Genius
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Der Genius spiegelt das Göttliche im Menschen. Er inspiriert Dichter und Denker aller Epochen zu ihren größten Werken und ist Flamme des kreativen Schaffens. Diese Schöpferkraft vereint alle Weltliteraten. Sie ist Ursache für die kreativen »Wahlverwandtschaften « und für ein unsichtbares, unbewusstes Beziehungsgeflecht zwischen den Größten der Großen. Genau dieses Phänomen macht Harold Bloom zum Ordnungsprinzip seines neuen Buches. Er versucht, dieses geheime Netz sichtbar werden zu lassen. In zehn Kapiteln präsentiert Bloom jeweils zehn Literaten, Männer wie Frauen, die mit ihren Werken große Visionen geschaffen, tiefgreifende Erkenntnisse in die menschliche Natur ermöglicht und sich wesentlich beeinflusst haben.
Die Krone seines literarischen Weltenbaumes bilden Shakespeare, Cervantes, Montaigne, Milton und Tolstoi. Sie alle dominieren ihr Genre bis heute. Zu den 100 ganz Großen gehören außerdem beispielsweise Plato, Ibsen, Beckett, Virgina Woolf, Thomas Mann, Rilke oder Celan, um nur einige Beispiele aufzuführen. Souverän schöpft Bloom aus seinem gewaltigen Wissensfundus. Mit leichter Hand und sprachlicher Brillanz bittet er zur Begegnung mit den genialen Schriftstellern der Weltkulturen und setzt sie in ein neues Licht - überschäumend, charmant, unkonventionell, lustvoll und sehr unterhaltsam.
Der Genius spiegelt das Göttliche im Menschen. Er inspiriert Dichter und Denker aller Epochen zu ihren größten Werken und ist Flamme des kreativen Schaffens. Diese Schöpferkraft vereint alle Weltliteraten. Sie ist Ursache für die kreativen »Wahlverwandtschaften « und für ein unsichtbares, unbewusstes Beziehungsgeflecht zwischen den Größten der Großen. Genau dieses Phänomen macht Harold Bloom zum Ordnungsprinzip seines neuen Buches. Er versucht, dieses geheime Netz sichtbar werden zu lassen. In zehn Kapiteln präsentiert Bloom jeweils zehn Literaten, Männer wie Frauen, die mit ihren Werken große Visionen geschaffen, tiefgreifende Erkenntnisse in die menschliche Natur ermöglicht und sich wesentlich beeinflusst haben.
Die Krone seines literarischen Weltenbaumes bilden Shakespeare, Cervantes, Montaigne, Milton und Tolstoi. Sie alle dominieren ihr Genre bis heute. Zu den 100 ganz Großen gehören außerdem beispielsweise Plato, Ibsen, Beckett, Virgina Woolf, Thomas Mann, Rilke oder Celan, um nur einige Beispiele aufzuführen. Souverän schöpft Bloom aus seinem gewaltigen Wissensfundus. Mit leichter Hand und sprachlicher Brillanz bittet er zur Begegnung mit den genialen Schriftstellern der Weltkulturen und setzt sie in ein neues Licht - überschäumend, charmant, unkonventionell, lustvoll und sehr unterhaltsam.
Harold Bloom, streitbarer Star der amerikanischen Literaturkritik und international anerkannter Wissenschaftler mit Bestsellerqualitäten, präsentiert seine 100 größten Schriftsteller aus 2500 Jahren Weltliteratur. Ein Standardwerk für jeden Buchliebhaber.
Der Genius spiegelt das Göttliche im Menschen. Er inspiriert Dichter und Denker aller Epochen zu ihren größten Werken und ist Flamme des kreativen Schaffens.
