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Vergessene Seelen / Max Heller Bd.3

Kriminalroman
 
 
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Der dritte Fall für Max Heller - und sein ganz persönlicher Alptraum

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Taschenbuch
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Kommentare zu "Vergessene Seelen / Max Heller Bd.3"
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  • 5 Sterne

    20 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 30.07.2018

    „...Pragmatismus war eine Überlebensstrategie. Stolz nur ein Hindernis. Die Parteizugehörigkeit war ein Vorteil. Kompetenz zählte nur bedingt...“

    Wir schreiben das Jahr 1948. Kriminalkommissar Max Heller in Dresden wird zu einem Tatort gerufen. In einem Sichtschacht wurde ein Toter gefunden. Noch ist nicht klar, ob das ein Unfall war, als auf einer Baustelle ein toter Junge entdeckt wird. Ermittlungen in Schulen ergeben, dass es sich um den 12jährigen Alfons Utmann handelt.
    Der Autor hat einen fesselnden Kriminalroman geschrieben. Gleichzeitig vermittelt das Buch ein Stück Zeitgeschichte.
    Für mich war es der erste Teil aus der Reihe. Trotzdem konnte ich dem Handlungsablauf gut folgen. Auch die familiären Verhältnisse wurden nach und nach klar.
    Während sich Heller auf die Suche nach dem Mörder macht, muss er gegen seine eigenen Dämonen kämpfen. Erst am Ende der Geschichte werde ich erfahren, warum ihn die Spuren der Schläge auf dem Körper des toten Jungen so an die Nieren gehen.
    Der Schriftstil des Buches ist ausgefeilt. Manchmal überwiegen kurze, knappe Sätze, wie das Eingangszitat zeigt. Es fällt bei der Begegnung mit Lehrern in der Volksschule.
    Ausführlich dagegen werden die historischen Zustände beschrieben. Noch immer kämpft jeder um Nahrungsmittel und Heizmaterial, gegen Hunger und Kälte. Die Schuld gibt man den russischen Besatzern, denn in den westlichen Besatzungszonen geht das Leben schon leichter. Das folgende Zitat wirft nur ein Schlaglicht auf die Gedanken der Menschen:

    „...Er wusste, dass man dem Gerede, dass die Juden alles Geld und alle Häuser aufkauften ...nicht Herr werden konnte. Viele glaubten den Berichten über die Gräuel der Nazis nicht und hielten das für Russenpropaganda. Dabei waren sie bereit gewesen, der Nazipropaganda bis in den Untergang zu folgen...“

    Der Riss geht durch die eigene Familie. Während Heller ein Polizist von altem Schrot und Korn ist, arbeitet sein Sohn Klaus für das Ministerium des Inneren. Dabei übersieht er, dass auch das neue Regime Fehler macht. Die gut gestalteten Dialoge zwischen Max und Klaus sind eines der stilistischen und inhaltlichen Höhepunkte des Romans. Max sieht die Situation pragmatisch. Klaus geht es dagegen in erster Linie darum, sogenannte Staatsfeinde zu überführen.
    Besonders betroffen machen drei Berichte im Rahmen der Handlung. Während der Diskussion mit dem Vater spricht Klaus das erste Mal darüber, was er im Russlandfeldzug erlebt hat. Seine Treue zum neuen Staat ist die Folge dieser Ereignisse. Es ist seine Form der Aufarbeitung persönlicher Schuld.
    Auch Utmann, der Vater des toten Jungen, spricht über seine Kriegserlebnisse. Das brutale Verhalten gegenüber seiner Frau und ein reichhaltiger Alkoholkonsum lässt ihn vergessen. Dass seine Frau jegliche Hilfsangebote ablehnt, kann ich nicht nachvollziehen. Doch Oldenbusch, Hellers Partner, bringt es auf den Punkt.

    „...Die Frauen solcher Männer schweigen bis ins Grab...So war es doch immer schon, die gute alte Schule, Familie über alles und der Mantel des Schweigens darüber...“

    Und dann gibt es den Bericht eines Chirurgen. Er ist während des Krieges übergelaufen. An dieser Lebensbeichte hat mich am meisten seine Aussage berührt, dass er es unter gleichen Umständen wieder tun würde, obwohl er von allen Seiten, Verlierern und Siegern, als Verräter gebrandmarkt wurde.
    Die Währungsreform in den drei westlichen Sektoren verschlimmert die Lage. Ängste nehmen zu. Plötzlich kommen Gedanken an einen neuen Krieg. Karin, Max` Frau, analysiert die Lage glasklar.

    „...In diesem Fall waren es nicht die Russen. Im Gegenteil, es kann ihnen nicht recht sein. Es ist ein Affront!...“

    Ob sie geahnt hat, dass damit die Teilung Deutschlands für viele Jahre zementiert wurde? Überall reagiert Misstrauen. Alte Seilschaften strecken ihre Fühler aus. Viele versuchen sich Richtung Westen abzusetzen.
    Doch nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse und Umbrüche erweisen sich letztendlich als Motiv für den Mord. Es sind ganz banale menschliche Unvollkommenheiten.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ermöglicht mir als Leser einen Blick in die Verhältnisse und die Gedankenwelt des Jahres 1948 und unterhält mich darüber hinaus mit einem spannenden Kriminalfall.

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