Familiale Sorge in der Gruppe der russlanddeutschen Spätaussiedler

Beschreibung der Angehörigenpflege in der Gruppe russlanddeutscher Spätaussiedler, die bislang für professionelle Angebote weitgehend unzugänglich war.
Dem Bereich der pflegenden Angehörigen wird gegenwärtig in allen westlichen Ländern viel Aufmerksamkeit gewidmet. Meist wird davon ausgegangen, dass es die Aufgabe eines Individuums ist, einen Angehörigen zu pflegen; damit werden ganze Gruppen pflegender Angehöriger in empirischen Arbeiten unzureichend repräsentiert. Dies gilt besonders für Immigranten.
Eine dieser Gruppen, die russlanddeutschen Spätaussiedler, wird in diesem Buch eingehend untersucht. Angehörigenpflege ist hier Teil familialer Sorge, die dem Familienkonzept der kollektivistisch orientierten Familie entspringt. Angehörigenpflege ist Aufgabe der Familie und nicht eines Individuums. Der Autor stellt einfühlsam dar, welche Auswirkungen diese kollektivistische Orientierung hat, wie Angehörigenpflege gestaltet wird und welche Erfahrungen Spätaussiedler in Sachen Angehörigenpflege in Deutschland machen.