Die Spur der Scheine
Nachrichten zur Plage der Nation
Und Sie lachen noch!
Keine Krise ohne Pointe!
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Produktinformationen zu „Die Spur der Scheine “
Und Sie lachen noch!
Keine Krise ohne Pointe!
Klappentext zu „Die Spur der Scheine “
Es geht ums Geld, die Banker und die Krise, um Besserverdienende und die, die es nicht besser verdienen. Mit scharfem Witz deckt Heinrich Pachl auf, woher die Krise kommt und wohin das Geld geht. Und was Köhler und Müntefering, Ackermann und Clement, Merkel und Lafontaine damit zu tun haben. Pachl schreibt, wie er spricht: schnell, zornig, moralisch und vertrauensstörend. Erkenntnisgewinn garantiert!
Lese-Probe zu „Die Spur der Scheine “
Krise? Welche Krise, bitte? Ich höre immer Krise! Die Finanzkrise? Gab's die eigentlich? Gibt's die etwa immer noch? Oder fängt die erst so richtig an?Tut mir leid, ich persönlich kann das Wort "Krise" nicht mehr hören. Und, entschuldigen Sie bitte, aber so wie diese Krise benimmt sich eine anständige Krise einfach nicht! In einer anständigen Krise bleibt der Mittelstand stabil - hier geht er den Bach runter. In einer anständigen Krise rettet uns der Export, und der Binnenmarkt geht in die Binsen - hier bricht der Export zusammen, der Binnenmarkt aber soll's bringen und wird dazu mit Abwrackprämien, Konsumreizen und anderen Aufputschmitteln gedopt. In einer anständigen Krise taucht das Klein- und Kleinstwagensegment ab - hier bleiben die obere Mittelklasse und die Edelkarossen auf der Halde.
Aber der Hammer kommt noch! In einer anständigen Krise werden die Armen unterstützt - hier gehen Hunderte Milliarden Euro als Schutzschirme, Deckungsfonds, Treuhandbürgschaften, Halteprämien(auch Boni genannt) ausnahmslos und immer an die Besser- und Bestverdienenden. Unerhört und unanständig! So hat sich eine Krise einfach nicht zu benehmen. Und weit und breit keine Supernanny in Sicht, die für Anstand sorgt und Regeln setzt.
Das kann es doch nicht gewesen sein!
Finanz-Krise
Also überall Krisen, unüberschaubar viele Krisen! Vor allem die sogenannte Finanzmarkt- oder auch Finanzkrise.
Eine Krise schockt, aber eigentlich sollte man sie genießen. Das geht. Ja, auch eine Krise kann man genießen. In beschränktem Maße jedenfalls. Auch die jetzige Finanzkrise, warum denn nicht! Zum Beispiel der Kölner - der macht das mit großem Können vor. Ich, der ich schon seit Jahren in Köln wohne, kann das einigermaßen beurteilen. Wo sich Bewohner anderer Städte aufregen, wenn sie betrogen und belogen werden, genießt der Kölner bei vollem Bewusstsein geradezu, wie mit ihm Schlitten gefahren wird - ein Vergnügen, das hier eine relativ hohe Kulturstufe erklommen hat. Man nennt es in Köln auch
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Spaß an der Freud, oder, um mit Tünnes und Schäl zu sprechen: Gestern hat mich eine Dampfwalze überfahren - was war ich platt!
Man muss, um eine Krise genießen zu können, natürlich ein bisschen was von dem miesen Krisenspiel verstehen, das da getrieben wird, also zumindest einige der Spielregeln kennen. Wie beim Fußball, wo man sich auch nur so richtig vehement über einen nicht gegebenen Strafstoß aufregen kann, wenn man eine gewisse Ahnung davon hat, nach welchen Regeln gepfiffen wird.
Wie jede Krise hat auch die jetzige gigantische Finanzkrise ihr schlichtes Grundrezept, das im Mischungsverhältnis von "gefühlt" und "echt" verborgen liegt. Diesen Unterschied kennen Sie im Alltag von der Kälte, bei der man ebenfalls zwischen der echten und der gefühlten unterscheidet.
