Fiesta, Großdruck

Bereits mit 25 Jahren veröffentlichte Hemingway seinen ersten Roman unter dem Originaltitel "The sun also rises" und legte damit den Grundstein zu seiner literarischen Karriere, die 1954 mit dem Nobelpreis für Literatur gekrönt wurde. Schon in diesem frühen Werk findet er zu seinem charakteristischen kargen Stil, der eine ganze Generation von Schriftstellern prägen sollte. Die Akteure seines Romans gehören, wie er selbst, einer Generation an, die ihre Jugend und ihre Illusionen auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges verloren haben. Nüchtern und mit einer gehörigen Portion Zynismus versuchen sie, die psychischen Verletzungen, die Ihnen der Krieg zugefügt hat, zu überspielen. Hemingway erzählt die äußerlich relativ handlungsarme Geschichte seiner Helden in einer Sprache, in der Gefühle kaum vorkommen und die man eher zwischen den Zeilen und in nur halb ausgesprochenen Nebensätzen suchen muss. Hinter der hektischen Betriebsamkeit des Pariser Nachtlebens und dem bunten Taum el der Stierkampf-Fiesta in den Pyrenäen offenbart sich für den Journalisten Jake und seiner Geliebten Brett die ganze Fragwürdigkeit persönlichen Glücks. Der Tod, dem sie eben erst entkommen sind hat diese Menschen für immer gezeichnet. Sein dunkler Schatten liegt über all ihren Handlungen. Obwohl sie sich nach Liebe sehnen, sind sie doch zu einer dauernden Beziehung unfähig, weil sie süchtig nach dem Leben sind und Leben bedeutet für sie in erster Linie Abwechslung und die Gier nach immer neuen Eindrücken. Hemingways Erstlingsroman hat noch nicht die Dichte seiner späteren Werke, aber er lässt ahnen, dass sich hier einer der großen der Weltliteratur zu Wort meldet.