekte, sogar ein echter Kanonenschuss kommt darin vor. Als die Kanone gezündet wurde, war das Publikum vom Spektakel so in den Bann geschlagen, dass keiner die Funken bemerkte, die auf dem Dach landeten. Bis jemand den Rauch roch, stand das Stroh längst in hellen Flammen, und es blieb nichts als die Flucht.«»Opfer?«
»Zwei Verletzte.« Mit blitzenden Augen sah er Theo an. »Ein Mann namens Shelton.«
Theo erbleichte. »Wie?«, stammelte er. »Wie schwer verletzt?«
»Verbrennungen. Nichts Schlimmes. Aber aufsehenerregend. Von meinem Posten – einem sehr guten, wenn ich sagen darf – konnte ich sehen, wie er das Kommando übernahm und die Flucht aus dem Gebäude organisierte. Doch als vermeintlich alle in Sicherheit waren, tauchte plötzlich ein kleines Mädchen in einem der oberen Ränge auf. Ein hübsches Ding mit dunklem Haar und wilden Augen. Ein Hexenkind, wenn es je eins gab.
Bevor man ihn aufhalten konnte, war Mr Shelton in den Flammen verschwunden. Minuten vergingen, und die Menge heulte schon, doch dann trat er mit dem Kind im Arm durch den Feuervorhang. Sein Rücken stand bereits in Flammen. Eine Hure löschte ihn mit einem Fass Ale, worauf er ein zweites Mal verschwand, diesmal in einer Dampfwolke. Seine Hosen waren verkohlt, doch wundersamerweise kam der Mann mit leichten Brandwunden davon.«
»Wo ist er jetzt?«, rief Theo. »Warum habt Ihr ihn nicht mitgebracht?«
»Ich kenne den Mann kaum, Mylord«, verteidigte sich Seyton. »Außerdem ist er der Held der Stunde. Es wäre mir nie gelungen, ihn unbemerkt aus der Menge zu lotsen.«
Northampton bedachte seinen Großneffen mit einem verächtlichen Blick, dann beugte er sich vor. »Und das Kind?«»Bewusstlos.«
»Bedauerlich«, sagte der alte Graf. »Aber Kinder können überraschend stark sein.« Er tauschte eine wortlose Botschaft mit seinem Diener. »Vielleicht überlebt sie.«
»Vielleicht«, sagte Seyton.
Northampton richtete sich auf. »Und der Kanonier?«
Wieder kräuselte sich Seytons Mund zum Schatten eines Lächelns. »Von ihm fehlt jede Spur.«
Northamptons Gesicht zeigte keine Veränderung, doch es ging eine düstere Zufriedenheit von ihm aus.
»Das Wichtigste ist das Theater«, sagte Suffolk.
Seyton seufzte. »Ein Totalverlust, Mylord. Mit dem Bühnenhaus im Rücken wird das Theater von den Lagern umringt, mit allen Kostümen und Gewändern, Folienjuwelen, Holzschwertern und Schildern – dem ganzen Besitz der Truppe. Alles ist hin. John Heminges stand auf der Straße und flennte um seinen süßen Palast, seine Konten und vor allem seine Textbücher. Die King’s Men, Mylords, sind heimatlos.«
Mit einem Mal erhob sich über dem Wasser ein großes Brüllen himmelwärts. Was von dem Schauspielhaus übrig war, stürzte in sich zusammen. Zurück blieb ein Haufen Asche und glühender Kohle. Über das Wasser zog ein Schwall heißer Luft und blies ein Rußgestöber vor sich her.
Theo juchzte triumphierend. Sein Vater fuhr sich bedächtig durch Haar und Bart. »Mr Shakespeare wird es nie wieder wagen, sich über die Howards lustig zu machen.«
»Nicht in Eurem und nicht in meinem Leben«, sagte Northampton. Als sein Profil vor dem Feuer aufleuchtete – schwere Schlupflider über undurchdringlichen Augen, die Hakennase vom Alter geschärft –, sah er aus wie das in schwarzen Marmor gehauene Götzenbild eines dämonischen Gottes. »Nie ist eine sehr lange Zeit.«
© List Verlag
Übersetzung: Sophie Zeitz
... weniger
Autoren-Porträt von Jennifer Lee Carrell
Jennifer Lee Carrell ist promovierte Anglistin und Amerikanistin. Sie hat Literatur und Geschichte an der Harvard University unterrichtet und für die Hyperion Theatre Company bei zahlreichen Shakespeare-Aufführungen Regie geführt. Als Journalistin schreibt sie u.a. für das Smithsonian Magazine.Sophie Zeitz, geb. 1972 in Frankfurt am Main, hat Amerikanistik, Spanisch, Philosophie und Literaturübersetzung studiert. Heute lebt und arbeitet sie als Verlagslektorin und Literaturübersetzerin in München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jennifer Lee Carrell
- 2008, 462 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Zeitz, Sophie
- Übersetzer: Sophie Zeitz
- Verlag: List
- ISBN-10: 3471350012
- ISBN-13: 9783471350010
Rezension zu „Die Shakespeare-Morde “
»William Shakespeare ist ein Meister in Sachen Tod. Literatur, die sich mit ihm befasst, zieht uns gerade zu magisch an.« Andrea Maria Schenkel
Kommentare zu "Die Shakespeare-Morde"
0 Gebrauchte Artikel zu „Die Shakespeare-Morde“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4 von 5 Sternen
5 Sterne 0Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die Shakespeare-Morde".
Kommentar verfassen