Die Sterne der dunklen Nacht

„Die Sterne der dunklen Nacht“ von Charlotte Lyne ist der Abschluss einer Trilogie.
Auch wenn man – so wie ich- die ersten beiden Teile nicht kennt, taucht man ziemlich schnell in die Handlung ein. Die Autorin gibt immer wieder Hinweise auf die vergangenen Bücher, so dass man keine Schwierigkeiten hat und dem Geschehen gut folgen kann. Der Roman beginnt im Jahre 1933, die Machtergreifung der Nazis greift ins Leben aller ein. Auch Lily Adler-Fassbinder bekommt es zu spüren. Sie ist Filemacherin und mehr und mehr Schauspieler, Schauspielerinnen, Regisseure und Regisseurinnen verlassen Deutschland. Wer kein Parteibuch hat, bekommt meist keine Aufträge mehr. Ein kleiner Kreis um Lilly hält durch und findet immer einen Weg, um weitere Filme zu produzieren. Aber die Angst ist ständig im Nacken. So macht sie sich Sorgen um ihren jüdischen Geliebten Theo Stiller, den sie immer wieder anfleht das Land zu verlassen, denn seine Situation wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Auch Lilys Ehemann Walther Fassinder, der wegen kommunistischen Tätigkeiten ins Visier der Nazis geraten ist und ihr Bruder Paul, dessen Fotogeschäft schon mehrfach von NSDAP Mitgliedern heimgesucht wurde, bereiten ihr Ängste. Doch Lily lässt sich nicht unterkriegen. Sie geht ihren Weg und schützt all die, die ihr lieb sind. Dann kommt endlich das Jahr 1945 und der Krieg und die Naziherrschaft sind vorbei. Für Lily Adler und ihre Lieben kann ein neues Leben beginnen.
Charlotte Lyne hat es geschafft, mich von Anfang an mitzunehmen, in eine Reise in die Vergangenheit. Ich lese sehr gerne historische Bücher aus dieser Zeit und lerne immer wieder etwas Neues dazu. Natürlich war mir bekannt, dass die Filmindustrie während des Nazi-Regimes gesteuert wurde, doch die konkreten Auswirkungen zu lesen, berührt sehr. Gut zu wissen, dass es Menschen gab, die ihre Leben aufs Spiel setzten und versucht haben, dagegen zu halten. Der Roman ist gut strukturiert. In den Kapiteln steht ein Protagonist oder eine Protagonistin im Mittelpunkt der Handlung, die Autorin schafft somit Nähe und Tiefe. Der moderne und flüssige Schreibstil macht es der Leserschaft leicht und man fliegt nur so durch die Seiten. Am Ende des Buches gibt es ein umfassendes Glossar, das zeigt, wie gut der Roman recherchiert wurde und hilft auch das Gelesene noch besser zu verstehen. Auch wenn ich nur den dritten Teil dieser Reihe gelesen habe, so bin ich mir sicher, dass sich alle drei Bände lohnen. Wie bereit erwähnt, ist es aber auch kein Problem erst ab Teil 3 einzusteigen.
Von mir auf alle Fälle 5 Sterne zur Weiterempfehlung.

Diese Reihe hat fast mich etwas geschafft, was sehr selten ist, sie wurde von Band zu Band besser. Dieser dritte Band hat mich einfach begeistert.
Es geht um die Familie Adler, die wir seid vielen Jahren begleiten und um die Filmwelt von Berlin. Dieser dritte Teil spielt während der Zeit des Nationalsozialismus und erzählt von einer Zeit in der plötzlich alle Juden vom Filmset verschwanden, in der große Namen ins Ausland gingen und Josef Göbbels immer mehr Einfluss auf das Kino nahm. Die Geschichte erzählt aber auch von denen die blieben. Von denen die nur noch heimlich arbeitet konnten und von denen die sich die Frage stellen mussten,:" Wie weit gehe ich für meine Karriere?" Vor allem letzteres fand ich sehr interessant.
Der Roman erzählt von verschiedensten Mitgliedern der Familie Adler und wie diese die Zeit erlebten. Ob nun als Schauspielerin, die um zu überleben weiter drehen muss, als Fotograf der sich fragt, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann die Olympischen Spiele zu fotografieren oder als Regisseur der sich immer schlecht behandelt fühlt.
Es geht aber auch um den Alltag, um die Schikanen gegen Juden und auch um die Behandlung von psychisch kramken Menschen.
Ein großartiger Roman.