Götter, Herrscher, Inschriften

Auf Felsflächen, aber auch auf Orthostaten und als Stelen sind in der Türkei aus der Zeit des hethitischen Großreiches zahlreiche Reliefs mit figürlichen Darstellungen und Hieroglyphen-Inschriften erhalten. Die meisten dieser wichtigen Denkmäler aus dem 14. und 13. Jh. v. Chr. befinden sich im einst hethitischen Kernland in Anatolien, andere südlich des Taurusgebirges in der Küstenregion am Mittelmeer und im Westen nahe der Küste des Ägäischen Meeres. Die auf den Reliefs bis lebensgroß abgebildeten Gestalten zeigen männliche und weibliche Gottheiten, anbetende Könige und Königinnen, oder auch Prinzen und Würdenträger geringeren Ranges. Ihre Namen - bei den Königen auch die Genealogien mit der Nennung des Vaters und des Großvaters - sind meist durch hieroglyphen-luwische Schriftzeichen benannt und oft in Keilschrifttexten belegt, während die Bildzeichen der Stelen und Orthostaten deren Stifter nennen und u. a. ausführliche Beschreibungen von Feldzügen liefern, in denen die Namen identifizierbarer Städte und Länder mitgeteilt werden. So vermitteln die Felsreliefs der Großreichszeit wichtige Informationen zur Datierung und zur historischen Geographie der letzten Jahrhunderte des 2. Jt. und geben Einblicke in die Geschichte eines großen Reiches.