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Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe
Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe
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Klassiker! Über die Literatur und das Leben
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Prolog
Freundschaft im eminenten Sinne ist selten. Von Aristoteles wird der Ausspruch überliefert, »meine lieben Freunde, es gibt keinen Freund! « Kant, der sich auf Aristoteles beruft, bemerkt: Freundschaft in ihrer »Reinheit« und »Vollständigkeit« gedacht, sei wohl doch nur ein »Steckenpferd der Romanschreiber«. Wirkliche Freundschaft ist jedenfalls seltener, als es der inflationäre Wortgebrauch vermuten lässt. Goethe und Schiller haben ihre Freundschaft als ein rares, wunderliches Gewächs angesehen, als ein Glück, als ein Geschenk.
Es kam ihnen unglaublich vor, was ihnen da gelungen oder zugestoßen war, und sie gerieten in dankbares Staunen dar über. Im Rückblick nannte Goethe die Freundschaft ein glückliches Ereignis. Ein solches bleibt es für uns auch heute noch, denn man wird in der Geschichte des Geistes lange suchen müssen, um etwas Vergleichbares zu finden – dass zwei schöpferische Menschen höchsten Ranges sich über Gegensätze hinweg verbinden zu wechselseitiger Anregung und sogar zu gemeinsamem Werk.
Als Goethe 1829 den Briefwechsel mit Schiller herausgab, nannte ihn Grabbe eine »Sammlung billetmäßiger Lappalien«, und 11 Börne schrieb, »dass unsere zwei größten Geister in ihrem Hause . . . so nichts sind . . . das ist ein Wunder, . . . eine Verwandlung des Goldes in Blei«. Goethe und Schiller waren darauf gefasst, dass man ihrer überdrüssig werden könnte, und übten sich beizeiten in der Kunst der Publikumsbeschimpfung. Ihren Freundschaftsbund verstanden sie auch als Trutzburg, von wo aus sie wohlgelaunt ihre Blitze gegen das zeitgenössische literarische Leben schleuderten.
Goethe und Schiller waren Konkurrenten, ehe sie zu Freunden wurden. Goethe fühlte sich vom Ruhm des Jüngeren bedrängt. Für ihn war Schiller zunächst nichts anderes als eine ungute Erinnerung an den eigenen, inzwischen überwundenen Sturm und Drang. Und Schiller sah in Goethe eine stolze Prüde, der man ein Kind machen muss, um sie vor der Welt zu demütigen. Es musste einiges geschehen, ehe Schiller an Goethe schreiben konnte:
Wie lebhaft habe ich . . . erfahren . . ., dass es dem Vortrefflichen gegenüber keine Freiheit gibt als die Liebe und Goethe Schiller gegenüber erklärte: Sie haben mir eine zweite Jugend verschafft und mich wieder zum Dichter gemacht, welches zu sein ich so gut als aufgehört hatte. Was hier im einzelnen geschehen war, davon erzählt dieses Buch. Wie der junge Schiller den bewunderten Goethe bei der Preisverleihung an der Karlsschule als Gast des Herzogs zum ersten Mal erblickte. Wie es in den nächsten Jahren zu einer eigenartigen Parallelität der Lebensläufe kam: Zweimal Flucht und Verwandlung. Schiller flieht aus Stuttgart und dem Machtbereich des Herzogs.
Goethe flieht nach Italien. Für beide ist es eine Befreiung zu neuem Künstlertum. Zweimal auch ein neuer Liebesbund. Schiller und Charlotte, Goethe und Christiane. Goethe verliebt und bindet sich sozial nach unten, Schiller nach oben. Dann die mühsame Annäherung, Schiller tastet sich zu Goethe vor, der aber hält auf Abstand. Im Sommer 1794 in Jena schließlich das glückliche Ereignis der gelungenen Begegnung.
Von da an beginnt der Briefwechsel, wohl das bedeutendste gemeinsame Werk der beiden und die wichtigste Quelle dieses Buches. Von 1794 bis zum Tode Schillers im Mai 1805 währt die Freundschaft. Die Polarität der Temperamente und Charaktere bewirkt bei jedem eine Steigerung der schöpferischen Kräfte, bei Goethe vor allem in den ersten, bei Schiller in den letzten Jahren der Freundschaft. Montaigne sieht in der gelungenen Freundschaft einen Vorgang, wie »zwei Seelen miteinander verschmelzen«.
So aber verhielt es sich bei der Freundschaft zwischen Goethe und Schiller nicht. Sie waren nicht ein Herz und eine Seele, und zu ihrem Glück strebten sie das auch nicht an. Es hätte bei ihren so verschiedenen Naturen notwendig zu Enttäuschungen geführt. ISBN: 978-3-446-23326-3 Weitere Informationen oder Bestellungenunter http://www.hanser.de/978-3-446-23326-3sowie im Buchhandel. © Carl Hanser Verlag, München
- Autor: Rüdiger Safranski
- 2017, 13. Aufl., 343 Seiten, Maße: 21,8 x 14,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446233261
- ISBN-13: 9783446233263
- Erscheinungsdatum: 17.08.2009
"Rüdiger Safranski erzählt souverän und unterhaltsam von der Freundschaft zwischen Goethe und Schiller." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.09

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ILSEBILL, 25.11.2009
Rüdiger Safranski, soeben mit dem CORINE Buchpreis ausgezeichnet, hat wieder ein unterhaltsames, mit erstaunlicher Detailkenntnis und viel Sinn für Humor ausgestattetes biografisches Werk verfasst. Gerade zum 200. Geburtstag von Friedrich Schiller liest es sich süffig, zeigt die Besonderheiten der damaligen Sturm- und Drang-Epoche auf und beschreibt die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem erfahrenen Goethe und dem jungen Heisssporn Schiller, die sich gegenseitig wunderbar literarisch befruchten. Ich habe die vollmundigen und sprachgewandten Ausdrücke und Vergleiche Safranskis schmunzelnd genossen, auch wenn mir etwas mehr Gewicht auf gesellschaftskritische Belange, gerade auch betreffend Goethes Verhältnis zur Obrigkeit, gefehlt hat. Immerhin habe ich eine Menge nützlicher und weniger wichtiger Informationen zur damaligen Zeit erhalten.
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