Geschlecht und Gesundheit im Jugendalter
Die Konstruktion von Geschlechtlichkeit über somatische Kulturen
Das soziale Geschlecht ist eine Strukturkategorie, die die gesellschaftlichen Verhaltnisse grundlegend bestimmt und weitreichende Konsequenzen fUr indi viduelles Erleben und Verhalten hat. Diese Erkenntnis geh6rt mittlerweile zum Allgemeingut...
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Produktinformationen zu „Geschlecht und Gesundheit im Jugendalter “
Klappentext zu „Geschlecht und Gesundheit im Jugendalter “
Das soziale Geschlecht ist eine Strukturkategorie, die die gesellschaftlichen Verhaltnisse grundlegend bestimmt und weitreichende Konsequenzen fUr indi viduelles Erleben und Verhalten hat. Diese Erkenntnis geh6rt mittlerweile zum Allgemeingut sozialwissenschaftlichen Denkens, auch wenn es in die einzelnen Disziplinen mit unterschiedlichem Gewicht eingeht. Umso er staunlicher ist es, daB der Mainstream der Gesundheitsforschung bislang noch weitgehend unberiihrt von Diskussionen, Konzepten und Ergebnissen der Frauenforschung ist, und dies, obwohl Frauengesundheitsforscherinnen in den vergangenen 15 lahren auf die Bedeutung des Geschlechts als analytischer Kategorie mehr als deutlich hingewiesen haben: "AIle Statistiken zeigen, daB es - in vergleichbaren Altersklassen - keinen zweiten Faktor gibt, der die Morbiditats- und Mortalitatsraten so deutlich beeinfluBt wie der Faktor ,Ge schlecht'" (Franke, 1989, S. 8). Wahrend beispielsweise in der Soziologie und Piidagogik Erkenntnisse und Theorien der Frauenforschung ihre randstandige Position verlassen haben und in den jeweiligen Disziplinen breiter diskutiert werden, kennzeichnet die Gesundheitswissenschaften eine Rezeptionssperre gegentiber feministischen Theorieansatzen. Die feministische Kritik an der Gesundheitsforschung unterscheidet sich nicht von der seit langem in den Human- und Gesellschaftswissenschaften getibten: Der Androzentrismus in Theorie und Empirie spiegelt sich u. a. in der Ausblendung des Geschlechter verhaltnisses in theoretischen Konzeptionen, in der Vernachlassigung ge schlechtsspezifischer Themen und Fragestellungen, in einer biologistisch reduktionistischen Erklarung von Geschlechtsunterschieden sowie in der unzulassigen Verallgemeinerung von Ergebnissen, die in Untersuchungen mit mannlichen Studienteilnehmem gewonnen wurden. So werden fast aIle groBen 9 klinischen und Beobachtungsstudien mit ausschlieBIich mannlichen Probanden durchgefiihrt (anschaulichstes Beispiel ist die MRFlT-Studie [Multiple
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Risk Factor Intervention Trial; Neaton et aI.
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Inhaltsverzeichnis zu „Geschlecht und Gesundheit im Jugendalter “
1 Einleitung.- 2 Gesundheit und Krankheit im Lebenslauf: Geschlechtsunterschiede und ihre Erklärung.- 2.1 Geschlechtsunterschiede in Lebenserwartung, Mortalität und Morbidität.- 2.2 Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede in Morbidität und Mortalität.- 3 Die Konstruktion von Geschlechtlichkeit im frühen Jugendalter.- 3.1 Der Umgang mit dem Körper als interactive Konstruktion von Geschlechtlichkeit.- 3.2 Mädchen und Jungen in der Pubertät: Entwicklungspsychologische Aspekte.- 4 Die Erfassung somatischer Kulturen im Jugendalter.- 4.1 Fragestellung.- 4.2 Das Indikatorenmodell zur Erfassung somatischer Kulturen.- 4.3 Beschreibung der Stichprobe und Durchführung der Untersuchung.- 4.4 Beschreibung des Erhebungsinstrumentes.- 5 Geschlechtsspezifische somatische Kulturen im Jugendalter: Empirische Befunde.- 5.1 Subjektive Befindlichkeit.- 5.2 Gesundheitsrelevantes Verhalten.- 5.3 Prototypen somatischer Kulturen: Ergebnisse einer Clusteranalyse.- 6 Ressourcen und Belastungen als Einflußfaktoren auf die somatischen Kulturen.- 6.1 Psychosoziale Risikofaktoren im Jugendalter: Chronische und akute Belastungen.- 6.2 Psychosoziale Ressourcen im Jugendalter: Personale und soziale Schutzfaktoren.- 6.3 Differentielle Einflußfaktoren auf somatische Kulturen: Ergebnisse geschlechtsspezifischer Diskriminanzanalysen.- 7 Somatische Kulturen im Jugendalter: Empirie, Theorie und Prävention.- 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 7.2 Gesundheitsbezogene Geschlechtsunterschiede im Jugendalter vor dem Hintergrund der Aneignung von Geschlechtlichkeit.- 7.3 Konsequenzen für Prävention und Gesundheitsförderung.- 8 Danksagung.- 9 Literatur.
Autoren-Porträt von Petra Kolip
Petra Kolip, Dr. phil., Dipl.-Psych., ist Professorin für Sozialepidemiologie am Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Public Health und geschlechtersensible Gesundheitsforschung.
Bibliographische Angaben
- Autor: Petra Kolip
- 1997, 1997, 320 Seiten, 55 Abbildungen, Maße: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
- ISBN-10: 3810019321
- ISBN-13: 9783810019325
- Erscheinungsdatum: 30.01.1997
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