Echte Cowboys

Stephan Knösel,1970 geboren, lebt mit Frau und zwei Kindern in München. Er arbeitet als freiberuflicher Drehbuchautor und wurde bereits mit mehreren Preisen und Stipendien der Filmbranche ausgezeichnet. Für seinen ersten Roman "Echte Cowboys" erhielt er das Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2011, die Auszeichnung Buch des Monats, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach, Februar 2011 sowie den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur 2010.

Es gibt sie inzwischen relativ selten, diese Jugendromane, die man jungen Leuten, die man mag, in die Hand drücken möchte, um ihnen dabei zu helfen, das Leben zu lernen. Dieses Buch ist nicht ganz leicht zu entdecken, weil das Cover wirklich Geschmacksache ist und weil die Story an der Oberfläche Daten hat, die, sagen wir mal, schwierig sind: Selbstmord einer alkoholkranken Mutter, ein Held, der so schüchtern ist, dass es weh tut, ein Rottweiler... und ein Mädchen, das eine versuchte Vergewaltigung zu verarbeiten hat. Aber! Die drei Helden sind so authentisch geschildert und ihre jeweils persönliche Verletzlichkeit wird für die Leser so transparent, dass man sehr traurig ist, dass sie nur Romanfiguren sind und nicht lebendige Menschen, die man treffen, kennen lernen, mit denen man befreundet sein kann. Und genau darum geht es in dieser Geschichte: wie drei vollkommen verschiedene junge Menschen aus jeweils andersartigen Familienrealitäten aufeinandertreffen und nach allen Irrungen und Wirrungen der wirklich spannenden Ereignisse, die ihnen widerfahren, zu echten Freunden werden. Dieses Abenteuer ist im besten Sinne eine echte Emanzipationsgeschichte und eine schöne Liebesgeschichte obendrein. Wobei die Liebe nicht nur, aber auch eine erste sexuelle Erfahrung meint. Und die wird so geschildert, dass man jedem Jugendlichen wünschen möchte, dass sie so oder jedenfalls so ähnlich sein sollte. Aber weil Liebe ein Phänomen ist, das in unterschiedlichsten Formen auftreten kann, ist diese Erzählung nicht nur die Geschichte einer ersten großen Liebe im erotischen Gewand, sondern viel, viel mehr...Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)