Eine Frage der Perspektive
Das neurobiologische Verständnis von Willensfreiheit und Determinismus in soziologischer Bedeutung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Soziologie des Hirns, Sprache: Deutsch, Abstract: Hat der Mensch einen freien Willen oder...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Soziologie des Hirns, Sprache: Deutsch, Abstract: Hat der Mensch einen freien Willen oder ist er in seinen Entscheidungen und Verhaltensweisen determiniert? Anders gefragt: Sind wesentliche Grundannahmen über unser menschliches Weltbild eine Illusion? Auf diese - an sich philosophische Frage - glaubt nun seit einigen Jahren die Neurowissenschaft eine Antwort gefunden zu haben. Mit seinem Buch "Ein neues Menschenbild?" hat der Neurophysiologe Prof. Wolf Singer eine öffentliche Diskussion entfacht, die weit über die Kreise der Wissen- schaft hinausgeht und auch in den Medien einen breiten Widerhall findet. Zusammen mit dem Biologen Prof. Gerhard Roth behauptet Singer, dass der freie Wille - im traditionellen und alltäglichen Verständnis - nicht existiert. Vielmehr sei alles Wollen, Wissen und Handeln ein Ergebnis der neurobiologischen Disposition und der Mensch damit nicht in der Lage, sein Verhalten über Einsicht und Willen zu ändern.Naturgemäß haben diese - zum Teil bewusst provokativ formulierten - Ausführungen heftige Reaktionen hervorgerufen, insbesondere bei Philosophen und Theologen, die sich mitunter auch über den Vorstoß der Hirnforschung auf ihr ureigenes Terrain überrascht zeigten. Aber auch andere wissenschaftliche Disziplinen, wie die Psychologie, die Rechtswissenschaft und nicht zuletzt die Soziologie sind von den Konsequenzen dieser Diskussion betroffen. Im folgenden soll nun erläutert werden, welches Weltbild Singer, Roth und andere Vertreter des Determinismus propagieren, wie ihre Gegner - u.a. so prominente Persönlichkeiten wie Jürgen Habermas - darauf reagieren und wie die Diskussion in den Medien möglicherweise verkürzt und verfälscht wiedergegeben wird. Im Anschluss daran soll geklärt werden, wie die Sozialwissenschaften von dieser Debatte beeinflusst werden, welche Auswirkungen die
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neurobiologischen Theorien für die Konstitution unserer Gesellschaft hätten. Schlussendlich soll die Frage beleuchtet werden, ob die Ergebnisse der Hirnforschung tatsächlich im absoluten Widerspruch zu unserem menschlichen Selbstverständnis in Geschichte und Gegenwart stehen, oder ob die Aussagen dieser beiden scheinbar unversöhnlichen Lager aus der interdisziplinären Perspektive möglicherweise relativierbar sind.
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Autoren-Porträt von Christian Heße
Prof. Dr. Christian Hesse promovierte an der Harvard University (USA) und lehrte an der University of California, Berkeley (USA). Seit 1991 ist er Professor für Mathematik an der Universität Stuttgart. Forschungsschwerpunkt: Mathematische Statistik und der stochastischen Modellierung.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Heße
- 2007, 2. Aufl., 28 Seiten, Maße: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638674010
- ISBN-13: 9783638674010
- Erscheinungsdatum: 26.07.2007
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