Gegen echte Kälte kann man sich wappnen, auch wenn das Thermometer auf vierzig Grad unter null fällt - man geht halt nicht raus. Aber gegen gefühlte Kälte sind Sie machtlos, auch wenn Sie Ihr Rheumakissen auf 280 Grad schrauben, bis es Flammen wirft. Sie bibbern trotzdem durch alle Ritzen. Manchmal treffen "gefühlt" und "echt" auch zusammen, etwa wenn man in der richtigen Situation im richtigen Etablissement aus dem richtigen Automaten mit dem richtigen Kleingeld das Richtige zieht - dann hat man's gefühlsecht ... Aber das ist eine andere Baustelle.
Zurück zur großen Finanzkrise. Je gefühlter, desto dramatischer wirkt sie, je echter, desto gefährlicher scheint sie. Die Mischung macht's. Gegenüber der echten ist die gefühlte Krise deutlich im Vorteil: Man kann an ihr fummeln, man kann sie manipulieren, das Gefühl für sie hochdrehen oder abdimmen, die Stimmung anheizen, flach halten oder abkippen lassen. Während an der echten Krise echt was getan werden muss. Müsste ...
Gefühltes Geld
Es geht, worum sonst, ums Geld. Also um Kies, Schotter, Mammon, Moos, Marie, Penunzen. Normalerweise muss Geld arbeiten und darf nicht auf der faulen Ha
Man muss, um eine Krise genießen zu können, natürlich ein bisschen was von dem miesen Krisenspiel verstehen, das da getrieben wird, also zumindest einige der Spielregeln kennen. Wie beim Fußball, wo man sich auch nur so richtig vehement über einen nicht gegebenen Strafstoß aufregen kann, wenn man eine gewisse Ahnung davon hat, nach welchen Regeln gepfiffen wird.
Wie jede Krise hat auch die jetzige gigantische Finanzkrise ihr schlichtes Grundrezept, das im Mischungsverhältnis von "gefühlt" und "echt" verborgen liegt. Diesen Unterschied kennen Sie im Alltag von der Kälte, bei der man ebenfalls zwischen der echten und der gefühlten unterscheidet.
Gegen echte Kälte kann man sich wappnen, auch wenn das Thermometer auf vierzig Grad unter null fällt - man geht halt nicht raus. Aber gegen gefühlte Kälte sind Sie machtlos, auch wenn Sie Ihr Rheumakissen auf 280 Grad schrauben, bis es Flammen wirft. Sie bibbern trotzdem durch alle Ritzen. Manchmal treffen "gefühlt" und "echt" auch zusammen, etwa wenn man in der richtigen Situation im richtigen Etablissement aus dem richtigen Automaten mit dem richtigen Kleingeld das Richtige zieht - dann hat man's gefühlsecht ... Aber das ist eine andere Baustelle.
Zurück zur großen Finanzkrise. Je gefühlter, desto dramatischer wirkt sie, je echter, desto gefährlicher scheint sie. Die Mischung macht's. Gegenüber der echten ist die gefühlte Krise deutlich im Vorteil: Man kann an ihr fummeln, man kann sie manipulieren, das Gefühl für sie hochdrehen oder abdimmen, die Stimmung anheizen, flach halten oder abkippen lassen. Während an der echten Krise echt was getan werden muss. Müsste ...
Gefühltes Geld
Es geht, worum sonst, ums Geld. Also um Kies, Schotter, Mammon, Moos, Marie, Penunzen. Normalerweise muss Geld arbeiten und darf nicht auf der faulen Ha
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Bibliographische Angaben
- Autor: Heinrich Pachl
- 2009, 192 Seiten, Maße: 11,8 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453620399
- ISBN-13: 9783453620391
Rezension zu „Die Spur der Scheine “
"Gelegentlich ist er fast so geschmacklos wie seine Garderobe. Aber nur fast, weshalb er eben doch einer unserer besten Kabarettisten ist."
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