Glitzerbarbie
''Superwitzig und abgefahren.''
Max
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''Superwitzig und abgefahren.''
Max
Glitzerbarbievon Steffi von Wolff
LESEPROBE
Übermorgen fliegen wir nach Hawaii! Jubidu! Das wird einSpaß. Habe alles mit der Verwandtschaft klargemacht, meine eine Cousine willuns die leckersten Gerichte kochen, und wohnen können wir mit allen in denBaumhäusern mit E-Mail-Anschluss. Das Clubschiff ANITA fährt tutend auf unddavon, und wir haben noch zwei Nächte in einem herrlichen Hotel mit eigenemBungalow und eigenem Pool vor uns. Wundervoll! Marius und ich sitzen vorunserem kleinen Häuschen und lesen. »Caro«, sagt Marius begeistert. »Die bietenhier Tagestouren zu unbewohnten Inseln an. Wie bei Robinson Crusoe!« UnbewohnteInseln haben was Magisches an sich. Man hofft insgeheim, zwischen zwei Palmenzufällig einen Schatz zu finden, der nach der Eroberung eines Windjammers vonPiraten hier versteckt wurde. Oder wünscht sich, Christian Fletcher käme imweißen Anzug von Bord, nachdem die Bounty angelegt hat, um eine Kokosnuss zuspalten, die wir uns dann brüderlich teilen. Ach nein, das war ja auf Hawaiiso. Da fahren wir ja erst noch hin. Oder war es auf Haiti? Aber eine einsame Inselist immer gut.
»Zeig mal«, sage ich, und Marius gibt mir den Prospekt. Dashört sich ja wirklich klasse an.
»Das wäre doch was für übermorgen«, meint Marius. »DasFlugzeug geht erst abends um neun, und die Tour ist um vier zu Ende. Wir könnenbequem hier auschecken und unser Gepäck am Flughafen deponieren.«
»Das machen wir!«
Ich bin begeistert. Marius ruft bei derBuchungstelefonnummer an. Und dann gehen wir schwimmen. Ganz brav im Pool, ohneHaidelphine.
Am nächsten Morgen checken wir früh aus, bringen unsere Kofferzum Flughafen und begeben uns zum Startpunkt der Tour. Ich bin sehr aufgeregt.Ein Schwarzer steht am MeetingPoint und sammelt die Leute ein. Neben uns stehtein frisch verliebtes Pärchen, das offensichtlich noch nie im Ausland war unddie Weisheit nicht gepachtet hat. »Gibt's da Giraffen?«, fragt die Frau und,nachdem sie verständnisloses Kopfschütteln geerntet hat: »Aber Tiger dochbestimmt?« »So, kann losgeh'«, sagt der Schwarze und strahlt uns mit blendendweißen Zähnen an. Wir müssen erst mit einem Helikopter auf eine bewohntekleine Insel fliegen, dann geht's mit Booten weiter. Bei diesen handelt es sichum kleine Motorboote, für die man keinen Führerschein braucht. »Ich fahre«,ruft Marius euphorisch. Mir soll es recht sein. Würde ich fahren, würden wirsowieso nie am Ziel ankommen. »Dauert Fahrt ungäfär ein Sdund, dann wir sindauf schön Insel, wo nog nie Mensch war«, erklärt uns der Schwarze, der Mosesheißt. »Und immer sön hintär mir bleip!«, warnt er mit erhobenem Zeigefinger.»Wenn gipt Problem, du musst folgend Handzeisch mag ... «
»Ja ja«, unterbricht ihn Marius, »nothing will happened!«
Es ist ein wunderschöner, strahlender Karibiktag. Wir eiernmit fünf Stundenkilometern hinter Moses her, der ein viel schnelleres Boot hatals wir und die anderen, was aber nicht schlimm ist, denn wir können ihn wegender guten Sicht ja gar nicht aus den Augen verlieren.
Und dann schlägt das Wetter um. Nicht schleichend und so,dass man reagieren könnte, nein. Von einer Sekunde auf die andere wird derHimmel schwarz, ein furchtbares Unwetter zieht auf, und irgendwelche Vögelkreischen im Tiefflug herum. »Marius!«, schreie ich entsetzt, »wo ist Moses?«
© Fischer Taschenbuch Verlag in der S. Fischer Verlag GmbH
Als Steffi von Wolff das Manuskript ihres ersten Buches „Fremd küssen" fertig und an
Verlage geschickt hatte, bekam sie entweder gar keine Antwort oder eine Standardabsage.
Ziemlich niederschmetternd also - als dann das Telefon klingelte und der Fischer
Taschenbuch Verlag am anderen Ende der Leitung war, verschlug es der sonst so gar nicht
einsilbigen Steffi von Wolff doch glatt die Sprache. Geglaubt hat sie es obendrein nicht und
mehrmals im Verlag angerufen und sich versichern lassen, dass das alles auch wahr ist und
sie nicht mit einer anderen Autorin verwechselt worden sei. Wie dieses „Märchen"
weitergeht, ist klar: „Fremd küssen" wurde ein Erfolg, und zahlreiche Bücher kamen danach.
Ob „Glitzerbarbie", „Aufgetakelt", „Gruppen-Ex" oder „Ausgebucht" - um nur einige zu
nennen.
Ob ihr zu Ehren wirklich der Weltfrauentag eingeführt wurde, sei dahingestellt - fest steht,
dass sie am 8. März 1966 das Licht der Welt erblickte und nach dem Abitur eine Ausbildung
zur Hotelkauffrau in Frankfurt am Main auf ihrem Plan stand ... erst einmal jedenfalls. Doch
als das ewige Bettenbeziehen oder Zimmersaugen in Polyesterklamotten sich doch nicht als
Traumjob herausstellte, landete von Wolff beim Radio. Anfangs Redaktionsassistentin,
mauserte sie sich schnell zur Moderatorin und Reporterin und baute die Jugendwelle „You
FM" in Frankfurt mit auf. Scheint eine wilde Zeit gewesen zu sein beim Radio, denn Steffi
von Wolff erzählt gerne, dass sie einige ihrer schrägen Figuren aus diversen Büchern in
dieser Zeit kennengelernt hat. Ihre Plots sind zwar „nicht ladylike, aber saukomisch", wie
„Bild am Sonntag" schrieb - und „Cosmopolitan" meint: „Schnell erzählt, absurd und
manchmal echt komisch!"
Seit 2002 lebt Steffi von Wolff in Hamburg - und wenn sie nicht schreibt, übersetzt, an
Drehbüchern arbeitet, sich wilde Plots ausdenkt und ihre Mitmenschen auf Buchtauglichkeit
testet, segelt sie gern auf der Ostsee - immer mit genügend Schiffszwieback an Bord und
einer Handbreit Wasser unterm Kiel, versteht sich.
- Autor: Steffi von Wolff
- 2004, 2. Aufl., 288 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596160774
- ISBN-13: 9783596160778
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