Genius von Harold Bloom
LESEPROBE
Vorwort
Warum diese einhundert Genies? Ich hatte ursprünglich viel mehrgeplant, doch dann schienen mir einhundert am angemessensten. Abgesehen von denSchriftstellern, die ich unmöglich übergehen konnte - Shakespeare, Dante,Cervantes, Homer, Vergil, Platon und ihresgleichen -, ist meine Auswahl völligeigenmächtig und von persönlichen Neigungen geprägt. Dies sind gewiss nicht«die oberen Einhundert», weder nach allgemeiner noch nach meiner eigenenBeurteilung. Es sind die, über die ich schreiben wollte. Da sich meine Kompetenz nur auf dieLiteraturkritik und in gewissem Maße noch auf Religionsphilosophie erstreckt,findet sich in diesem Buch nichts über Einstein, Delacroix, Mozart, LouisArmstrong und all die anderen. Es ist ein Mosaik aus literarischen Genies,einbeschlossen Sokrates, obwohl er der mündlichen Überlieferung angehört, undMohammed, obwohl der Islam versichert, dass Allah ihm den Koran diktiert habe. Erste Anzeichen deuten neuerdings auf einegewisse Unschlüssigkeit innerhalb der Gruppe, die den Genius als einen reinenFetisch des 18. Jahrhunderts abtut. Gruppenkonformes Denken ist die Plageunseres Informationszeitalters, doch am schädlichsten wirkt es sich gewiss aufunsere veralteten akademischen Institutionen aus, die seit 1967 unaufhörlichSelbstmord begehen. Die Erforschung von Mittelmaß, welcher Couleur auch immer,gebiert Mittelmäßigkeit. Thomas Mann, der Sohn eines Speditionskaufmanns, prophezeiteseiner Joseph-Tetralogie bleibenden Wert, weil er sie einfach gut geschriebenfand. Wir lassen uns keine Tische und Stühle bieten, von denen die Beineabfallen, ganz egal, wer der Tischler war, aber wir drängen die Jugend,mittelmäßige Literatur zu studieren, obwohl sie von gar keinem Bein gestütztwird. Dieses Buch unterscheidet sichinsofern von meinen vorangegangenen Arbeiten, als ich hier nach bestem Wissenund Gewissen versuche, ausschließlich den jeweiligen Genius meiner einhundert Persönlichkeitenzu definieren. Dabei habe ich zwar Biographien mit Literaturkritik vermengt,aber doch jede Historisierung vermieden. Gegen eine Kontextualisierung oder gegen die hintergründigeBetrachtung eines Werkes kann niemand etwas haben. Aber Literatur,Spiritualität oder Ideen durch übertrieben historisierende Determinationeneinzuschränken behagt mir überhaupt nicht. Unter identischen sozialen,ökonomischen und kulturellen Einflüssen können unsterbliche Werke Seite anSeite mit Zeitwerken entstehen. Thomas Middleton, Philip Massinger und George Chapmanverfügten über dieselben kulturellen Energien, die vermutlich auch einem Hamletund einem König Lear Gestalt verliehen. Dennoch sind die besten fünfundzwanzigStücke Shakespeares (von neununddreißig) keine Zeitwerke geworden. Und da wireinfach nicht wissen, wie wir uns einen Shakespeare (oder Dante, Cervantes,Goethe, Walt Whitman) anders erklären sollen, bleibt uns nichts anderes übrig,als uns erneut mit der alten Idee vom Genius zu beschäftigen. Talent besitztkeine eigene Schöpferkraft, den Genius dagegen drängt es zur Schöpfung.
Über die Einteilung dieses Buches
Genius und Kabbala
Ich habe einhundert literarische Genies in zehn Gruppen zu je zehnPersonen nebeneinander gestellt und diese dann wiederum in zwei Untergruppen zuje fünf aufgeteilt, obwohl der Genius meiner Meinung nach etwas sogrundsätzlich Idiosynkratisches und grandios Eigenmächtiges ist, dass erletzten Endes immer für sich steht. Jeder Zeitgenosse Dantes hätte dasselbeVerhältnis zur Tradition haben und genauso gebildet sein können wie er oderauch genau die gleiche Art von Liebe für eine andere Beatrice empfinden können,doch nur Dante schrieb Die Göttliche Komödie. Jedes meiner einhundert Geniesist also einzigartig, nur ist es eben so, dass auch das vorliegende Buch einergewissen Ordnung und Struktur bedarf. Deshalb habe ich es wie ein Mosaikarrangiert, denn ich glaube, dass sich aus einem solchen Muster wichtigeUnterschiede und erhellende Details ergeben werden. Seit ich