Gesamtstaat und Provinz.
Regionale Identitäten in einer »zusammengesetzten Monarchie« (17. bis 20. Jahrhundert).
Gegenstand dieses Bandes ist das für zusammengesetzte Staaten charakteristische Spannungsverhältnis zwischen ständischem Partikularismus und landesfürstlichem Zentralismus: Welche Wege wurden beschritten, um aus bloß dynastisch zusammengehaltenen...
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Produktinformationen zu „Gesamtstaat und Provinz. “
Gegenstand dieses Bandes ist das für zusammengesetzte Staaten charakteristische Spannungsverhältnis zwischen ständischem Partikularismus und landesfürstlichem Zentralismus: Welche Wege wurden beschritten, um aus bloß dynastisch zusammengehaltenen Länderverbindungen einen Einheitsstaat zu schaffen und welcher Raum wurde dabei für die Ausbildung regionaler Identitäten gelassen? Diese Fragen werden primär für Preußen, aber auch für die Stuart-Monarchie, die spanische sowie die dänische Monarchie in den Blick genommen.
Klappentext zu „Gesamtstaat und Provinz. “
Preußen wies unter den deutschen Territorien - neben Österreich - in besonders ausgeprägtem Maße die Merkmale eines "zusammengesetzten Staates" auf. In keinem anderen Staat des deutschen Sprachraums waren so viele und so unterschiedliche Territorien zusammengeschlossen, wie in der hohenzollernschen und der habsburgischen Länderverbindung. Demgemäß war auch die Verfassungsgeschichte Preußens sehr stark geprägt vom Spannungsverhältnis zwischen Einheitsstaatlichkeit und Partikularismus, sichtbar im spannungsreichen Nebeneinander von älteren ständisch-partikularen und jüngeren zentralistisch-gesamtstaatlichen Strukturen. In den Beiträgen dieses Bandes werden vornehmlich die partikularen Strukturen des preußischen Staates in den Blick genommen. Im Mittelpunkt steht dabei das Wechselverhältnis von preußischer Gesamtstaatsbildung und der Ausbildung regionaler und landsmannschaftlicher Identität in den Provinzen: In welchen Institutionen kann sich so etwas wie "regionale Identität" ausdrücken und entfalten? Welcher Raum ist dem Landespartikularismus vom preußischen Staat gelassen? Wie haben die in den Landschaften der Gesamtmonarchie entstandenen regionalen Identitäten ihrerseits den Prozess der Gesamtstaatsbildung und der Integration der Teile in das Ganze beeinflusst? Mit Beiträgen zur dänischen, zur spanischen und zur Stuart-Monarchie findet sich in dem Band auch der Vergleich mit anderen "composite monarchies" in Europa.
Inhaltsverzeichnis zu „Gesamtstaat und Provinz. “
I. Übergeordnete PerspektivenMonika Wienfort
Preußen - (k)ein Thema für eine Landesgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert
Frank Göse
Zwischen ständischem Regionalismus und Gesamtstaatsbewusstsein. Überlegungen zu den regionalen Identitäten bei adligen Amtsträgern und Offizieren im Alten Preußen
II. Provinz und Gesamtstaat
Ludwig Biewer
Pommern in Brandenburg-Preußen
Peter Baumgart
Schlesien als eigenständige Provinz nach der Eingliederung in den friderizianischen Gesamtstaat
Enno Eimers
Wie preußisch wurde Ostfriesland unter Friedrich dem Großen?
Heide Barmeyer
Eroberung und Integration - Methoden preußischer Politik im Umgang mit neu gewonnenen Gebieten: Die Beispiele Westfalen nach 1815 und Hannover nach 1866
Wolf Nitschke
Zum Verhältnis der Provinziallandtage zum Vereinigten Landtag bzw. zum Preußischen Landtag (1823-1875)
III. Rheinische Perspektiven
Ingeborg Schnelling-Reinicke
Wechselbeziehung zwischen Provinz und Zentrale. Wasserrecht und Wasserwirtschaft in der Rheinprovinz - Friedrich von Sybel und die Entstehung des Preußischen Wassergesetzes
Erik Lommatzsch
»... daß die Vereinigung der Rheinlande mit der preußischen Monarchie eine wahrhaft providentielle gewesen ...«. Gesamtstaat und Rheinprovinz bei Peter Reichensperger
IV. Europäische Vergleichsperspektiven
Ronald G. Asch
Dynastische Großreiche zwischen Konsolidierung und Krise: Die spanische Monarchie und die Stuart-Monarchie zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Vergleich
Jes Fabricius Møller
Konglomeratstaat, Personalunion, Nationalstaat. Zentrum und Peripherie in Dänemark im langen 19. Jahrhundert
Die Autoren und Herausgeber des Bandes
Autoren-Porträt
Gabriele Schneider degrees in law at the University of Vienna (Mag. Iur. 1986, Ph.D. 1991). Study of Business Adminstration (1982-1983) at the Vienna university of Economics. 1986 - 2000 university assistant at the Department für Austrian und European Legal History, 2001-2008 private sector. Since 2008 assistant professor at the faculty of Law (Vienna University). Main fields of research: history of foundation law and social law, women in legal professions.Thomas Simon passed exams in 1986 (1. Juristisches Staatsexamen, Universität Göttingen) and 1989 (2. Juristisches Staatsexamen, Land Baden-Württemberg). PhD, University of Freiburg/Br., in 1995 with a monography about the development of the late medieval and early modern state. In 2003 Habilitation at the University of Frankfurt/M about history of the Science of Administration. Visiting Professor in Erlangen, Köln and Tartu (Estonia). Since 2006 he is Full Professor at the Faculty of Law of the Vienna University, Austria, teaching there Austrian Legal and Constitutional History.
Bibliographische Angaben
- 2019, 283 Seiten, Maße: 15,6 x 23,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben:Schneider, Gabriele; Simon, Thomas
- Herausgegeben: Gabriele Schneider, Thomas Simon
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428158342
- ISBN-13: 9783428158348
- Erscheinungsdatum: 13.12.2019
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