Gründungsberatung

Existenzgründer müssen sich bei ihrem Unterfangen, den Weg in die Selbständigkeit zu gehen, mit zahlreichen, teilweise sehr komplexen Zusammenhängen und Problemen beschäftigen und Entscheidungen treffen, die sie nur teilweise eigenständig zu lösen im Stande sind. Inzwischen gibt es aber eine Vielzahl an Initiativen, die sich aus ideellen, politischen oder finanziellen Interessen der Unterstützung von Gründern annehmen. Bei den meisten dieser Gründungsinitiativen stehen Beratungsaktivitäten im Mittelpunkt, mit denen sich u. a. die Hoffnung verbindet, durch eine Verbesserung des Informationsstandes von Gründern Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen vermeiden zu helfen. Einem Gründer wird damit zum einen die Chance gegeben, sein Gründungsvorhaben erfolgreich zu entwickeln. Zum anderen kann die Beratung aber auch dazu führen, dass ein Gründungsprojekt mit nur geringer Aussicht auf Erfolg gar nicht erst begonnen wird. Der Beratungserfolg bemisst sich an beidem.
Wenn also der Beratung eine große Bedeutung für die Verringerung des Risikos, bei einer Gründung zu scheitern, zukommt, dann stellt sich die Frage nach der Güte der Beratungen, deren Kontrolle und nachhaltiger Sicherung und damit auch nach der Qualifikation und letztlich der Professionalität der Gründerberater. Hier besteht jedoch aufgrund der Heterogenität des Personenkreises, aus dem heraus Gründungsberatung bereitgestellt wird, das Problem einer nur geringen Markttransparenz des Beratungsangebotes. So fehlt es bis heute an Qualitätsstandards und an einschlägigen Qualifikationsausweisen, an denen sich Gründer bei der Auswahl ihrer Berater orientieren könnten.
Die wissenschaftliche Forschung im speziellen Bereich der Existenzgründungsberatung weist ebenfalls noch große Lücken auf. Dies gilt gleichermaßen für die theoriefundierte Diskussion als auch für empirische Beiträge zu diesem Thema. Im theoretischen Bereich steht die Diskussion um die Rolle des Gründungsberaters mit all ihren Funktionen nochaus. Auf