mir dieses Buch vor Jahren vorzustellen begann, ging mirdas Bild von den kabbalistischen Sefirot nicht mehr aus dem Kopf. Aus diesemGrund formulierte ich die Überschriften meiner zehn Einteilungen nach derengebräuchlichsten Bezeichnungen. Die Kabbala ist eine Sammlung vonSpekulationen, die sich auf eine stark figurative Sprache stützen. Undwesentlich bei dieser Metaphorik sind die Sefirot, welche die Eigenschaftensowohl Gottes als auch Adam Kadmons bezeichnen, des «ersten Adam», Mensch derMenschen, Ebenbild Gottes. All diese Attribute strömen aus einer Mitte, dienirgends und nichts - da unendlich - ist, in einen Umkreis ein, der überall undendlich ist. Die Idee einer solchen Emanation gründet sich auf Plotin, denbedeutendsten Neuplatoniker, mit dem Unterschied, dass bei ihm die Emanationenaus dem göttlichen Einen hervorgehen und von diesem ausstrahlen, wohingegen dieSefirot der Kabbala untrennbar mit Gott oder dem göttlichen Menschen verbunden bleiben.Die Kabbalisten glaubten, dass Gott, welcher Aiyn («Nichts») ist, die Welt aussich selbst heraus erschaffen habe, und es sind die Sefirot, die den Prozessdieser Schöpfung verzeichnen: Sie stehen für die Namen Gottes bei dem Akt desSchöpfens und sind so gewaltige Metaphern, dass sie zu eigenständigenDichtungen oder gar Dichtern werden. Der Ursprung des Wortes Sefirah (Singularvon Sefirot) ist wahrscheinlich das hebräische sappir (Saphir), das sich auchals ein Licht, ein Text oder eine Phase der schöpferischen Kraft vorstellen ließe.Ich habe meine einhundert kurzen Studien über den Genius jeweils derjenigenSefirah zugeordnet, welche mir persönlich am relevantesten erschien - abernatürlich werden sich niemals zwei Seelen darüber einigen können, was wirklichrelevant ist. Meine Einordnungen könneninsofern schon gar nicht bindend sein, als es sich bei allen Sefirot umVorstellungen handelt, die unentwegt in Bewegung sind und die jederschöpferische Geist durch viele labyrinthische Stadien der Transformationdurchlaufen muss. Gershom Scholem, derUrvater der modernen Kabbalaforschung, setzte die Kabbala mit dem Genius desjüdischen Glaubens gleich. Scholems Nachfolger Moshe Idel entdeckte in derKabbala (trotz ihrer plötzlichen Popularität unter den Juden der Provence undKataloniens im 13. Jahrhundert) die Wiederkehr von uralten jüdischenSpekulationen. In gewisser Weise sind sich aber sowohl Scholem als auch Idelmit der Versicherung der Kabbala einig, dass sie uns zu Chawah und Adam in denGarten Eden vor der Vertreibung zurückführt, ebenso wie beide mit dergleichermaßen insistierenden kabbalistischen Behauptung konform gehen, dassMoscheh die Kabbala als das esoterische Element des mündlichen Gesetzes von Jahweauf dem Berge Sinai erhalten habe. DieSefirot bilden das Herzstück der Kabbala, da sie Gottes Innerlichkeit repräsentieren,die Geheimnisse der göttlichen Natur und Wesenheit. Sie sind also die Attributedes göttlichen Genius in jedem Sinne, in dem ich den Begriff «Genius» in diesemBuch verwende. Keter, die ersteSefirah, wird auch die «Krone» genannt, da sie das gekrönte Haupt von AdamKadmon versinnbildlicht, dem Gott-Menschen vor dem Fall. Doch wie alle Sefirotist Keter ein Paradox, da die Kabbalisten diese Sefirah mit dem Begriff Aiyn(Nichts) gleichsetzten. Jorge Luis Borges schrieb einmal, dass Shakespeare«jeder und niemand» gewesen sei, was ich in «alles und nichts» abändern möchte:die Krone der Literatur und zugleich das Ur-Nichts. Als einer der größtenBewunderer des Barden finde ich es auch nicht zu dreist, in Shakespeares Geniusdurchaus eine Art von säkularer Göttlichkeit zu sehen, weshalb ich ihnfolgerichtig an die erste Stelle meiner hundert Repräsentanten des literarischenGenius setze. (...)
© Knaus Verlag
Übersetzung: Yvonne Badal
- Autor: Harold Bloom
- 2004, 1, 1087 Seiten, Maße: 15,8 x 23 cm, Leinen, Deutsch
- Übersetzer: Yvonne Badal
- Verlag: Knaus
- ISBN-10: 3813502430
- ISBN-13: 9783813502435
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