Geschenkte Kolonien
Ruanda und Burundi unter deutscher Herrschaft. Mit e. Essay über die Entwicklung bis zur Gegenwart
Ruanda und Burundi (einst Urundi) sind ein kolonialgeschichtlicher Sonderfall. Das Deutsche Reich hatte sich nicht um den Besitz der beiden Königreiche bemüht, man kannte sie nicht einmal. Sie sind den Deutschen im Zuge der Aufteilung Afrikas in...
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Produktinformationen zu „Geschenkte Kolonien “
Ruanda und Burundi (einst Urundi) sind ein kolonialgeschichtlicher Sonderfall. Das Deutsche Reich hatte sich nicht um den Besitz der beiden Königreiche bemüht, man kannte sie nicht einmal. Sie sind den Deutschen im Zuge der Aufteilung Afrikas in europäische Einflussgebiete während der Berliner »Kongo-Konferenz« 1884/85 per Strich über eine unvollkommene Afrikakarte zugefallen. Es waren gleichsam »geschenkte Kolonien«. Anders als in den übrigen Teilen Deutsch-Ostafrikas blieben die Bewohner Ruandas und Burundis lange Zeit von der deutschen Kolonialherrschaft unberührt. Erst 1898 wurde ein deutscher Militärposten in Ruanda errichtet. Ab 1906 setzte man auf ein Residentursystem zur Ausübung einer »indirekten Herrschaft« in Kooperation mit den Königshäusern. Blutige Strafaktionen gegen die »Feinde« des Königs und der Deutschen waren Teil der kolonialen Realität. Helmut Strizek, der viele Jahre für europäische und deutsche Behörden in Ruanda und Burundi im Einsatz war, beschreibt die deutsche Kolonialherrschaft von den Anfängen bis zur militärischen Niederlage der Deutschen 1916 gegen eine belgisch-britische Übermacht. Er schlägt zugleich einen Bogen vom Ende der deutschen Besatzung über die belgische Mandatszeit, die UN-Treuhandverwaltung und den Beginn der staatlichen Unabhängigkeit 1962 bis zu den Völkermorden im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
Klappentext zu „Geschenkte Kolonien “
Ruanda und Burundi sind ein kolonialgeschichtlicher Sonderfall. Sie fielen dem Deutschen Reich im Zuge der Aufteilung Afrikas in europäische Einflussgebiete auf der »Kongo-Konferenz« 1884/85 zu. Anders als in den übrigen Teilen Deutsch-Ostafrikas blieben die Bewohner des Hochplateaus zunächst von der deutschen Kolonialherrschaft unberührt. Erst 1898 wurde ein deutscher Militärposten in Ruanda errichtet. Im Unterschied zu ihren anderen Kolonien setzten die Deutschen hier auf Kooperation und etablierten ein Residentursystem zur Ausübung einer »indirekten Herrschaft«. Das Buch beschreibt die Kolonialherrschaft von den Anfängen bis zum Rückzug der Deutschen 1916. Abgerundet wird die Darstellung durch einen Essay, der einen Bogen schlägt über die belgischen Mandatsjahre, die UN-Treuhandverwaltung bis zur Gründung selbständiger Staaten. Diskutiert wird auch, inwieweit der Völkermord 1994 auf die Kolonialpolitik zurückgeführt werden kann.
Autoren-Porträt von Helmut Strizek
Helmut Strizek, Jahrgang 1942, studierte Politische Wissenschaft, Geschichte und Französisch. 1980-83 war er bei der Delegation der Europäischen Gemeinschaft in Ruanda vertreten und zwischen 1987 und 1989 zuständig für die Projektbearbeitung der Länder Ruanda und Burundi im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). 1996 promovierte er an der Universität Hamburg über Ruanda und Burundi.
Bibliographische Angaben
- Autor: Helmut Strizek
- 2006, 224 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 16,5 x 23,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ch. Links Verlag
- ISBN-10: 3861533901
- ISBN-13: 9783861533900
Rezension zu „Geschenkte Kolonien “
Helmut Strizeks Analyse kündet von außerordentlicher Fachkenntnis. Der Band "Geschenkte Kolonien" ist fundiert recherchiert und angenehm lesbar. Positiv ist auch, dass Helmut Strizek eine Haltung gegenüber Ruanda und Burundi einnimmt, die man als "kritisches Mitgefühl" bezeichnen könnte. Deutschlandradio Kultur In seinem informativen Buch skizziert Helmut Strizek die wesentlichen Etappen und Charakteristika der deutschen Herrschaft von den Anfängen bis zur militärischen Niederlage im Ersten Weltkrieg. Auch die Perspektiven und Handlungsspielräume der einheimischen Bevölkerung finden Berücksichtigung. Andreas Eckert, Die ZEIT Dies ist das aufregendste und beste Buch über Afrika, das derzeit in deutscher Sprache zu lesen ist. Es ist nicht nur historisch von Interesse, sondern brennend aktuell, denn es wirft neues Licht auf den ruandischen Völkermord wie auf den schleichenden Genozid im Nachbarland Burundi. Hans Christoph Buch, Die Welt Helmut Strizeks gut lesbare, übersichtliche Darstellung der kolonialen Vorgeschichte des Völkermords in Ruanda schließt eine Informationslücke hierzulande. Wegschauen, relativieren, die koloniale Mitverantwortung ausschließlich auf die Belgier abschieben - das können sich gerade die Urenkel der kaiserlichen Soldaten nicht erlauben. Günter Beyer, Deutschlandfunk Eine in Inhalt und Stil überzeugende, im besten Sinne populärwissenschaftliche Studie zu einem für fast alle Beteiligten, Europäer und Afrikaner, beschämenden Kapitel der gemeinsamen Geschichte, das sein Gift hartnäckig bis in die Gegenwart pumpt. Dr. Franz Ansprenger, Neue Politische Literatur, Jg. 51
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